Wie siehts in der Realwirtschaft aus ?

  • Es wäre einmal interessant einen Überblick über die Realwirtschaft zu erhalten.


    Mit Realwirtschaft meine ich hier die kleinen und mittlern Unternehmen, angefangen beim Einmannbetrieb bis hin zum mittelständischen Unternehmen mit ein paar Dutzend Mitarbeitern. Vermutlich diejenigen wo tatsächlich das Gros der Einkommenssteuer/Gewerbesteuern generiert wird.


    Die Medien sind ja gewöhnlich voll mit Berichten über grosse Unternehmen, aufgrund möglicher Tricks bei der Darstellung nach aussen, nicht unbedingt als repräsentativ für die Gesamtwirtschaft anzusehen ...


    Mich hat am Wochenende ein Bekannter auf diese Idee gebracht - er meinte ich solle hier in diesem Forum einmal eine "Umfrage" machen - er erzählte mir zum Beispiel, daß bei ihm die "Exporte", speziell nach Deutschland seit etwa drei Monaten komplett eingebrochen sind, er hat keine Ahnung warum, es gibt weder plötzlich ein Konkurrenzprodukt oder ähnliches. Sein Tätigkeitsberich liegt seit 10 Jahren (sehr erfolgreich, null Fremdkapital) in der Medizin-technischen Branche, er produziert und verkauft klassiche Nischenprodukte, zu klein um von den Grossen bearbeitet zu werden und zu spezifisch um Nachahmer hinter dem Ofen hervor zu locken, hauptsächlich an Ärzte, Heilpraktiker und Kliniken, zu gut 90% nach Deutschland den Rest in andere EU-Staaten.

  • Meine Beobachtung ist, dass Einzelhandel speziell Textilhandel,höherpreisig überhaupt nicht mehr geht und die
    Läden teilweise aus den kleineren Städten (Münster, Kassel, Melsungen) verschwinden.


    Ich bin im IT-Bereich tätig und der Bereich läuft auf Hochtouren, sowohl im Mittelstand als auch bei Großunternehmen.


    Also zwei-geteilt aus meiner Sicht.


    Was mich etwas erschrocken hat, ist dass ein italienischer gutausgebildeter Kollege sich sorgen um seinen
    Arbeitsplatz macht. Sehr Skuril aus meiner Sicht.

  • Meine Branche ist Kommunalbedarf (Geräte direkt für Kommunen, oder für Firmen die im öffentlichen Auftrag tätig werden).
    Da geht so gut wie nichts mehr. Das die Städte pleite sind wissen wir, aber wenn man mal mit bekommt welche Probleme ein Beschaffer hat, sich den Kauf für dringend benötigtes Material genehmigen zu lassen (wir reden hier teilweise von niedrigen 4-stelligen Summen), dann kann einem Angst und Bange werden.


    Gejammert haben die Kommunen immer schon, aber jetzt geht es wirklich an die Substanz. Das gilt übrigens für ganz Europa, wir exportieren auch.
    Wo es (auch aufgrund des Wechelkurses) momentan gut läuft, ist die Schweiz.


    Was boomt ist das Handwerk (Häusersanierungen, Heizungen, Solaranlagen), da kenne ich einige Selbständige die momentan nicht mehr im Ring rum kommen. Deren eindeutige Aussage geht aber in die Richtung, dass Hausbesitzer jetzt investieren, weil die in naher Zukunft Inflation und/oder Währungscrash befürchten.


    Der jetzige Boom in diesem Bereich ist also nichts weiter als vorweg genommener Investitionsbedarf, der in den kommenden Jahren fehlen wird.


    Wo anscheinend noch nicht gespart wird sind Lebensmittel. Die Parkplätze von Real und Edeka (teuer) sind hier vor allem Samstags knallvoll, bei Norma und Lidl (billig) ist auch zu Stoßzeiten kaum was los.
    Aldi lasse ich mal aussen vor, weil es da immer gut läuft.

    "Ihr denkt es wird irgendwann wieder besser, wenn ihr ihnen gehorcht.
    Aber es wird nie wieder besser werden, weil ihr ihnen gehorcht"


    Netzfund, Verfasser unbekannt.

    Einmal editiert, zuletzt von blackpearl ()

  • Da ich ihm bei einem Mittelständler arbeite der Arbeitssicherheitsprodukte verkauft kann ich sagen, dass es richtig brummt.
    Ohne diese Produkte können viele andere nicht produzieren, daher ein ziemlich sicheres Indiz wenn es irgendwo kränkelt.


    Fazit man kommt nicht nach mit der Auslieferung, viele Unternehmen realisieren Projekte die lange auf Eis lagen und nehmen auf einmal Geld in die Hand wo vorher keins da war.


