Je älter man wird, desto einfacher denkt man.
Seit jahren schon schreibe ich, daß Gold gemessen an Warenpreisen eigentlich zu teuer ist und eher so etwas wie $500-$900 realistisch ist.
Aber ist das eigentlich die richtige Sichtweise? Gold ist ein monetäres Metall. Normalerweise spielt das keine Rolle, da Geldmengen und Warenpreise in Verbindung zueinander stehen.
Seit 2008 aber nicht mehr. Geldbasis wird zunächst geschaffen, dann kommen die Kreditvergaben, dann die höheren Warenpreise. Da zu wenig Kredite nachgefragt werden, schlägt die Geldbasis nicht auf die Geldmenge und damit nicht auf die Warenpreise durch. Man wird wohl einen Großteil der Geldbasis wieder reduzieren können, aber eben nicht alles. Und nach dem letzten Fehler der FED ist eine Reduzierung an sich schon in Frage zu stellen.
Gold muß mit der Geldbasis verglichen werden, nichts anderes.
http://inflation.us/americas-g…monetary-base-percentage/
Die Fakten
1. Normalerweise Schwankung zwischen 40-130%
2. Das Tief in den 70ern bei 15% kam durch galoppierende Inflation bei $35/40 fixiertem Goldpreis. Realistisch waren damals am Markt $100, also ebenfalls über 40% der Geldbasis im low
3. Die Tiefs 2001/2002 bei 10% waren wirklich historisch einmalig, so billig wie nie zuvor, selbst billiger als Anfang der 70er
4. Die "Goldblase" 2011 hat nicht einmal im high die lows normaler Tiefs beim Gold getroffen
5. Mit 7.5% haben wir heute selbst die Tiefs von 2001/2002 unterschritten
Erklärt sehr gut, warum die Minen nie gute Gewinne in der Hausse gemacht haben. In Relation zur Geldbasis hat sich der Goldpreis lediglich verdreifacht auf niedrigem Niveau, damit niedrige Minengewinne.
Auch unser Eindruck, daß alles schlimmer als 2001/2002 ist, täuscht nicht.
Früher oder später wird das ganze aufgelöst. Entweder gigantische Deflation falls die Superreichen sich durchsetzen - dann aber auch Wirtschaftskrise für Jahrzehnte. Oder höhere Löhne, höhere Kreditvergabe, höhere Preise und Gold in Regionen die einfach unvorstellbar sind.
Es ist auch falsch Gold als Krisenmetall zu sehen. Ich würde es eher Metall des sozialen Ausgleichs oder sozialistisches Friedensmetall nennen, je nachdem was gerade so en vogue ist. Geht es vielen Menschen gut, steht Gold hoch.
Im Gegensatz zum Dow:Gold Ratio, das ja langfristig aufgrund der akkumulierenden Effekte bei Aktien immer weiter steigen sollte, ist beim Vergleich mit der Geldbasis eine Schwankung um einen konstanten Wert zu erwarten.
Gruß
S.