INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • Ich habe Ende 80er Anfang 90er Jahren Inflation in ehemaligen Jugoslawien miterlebt, es gab alles zu kaufen aber nur für kleine Beträge hat man noch Dinar akzeptiert, für größere Sachen nur DM ( ich trauere der DM immer noch nach) , Dollar, Schweizer Franken oder ähnliche harte Währungen. Gold und Silber waren nicht begehrt, Bullion Münzen oder Goldbarren gab es damals schlicht nicht in der Bevölkerung, Schmuck hat man verkaufen können für POG auf jeweilige Legierung berechnet. Dentalgold hat man nur mit großen Abschlägen verkaufen können.


    Ich habe meinen Zahltag von privat im DM erhalten. War üble zeit für Sparer, meine Großeltern haben ganze Ersparnis verloren, das Geld war zwar da aber Wert war weg.

    Lk 12:2-3 Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, am hellen Tag hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden.


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Hallo,


    "Pepsi" (vgl. Ende Artikel)
    ist wohl in echt eher "Coke":


    C agge
    O hne echte
    K ohle in
    E uropa


    Liebe Grüße
    Marek

    Alle Mitteilungen in diesem Forum sind als

    reine private Meinungsäußerung zu sehen und keinesfalls als

    Tatsachenbehauptung. Hier gilt Artikel 5 GG und besonders Absatz 3

    (Kunstfreiheit-Satire)

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Thomas Mayer im Interview / Euro: Nach der Krise wird der Wert unseres Geldes erodieren, warnt Ökonom


    Auszug
    "
    Hyperinflation in Deutschland?
    MONEY: Müssen wir in Deutschland mit einer neuen Hyperinflation rechnen?
    Mayer: Ganz so weit würde ich nicht gehen. Eines kann man aus der Historie aber auf jeden Fall lernen: Wenn man die Produktion unterbricht und die Nachfrage durch Geldschöpfung weiter finanziert, ist hinterher eine Konsumentenpreisinflation wahrscheinlich, und zwar wahrscheinlicher als eine Asset-Preisinflation wie nach der Finanzkrise.


    "Wir sitzen in der Falle"
    MONEY: Können Sie das noch genauer erklären?
    Mayer: Geld wird dieses Mal eben nicht über Bankkredite für wohlhabendere Kreise geschaffen, um deren massenhaften Bankrott zu verhindern, sondern es wird für den Staat erzeugt, der es über die Hilfsprogramme an Bedürftige gibt. Das ist auch richtig so. Die Leute brauchen jetzt das Geld, um ihre laufenden Kosten zu bezahlen. Vermutlich wird die Inflation zuerst niedrig bleiben oder sogar fallen. Wenn die Krise endet, wird aber mehr von diesem neu geschaffenen Geld in den Konsum fließen. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass aktuell eher weniger als mehr investiert wird. Das heißt, wir kommen aus der Krise höchstwahrscheinlich mit weniger Produktionskapazitäten heraus. Manche vorhandenen Kapazitäten werden wohl künftig dauerhaft wegfallen. Wenn nun mehr Geld als Güter da ist, werden die Preise zu laufen beginnen. Und wenn die Zentralbanken vor Zinserhöhungen zurückschrecken, sinkt das Vertrauen in die Stabilität des Geldes. Dann wird die Inflation schneller steigen und es kann in manchen Ländern zu einem Vertrauensverlust ins Geld kommen.

  • Geld wird dieses Mal eben nicht über Bankkredite für wohlhabendere Kreise geschaffen, um deren massenhaften Bankrott zu verhindern, sondern es wird für den Staat erzeugt, der es über die Hilfsprogramme an Bedürftige gibt

    Ein bisschen gar blauäugig.... Immerhin in Europa vielleicht noch eher als in USA..... dort wird der Trumpel alles daran setzen, dass die Assetpreise hoch und er selber und seine reichen Gefolgsleute zufrieden sind.


    Ansonsten guter Bericht, der uns aufzeigt, dass der Euro kaum überleben wird.

  • Das glaube ich nicht.

