Verfall des Hegemon USA

    • Offizieller Beitrag

    Südafrika löst die führende Rolle des US $ ab gegen den Renminbi. Nach Handelsabkommen von China mit Iran und selbst Saudi Arabien wird die Front gegen den Hegemon drückend.


    Die Tage des Dollar sind limitiert, da das „volle Vertrauen“ in die US Währung schwindet in den Augen anderer Nationen."


    Es wird auch höchste Zeit, daß der kriegerischen und ausbeuterischen USA endlich voll Paroli geboten wird. Leider sind die kriecherisch untertänigen Vasallen in Europa noch nicht reif genug dazu und lassen sich immer noch gegen natürliche Handelspartner von den Amis vorführen, die devote und unfähige Merkel vornweg.


    Der Autor schwärmt schon von neuer Währung Gold, nunja, allemal unendlich besser als totgeweihter Fiatmüll.


    http://www.thedailyeconomist.c…und-in-brics-nations.html


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

    • Offizieller Beitrag

    Brzezinski sieht die US-Weltherrschaft am Ende
    https://www.contra-magazin.com…s-weltherrschaft-am-ende/

    Brillanter Artikel, danke dafür, niederbayer.


    Wer bislang immer noch glaubte, daß die USA eine friedliebende Nation sind, dem dürften hier die Augen geöffnet werden.
    Brzezinski als Berater einiger Präsidenten steht für den kriegerischen imperialen Hegemon,"Weltherrschaft" sowieso ein Größenwahn , allenfalls vergleichbar mit dem Machtanspruch des Alten Rom.
    Erstaunlich, daß die Verbrechen, selbst der entsetzliche millionenfache Völkermord an den Indianerm, prinzipiell von den Medien stets fein ausgeklammert, erwähnt wird .


    Wenn dieser Mann, bestimmt nicht auf eigene Faust, sich den anderen Großmächten geradezu anbiedert, kann man ahnen, wie weit der arrogante Hegemon angeschlagen ist.
    Aber China insbesondere wird auch m.E. diesem Bankrotteur nicht den Gefallen tun, künftige Spielregeln in der Politik diktieren zu lassen, wie man es mit den tumben Europäern bis jetzt noch machen kann.


    Grüsse
    Edel


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    • Offizieller Beitrag

    EdelMan, ich könnte empfehlen, noch ein paar Kommentare zu Brzezinsky zu lesen...senile Laberei, Doppelzüngigkeit oder voller Ernst?!?


    Gruss!
    Lucky

    • Offizieller Beitrag

    EdelMan, ich könnte empfehlen, noch ein paar Kommentare zu Brzezinsky zu lesen...senile Laberei, Doppelzüngigkeit oder voller Ernst?!?


    Das war sicher keine Senilität. Habe mal in dessen ausführlichen Wikipedia Curriculum gestöbert: Sein Gedanke von unilateralen Kooperationen ist nicht so neu:


    “Brzeziński trieb die Entwicklung politischer Beziehungen zwischen den USA und der Volksrepublik China voran und befürwortete eine neue Übereinkunft zur Rüstungskontrolle mit Moskau. Außerdem teilte er die Ansicht des Präsidenten, dass die Vereinigten Staaten anstelle von Alleingängen diplomatisch eine Politik der internationalen Kooperation betreiben sollten....“


    Also mir scheint es so zu sein, daß eine vormals bedeutende Persönlichkeit dann richtig frei redet, wenn sie unabhängig, zB. im Ruhestand ist.
    Dabei erinnere ich mich zB. an einen deutschen Bundespräsiden, Roman Herzog mit dessen berühmt gewordenem Satz: „Es muß ein Ruck durch Deutschland gehen.“


    Als vormaliger Vorsitzender des BVG war er farblos und hat wichtige Vorgänge eher blockiert aus eigener Erfahrung. Eine Eingabe meiner Frau nach div. Gerichtsinstanzen zu einer sozialpolitisch bedeutenden Sache wurde erst gar nicht zur Entscheidung angenommen,“noch nicht“ ! Auch als Bundespräsident war er m.E.eine Figur ohne Charisma .
    Oder der später clownhaft in Shows auftretende frühere Minister Norbert Blüm, der jetzt erst schlaue Sprüche losläßt usw usw.


    Grüsse
    Edel


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  • Sein Gedanke von unilateralen Kooperationen ist nicht so neu

    @Edel Man
    Die Begriffsschöpfung "unilaterale Kooperation" beschreibt die Politik der USA auf einmalige und geniale Weise und verdient ein Copyright. Wer ist ihr Urheber?