    Viele Hersteller sind völlig überfordert, zum einen durch steigende Rohstoffpreise zum anderen zu dieser unerwarteten Nachfrage, ein Ende ist nicht in Sicht. Hätte man mal nicht die Läger in der Krise auf Null gefahren ïŠ


    Dazu zählen die Konzerne, aber auch die Kleinen und Kleinstbetriebe. Umsätze wie sie vor der „Krise“ nicht denkbar waren.


    Aber es gibt auch einige Verlierer und Fasttote. Einige Solarhersteller und Maschinenbauer hats erledigt. Aber im Großen und Ganzen gibt es viel zu tun.
    Aber das heißt ja nichts anderes als das bei den oberern Herren mehr ankommt, die kleinen Arbeiter werden mit 3% und 100Eur Einmalzahlung abgespeisst. Ist ja mehr als die 1% vom letzten Jahr ïŠ


    Und alle freuen sich, „ist ja besser als nichts“
    Ohne Worte sag ich.


    Aber wenn es gilt, Arbeiten um zu arbeiten, dann geht’s uns gut, denn daran hapert es nicht.

  • aus einer Leserzuschrift auf Hartgeld:

    täglich spaziere ich an der Donau bei Regensburg entlang. Regensburg hat den größten Binnenhafen Bayerns. Dieser Hafen ist heute noch leerer, als 2008 gleich nach der Lehmann-Pleite! Vor 2008 fuhren etwa alle 30 Minuten ein Frachtschiff die Donau rauf oder runter. Hier fährt höchstes noch am Tag ein Schiff vorbei.

    Zitat Hartgeld Ende


    dazu noch ein Blick in die Transportwirtschaft:


    bei einem der grössten Österreichischen Transportunternehmer mit ca. 1500 (geleasten) Fahrzeugen und weit über 2000 Auflegern stehen seit fast einem Jahr gut die Hälfte der Fahrzeuge abgemeldet auf dem Platz, im Geschäftsführerbüro sitzt seit Monaten ein "Abgesandter der Bank" und führt die Geschäfte ... Aussichten mehr als flau, die Leute rechnen jeden Tag damit, daß sie erfahren, daß finito ist ...


    nur zwei subjektive Betrachtungen der Transportwirtschaft

  • Bei uns habe ich gemerkt, das kaum Handwerker zu bekommen sind. Elektriker, Schieferdecker, Baufirmen, alle mit Aufträgen zugekracht.
    Bis auf Notfälle muss ich Wochen bis Monate warten, ehe sich mal jemand bemüht. Das auch nur auf wiederholtes Nachfragen.


    Äh, ich zahle übrigens den normalen Stundensatz +MwSt., ohne Handeln und sofort nach Erhalt der Rechnung, daran liegt es also nicht.


    Ist schlimmer wie in der DDR. Blackpearl sagt ja auch dasselbe in Bezug auf Handwerker, allerdings sehe ich diesen Boom noch länger anhaltend,
    da viele Aufträge gar nicht so schnell aufgearbeitet werden können wie neue dazukommen.


    Fernseher

  • Mittelstand Konzern, Europaweit tätig, kauft einen Konkurrenten nach dem andern auf. Papierindustrie.


    Führt eine neue ERP-Software ein, immer bei zwei drei Firmen einen Go Live zu einem Zweitpunkt, dann ein halbes Jahr Pause, nächster Roll Out.


    Hat vor 3 Monaten noch händeringend Entwickler gesucht, aber von heute auf morgen fährt er kompletten Sparkurs. 20-30 % der Entwicklungen gestoppt, nur das allernotwendigste wird noch erledigt. Natürlich wird der Go Live Termin beibehalten.


    Wobei das eigentlich ja klar ist, die Finanzsituation ist in Europa auf Sand gebaut. Bricht dort etwas ein, folgt der Rest.

    Delphin
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    "Whee! This investing stuff is easy!"
    (Mogambo Guru)

  • Bei uns habe ich gemerkt, das kaum Handwerker zu bekommen sind. Elektriker, Schieferdecker, Baufirmen, alle mit Aufträgen zugekracht.


    ist auch hier bei uns selbiges ... obwohl "viel Arbeit" haben nicht zwangsläufig heisst, daß es diesen Unternehmen gut geht ... auch hier viel Preisdruck ... Folge Preisnachlässe auf Kosten des Gewinnes - Kalkulation ist hier oft ein Fremdwort ... überdies magelt es bei diesen Firmen sehr oft an einem effizienten Mahnwesen, dann oft noch der Grössenwahn des Chefs und so fort ... und so passierts eben, daß wirklich gute Tischler oder Elektiker in Konkurs gehen, bei Baufimen ist dies ohnehin an der Tagesordnung um nicht zu sagen, es hat System

  • Manchmal denke ich:


    Stellt Euch vor es ist Kriese und keiner kriegt es mit... 8|


    Persönliche Arbeitssituation: IT-Brachne (Softwareentwicklung - freiberuflich) seit über 5 Jahren Vollauslastung in Großprojekten. Tagessätze stagnieren. Meine Auftragsbücher sind bis nächsten Sommer schon voll.