    Natürlich kann die Börse auch runter gehen. Ich persönlich glaube immer noch nicht recht, dass es dem Helikoptergeld gelingt, die Börsen dauerhaft zu haben. Aber was für mich klar ist: Vor allem für die USA, die im Vergleich zu Europa auch eine grössere Aktienmarkterholung an den Tag legt: Es fliesst vom Staat viel mehr Geld in die Aktien- und Bondmärkte, somit zugunsten der Reichen und der Banken, als Geld an die wirklich Bedürftige, jene ohne Jobs und Essen,fliesst

  • Kredite an öffentliche Haushalte macht schon 27% aus

    FED und EZB werden in Zeiten von lauter werdenden MMT-Forderungen immer mehr dazu übergehen die Staatsanleihen direkt auf ihre Bücher zu nehmen. Die brauchen uns gar nicht mehr. :thumbup:


    Die Preisfrage wird aber sein, ob und wo es Inflation induzieren wird. Im Augenblick scheint lediglich der Sparwille der Anleger angesichts von ZIRP und NIRP zusätzlich angestachelt. Das Resultat zz. ist Deflation wohin man auch schaut. Ich denke, dass seit 2008 bis heute viel Deleveraging erfolgt ist und der Sparer noch immer eine hohe Sparquote anstrebt. Sollte sich das ändern kann das Ganze vermutlich schnell kippen.

  • Das Resultat zz. ist Deflation wohin man auch schaut.


    Ich sehe das anders. Eine Deflation haben wir nicht. Dazu müsste M3-Wachstum unter 0% fallen.
    Das war 2009 so - ganz kurz.


    Gleichwohl ist abzusehen, dass wegen Urlaubsgeld-Streichung weniger Geld bei mir dieses Jahr zu erwarten ist.
    Was auf viele so zutreffen wird - inkl. Kurarbeiter-Fragments des Normalgehalts. Das wirkt schon deflationär.


    Ich bin vom aktuellen Zustand in DE jedoch verwundert und irritiert.
    Scheinbar haben wir eine fragile Balance gefunden - weder Deflation noch Inflation.
    Und es kann kippen.


    Deflation kann kommen, wenn Kredite ausfallen.
    Bisher hat man das mit Rettungsgeldern zugeschissen - damit sowas nicht passiert.


    Ich bin überzeugt, dass die Richtung Anfang 2021 klar sein wird: Inflation (und dann richtig) oder Deflation (und dann richtig).

  • Zurzeit steigt die Geldmenge stark an, aber noch nicht die Umlaufgeschwindigkeit V.


    Die Prognose von Thorsten Polleit erscheint mir plausibel.


    20. Mai 2020 – von Thorsten Polleit
    Geldldflut bringt Geldentwertung


    Auszug
    "
    In der Abwägung der Risiken ist man gut beraten, den Preisdruck, der aus der Geldmengenvermehrung rührt, sehr ernst zu nehmen. Eine überschlägige Rechnung deutet darauf hin, dass beispielsweise in den Vereinigten Staaten von Amerika der „Geldüberhang“, der sich allein seit Mitte März 2020 aufgebaut hat, bald 40 Prozent beträgt (siehe die voranstehenden Graphiken). Er repräsentiert quasi den monetären Inflationsdruck im System, der sich wohl durch ein Ansteigen der Konsumgüter oder der Vermögensgüterpreise oder auch in einer Kombination aus beiden zu erkennen geben wird. Selbst in einem optimistischen Szenario, in dem die Volkswirtschaft rasch wieder wächst, würde wohl ein Kaufkraftverlust des Geldes von ungefähr 30 Prozent ins Haus stehen. Ähnliches deutet sich im Euroraum an.
    Um es abschließend noch einmal zu betonen: Eine wissenschaftlich wasserdichte Inflationsprognose lässt sich leider nicht vorlegen; das geben die Erkenntnisgrenzen der Volkswirtschaftslehre nicht her. Es lässt sich jedoch mit gutem Gewissen an den gesunden Menschenverstand appellieren: Man sollte sich hüten vor ökonomischen und politischen Schönfärbereien und sich bewusst machen: Die „Inflationssteuer“ wird für die strauchelnden Staaten und die von ihnen begünstigten Interessengruppen zusehends attraktiver und drängt jetzt darauf, zum Einsatz zu kommen – weil die Besteuerungs- und auch Verschuldungsmöglichkeiten der Staaten auf den Kapitalmärkten weitestgehend ausgereizt sind. Es bleibt quasi nur noch der „Ausweg“ der Geldmengenvermehrung, der bewusst herbeigeführten Inflation, der willentlichen Entwertung des Geldes. Die „Lockdown-Krise“ hat diese leidvolle Dynamik nicht verursacht, sondern nur beschleunigt.

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