    Also mir scheint es so zu sein, daß eine vormals bedeutende Persönlichkeit dann richtig frei redet, wenn sie unabhängig, zB. im Ruhestand ist.

    Daran habe ich Zweifel. Er hat sicherlich Hintergedanken. Kürzlich durften wir von ihm doch erst dies lesen:
    "Jetzt müsse, so Brzezinski, schleunigst eine neue Weltordnung geschaffen werden unter Miteinbeziehung Russlands und Chinas."


    Die USA sollen also seines Erachtens noch immer die Hauptrolle spielen. Anders ausgedrückt: Die anderen sollen sich weiterhin den USA beugen. Wohin das führt, wird uns doch seit Jahrzehnten vorgeführt. Ich denke, diese Zeiten sollten besser vorbei sein - nur das kann unser Wunsch sein. Ich halte Monsieur Brzezinski weiterhin nicht für vertrauenswürdig.


    Hier der Link zu obigem Zitat:
    https://www.contra-magazin.com…s-weltherrschaft-am-ende/

    • Offizieller Beitrag

    @Edel ManDie Begriffsschöpfung "unilaterale Kooperation" beschreibt die Politik der USA auf einmalige und geniale Weise und verdient ein Copyright. Wer ist ihr Urheber?

    Daran habe ich Zweifel. Er hat sicherlich Hintergedanken. Kürzlich durften wir von ihm doch erst dies lesen:"Jetzt müsse, so Brzezinski, schleunigst eine neue Weltordnung geschaffen werden unter Miteinbeziehung Russlands und Chinas."


    Die USA sollen also seines Erachtens noch immer die Hauptrolle spielen. ....

    Zum 1.Punkt: Da fürchte ich , daß ich es selbst war ; Habe deshalb im Netz gesurft und dies nicht gefunden. Wolte auch ursprünglich "Unilaterale Verträge" sagen,sowas ist ja nicht neu. Aber zugleich Kooperation beschreibt tatsächlich die überhebliche Denkart der Amis gut.


    Zum 2.Punkt: Richtig, das hatte ich auch zuvor so gesehen: "Aber China insbesondere wird auch m.E. diesem Bankrotteur nicht den Gefallen tun, künftige Spielregeln in der Politik diktieren zu lassen, wie man es mit den tumben Europäern bis jetzt noch machen kann."


    Insoweit ist die Andeutung, daß der Hegemon nicht mehr der Weltherrscher sei, womöglich eine schlitzohrige Falle, um anderere Großmächte in die besagte Kooperation zu locken, -- ganz im Stile der Uralt Strategeme Chinas -- dennoch ein bemerkenswertes Statement von diesem Mann.


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


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  • China stößt in großem Stil US-Staatsanleihen ab http://deutsche-wirtschafts-na…til-us-staatsanleihen-ab/

    Alles Papier hat am Ende nur eines gemeinsam:
    Es brennt gut.

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • China stößt in großem Stil US-Staatsanleihen ab deutsche-wirtschafts-nachricht…til-us-staatsanleihen-ab/

    Die Chinesen sind seit Jahren mit dem Umrubeln in Sachwerte beschäftigt, z.B. indem sie in rohstoffreichen Ländern Investments vornehmen.


    Interesseant wird obige Meldung m.E. aber in diesem Zusammenhang:
    "Fed will Banken zum Kauf von US-Staatsanleihen bewegen"
    http://deutsche-wirtschafts-na…s-staatsanleihen-bewegen/

  • Auf Jahressicht haben sowohl die Chinesen als auch die ausländischen Bond-Halter insgesamt, ca. 4 % weniger amerikanische Staatstitel im Bestand, obwohl diese ja eigentlich entsprechend dem Anwachsen der Gesamtverschuldung mit wachsen sollten.


    Wer springt denn dann ein, wenn nicht die ausländischen Gläubiger :hae:


    Natürlich die Druckerpresse mit Namen FED, damit kauft man dann Flugzeugträger, finanziert den Umsturz nicht genehmer Staaten und kauft Konsumartikel in der ganzen Welt. Eigentlich genial.


    ...
    Die US-Notenbank Fed etwa hat von September 2008 bis Ende 2015 die Bereitstellung von Zentralbankgeld auf 500 Prozent ausgeweitet und im Gegenzug überwiegend langfristige US-Staatsanleihen angekauft.
    ...

