Wie müßte / sollte die Gesellschaft (-sordnung) der Zukunft aussehen? Unsere Vorstellungen einer besseren Welt...

  • Hallo zusammen,


    das ist ein sehr unfangreiches und komplexes Thema. Deshalb möchte ich, daß wir gemeinsam mal zusammentragen, wie eine neue, positive Gesellschaftsordnung aussehen sollte.


    Ich würde mich freuen, wenn sich alle an dieser spannenden Diskussion beteiligen würden, ohne sich gegenseitig zu beharken, falls unterschiedliche Sichtweisen zur Sprache kommen. Also bitte persönliche Anfeindungen außen vor lassen. Danke.


    Fange ich doch gleich mal an:


    1. Der Mensch sollte im Mittelpunkt stehen und auf keinen Fall irgendwelche finanzielle Interessen Einzelner


    Weltweit muß der Mensch in die Lage versetzt werden, ein würdiges Leben zu führen.
    Seine Grundbedürfnisse nach Unterkunft, ausreichenden Lebensmitteln & Wasser, medizinischer Versorgung, Energie, Transport, Mitbestimmung, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben etc. müssen gesichert sein.


    Sei es a) über die Möglichkeit (das Recht) auf eine fair bezahlte Arbeit oder b) eine Grundversorgung durch den Staat (BGE)


    2. Die Grundversorgung muß vom Staat bereitgestellt/gesichert werden


    Dazu wäre es sinnvoll, wenn sich folgende Bereiche in staatlicher Hand befinden:
    - Wasser- und Energieversorgung, (Müll-)Entsorgung
    - medizinische Grundversorgung und Krankenversicherung
    - Versorgung mit Grundnahrungsmitteln
    - Grundversorgung mit Bankdienstleistungen (Giro-Funktionalität)
    - Grundversorgung Transport/Verkehr
    - Grundversorgung bei Pflege von Alten / Pflegebedürftigen
    - Grundversorgung mit Kommunikation


    Mit Grundversorgung meine ich hier die Deckung des Minimalbedarfs.


    3. Abschaffung von Monopolen und Lobbyismus - Freie Entfaltung für jeden...


    - Die Interessen einzelner Großunternehmen müssen der Allgemeinheit untergeordnet werden
    - Subventionen müssen in allen Bereichen abgeschafft werden
    - Gängeleien für Unternehmen per unsinniger Gesetze müssen abgeschafft werden
    - Kreativität kleiner Unternehmen darf nicht beeinträchtigt werden
    - "Ehrenamtliche Tätigkeiten" dürfen nicht länger als Ersatz für notwendige Aufgaben mitgenommen werden (das ist derzeit Subventionierung genau andersrum)
    - Preisabsparchen wie auch Preiskriege müssen unterbunden werden
    - Rückbesinnung auf regionale Versorgung, gerade im Lebensmittelbereich
    - Faire Preise für die Produzenten/Zulieferer zur Grundversorgung


    So, das war erstmal ein erster Ansatz, wird fortgesetzt...

  • Sehr spannendes und wichtiges Thema über das ich mich seitenweise auslassen könnte. Ich versuche mich trotzdem mal kurz zu fassen:
    Als eine der größten Herausforderungen sehe ich die zunehmende Automatisierung. Diese führt dazu dass menschliche Arbeitskraft in immer geringerem Maße nötig ist. Bisher scheint dieses Problem durch andere Entwicklungen kompensiert zu werden, beispielsweise indem einfach immer mehr produziert wird. Früher oder später aber (ob in 10 oder 100 Jahren vermag ich nicht zu sagen) wird es schlicht und ergreifend keine Arbeit mehr geben, zumindest für den größten Teil der Bevölkerung. Wenn schließlich die Fabriken fast ohne menschliches zutun Dinge produzieren (in einigen Branchen ist es im Prinzip schon so), Roboter Häuser und Straßen bauen, Äcker bewirtschaften und Rohstoffe fördern können brauchen wir in der Tat eine neue Gesellschafts(Wirtschafts-)ordnung. Wenn nur noch die Arbeitskraft einiger Prozent der Bevölkerung benötigt wird um alles am Laufen zu halten muss die Verteilung ganz anders geregelt werden. Welche Bedeutung hat Geld in solch einer Gesellschaft? Wie funktioniert Geld wenn (fast) niemand mehr arbeitet (zumindest nicht im klassischen Sinn Arbeit gegen Lohn)?
    Letztlich steuern wir (wenn wir vorher nicht den Planeten komplett zerstören) auf eine wundervolle Zukunft zu, eine Zukunft in der uns die meisten stupiden Tätigkeiten abgenommen werden. Die Menschen werden nicht mehr arbeiten um für ihren Unterhalt zu sorgen, sondern weil es ihnen Spaß macht (oder Anerkennung bringt).
    Ich fürchte allerdings dass zwischen dieser Zukunft und dem Heute eine düstere und schmerzhafte Übergangsphase liegen wird. Viele werden bis zum bitteren Ende an unserem bisherigen System festhalten, was zu immer größeren Ungleichgewichten führt. Möglicherweise befinden wir uns bereits am Anfang dieser Übergangsphase - ich hoffe nicht, da ich mir noch ein paar Jahre sorgenfreies Leben mehr gewünscht hätte...

