Verfall des Hegemon USA

Zitat von hammwolln

-Ende Dezember wurde das Limit von 16,4 Bio.$ geknackt ---> Lösung keine, Gold reagiert konfus
-Ende Februar wurden 16,6 Bio.$ gerissen ---> Es wurden irgentwo 200 Mrd.$ gefunden bzw. Zahlungen verschoben.
Gold reagiert überhaupt nicht
-Jetzt sind die 16,85 Bio.$ gefallen ---> Lösung? wahrscheinlich keine, Gold?

Es ist verdammt ruhig seit 2 Monaten, keine Sau interessiert sich dafür, bis es den Idioten 3 Tage vorher wieder einfällt.

warum soll man sich auch weiter aufregen ?

Und worüber ?

Es gibt nunmal keine Lösung und die Auswirklungen der Schuldenmacherei oder
Geldmengenausweitung, ind USA seit mehr als 100 Jahren Tradition sind ja keineswegs
so dramatisch wie immer dargestellt. Ich bekenne mich jedenfalls als EM Investor immer als Profiteur,
"dem kleinen Mann" kann es relativ egal sein .. dem Millardär auch. Bleibt der Mittelstand, also die
Bürger die ein bisschen was auf die Seite legen können und damit nicht ihren Wohlstand im Alter,
sondern Banken und Versicherungen finanzieren ... und das System am Laufen halten (so muss man das
ja auch mal sehen) .. ja .. und dann wären da noch die grossen Schuldner, China .. kann man es einer
Regierung ankreiden, wenn sie eine egoistische Politik macht ? Anderseits muss man China auch nicht
bedauern, die sind nicht erpresst oder unterdrückt worden wie zu Kolonialzeiten, die strotzen vor Kraft
und Selbstbewusstsein und haben sich freiwillig auf das Spiel eingelassen.


Die Alternative einer eisernen Stabiltätspolitik wären möglicherweise katastrophal:
Abbau des Sozialsystems mit möglicherweise dramatischen politischen Verwerfungen.
Aber auch für die Wirtschaft könnte sowas in die Deflation führen: solbald das Geld auf dem
Konto regelmässig mehr wert wird, wird nicht mehr investiert: eine Abwärtsspirale,
verstärkt durch die Lemminge an den Börsen, die die stabile Währung immer höher treben würden:
Export würde zusammenbrechen .. Arbeitsplätze verlorengehen.. bleibt die Möglichkeit;
mit vorhandenem Geld zu konsumieren, (wenn mans hat).

Ich denke keiner wollte ein solches Experiment wirklich erleben, und die Hardliner in USA
sind Populisten, die das alles nicht zuende denken, womöglich auch nicht dran glauben, jemals
politische Verantwortung zu bekommen. Die Tagespolitik ist für uns bizzar, mit juristischen Tricks
schwächt man das Amt des angeblich mächstigsten Mannes .. und irgendwann wendet sich der
Bürger genervt ab ...


Und zum Schluss noch der Vergleich zu Euroland: offenbar hat sich der Euro in den 12 Jahren seiner
Existenz als stark erwiesen gegenüber Dollar und USA, (was vielen Amerikanern suspekt ist), trotz
eklatanter Fehler bei der Konstruktion des Maastricht vertrages. Und wenn ich immer die Ende-des-Euro
Fantasien lese: eine durch Hardline gepushte Hartwährung wäre für uns noch katastrophaler als für die USA,
die mit CA, MX einen riesigen Binnenmarkt hat .. ein D-A-NL-B-? Kerneuroland würde aber zur
Randnotiz der Weltwirtschaft werden ohne funktionierenden EU Binnenmarkt.


Die Entwicklung (mittelfristig, nicht auf Sicht von Legislaturperioden) ist auch klar:
die Planeten USA - EU werden sich annähern: Dort eine Macht der Juristen, die die Politik lähmt,
hier versäumte Durchsetzbarbeit von Regeln. Hier ein Selbstbedienungs Sozialstaat, der immer mehr zur
Last wird, dort ein marginaler Sozialstaat, der für eine führenden Wirtschaftsmacht unwürdig ist.
Für mich eine einfache Prognose, dass in Mitte die bessere Lösung liegen würde.


