Global Economic Collapse

  • Da bin ich ja beruhigt, dass es mir nicht alleine so geht - eben auf hartgeld ein Leserkommentar gelesen:


    Zitat

    PS: Ihre sehr informative Website wird mit ihren Karikaturen auf ein niedriges niveau gezogen...


    :D Das sag ich schon seit Jahren - die Homepage und der Infowert sind top - beim weiterempfehlen macht man sich aber jedesmal erstmal zu Ei "was ist das denn für ?ne komische Seite...?!" :rolleyes:

  • http://blogs.telegraph.co.uk/f…mony-for-another-century/


    Interessanter Artikel vom anerkannten "Telegraph" International Business Editor
    Ambrose Evans-Pritchard, der bisher immer mit klugen und gut durchdachten Artikel aufgefallen ist.


    Er entwirft ein Szenario, bei dem er davon ausgeht, das die Probleme Japans und des Club Med (Spanien, Italien, Griechenland), und auch langfristig Chinas,
    größer sind als die Probleme der USA.


    Er bezieht sich dabei besonders darauf, dass in Europa die Hälfte der faulen Kredite noch nicht abgeschrieben sind und Japan auf einen Staatsbankrott steuern würde, der den Yen zerreißen würde.


    Unter den Blinden ist der Einäugige König: der Kollaps von euro und yen würde den Dollar beflügeln.
    Außerdem geht er davon aus, dass langfristig nur wachsende Gesellschaften sich aus der Misere befreien können (USA), während die alternden Gesellschaften in China (1Kind Politik), Japan und europa keine Regenerationskärfte aufbringen.


    dass ausgerechnet der kaputte yen eine der präferierten Fluchtwährungen aus dem Dollar ist, mochte ich schon immer nicht. Devisenprofi Jim Rogers und viele andere mochten den yen.


    als goldanleger muss einem das Szenario nur bedingt Angst machen: dass bei einem yen oder euro crash und diversen staatsbankrotten Gold ins Bodenlose fällt, ist kaum zu befürchten. eher umgekehrt.

  • als Goldanleger muss einem das Szenario nur bedingt Angst machen: dass bei einem yen oder euro Crash und diversen Staatsbankrotten Gold ins Bodenlose fällt, ist kaum zu befürchten. Eher umgekehrt.

    Es wird wohl zu Devisenkontrollen und Einschränkung der "Goldspekulation" kommen, besonders bei Barren.
    Dann hilft nur Kostos Methode anno dazumal: im Gürtel Goldmünzen und weg (natürlich nicht per Flieger).
    Gold wird kaufkraftmäßig evtl. spekulativ steigen, aber die Hauptsache ist ja, daß es nicht mit Euro und Yen mitfällt.

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • “Highest Tax Increases Ever” for U.S. States



    ...there has been no turnaround, no “recovery” in the U.S. economy. All that has happened (fictional “statistics” aside) is that the rate of collapse of the U.S. economy slowed down temporarily. Re-acceleration of this collapse is inevitable, and has likely already started.


    In addition to another disastrous shopping season to end 2009, Americans will start 2010 knowing they are facing “the highest tax increases ever” by U.S. states next year, according to Scott Pattison, executive director of the National Association of State Budget Officers. The more than $24 billion in tax increases for 2010 is triple amount of the tax increases for 2009.


    However, with the budget-gaps faced by U.S. states for fiscal 2010 much worse than the gaps which led to these $24 billion in tax increases, this means that tax increases for 2011 will be much larger yet. With Americans still losing their jobs, still seeing their wages/benefits cut, about to face a wave of mortgage resets, cut-off from any new credit, and carrying more debt than any people in the history of our species, these consumers will clearly not be spending next year (or the year after)...


    Deutsche


    "Höchste Steuererhöhungen Ever" für die US-Staaten


    ...mit den US-Staaten, die vor Lücken Haushalt für das nächste Jahr, der oder höher als der Gesamtbetrag der Reiz Ausgaben in Höhe von der Obama-Regelung für 2009 sind, so ist offenbar die Umstellung auf den Haushalt zu schließen wird völlig negiert jede / alle steigert die US-Wirtschaft vorgesehen von diesem Reiz. Mit anderen Worten hat es eigentlich keinen Reiz, auf allen.

