http://www.businessinsider.com…s-2009-11#japanese-debt-5
Hier ist eine schöne Übersicht, über die größten Bubbles der Weltgeschichte: Japan Bubble, Gold Spike von 1980,
South see bubble, Missisipi Bubble, Internet Bubble,
zwei sind nicht mit dabei: Eisenbahn Bubble von 1880 und die Goldminen bubble irgendwann ende des 19. jh oder anfang des 20. Jh.
Bei allen, die derzeit von einer Gold Bubble reden:
beim Peak einer Bubble stehen lächerliche Bewertungen:
Bei der Internet Bubble wurde eine Breitbandfirma, die noch ohne Revenues war, mit 16 Mrd dollar bewertet,
auf dem Gipfel der Japan Bubble kostete ein Quadratmeter im Zentrum von Tokio 1 Mio dollar und der Kaiserliche Palast i n Tokyo
kostete mehr als alle Immobilien Kaliforniens.
ein wesentliches Kriterium, damit eine Bubble entstehen kann, ist ein Totschlag argument,
das leicht verständlich ist und die Kraft hat, alle Kritik mundtot zu machen.
bei der Eisenbahn Bubble war es die unglaubliche Geschwindigkeit und Effiziens: Berlin und Frankfurt, die vorher mit einer rumpeligen Postkutsche verbunden
waren, die tagelang brauchte, waren nun innerhalb von Stunden erreichbar: als Energie reichten ein paar Säcke Kohle.
Bei der South Sea Bubble und der Missisipi bubble rechtfertigte die aussicht auf schier unermessliche Goldschätze in der neuen welt die exorbitanten Bewertungen.
wenn in Mittelamerika und Südanmerika genug Gold und Silber für ein ganzes Jahrhundert gefunden wurden, warum nicht in Nordamerika,
-----
Gold hat das Zeug zur Bubble: wenn Papiergeld ohne Ende gedruckt wird und beim Zusammenbruch von Banken und Staaten Papiervermögen vernichtet werden,
dann bietet nur das counterpartfreie Gold echten Schutz.
Jeder Besitzer von Lehman Zertifikaten wird zustimmen, das es egal gewesen wäre, zu welchen Kurs er seine Zertifikate in Gold umgetauscht hätte:
700 Dollar, 1000 Dollar, 2000 Dollar: egal.
als Counterpartfreies, anonym verfügbares Asset bietet Gold auch im Umfeld von katastrophalen Situationen Schutz.
Möglich wäre also, dass Ereignisse eintreten, die zu einer echten Gold bubble führen. Und dass danach wieder das System stabilisiert wird.
Möglich wäre aber auch, dass ab einem bestimmten Punkt der Spike abgebrochen wird, indem Gold wieder als Geld zu festen Kursen benutzt wird:
vermutlich nicht im Inland, sondern vor allem um im Welthandelt Handesdefizite abzubauen und die Weltwirtschaft auzubalancieren.
Da alle echten Reformen zu gravierend wären und das Wirtschaftswachstum und den Wohlstand der West-länder zu sehr beschneiden würden,
sind echte Reformen wohl erst NACH einschneidenden Ereignissen wahrscheinlich.
Bei schwachen Staaten, mutlosen Politikern und gesellschaften ohne Selbstreinigungskräfte, d.h. Austausch von Führungspersonal,
könnte es meiner Meinung nach eher zu einer Gold Bubble kommen, d.h. die Papierwährungen verfallen dramatisch,
der Goldpreis übersteigt die Inflationsrate dramatisch,
es dürfte aber schwer sein, von der Zunahme der Kaufkraft von Gold profit zu schlagen,
da Lebensqualität, Rechtsstaatlichkeit etc, abnehmen.
Im zweiten Szenario " Goldstandard" dürfte der Goldspike irgendwo abgebrochen werden.
Papiergeldwährungen, Produkte und Dienstleistungen und Gold werden durch feste Kurse aneinander gebunden:
d.h. die Produzenten werden fairer belohnt.
Denkbar wäre allerdings auch ein Goldstandard nach einem Gold-Spike.
Die 50.000 dollar pro unze bei Eichelburg, über die viel gelacht wird,
basieren - vermte ich mal - auf der Proberechnung von Barclay/Polleit,
bei welchem Kurs das Geld wieder zu 100% golgedckt wäre.
die Reichsmark war ab 1871 nur zu run 30% oder 35% goldgedeckt.
Im laufe der Zeit stieg die deckung, sie war aber meines wissens nie bei mehr als 60%.
Von daher ist die Rechnung mit der völligen Deckung extremst theoretisch.
bei einem Goldspike treten Ereignisse ein, bei denen Papiergeldbesitzer um jeden preis aus dem Papier rauswollen.
das wird nicht die normalen Menschen betreffen, die schon durch den Kauf von einem TFT-Fernseher und einem Kleinwagen erfolgreich aus dem Papiergeld
aussteigen, sondern um größere Summen.
Da zu dieser Zeit kein Goldbesitzer verkaufen will, ist praktisch jeder Kurs denkbar.
1 Quadratmeter Boden in Tokyo für 1 Mio dollar.
solche Preise wären nie enstanden, wenn 50% der Bodenbesitzer in Toyo verkaufsbereit gewesen wären.
wahrscheinlich sind auf dem Höhepunkt der Bubble nur winzige Parzellen verkauft worden.
bei Rohstoffen wie Zucker und Öl ist ein echter Spike unmöglich, da mit zunehmendem Preis die Realläufer wegbrechen.
bei Gold, Südsee-Aktien und Tokyo-Parcellen rechtfertigt Phantasie (oder Angst) oder beides jeden Preis,
so dass sich Argumente von der Realität abkoppeln können.
ich denke, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Gold in einer Bubble endet, vielleicht bei 10-20% liegt.
die wahrscheinlichkeit, dass Gold als gute performende Devise Inflation und Anleihen schlägt, liegt mindestens bei 80%.
Dass Gold wieder als Devise im internationalen Währungssystem und handel eine anerkannte Rolle spielt: vielleicht 20%
Prognose zum Preis pro Unze:
das ist in etwa so, als ob man beim Internet Bubble eine amerikanische Hausfrau gefragt hätte, bei welchem Kurs-Umsatz-Verhältnis sie
die Aktien von Yahoo und AOL gekauft hat.
am ende der hausse kaufen leute, die einfach nur Geld über den Tisch kaufen und "Aktien für 1000 mark" kaufen, ohne nachzufragen,
wieviel firmenwert sie dafür kaufen.
von daher wird man den Höhepunkt des Spikes weniger am absoluten Preis erkennen können, sondern daran, dass alle Gold haben und über Gold reden -
und darüber, dass sie mit dem Kursgewinn von heute, schon wieder eine Urlaubsreise hätten machen können.