INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • Gruß


    Smithm

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

  • Smithm, das war ansonsten aber mal wirklich wieder ein Interview! Auch dieser Absatz sollte imho herausgehoben werden:


    Der ein oder andere Professor verdient sich sein Salär jedenfalls nicht umsonst, Prof. Hülsmann gehört wohl dazu!


    Schöne Grüße

  • Hallo zusammen!


    Der interessanteste Artikel seit langem:


    http://www.goldseiten.de/artik…coma-Bridge-Teil-1~2.html


    Zitat

    Daily Bell: In welche Richtung ist der Goldpreis jetzt unterwegs?


    Antal Fekete: Der Goldpreis geht auf seinen Untergang zu. Ich für meinen Teil gehe nicht davon aus, dass der Goldpreis in den fünfstelligen Bereich unterwegs ist. Bevor es so weit käme, hätte die Backwardation* schon längt die Gold-Terminmärkte ausgeschaltet. Gold könnte dann schon gar nicht mehr zu irgendeinem Preis gekauft werden. Gold wäre dann nur noch über Tausch erhältlich. Der Welthandel steht vor einer lawinenartigen Transformation, bei der die monetäre Wirtschaft zu einer Tauschwirtschaft abgeflacht wird.


    Praktisch allen Ökonomen, Finanzautoren und Marktanalysten ist dieses mögliche Szenario entgangen. Sie erkennen nicht, dass die größte ökonomische Kontraktion aller Zeiten ihnen genau ins Gesicht starrt. Sie erkennen den anrückenden Tsunami der Arbeitslosigkeit nicht. Nur sehr wenige betrachten die Deflation als ein schrittweises Verschwinden von ‘Bar-Gold‘ (cash gold). Bernanke ist es nie in den Sinn gekommen, dass die neuen Federal-Reserve-Noten, die er in rauen Mengen druckt, auch zum Kauf physischen Goldes genutzt werden könnten, was ein Schrumpfen der Goldbasis verursacht. Sobald die Goldbasis permanent in den negativen Bereich gefallen ist, wird die Gesamtverschuldung der USA, also die gesamten 16 Billionen $, nicht mehr eine Unze Gold wert sein. Das wird dem internationalen Geldsystem den Boden unter den Füßen wegziehen. Tauschhandel ist die extreme Form von Deflation; und die bekommt die Weltwirtschaft.


    Vieles in diesem Interview ist ein paar levels zu hoch für mich, da ich aber wie der Professor von Deflation ausgehe, bin auch ich der Meinung, dass der POG wegen Papiergoldverkäufen zwar runtergeht, das physische Metall aber an Wert gewinnt aber nicht für (Falsch-)Geld hergegeben wird.


    Deflationator, besonders Deine Meinung würde mich dazu interessieren, Du gehst ja von einem geringen POG während der kommenden Deflation/ Depression aus.


    Ansonsten finde ich dieses Interview zu wertvoll um nicht im einen oder anderen Faden diskutiert zu werden, es ist aber zugegebenermaßen sehr anspruchsvoll.


    Einen schönen Abend


    Teddy

  • Ein Beitrag von Susanne Kablitz / EF über die Gründe von Deflation, die nur dann ein Problem darstellt, wenn nach einer vorherigen exzessiven Geldmengenausweitung das Pendel wieder zurückschlägt.


    http://ef-magazin.de/2013/09/1…aerchen-von-der-deflation

    Gruß


    Smithm

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

  • Wie entwickelt sich die Prostitution in der Krise? Sie wird steigen, das ist definitiv klar. Die Preise sind billig, da es Konkurrenz aus Ost-Europa gibt. Nur sind irgendwann die Grenzen zu.
    Und die Preise? 1oz Silber für? 1Stunde? 3 Stunden? 1e Woche?