  • Es ist ungemein typisch für die fachlich vollkommen überforderte und politisch gleichgeschaltete Finanzberichterstattung hierzulande, dass im Zusammenhang mit den Abermilliarden an "notleidenden Vermögenswerten" (so die rituelle Standardbezeichnung) in den feuchten Händen der hiesigen Landesbanken so gut wie nie genauer beschrieben wird, um welche Verbriefungen es sich wirklich handelt.


    Die mit Unmengen an Steuergeldern abgesicherte Royal Bank of Scotland hat nun einen verschämten Hinweis auf ihrer Webseite gegeben, wofür die Steuerzahler denn eigentlich ihre Zukunft zwangsverpfändet haben. Es wäre nur selbstverständlich, dass eine solche Information anderthalb Jahre nach dem Fiasko der ersten deutschen Landesbanken auch hier bekanntgegeben würde.


    Denn wie sich am Beispiel der RBS zeigt, gelten die Haftungen zuvörderst für ausländische, oft auf karibischen Steueroasen (= Kredite an Hedge Fonds) angesiedelte Adressen. In Deutschland, dem sprichwörtlichen Paradies für "dumb money", dürfte die Situation wahrscheinlich noch krasser sein - von stillgelegten Tankerflotten und Garantiehaftungen für die Überziehungskredite auf privaten Girokonten in Ohio bis hin zu Ausbildungskrediten für angehende US-"Finanzexperten" an den sogenannten Eliteuniversitäten...


    UK backs £167bn of overseas bad debt


    Treasury reveals taxpayer is insuring more of RBS’s foreign toxic loans than British ones.

    British taxpayers stand behind more than £167bn of toxic assets in the US, Ireland, the Middle East and beyond, it has emerged as the Treasury disclosed details of what Royal Bank of Scotland has dumped in the state insurance scheme for bad debts.


    Most of the £281.9bn of assets RBS has placed under taxpayer protection are based outside the UK, with loans secured against everything from negative equity properties in Dublin to hedge fund assets in Caribbean tax havens and container ships docked in ports around the world.


    http://www.telegraph.co.uk/fin…of-overseas-bad-debt.html


    Grüße
    auratico

  • http://www.spiegel.de/wirtscha…men/0,1518,665859,00.html


    "Bei der Industrieproduktion hätten sich unter anderem die Produktionsrückgänge im Maschinenbau um 7,6 Prozent bemerkbar gemacht. Auch die Produktion von Investitionsgütern ging zurück (minus 3,5 Prozent). Die Produktion von Konsumgütern sank um 1,9 Prozent, während bei den Vorleistungsgütern ein Plus von 0,6 Prozent zu Buche schlug."


    die statistik wird also auch noch durch lageraufbau verzerrt.

  • http://www.ariva.de/Die_groess…ion_aller_Zeiten_c3050729


    lesenswert und nach meiner Auffasung logisch und schluessig!

  • Die Ratingagentur Moodys legt sich -vorsichtig- mit den USA und GB an:
    die
    http://www.teleboerse.de/nachr…en-USA-article630225.html
    Die Ratingagentur Moody's Investors Service hat die USA und Großbritannien aufgefordert, ihre Bereitschaft zum Abbau der hohen Haushaltsdefizite zu beweisen. Andernfalls sei das Top-Kreditrating der beiden Länder gefährdet, hieß es in einem Bericht der Ratingagentur.

  • Wahrscheinlich ist das dann einer der Artikel, die rezitiert werden, wenn alles schief gegangen ist, von wegen: wir haben es doch gesagt/gewusst :D

    Du meinst, so in dieser Tradition?

    Warnend erhebt auch der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Stimme. Die Krise auf dem US-Markt für zweitklassige Hypothekenkredite könnte sich laut IWF-Chef Rodrigo Rato auf andere Bereiche der US-Wirtschaft ausweiten. Die Probleme, die die zunehmenden Ausfallraten von Krediten für Schuldner mit schlechter Bonität mit sich brächten, gehörten zu den drei größten Finanzrisiken für die Weltwirtschaft, sagte IWF-Chef Rodrigo am Freitag.