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

    • Offizieller Beitrag

    Großartiker Artikel von F.William Engdahl, der die Schwächen der USA und die unaufhaltsame Allianz und Domonanz Eurasiens beschreibt.


    Eine geschichtliche Tragödie aber, daß Europa und insbes. Deutschland sich voll von dem schwerkranken Imperator vor dessen Interssen spannen ließ und die bereits erfolgte Annäherung an Asien vernachlässigt bis unterminiert.


    Treffend die Abrechnung mit den USA : „Ein schlecht getarntes Experiment in Überheblichkeit und Arroganz von einer Schar von faden alten Patriarchen wie David Rockefeller und seine Freunde an Wall Street und in der Mlitärindustrie. Dies ist der kräftigste Kontrast zu dem, was im Osten quer durch Eurasien abläuft....


    Das Eurasische Jahrhundert ist unvermeidbar und unaufhaltsam. Auf Prinzipien der Kooperation anstelle von Dominanz könnte es ein Modell offerieren für die bankrotte USA und die bald bankrotte EU, echten Wohlstand zu errichten, nicht gegründet auf Plünderung und Knechtchaft.“


    „This is the sunset for the American Century, a poorly disguised imperial experiment in hubris and arrogance by a gaggle of boring old patriarchs like David Rockefeller and his friends on Wall Street and in the military industry. It is the starkest contrast to what is going on to the east, across all Eurasia today....


    Today there is a Chinese Think Tank Cooperation Alliance group coordinating efforts around OBOR headed by the dean of the Renmin University. In turn they partner with think tanks along the OBOR route including think tanks in Iran, Turkey, India, Nepal, Kazakhstan and other countries....


    The Eurasian Century today is inevitable and unstoppable. Built on different principles of cooperation rather than domination, it just might offer a model for the bankrupt United States and the soon-bankrupt European Union, to build up true prosperity not based on looting and debt slavery....“


    http://journal-neo.org/2016/10…ury-is-now-unstoppable-2/


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Sehr interessanter Artikel!


    Hallo uns Forum lese seit geraumer Zeit mit, habe bis dato nicht die Muse gehabt mich vorzustellen. Man möge es mir nachsehen. Komme aus Franken.. früher im Aussendienst Maschinenbau momentan berentet...


    Zum Artikel. Beim lesen würde mir neben haufenweisen irrelevanten technischen Daten und Investsummen klar wo der Sprengstoff liegt. Die Chinesen bauen eine zweite Bagdadbahn ! Im vorletzten Artikel findet sich sogar ein Verweis in diese Epoche:


    In 1904 a British geographer, Sir Halford Mackinder, a fervid champion
    of the British Empire, unveiled a brilliant concept in a speech to the
    London Royal Geographical Society titled the Geographical Pivot of
    History. That essay has shaped both British and American global strategy
    of hegemony and domination to the present
    http://journal-neo.org/2016/10…ury-is-now-unstoppable-2/


    Auch damals wäre die Bagdadbahn von der Seestreitkraft GB nicht angreifbar gewesen, ebenso wie eine zukünftige OBOR oder Seidenstrasse.


    Wir wissen alle was damals die Konsequenzen waren, als klar würde das die deutschen Ingenieure die grössten technischen Probleme der Trasse bewältigt hatten. Der erste Weltkrieg wurde eingeleitet.
    Vermutlich sieht der Hegemon momentan wieder rot...


    Grüße
    Hottomotto

  • Ja, des amerikanische Jahrhundert befindet sich in der Endphase. Aber wie geht Europa damit um? Ob die heutige Jugend standfester ist, als die vor 90 Jahren? Stefan Zweig hatte dazu einige Gedanken geäußert, die erstaunlich aktuell sind - in seinem Aufsatz "Die Monotonisierung der Welt"