    „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.”
    Mahatma Gandhi

  • Vision:


    Automaten produzieren, was wir brauchen, zu günstigen Preisen.


    Da es aber irgendjemanden bzw. uns alle braucht, das produzierte zu kaufen, brauchen wir Geld (bzw. einen Ersatz dafür), um diese Waren konsumieren zu können.


    So sind wir wieder beim BGE. Daran führt kein Weg vorbei...


    Und da sind wir schon wieder bei einem ganz neuen Steuermodell:
    Es muß nicht die Arbeitskraft + Konsum besteuert werden, sondern die Produktivkraft und der Konsum.
    Wenn denn überhaupt die Wertschöpfung bestuert werden soll/muß.


    Es muß aber auch mal auf allen Schnulli verzichtet werden, den wirklich keiner braucht.
    Eine Kaffee-Tasse brauche ich um daraus Kaffee zu trinken, da brauche ich aber nicht zusätzlich eine "Namens-Tasse", eine Sponge-Bob-Tasse, eine Tasse mit 'nem dummen Spruch, eine Horoskop-Tasse, eine gelbe und eine rosa Tasse. Eine Tasse reicht mir und sicher den meisten Mitmenschen auch.


    Es wird also viel zu viel Stuß produziert, der den Menschen dann aufgedrängt werden muß, damit das Unternehmen überleben kann.


    Dazu kommt eine immer minderwertigere Qualität bei Gebrauchsgegenständen und eine niedrigere Lebensdauer v.a. im Elektronikbereich. Bevor ich meinen Videorecorder vollständig bedienen kann, ist er in 3. Generation veraltet oder kaputt.


    Wir werden derzeit von der Technik beherrscht, bevor wir sie bedienen können...
    Und verzweifeln daran, weil wir das erst erkennen, nachdem wir sie gekauft haben.
    Sie ist ja nicht kaputt, aber unbedienbar, ohne jeden Schritt im Manual nachzulesen...
    Und selbst dann ist noch nicht gesagt, daß wir das auch verstehen, was dort beschrieben ist...

  • sonst haben wir irgendwann wieder DDR 2.0


    Macht korrumpiert, so ist das nun mal.


    statt Übertragung der Aufgaben auf den 'Staat', was dann wieder bei einem Staat in der jetzigen Form Übertragung der Macht auf Beamte und Politiker bedeutet, sollte erst einmal die Staatsform reformiert werden.


    das heisst, die Entscheidungsgewalt muss beim Volk liegen!


    jede Stimme muss zählen!


    Alle Gesetze/Änderungen werden zwingend durch Volksabstimmungen wirksam oder eben nicht.


    Beispiel: Parlament diskutiert und schlägt vor Eisenbahn zu verstaatichen, dies wird dem Volk zur Abstimmung vorgelegt, wenn Mehrheit dafür, wird es gemacht.


    Auch wichtig: Beamte müssen entlassen werden können!


    Durch diese einfachen Massnahmen wir die Entscheidungsgewalt wieder beim Volk liegen und bessere Entscheidungen getroffen werden, was zu steigendem Wohlstand und gesellschaftlichem Wohlbefinden führen wird.

  • Hallo,


    im Grunde genommen sollten wir uns als Gesellschaft verändern und nicht permanent erwarten das allein Regierungen alles richten. Solange es genug Abnehmer für eine bestimmte Lebenskultur gibt, wird ein System auch getragen. Und damit meine ich das immer höher, weiter, schneller der Konsumgesellschaften. Alles haben zu müssen, zu immer günstigeren Preisen und dazu vollgepumpt mit allen möglichen medialen Gedöns.