    Diese Aussage kam übrigens am 25. März 2007.

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • Kennt jemand den Film "Wag the dog"? Ich zitiere einen Amerikaner: "Es ist Krieg, weil ich sehe es ja im Fernsehen..."



    Wenn dem so ist, ist Deutschland wohl schon seit langen Jahren Pleite! Denn gestern verbreitete das Fernsehen in der Sendung "Galileo" in seinen 100-Sekunden-Infos folgendes:



    Zuerst wurde die Frage gestellt: Wann ist ein Land pleite.


    Antwort: Wenn die Einnahmen die Ausgaben nicht mehr decken.



    Direkt danach die Frage: Kann auch Deutschland pleite gehen?


    Die Antwort: Ja, aber völlig unwahrscheinlich, da stabile Wirtschaft.



    Das verstehe ich aber anders: Die Einnahmen Deutschlands decken seit Jahrzehnten nicht mehr die Ausgaben. Somit wären wir laut der Definition längst pleite. Wir sind es nur deshalb nicht, weil die aufgenommenen Kredite als Einnahmen gewertet werden! Geht mal in eure Bank und verlangt einen Kredit. Dann geht ihr zur nächsten Bank und verlangt doppelt so viel Kredit, als Sicherheit gebt ihr eure "Einnahmen" an, nämlich den Kredit bei der anderen Bank. Die werfen euch schneller raus als ihr "Ciao" sagen könnt...



    Meine Antwort auf die Frage ob Deutschland pleite gehen kann verbinde ich wieder mit einem Filmzitat aus Titanic, bezüglich des Untergangs:



    "Aber dieses Schiff kann nicht sinken"


    "Die Titanic wurde aus Eisen gefertigt, Sir, ich versichere ihnen sie kann. Und sie wird."



    Das deutsche Finanzsystem wurde auf Kredite aufgebaut Sir, ich versichere es kann untergehen. Und es wird


    Gruß


    fred

  • Das sehen andere Autoren ganz anders. Auch habe ich in irgendeiner Publikation des BMU von einem früheren Zeitpunkt gelesen, weiss aber nicht mehr wo es stand. Wenn man sich den dunkelblauen Bereich anschaut, könnte man fast meinen, PO war schon. Gewißheit haben wir, wenn die Wirtschaft wieder anziehen sollte.


    Irgendwo habe ich mal einen schönen Bericht gelesen, der von einem PingPong Effekt des Ölpreises und der Wirtschaft sprach. In aller Kürze geht der Autor davon aus, dass der Ölpreis bei anziehender Wirtschaft steigt, da nicht genug gefördert werden kann. Die Wirtschaft wird diesen hohen Preis nicht verkraften und wieder abschmieren, wodurch weniger nachgefragt wird und der Preis ebenfalls wieder fällt. Das ganze wiederholt sich dann immer wieder.


    Noob

  • da kommt was...

  • Eine Frage die mich interessiert



    Gibt es überhaupt in der derzeitigen Situation noch Möglichkeiten den finanziellen Kollaps abzuwenden oder kann er nur mehr durch diverse Massnahmen z.B.: Geldmengenausweitung; hinausgeschoben werden?



    Man liest hier im Forum immer wieder wieso es nicht so weiter gehen kann wie bisher. Aber vielleicht kann mir der ein oder andere erklären wie es möglich sein könnte "das Ruder rumzureissen".

  • Die Frage ist, was man als Kollaps bezeichnet.


    Grundlegend ist unsere Gesellschaft inzwischen davon gekennzeichnet, dass negative Ereignisse, die man einfach mal durchstehen muss,
    Tabu sind.


    Frauen ohne Partner nehmen heute die Pille, damit sie keine störende Regel haben.
    Kaiserschnitte werden nach Wunsch gemacht, damit man sich die Schmerzen der Geburt erspart,
    Nachdenken über den Tod ist tabu,
    Scheitern und unerfolgreich sein sind total out,


    Bei der derzeitigen Kredit- und Finanzkrise wäre die Heilung, so heftig geworden,
    dass die Regierenden und die Eliten das nicht überstanden hätten, das war klar.


    ein weiterleiden mit Krankheit tut weniger weh als die Operation ohne Narkose.