Bei uns sind es die nationalen Befindlichkeiten, die sich gegen eine Aufweichung der staatlichen Souveränitätsrechte
wehren, in USA ist es die ultrakonservative Rechte, die überall Sand ins Getriebe streut.
Die demographische Entwicklung wird, schätze ich, den Weg ebnen für zukunftsorinetierte Veränderungen,
besondern in den USA, in denen die Alterverteilung von Demokarten und Republikaner- Wählern dramatisch ist:
es gibt kaum junge Reps !! ... die sterben schlicht weg, und nichts neues kommt nach ..
In Eu ist das alles komplexer, da kann es zu Verwerfungen kommen, wie der Neo-Sozialismus in Frankreich,
der aber wie man sieht, auch nicht wirklich Bestand hat, und das Chaos in Italien, dass aber wie man sieht,
auch nicht verhindert, dass Italien keineswegs zusammengebrochen ist in den letzen Jahrzehnten.

China .. kann man auch weniger dramatisch kommentieren:

wird auch Zeit, dass ein Land wie China eine eigene Währung bekommt

Was die wenigsten Kommentatoren wirklich verstehen: bisher hatte man nur eine
Verrechnungseinheit Yuan, die mit einer variablen, aber nicht vom Markt, sondern von der
Regierung festgelegten Relation an den Dollar gekoppelt war.

Natürlich wissen die Funktionäre, wie wichtig und sensibel für die eigene Wirtschaft der neue
Wechselkurs sein wird (wenn der Schritt denn wirklich konsequent gegangen wird)
ein zu starker Yuan würde die Exportwirtschaft empfindlich treffen ..
und ausserdem die Dollar-Guthaben abwerten ... als Gross-Gläubiger muss man sich da
ganz sorgfältig Gedanken machen.

Die generelle Bedeutung wird auch überschätzt, im Vergleich zu EU und USA ist
China noch Grössenordungen kleiner (wirtschaftlich) .. letztes Jahr ist der
80 Mio Einwohnerstaat Deutschland eingeholt worden, was Exportvolumen angeht.

GDP / (Bruttoínlandaprodukt)

EU 16 Billionen $ / 31k pro Kopf

USA 15 Bio / 50 pro Kopf

DE 3,4 / 41

CN 8 / 6

+++++++++++++++++

http://en.wikipedia.org/wiki/L…ountries_by_GDP_(nominal)

Klar ist CN durch die schiere Grösse der Bevölkerung ein Riesenfaktor in
der Welt .. aber immer noch ein Entwicklungsland .. bzw ein Zusammenschluss aus
Entwicklungsland mit 1,4 Mrd Einwohnern und 0,1 Mrd in westlich-vergleichbarem Wohlstand lebenden.

Dagegen sind die sozialen Gegensätze in den USA Peanuts und bei uns kaum wahrnehmbar.

Wachstum ist auch keine Zauberkunst, wenn man von Null anfängt .. und wenn
man eine demografisch junge Nation ist ..

Wenn ich das versuche zu relativieren, dann nicht weil ich CN für unbedeutend halte, aber
weil ich auf typisch deutschen Minderwertigkeitskomplexe hinweisen will ... Wir machen uns Sorgen,
statt da einen neuen Mark wachsen zu sehen ..
Ich weiss dass CN einigen Grund hat, sich Sorgen zu machen, und ich traue den Strategen dort zu
dass die sich in Klaren sind, welche Herausforderungen auf das Land zukommen .. ich sehe mehrere Themen,
um die man China nicht beneiden kann:
1.) Wachstum wird irgendwann zuende sein ... Thema weiche Landung oder harte Landung .. mit
Massenarbeitslosigkeit und Unzufriendenheit, was die Macht der Partei gefähren könnte (und wird)
2.) Bevölkerungsstruktur wird absehbar in 20 Jahren zu einer überalterten Geschellschaft führen,
und zwar weit dramatischer als bei uns heute .. (viel schnelleres Wachstum und radikale Bremse, ein Kind Politik)
3.) Abhängigkeit vom Export / Dollar / USA .. JA!! da würde ich auch raten zu einem Abnabeln vom Dollar,
das wird aber nur teilweise funktionieren, dazu sind die beiden Volkswirtschaften zu vernetzt
4.) Konkurrenz .. die Nachbarländer in Asien, Thailand, Indonesien, Malaysia .. aber auch Vietnam, Indien, die
schlafen auch nicht ,... die können auch billig und qualifiziert produzieren .. (Pakistan, Phillipinen, Kambodscha werden sich
auch entwickeln) .. der Schritt zu höherwertiger Produktion (eigene Entwicklungen) wir in China sicher vehement betrieben, ernährt aber keine Milliarde Menschen ..

++

und was mir die Rangliste auch sagt: EUROPA ist für uns alternativlos ...

und USA .. ich bin da auch Skeptiker, nach vielen Jahren in US Konzeren erst recht ..
aber ich habe auch gelernt: Totgesagte leben länger ...