  • Kreditvergabe sollte auch und alleinig unter staatlicher Kontrolle stehen. Was haltet ihr davon..? :|

    Das ändert leider nichts: die staatlichen Landesbanken haben noch schlechter und waghalsiger gewirtschaftet als die privaten Banken.


    Aber: wirksam wäre aber sicherlich, wenn die privaten Banken kein Geld schöpfen könnten und nur das Geld verleihen können, dass sie sie von der Notenbank oder Kunden geliehen haben.


    Außerdem sollten Kredite nur für produktive Investements erlaubt sein.
    Kredit zu nehmen, um damit zu spekulieren und den Kredit als "hebel" zu benutzen, sollte verboten werden.


    Spekulanten und Anleger sind notwendig. Der "Hebel" ist aber pervers.
    Ich habe von einem Staatsfond aus Dubai gelesen: der sollte Dubaier Öl-Geld "anlegen".
    Und was hat er gemacht: er hat 90% Kredit aufgenommen, um die Spekulationen zu "hebeln".


    Jeder große Investor, der heute Geld anlegen will, nimmt zusätzlich Kredit auf: das ist pervers.


    Im Gegensatz zu vielen unrealistischen Ideen, die Gier der Menschen zu zügeln, ließe sich ein Verbot (oder ein höherer Zinsatz) für unproduktive Kredite leicht durchsetzen.

    Derzeit haben wir ein idiotisches Kreditsystem: Banken, die heute als Hedge-Fonds agieren, bekommen geld für 0,25%.
    Und die realwirtschaft bekommt Kredite zu Don-Corleone-Konditionen: 12% und Pfandrecht auf Fabriken, Kind und Kegel.
    Wenn die Notenbanken die Zinsen auf 5% setzen, um die Spekulationsblasen zu zügeln, dürfte die realwirtschaft bald Zinsen von 25% haben.

  • @ Bundschuh


    war mich schon am fragen, wielange Du noch vergrätzt bist. 8)


    Denke aber auch, daß wir nicht ins Ausland ausweichen müssen, gibt genug Pfeiffen hier im eigenen Land [smilie_happy]


    Wünsche...


    allen einen schönen Sonntag


    Tut

  • …den Zinseszins abschaffen.
    Es gibt nur noch Zinsen auf das angelegte(geliehene Geld, aber keine Zinsen auf die Zinsen mehr.


    Ich glaube, dann hätten wir schon eine Menge Probleme weniger.

  • Daran hab ich jetzt garnicht gedacht, ich wär da viel zu faul für und:
    Es ist doch nur Geld. Irgendwie muss doch Geld wieder das werden was es mal war, ein Tauschmittel, sonst nix.


    Geld wird in dieser Gesellschaft viel zu wichtig genommen, alles wird nur dahin kontrolliert, was es kostet.


    Da hat mir dieser Artikel richtig aus der Seele gesprochen:
    http://www.oelschock.de/index.…nachhaltig-leben&Itemid=7

  • Nach Jahrzehnten West-Sozialismus, könnte die Gesellschaft mal wieder etwas mehr Kapitalismus vertragen. Keine Zentralbanken, minimalistischer Staat, keine Bürokratie, Freihandel. Einheitliche Steuer von grob geschätzt 150...200...250 Euro pro Person und Monat, alle anderen entfallen.


    Planwirtschaft hat uns die Krise gebracht, mehr Planwirtschaft wird sie nicht lösen.


    Siehe auch hier: Neues Steuersystem: Ideen und Diskussionen!


  • Möchtest du das System Global oder nur in Deutschland einführen? Wenn nur in Deutschland dann ist Punkt 3 überflüssig, denn wenn die Punkte unter 2 eingeführst dann brauchst du dir über Punkt 3 keine Gedanken mehr zu machen, denn Großunternehmen, Mittlere und die meisten Kleinunternehmen gibt es dann nicht mehr, jedenfalls nicht in Deutschland.
    Und die regionale Versorgung..Auf dem Land und in Kleinstädten mit viel Aggrar ringsum vielleicht, aber nicht in Großstädten wie Berlin oder Dortmund.


    Und wie immer gehst du davon aus das eine Teil der Bevölkerung so geil auf Arbeit ist das sie bereit sind für die zu arbeiten die es dann lieber locker angehen lassen. Ganz zu schweigen das auch keiner mehr als Polizist die Birne hin hält in einer Welt in der es immer mehr an Respekt vor dem Mitmenschen fehlt. Übrigens ist der fehlende Respekt dem Mitmenschen gegenüber eine der Grundlegenden Ursachen der Finanzkrise.