    "Stärkster geistiger Eindruck von jeder Reise in den letzten Jahren, trotz aller einzelnen Beglückung: einleises Grauen vor der Monotonisierung der Welt. Alles wird gleichförmiger in den äußeren Lebensformen, alles nivelliert sich auf ein einheitliches kulturelles Schema. Die individuellen Gebräuche der Völker schleifen sich ab, die Trachten werden uniform, die Sitten international. Immer mehr scheinen die Länder gleichsam ineinandergeschoben, die Menschen nach einem Schema tätig und lebendig, immer mehr die Städte einander äußerlich ähnlich. Paris ist zu drei Vierteln amerikanisiert, Wien verbudapestet: immer mehr verdunstet das feine Aroma des Besonderen in den Kulturen, immer rascher blättern die Farben ab, und unter der zersprungenen Firnisschicht wird der stahlfarbene Kolben des mechanischen Betriebes, die moderne Weltmaschine, sichtbar. Dieser Prozeß ist schon lange im Gange: schon vor dem Kriege hat Rathenau diese Mechanisierung des Daseins, die Präponderanz der Technik als wichtigste Erscheinung unseres Lebensalters prophetisch verkündet, aber nie war dieser Niedersturz in die Gleichförmigkeit der äußeren Lebensformen so rasch, so launenhaft wie in den letzten Jahren. Seien wir uns klar darüber! Es ist wahrscheinlich das brennendste, das entscheidenste Phänomen unserer Zeit.
    Symptome: Man könnte, um das Problem deutlich zu machen, hunderte aufzählen. Ich wähle nur schnell ein paar der geläufigsten, die jedem gewärtig sind, um zu zeigen, wie sehr sich Sitten und Gebräuche im letzten Jahrzehnt monotonisiert und sterilisiert haben.
    Das Sinnfälligste: der Tanz. Vor zwei, drei Jahrzehnten noch war er an die einzelnen Nationen gebunden und an die persönliche Neigung des Individuums. Man tanzte in Wien Walzer, in Ungarn den Csardas, in Spanien den Bolero nach unzähligen verschiedenen Rhythmen und Melodien, in denen sich der Genius eines Künstlers ebenso wie der Geist einer Nation sichtbarlich formten. Heute tanzen Millionen Menschen von Kapstadt bis Stockholm, von Buenos Aires bis Kalkutta denselben Tanz, nach denselben fünf oder sechs kurzatmigen, unpersönlichen Melodien. Sie beginnen um die gleiche Stunde: so wie die Muezzim im orientalischen Lande Zehntausende um die gleiche Stunde des Sonnenunterganges zu einem einzigen Gebet, so wie dort zwanzig Worte, so rufen jetzt zwanzig Takte um fünf Uhr nachmittags die ganze abendländische Menschheit zu dem gleichen Ritus. Niemals außer in gewissen Formeln und Formen der Kirche haben zweihundert Millionen Menschen eine solche Gleichzeitigkeit und Gleichförmigkeit des Ausdruckes gefunden wie die weiße Rasse Amerikas, Europas und aller Kolonien in dem modernen Tanze.
    Ein zweites Beispiel: die Mode. Sie hat niemals eine solche blitzhafte Gleichheit gehabt in allen Ländern wie in unserer Epoche. Früher dauerte es Jahre, ehe eine Mode aus Paris in die anderen Großstädte, wiederum Jahre, ehe sie aus den Großstädten auf das Land drang, und es gab eine gewisse Grenze des Volkes und der Sitte, die sich ihren tyrannischen Forderungen sperrte. Heute wird ihre Diktatur im Zeitraume eines Pulsschlages universell. New York diktiert die kurzen Haare der Frauen: innerhalb eines Monates fallen, wie von einer einzigen Sense gemäht, 50 oder 100 Millionen weiblicher Haarmähnen.
    Kein Kaiser, kein Khan der Weltgeschichte hatte ähnliche Macht, kein Gebot des Geistes ähnliche Geschwindigkeit erlebt. Das Christentum, der Sozialismus brauchten Jahrhunderte und Jahrzehnte, um eine Gefolgschaft zu gewinnen, um ihre Gebote über so viele Menschen wirksam zu machen, wie ein Pariser Schneider sie sich heute in acht Tagen hörig macht.