    Bei befreundeten, Ingeneuren (angestellt in den Bereichen Anlagen-&Betriebstechnik / Klimatechnik / Pharma / Elektro) sieht es ähnlich aus. Die Firmen / Ingeneurbüros für die sie arbeiten haben mehr als genug zu tun und müssen teilweise neue Projekte ablehnen, da sie nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte bekommen.


    Ich versuche gerade privat zwei Gewerke an Handwerker zu vergeben (Gartenbau und Fliesen/Maler-Arbeiten) - vor Mitte Oktober geht scheinbar gar nichts! Ist echt frustrierend...

    Grüße an alle (Gold-)Fische
    Goldshark


    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    It's not where you run but who you run with!

    3 Mal editiert, zuletzt von Goldshark ()

  • Ich denke, man sieht eines aus den Antworten: Die Situation ist bei sehr unterschiedlich. Die einen gehen Pleite, die anderen verdienen sich dumm und duselig. Das ist aber genau das Problem. Der Aufschwung wird nicht mehr in der Masse getragen, punktuell okay aber bei der Breiten Masse wird es eher richtig böse. Wenn sich aber das Einkommen immer mehr konzentriert auf die Elite, dann ist das treibend für die Krise und zwar für die grosse Krise. Meines achtens kann das System noch 1-2 Jahren halten. Spätestens 2013 knallt hier uns alles um die Ohren. Ob das dann eine Deflation oder einen große Inflation, kein Hyperinflation, wird sich dann entscheiden. Da könnte man sich eben auch gedanken machen.

  • [smilie_happy] [smilie_happy] [smilie_happy]


    ... alle auf Wolke Sieben unterwegs ... oder was ist hier los?


    Bin ich hier im Propagandaministerium gelandet, oder gar bei RTL? :thumbup:
    Ist ja nicht zum Aushalten! :wall:


    Ohh ... der Weihnachtsmann kommt ... Wünsch dir was! Träumereien und Flöhe!


    Denn hier ist alles am Arsch! Maschinenbau, Elektroindustrie, Handwerk und Einzelhandel, sowie die Städte und Gemeinen ... haben fertig! Und die jungen Leute wandern als Leibeigene der Leiharbeiterfirmen für sechs Euro/h ab. [smilie_happy]


    Hier gibt es sogar ein (positiv börsengelistetes) Unternehmen, bei dem rein rechnerisch ... jeder Arbeiter und Angestellter täglich 52,90 Euro (Negativwachstum) als Eintrittsgeld für seine Arbeit mitbringen müsste ... [smilie_happy] Andere (lassen) verdienen nur noch mit Sklaven ihr Geld, die sie dann nicht einmal mehr bezahlen wollen ... :D


    Wenn ich überlege, dass hier teilweise und was hier teilweise sogenannte "Selbstständige" vom Stapel lassen ... frage ich mich allen Ernstes, wie diese überhaupt ihr täglich Brot verdienen! :wall:


    Was ist nur aus dem "GSF" geworden ...


    Das einzige welche auf Hochtouren läuft sind Bestattungsunternehmen und vor allem ... (wichtigsten) Geldeintreiber :thumbup: und wenn diese nicht lange um den heißen Brei reden, mit einer Auslastung von über 200 %. :D Ich bin sicher, diese (Werteeintreiber) werden auch nach dem großen Umbruch benötigt werden, vor allem wenn sie vortreffliche Argumente mitbringen und kompetent beraten können ... :D


    Und bitte in Zukunft ... die im übrigen auch am Arsch ist ...

    Stellt Euch vor es ist Kriese und keiner kriegt es mit... 8|


    Nochmal für alle ... es heißt K r i s e und nicht Kriese!


    Mensch seit mehr drei Jahre faseln wir von nichts anderem und haben es gefühlte 100.000 mal geschrieben! Meine Güte! :wall:



    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit ...


    Bettel


    Edit sagt: F... off

    Important information of the German "Propaganda Ministry":


    - Gold ist ein barbarisches Relikt und man kann es nicht essen!
    - Gold bringt keine Rendite und auch keine Zinsen!
    - Gold kann fallen und außerdem ist Gold böse!
    - Gold kann verboten werden, um das Volk zu schützen!