    Mit oder ohne Tripper? :D

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • :hae:
    Inflationsnutten bei gleichzeitigem Deflationstripper?
    Na, das halte ich aber für ne gewagte Theorie, wenn sich viele davon mangels Sprachkenntnisens nichtmal richtig verständigen können.
    Kommt hier einer aus Düsseldorf? Dann könnte er ja schnell mal den Praxistest machen, natürlich hinsichtlich der Sprachkenntnisse, was denn sonst :whistling:
    Wünsche
    ...einen goldigen Tag
    Tut

  • "Der Hamburger Röster Tchibo senkt seine Kaffeepreise. Von Montag an werde das Pfund Kaffee um bis zu 50 Cent günstiger, teilte der deutsche Marktführer mit. Begründet wurde der Preisrückgang am Freitag mit den niedrigeren internationalen Rohkaffee-Notierungen für Arabica-Bohnen."


    http://www.handelsblatt.com/un…kaffeepreise/8888956.html

    ärgern, verhandeln, handtuchwerfen, zustimmen
    Goldkartell, "Drückung", etc. ist doch alles Augenwischerei von den "Gurus", die von nichts ne Ahnung haben oder wieso konnte Gold seit Dez 2001 von 255 USD auf über1900 Dollar steigen? Eine "Drückung" sieht anders aus,denn dann hätte es von 255 USD auf 25 USD gehen müssen.

  • Spuren oder größere Ansammlungen von Zynismus, Sarkasmus und/oder Ironie sind Bestandteil dieser Signatur/Beitrag zu einem Fred. Die Beiträge des Verfassers zu einem Fred geben unter Umständen die Gedanken des Schreibenden wieder oder auch nicht. Rescht/Lingsschreibefähla sind bewosst eingebout worden um den Schaafsinn der Läsenten gezield zubrovoziern.
    Die Movies " Idiogracy " und "Demolition Man" sind zur puren Realität geworden.
    Alle Macht dem Kampf gegen den Verschissmus. :D

  • Geringste Inflation seit 4 Jahren


    http://www.spiegel.de/wirtscha…d-seit-2009-a-931143.html


    Zitat

    Der geringe Auftrieb der Binnenpreise geht wesentlich auf die
    überwiegend hohe Arbeitslosigkeit in Europa zurück. Sie lässt die
    Einkommen der privaten Haushalte sinken und veranlasst die Unternehmen
    im Gegenzug zu Preissenkungen.

    DIE DEFLATIONS-TODESSPIRALE ALSO...


    Zitat


    "Geht es der EZB um die Abwehr von Deflationsgefahr, braucht sie meines Erachtens keine weiteren Argumente, um den Leitzins
    noch einmal zu senken", so ein Bankökonom. Wegen der wackligen
    Konjunkturerholung steht die Tür für eine zusätzliche Zinssenkung
    ohnehin seit Monaten offen. EZB-Chef Mario Draghi wird nicht müde zu betonen, dass alle Optionen zur Verfügung stünden.

    ansonsten gibt es noch negative Zinsen um die Deflation zu ubekämpfen...
    anstatt Zinsen zu bekommen, muß man Zinsen zahlen... (Geld wird also weniger statt mehr)
    Wie das Deflation aufhalten soll, weiß nur Draghi




    Hier die EZB-Grafik:
    http://www.ecb.europa.eu/stats…cp/html/inflation.en.html
    (so schwarz wie 2009)




    Und Griechenland hat offiziell Deflation (oh Wunder!)
    wie paar kleine Länder auch: Bulgarien, Lettland




    Abwarten... ist noch nicht kritisch...
    kommt aber noch





    Komisch M3-Statistik wurde nicht veröffentlicht...
    war sonst immer um 27ten da...
    nun fast 1 Woche überfällig...

  • "Wir haben hier festzuhalten, dass das US- Budgetdefizit nach dem
    Shutdown noch dazu explodiert ist. Es existiert eine Korrelation
    zwischen US- Budget und Goldpreis und - raten Sie mal - auch diese
    funktioniert derzeit nicht. Wird hier ein Zeitfenster zum Umschichten in
    billiges Gold weiter aufrecht gehalten, weil mehr als ärgerliche
    Großgläubiger unsanft darauf bestehen, noch Zeit zum Umwechseln zu
    bekommen?"



    "Außer der Bank of England hat offenbar derzeit niemand von den großen
    Notenbanken verstanden, WAS sich da zusammenbraut oder man wünscht es
    sogar."


    Was hat die BoE verstanden? Machen die etwas anderes als die anderen Zentralbanken?
    Kann mal bitte jemand aufklären....

    "Wenn die fehlgeleitete öffentliche Meinung das Verabscheuungswürdige ehrt und das Ehrenhafte verachtet, die Tugend bestraft und das Laster belohnt, das Schädliche ermutigt und das Nützliche entmutigt, der Lüge Beifall klatscht und die Wahrheit unter Gleichgültigkeit oder Beleidigung erstickt, kehrt eine Nation dem Fortschritt den Rücken und kann nur durch die schrecklichen Lehren der Katastrophe wiederhergestellt werden."