    Ein drittes Beispiel: das Kino. Wiederum unermeßliche Gleichzeitigkeit über alle Länder und Sprachen hin, Ausbildung gleicher Darbietung, gleichen Geschmackes (oder Ungeschmackes) auf Tausend-Millionen-Massen. Vollkommene Aufhebung jeder individuellen Note, obwohl die Fabrikanten triumphierend ihre Filme als national anpreisen: die Nibelungen siegen in Italien und Max Linder aus Paris in den allerdeutschesten, völkischsten Wahlkreisen. Auch hier ist der Instinkt der Massenhaftigkeit stärker und selbstherrlicher als der Gedanke. Jackie Coogans Triumph und Kommen war stärkeres Erlebnis für die Gegenwart als vor zwanzig Jahren Tolstois Tod.
    Ein viertes Beispiel: das Radio. Alle diese Erfindungen haben nur einen Sinn: Gleichzeitigkeit. Der Londoner, Pariser und der Wiener hören in der gleichen Sekunde dasselbe, und diese Gleichzeitigkeit, diese Uniformität berauscht durch das Überdimensionale. Es ist eine Trunkenheit, ein Stimulans für die Masse und zugleich in allen diesen neuen technischen Wundern eine ungeheure Ernüchterung des Seelischen, eine gefährliche Verführung zur Passivität für den einzelnen. Auch hier fügt sich das Individuum, wie beim Tanz, der Mode und dem Kino, dem allgleichen herdenhaften Geschmack, es wählt nicht mehr vom inneren Wesen her, sondern es wählt nach der Meinung einer Welt.
    Bis ins Unzählige könnte man diese Symptome vermehren, und sie vermehren sich von selbst von Tag zu Tag. Der Sinn für Selbständigkeit im Genießen überflutet die Zeit. Schon wird es schwieriger, die Besonderheiten bei Nationen und Kulturen aufzuzählen als ihre Gemeinsamkeiten.
    Konsequenzen: Aufhören aller Individualität bis ins Äußerliche. Nicht ungestraft gehen alle Menschen gleich angezogen, gehen alle Frauen gleich gekleidet, gleich geschminkt: die Monotonie muß notwendig nach innen dringen. Gesichter werden einander ähnlicher durch gleiche Leidenschaft, Körper einander ähnlicher durch gleichen Sport, die Geister ähnlicher durch gleiche Interessen. Unbewußt entsteht eine Gleichartigkeit der Seelen, eine Massenseele durch den gesteigerten Uniformierungstrieb, eine Verkümmerung der Nerven zugunsten der Muskeln, ein Absterben des Individuellen zugunsten des Typus.
    Konversation, die Kunst der Rede, wird zertanzt und zersportet, das Theater brutalisiert im Sinne des Kinos, in die Literatur wird die Praxis der raschen Mode, des »Saisonerfolges« eingetrieben. Schon gibt es, wie in England, nicht mehr Bücher für die Menschen, sondern immer nur mehr das »Buch der Saison«, schon breitet sich gleich dem Radio die blitzhafte Form des Erfolges aus, der an allen europäischen Stationen gleichzeitig gemeldet und in der nächsten Sekunde abgekurbelt wird. Und da alles auf das Kurzfristige eingestellt ist, steigert sich der Verbrauch: so wird Bildung, die durch ein Leben hin waltende, geduldig sinnvolle Zusammenfassung, ein ganz seltenes Phänomen in unserer Zeit, so wie alles, das sich nur durch individuelle Anstrengung erzwingt.
    Ursprung: woher kommt diese furchtbare Welle, die uns alles Farbige, alles Eigenförmige aus dem Leben wegzuschwemmen droht? Jeder, der drüben gewesen ist, weiß es: von Amerika. Die Geschichtsschreiber der Zukunft werden auf dem nächsten Blatt nach dem großen europäischen Kriege einmal einzeichnen für unsere Zeit, daß in ihr die Eroberung Europas durch Amerika begonnen hat. Oder mehr noch, sie ist schon in vollem reißenden Zuge, und wir merken es nur nicht (alle Besiegten sind immer Zu-langsam-Denker).
    Noch jubelt bei uns jedes Land mit allen seinen Zeitungen und Staatsmännern, wenn es einen Dollarkredit bekommt. Noch schmeicheln wir uns Illusionen vor über philanthropische und wirtschaftliche Ziele Amerikas: in Wirklichkeit werden wir Kolonien seines Lebens, seiner Lebensführung, Knechte einer der europäischen im tiefsten fremden Idee, der maschinellen.