    Was derzeit abläuft, ist ein Experiment mit ungewissem Ausgang.


    Ich kann mir ziemlich gut vorstellen, das 10-20 Jahre langes Wurtscheln und Siechtum - ohne finalen Kollaps denkbar sind.
    Und das es danach wieder aufwärts geht.


    Es kann aber auch anders kommen:


    Die Geschichte zeigt, dass auch locker mal 200 Jahre langes wirtschaftliches Siechtum denkbar sind:
    Anfang des 17. Jh war Spanien die unumstrittene Weltmacht:
    mißgklückte Krieg führten zu mehreren Staatsbankrotten, die eigenen Bürger wurden mit Zwangsanleihen und astronomischen Steuern so lange ausgequetscht,
    bis die Wirtschaft erstarb.


    Phasen selbstgewählter Stagnation gab es sehr oft in der Geschichte.


    Sie wurden dann meist dadurch gelöst, dass eine Nachbarnation kam, die wirtschaftlich florierte und dann mit modernen Feuerwaffen, Kriegsschiffen oder
    viele Geld das bankrotte Land "übernommen" hat.
    Die aufstrebenden USA übernahmen vom bankrotten Spanien nach einem kurzen Krieg alle übrig gebliebenen spanischen Kolonien: Philippinen, Puerto Rico, de facto auch Kuba.


    Die Frage ist, wer die neuen Lokomotiven sein werden, die die Weltwirtschaft ziehen.


    vielleicht sind es andere Nationen als heute: China? Indien? Singapur? Polen?
    Vielleicht auch Länder, die nach einem Staatsbankrott ohne Schulden, Pensionslasten etc neu durchstarten.


    auch neue Technologien spielen eine Rolle: Energiemangel könnte die Krise verschärfen,
    aber eigentlich wäre die Zeit reif für grundästzliche neue Methoden zur Energieherstellung:
    eine Quasi kostenlose neue Energiequelle könnte die Weltwirtschaft enorm beleben.


    (Celente hält sowas für möglich).


    Der Mega-Boom seit 1945 hat viel damit zu tun, dass es zum ersten Mal in der Menscheitsgeschichte genug preiswerte Energie gab.


    ----------



    Es gäbe einige einfache und interessante Möglichkeiten, das Finanzsystem deutlich gesunden zu lassen.


    Wenn z.B. Kreditvergabe an Spekulanten eingeschränkt würde, oder Spekulanten extrem hoche Zinsen zahlen müssten.


    Alle Banken sind abgezählt und unterliegen regionalen Behörden. d.h. es wäre ohne weiteres möglich, kreditbasierte Spekulation zu unterbinden.


    auch die einschränkung des fractional reserve banking wäre machbar, d.h. dass Banken nur noch das Geld verborgen können, dass sie haben
    und kein Geld mehr schöpfen dürfen.


    Mit der gewonnenen Stabilität würde aber wirtschaftliche Dynamik verloren gehen: da sind die Regierungen in der gleichen Falle wie China:
    Mangels Solzialsystemen braucht China 8% Wachstum, damit es keine Aufstände gibt.


    Und die alte Welt, braucht ständiges Kredit-. und Geldmengenwachstum, um in einem saturierten System, Wachstum zu erzeugen, dass den Wohlfahrtsstaat noch schultern kann.


    (Merkel: wir brauchen Wachstum, damit der Staat Geld hat um die Töpfe der Sozialkassen zu füllen).


    Die westlichen Regierungen sind da in der Lage von Drogenabhängigen, die den Entzug noch mehr fürchten als den Drogentod.


    Das Schumpetersche Gesetz der "kreativen Zerstörung" wird zwar immer gerne in BWL und VWL Vorlesungen zitiert,
    aber in Konsequenz hat jeder Angst davor, etwas bekanntes zu zerstören, damit etwas neues Wachsen kann.

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