    - Frédéric Bastiat

  • Vor 90 Jahren: Das Ende der deutschen Hyperinflation

    Börsen-Zeitung, 14.11.2013
    Morgen vor 90 Jahren, am 15. November 1923, wurden die entscheidenden Schritte eingeleitet, um den Alptraum der Weimarer Hyperinflation zu beenden: Die Reichsbank hörte auf, Schuldpapiere des Kaiserreiches aufzukaufen, und der Papiermarkt wurde die neu geschaffene "Rentenmark" mit einem festen Wechselkurs zur Seite gestellt. Die Hyperinflation wurde erfolgreich gestoppt, die Kaufkraft der Papiermark war und blieb jedoch ruiniert. Um verstehen zu können, was sich damals zutrug und wie es so weit kommen konnte, muss man zurückblicken auf die Zeit vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs.


    Im deutschen Kaiserreich wurde die Mark mit dem Münzgesetz vom 4. Dezember 1871 gesetzliches Zahlungsmittel mit dem Wert 1 / 1 393 eines Pfundes Feingold; ein Gramm Gold entsprach damit 3 Mark. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurde die Goldeinlösepflicht der Reichsmark jedoch am 4. August 1914 aufgehoben. Aus der goldgedeckten Mark (nach 1914 sprach man von "Goldmark") wurde die ungedeckte Papiermark. Das Kaiserreich finanzierte die Kriegsausgaben zunächst vor allem durch Ausgabe von Anleihen. Die Staatsschulden stiegen von 5,2 Mrd. im Jahr 1914 auf 105,3 Mrd. Papiermark 1918. Aber auch die Papiermarkmenge wuchs. Denn weil es ab 1916 immer schwieriger wurde, Abnehmer für die Staatsschulden zu finden, sprang die Reichsbank ein. Sie kaufte die Papiere und bezahlte mit neu gedrucktem Geld. 1914 belief sie die Papiermarkgeldmenge auf knapp 5,9 Mrd. Papiermark, 1918 war sie auf 32,9 Mrd. Papiermark gewachsen. In der Zeit von August 1914 bis November 1918 stiegen die Großhandelspreise um 115 %, die Kaufkraft der Papiermark wurde also mehr als halbiert. In der gleichen Zeit wertete die Papiermark (an der Berliner Börse) um etwa 84 % gegenüber dem Dollar ab.


    Politische Zwänge


    Das "Delirium der Milliarden" nahm jedoch erst in der Nachkriegszeit seinen unheilvollen Lauf. Die neue Weimarer Republik sah sich gewaltigen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen gegenüber. 1920 betrug die Industrieproduktion nur 61 % des Niveaus von 1913, 1923 war sie auf 54 % gefallen. Die durch den Versailler Vertrag erzwungenen Landabtretungen hatten die Leistungsfähigkeit des Reiches geschwächt. Hinzu kamen Reparationsleistungen (im Mai 1921 wurden sie auf 132 Mrd. Goldmark festgesetzt), die in Fremdwährung und Naturalien zu leisten waren.


    Vor allem aber wollten die neuen demokratischen Regierungen der Weimarer Republik den Ansprüchen ihrer Wähler so umfassend wie möglich nachkommen. Weil aber die Steuereinnahmen dazu nicht ausreichten, begann die Reichsbank, die Notenpresse laufen zu lassen. Bereits Ende 1919 war die Geldmenge auf knapp 51 Mrd. Papiermark gewachsen. Der Staatshaushalt blieb chronisch defizitär. Von April 1920 bis März 1921 betrug der Steueranteil an allen Staatsausgaben im Durchschnitt weniger als 37 %, der Rest wurde mit Reichsbankkrediten, durch die neue Papiermark in Umlauf gebracht wurden, finanziert. Zwar besserte sich die Lage bis etwa Mitte 1922. Der Steueranteil aller Staatsausgaben erreichte sogar kurzzeitig 75 %. Aber dann brach sich das Unheil Bahn: Die Auseinandersetzung um den angeblichen Rückstand der deutschen Reparationszahlungen, die sich bereits gegen Ende 1922 abzeichnete, ebnete den Weg in das deutsche Währungsdesaster.