    Und wie immer hinkt das ganze Konstrukt allein schon am Nachwuchs.. Versuch mal einem jugendlichen auf Leistung in der Schule zu trimmen wenn er weiß das er nach der Schule ohnehin alles umsonst bekommt. Klar, gedeckt wird nur der Minimalbedarf aber vielen reicht das schon.Was ist eigentlich der Minimalbedarf(zählt das Feierabendbierchen und ein Kippchen dazu? Oder schreibt irgendjemand mir dann vor was meinen Vorlieben zu entsprechen hat?) Der ist bei jedem anders..Oder gibst du jedem eine Schüssel Reis und wünscht ihm nen guten Tag? Da wird doch dein "Recht auf Selbstentfaltung" schon wieder ausgehebelt..
    Was ist denn mit jemandem der Bilder malt die keiner haben will, Musik macht die keiner höhren will, der sich selbst entfaltet aber zufällig nicht dem Massengeschmack trifft? Schon klar..Schüssel Reis, Guten Tag.


    Und wie immer vergißt du die die nicht arbeiten können..Die bekommen den Mindestbedarf und das war´s. Im großen und ganzen wird das genau dasselbe sein wie jetzt. Denn der Mindestbedarf wird ja mit Grusi, EU Renten oder Hartz IV längst gedeckt.


    Ich weiß ja, du meinst es nur gut..Aber solange die negativen Auswirkungen konsequent ausgeblendet werden erübrigt sich eigentlich eine Diskussion.

    Wenn man nicht klettern kann, dann sollte man sein Geld nicht einem Affen anvertrauen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Erdnuckel ()

  • Elektronisches Geld egal in welcher Form könnte zügig an Wert verlieren, wenn man es behält. Jeden Tag z.Bsp. 0,5%, nach 200 Tagen ist aus 1000.- dann 0.-€ geworden. Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes würde dramatisch zunehmen.
    WIrkliche Sachwerte hätten plötzlich Hochkonjunktur, Finanzwerte sähen etwas unglücklicher aus, jedenfalls nach 200 Tagen. Zusätzlich könnte eine Wertediskussion zu einerm anderen Umgang untereinander führen, das mit dem Geld=Macht wäre deutlich schwieriger.


    Grüße zum Sonntag


    Kongking

  • Elektronisches Geld egal in welcher Form könnte zügig an Wert verlieren, wenn man es behält. Jeden Tag z.Bsp. 0,5%, nach 200 Tagen ist aus 1000.- dann 0.-? geworden. Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes würde dramatisch zunehmen.


    Stimmt, aber kaum jemand wird freiwillig auf die Zinsen verzichten.


    Anders wäre es wenn man Geld einführen würde welches nach, sagen wir mal, 3 Monaten ungültig wird und danach neues ausgegeben werden würde usw. Dann würde überhaupt kein Geld mehr bei den Banken landen.. Fragt sich natürlich woher ein Betrieb der eine Finanzierung für neue Maschienen o.ä. braucht dann noch Geld her bekommen will, oder eine Privatperson für ein neues Auto wenn es keine Banken mehr gibt.

  • Wahre Gerechtigkeit, Recht und Freiheit wird es erst geben, wenn JESUS CHRISTUS zurück auf die Erde kommt. Dann beginnt das sogenannte "1.000-jährige Reich". Er wird die Welt von Jerusalem aus in Recht und Gerechtigkeit regieren und es wird eine Zeit des Friedens auf der Erde anbrechen.


    Alles was der Mensch versucht um ein Friedensreich zu errichten (UNO/EU etc.) ist aufgrund seiner sündigen Natur zum scheitern verurteilt. Das ist auch der Grund, warum z.B. der Kommunismus gescheitert ist. Der Mensch ist eben habgierig und machtlüstern, ein solches Gleichschaltungsprinzip MUSSTE scheitern und wird in der Zukunft wieder scheitern, auch wenn es in neuer Verpackung wieder aufgelegt wird...

    Und das Weib war mit Purpur und Scharlach bekleidet, und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen; und sie hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voll von Greueln und der Unreinigkeit ihrer Unzucht, und an ihrer Stirne einen Namen geschrieben: GEHEIMNIS, BABYLON DIE GROSSE, Die MUTTER DER HUREN UND DER GREUEL DER ERDE. (Die Bibel, Off. 17,4-5)

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