    - Mehr als 1000 Gründe die für Geld sprechen: "Hier ist Ihr Geld sicher (FBL)!" :D

    3 Mal editiert, zuletzt von bettelmann ()

  • Bin ich hier im Propagandaministerium gelandet, oder gar bei RTL? :thumbup:

    Bettel sei nicht ungerecht, bisher hat sich lediglich herauskristallisiert, daß es in der IT Branche noch gut geht und daß Handwerker "viel Arbeit" haben, kann man an jeder Ecke sehen ...


    sei nicht so negativ, selbst in der schlimmsten Zeit während der Russlandkrise (90er Jahre) haben manche Leute dort gut verdient und gelebt ... nicht nur die Kriminellen

  • Bettel sei nicht ungerecht, bisher hat sich lediglich herauskristallisiert, daß es in der IT Branche noch gut geht und daß Handwerker "viel Arbeit" haben, kann man an jeder Ecke sehen ...


    Stimmt! Gebe ich gerne zu ... denn der letzte "IT-Dienstleister" schloss vor gut einem Jahr. [smilie_happy]
    Scheiß Domaincontroller was? ...


    Ach ja ... Cisco entlässt 10.000 IT-ler, weil die IT so viele Aufträge (Auch in D-Land) hat. :thumbup:


    Gruss


    bettel

    Important information of the German "Propaganda Ministry":


    - Gold ist ein barbarisches Relikt und man kann es nicht essen!
    - Gold bringt keine Rendite und auch keine Zinsen!
    - Gold kann fallen und außerdem ist Gold böse!
    - Gold kann verboten werden, um das Volk zu schützen!


    - Mehr als 1000 Gründe die für Geld sprechen: "Hier ist Ihr Geld sicher (FBL)!" :D

  • Also ...


    Erstens - Ich glaube nur das, was ich mit meinen Augen sehe!


    Zweitens - Wenn ich propagandistisch quirlige und Gehirn-gewaschene scheixxe sehen will, würde ich sicher nicht hier im GSF unterwegs sein, sondern Fernsehen ...


    Punkt um [smilie_denk] .


    Gruss und Glückauf


    bettel

    Important information of the German "Propaganda Ministry":


    - Gold ist ein barbarisches Relikt und man kann es nicht essen!
    - Gold bringt keine Rendite und auch keine Zinsen!
    - Gold kann fallen und außerdem ist Gold böse!
    - Gold kann verboten werden, um das Volk zu schützen!


    - Mehr als 1000 Gründe die für Geld sprechen: "Hier ist Ihr Geld sicher (FBL)!" :D

  • Ach ja ... Cisco entlässt 10.000 IT-ler, weil die IT so viele Aufträge (Auch in D-Land) hat.

    ich hab ja oben geschrieben, dass "viel Arbeit" haben und Geld verdienen zwei paar Schuhe sind, welches von der Masse allerdings nicht so erkannt wird, kennst ja die Sprüche wie "Mensch der hat so viel Arbeit, dem muss es gut gehen" ...


    ich hab allerdings schon den Eindruck, daß deine Sichtweise sehr negativ gefärbt ist - vielleicht zu viel Eichelburg gelesen ^^ - ein guter Indikator sind jedenfalls immer die Einkommensteuervorauszahlungen, solange die nicht markant einbrechen ist es halb so wild ... das wäre ja wohl das erste was man selbst beeinflussen kann wenn es einmal gewaltig kracht im Gebälk, jedes FA ist hier sehr gesprächsbereit ...


    aber nichts destotrotz, deshalb habe ich ja den Faden gestartet um einen kleinen Rundumblick aus dem realen Leben zu bekommen

  • Falsch mein guter ... vollkommen falsch!


    Mit Eichelburg habe ich gar nichts am Hut, außer das er ein paar gute "Brüder" hat, die wenn er betätigt ... wahrscheinlich sich selbst mit weg bläst ... [smilie_happy] Ist ein Witzbold!


    Und wiederum falsch ... die Kunst ist es, möglichst wenig Steuern zu bezahlen, also nur die die man muss!


    Was wie ... real existierender Sozialismus ... planwirtschaftlich ?!? Hör mir bloß auf! Stasi wie was BND, was 1000 Euro?!?


    Nicht Negativist :D nicht Pessimist, sondern REALIST!


    Gruss und Glück auf


    bettel


    Edit sagte ... F... off

    Important information of the German "Propaganda Ministry":


    - Gold ist ein barbarisches Relikt und man kann es nicht essen!
    - Gold bringt keine Rendite und auch keine Zinsen!
    - Gold kann fallen und außerdem ist Gold böse!
    - Gold kann verboten werden, um das Volk zu schützen!


    - Mehr als 1000 Gründe die für Geld sprechen: "Hier ist Ihr Geld sicher (FBL)!" :D

    Einmal editiert, zuletzt von bettelmann ()

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