    Französische und belgische Truppen besetzten zwischen dem 11. und 16. Januar 1923 das Ruhrgebiet, das industrielle Herzstück des Reiches. Die deutsche Regierung unter Reichskanzler Wilhelm Kuno rief am 13. Januar 1923 zum "passiven Widerstand" auf: Belegschaften und Betriebe in den besetzten Gebieten sollten sich den Befehlen der Besatzer widersetzen. Die Reichsregierung sicherte die Lohnfortzahlungen für das Nichtarbeiten zu. Der deutsche Staatshaushalt wurde durch die Verpflichtungen, die der "Ruhrkampf" mit sich brachte, nun völlig überfordert. Die Reichsbank begann, die staatlichen Zahlungen durch das Drucken von immer neuem Geld bedingungslos zu finanzieren: Steuerausfälle, Auszahlungen für Löhne, Sozialleistungen und Subventionen für defizitäre Staatsbetriebe.


    Im Mai 1923 geriet die Papiermark-Geldmenge außer Rand und Band. Im Mai 1923 stieg sie auf 8 610 Mrd., im April waren es bereits 17 340 Mrd., im August 669 703 Mrd. und im November 1923 waren es dann 400 Trillionen, also 400 x 10^18 Mrd.


    Die Großhandelspreise stiegen mit astronomischen Raten, von Ende 1919 bis November 1923 um 1,8^13 %. Am Ende des Krieges 1918 hätte man theoretisch 500 Milliarden Eier für das gleiche Geld erwerben können, für das man fünf Jahre später ein einziges Ei kaufen konnte. Der Außenwert der Papiermark fiel ins Bodenlose. Im Juli 1914 entsprachen 4,2 Reichsmark 1 Dollar; und 1 Dollar entsprach damals 1 / 20,67 Feinunzen Gold. Bis November 1923 hatte sich der Papiermarkpreis (an der Berliner Börse) für einen goldgedeckten Greenback um 8,9^12 % verteuert. Die Papiermark hatte im Grunde nur noch "Brennwert".


    Arbeitslosigkeit explodiert


    Mit dem Zusammenbruch des Geldes explodierte die Arbeitslosigkeit. Seit Kriegsende war sie stets sehr niedrig gewesen - weil die Wirtschaft durch Staatsausgaben, finanziert durch Kreditaufnahmen und Geldmengenausweitungen, künstlich in Gang gehalten worden war. Die Arbeitslosenquote lag Ende 1919 bei 2,9 %, 1920 bei 4,1 %, 1921 bei 1,6 % und 1922 bei 2,8 %. Mit dem herannahenden "Tod des Geldes" änderte sich das. Im August 1923 war sie bereits bei 6,3 % angelangt, dann stieg sie auf 19,1 % im Oktober, 23,4 % im November und erreichte 28,2 % im Dezember. Weite Teile der Bevölkerung, vor allem der Mittelstand, verarmten.


    Die Hyperinflation zerstörte die bürgerliche Gesellschaft. Die Deutschen litten an Hunger und Kälte. Es gab kommunistisch angetriebene Unruhen in Sachsen und Thüringen von Januar bis September 1923. Adolf Hitler versuchte am 8. und 9. November 1923 in München durch einen bewaffneten Putsch die Regierung in Berlin abzusetzen und die Macht zu erlangen. Die neue Republik stand am Rand des Bürgerkriegs.


    Reichskanzler Gustav Stresemann hatte den "Ruhrkampf" bereits am 26. September 1923 beendet. Angesichts der untragbaren Situation begann die Regierung mit der "Stabilisierung" der Währung. Am 15. Oktober 1923 wurde die "Deutsche Rentenbank" gegründet. Sie sollte Rentenmark ausgeben, die durch (im Grunde fiktive) Hypotheken- und Grundschulden auf Immobilien von Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe im Deutschen Reich gedeckt war. Die Rentenmark hatte, anders als die Papiermark, eine sachliche Deckung. Die Rentenmark war kein gesetzliches Zahlungsmittel, sie war eine Inhaberschuldverschreibung. Ihr wurde der Wert 1 Goldmark zugewiesen. Dieser Wert rührte aus dem Versprechen der Rentenbank, dass der Halter von 500 Rentenmark sie jederzeit in eine Anleihe mit einem Wert von 500 Goldmark eintauschen könne.


    [...]

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