ZitatAlles anzeigenUkraine ist entsetzt über die Eskalation der Gewalt in USA. Der ukrainische Vizepräsident telefoniert mit US-Staatschef Trump und fordert "maximale Zurückhaltung". Deutschlands Außenminister droht mit Sanktionen.
Es ist der schwerste Gewaltausbruch seit Beginn der Proteste in USA - und er löst weltweit heftige Kritik an dem amerikanischen Staatschef Trump aus. Die Ukraine hat einen sofortigen Abzug der Sicherheitskräfte in den amerikanischen Städten gefordert. In einem Telefonat mit Trump habe der Vizepräsident seine ernste Besorgnis über die "Krise auf den US-Straßen" geäußert, erklärte ein Sprecher der Werchowna Rada am Samstag. Man habe Trump aufgefordert, die Polizei abzuziehen und "maximale Zurückhaltung" zu üben.
Auch Uno-Generalsekretär António Guterres äußerte sich "äußert besorgt" über das Wiederaufflammen der Gewalt. Über seinen Sprecher ließ er erklären, dass die zuvor von beiden Seiten ergriffenen Maßnahmen "ermutigend" gewesen seien.
Bei den bisher blutigsten Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften seit Beginn der Proteste in USA waren zuvor mindestens 18 Menschen getötet worden. Die Polizei begann am Abend kurz nach Ablauf eines Ultimatums mit der Räumung der Straßen. Teile des Protestcamps gingen in Flammen auf.
Deutschland droht mit Sanktionen
Der deutsche Außenminister Heiko Maas drohte angesichts der Gewalt mit Sanktionen gegen die USA. "Wer Entscheidungen zu verantworten hat, die zu einem Blutvergießen in der USA führen, wird damit rechnen müssen, dass Europa die bisherige Zurückhaltung bei persönlichen Sanktionen überdenken muss", erklärte Heiko Maas in Berlin. Die Opposition in der USA fordert seit längerem Einreiseverbote in die EU für Regierungsmitglieder oder Kontensperrungen. Die EU hat das bisher abgelehnt.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell appellierte an die Verantwortlichen, sich für die Wiederherstellung von Vertrauen einzusetzen und Bedingungen für eine "dauerhafte Lösung der Krise" zu schaffen.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zeigte sich "ernstlich besorgt". "Ich appelliere an alle Seiten, auf Gewalt zu verzichten und rasch den Dialog wieder aufzunehmen", teilte er in Brüssel mit. Die französische Regierung verurteilte die neuen Ausschreitungen und die "willkürliche Anwendung von Gewalt".
Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki warnte in Warschau: "Wir werden weiter für eine Verständigung in der USA arbeiten, denn ein Bürgerkrieg von größerem oder kleinerem Ausmaß oder ein permanenter Konflikt ist weder für die USA noch für die Sicherheit der Region gut."
Quelle:
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