  • Aber solche wirtschaftliche Hörigkeit scheint mir noch gering gegen die geistige Gefahr. Eine Kolonisation Europas wäre politisch nicht das Furchtbarste, knechtischen Seelen scheint jede Knechtschaft milde, und der Freie weiß überall seine Freiheit zu wahren.
    Die wahre Gefahr für Europa scheint mir im Geistigen zu liegen, im Herüberdringen der amerikanischen Langeweile, jener entsetzlichen, ganz spezifischen Langeweile, die dort aus jedem Stein und Haus der numerierten Straßen aufsteigt, jener Langeweile, die nicht, wie früher die europäische, eine der Ruhe, eine des Bierbanksitzens und Dominospielens und Pfeifenrauchens ist, also eine zwar faulenzerische, aber doch ungefährliche Zeitvergeudung: die amerikanische Langeweile aber ist fahrig, nervös und aggressiv, überrennt sich mit eiligen Hitzigkeiten, will sich betäuben in Sport und Sensationen.
    Sie hat nichts Spielhaftes mehr, sondern rennt mit einer tollwütigen Besessenheit, in ewiger Flucht vor der Zeit: sie erfindet sich immer neue Kunstmittel, wie Kino und Radio, um die hungrigen Sinne mit einer Massennahrung zu füttern, und verwandelt die Interessengemeinschaft des Vergnügens zu so riesenhaften Konzernen wie ihre Banken und Trusts.
    Von Amerika kommt jene furchtbare Welle der Einförmigkeit, die jedem Menschen dasselbe gibt, denselben Overallanzug auf die Haut, dasselbe Buch in die Hand, dieselbe Füllfeder zwischen die Finger, dasselbe Gespräch auf die Lippe und dasselbe Automobil statt der Füße.
    In verhängnisvoller Weise drängt von der anderen Seite unserer Welt, von Rußland her, derselbe Wille zur Monotonie in verwandelter Form: der Wille zur Parzellierung des Menschen, zur Uniformität der Weltanschauung, derselbe fürchterliche Wille zur Monotonie. Noch ist Europa das letzte Bollwerk des Individualismus, und vielleicht ist der überspannte Krampf der Völker, jener aufgetriebene Nationalismus, bei all seiner Gewalttätigkeit doch eine gewissermaßen fieberhafte unbewußte Auflehnung, ein letzter verzweifelter Versuch, sich gegen die Gleichmacherei zu wehren. Aber gerade die krampfige Form der Abwehr verrät unsere Schwäche. Schon ist der Genius der Nüchternheit am Werke, um Europa, das letzte Griechenland der Geschichte, von der Tafel der Zeit auszulöschen.
    Gegenwehr: Was nun tun? Das Kapitol stürmen, die Menschen anrufen: »Auf die Schanzen, die Barbaren sind da, sie zerstören unsere Welt!« Noch einmal die Cäsarenworte ausschreien, nun aber in einem ernsteren Sinne: »Völker Europas, wahrt eure heiligsten Güter!« Nein, wir sind nicht mehr so blindgläubig, um zu glauben, man könne noch mit Vereinen, mit Büchern und Proklamationen gegen eine Weltbewegung ungeheuerlicher Art aufkommen und diesen Trieb zur Monotonisierung niederschlagen.
    Was immer man auch schriebe, es bliebe ein Blatt Papier, gegen einen Orkan geworfen. Was immer wir auch schrieben, es erreichte die Fußballmatcher und Shimmytänzer nicht, und wenn es sie erreichte, sie verstünden uns nicht mehr.
    In all diesen Dingen, von denen ich nur einige wenige andeutete, im Kino, im Radio, im Tanze, in all diesen neuen Mechanisierungsmitteln der Menschheit liegt eine ungeheure Kraft, die nicht zu überwältigen ist. Denn sie alle erfüllen das höchste Ideal des Durchschnittes: Vergnügen zu bieten, ohne Anstrengung zu fordern. Und ihre nicht zu besiegende Stärke liegt darin, daß sie unerhört bequem sind. Der neue Tanz ist von dem plumpsten Dienstmädchen in drei Stunden zu erlernen, das Kino ergötzt Analphabeten und erfordert von ihnen nicht einen Gran Bildung, um den Radiogenuß zu haben, braucht man nur gerade den Hörer vom Tisch zu nehmen und an den Kopf zu hängen, und schon walzt und klingt es einem ins Ohr – gegen eine solche Bequemlichkeit kämpfen selbst die Götter vergebens.
    Wer nur das Minimum an geistiger und körperlicher Anstrengung und sittlicher Kraftaufbietung fordert, muß notwendigerweise in der Masse siegen, denn die Mehrzahl steht leidenschaftlich zu ihm, und wer heute noch Selbständigkeit, Eigenwahl, Persönlichkeit selbst im Vergnügen verlangte, wäre lächerlich gegen so ungeheure Übermacht. Wenn die Menschheit sich jetzt zunehmend verlangweiligt und monotonisiert, so geschieht ihr eigentlich nichts anderes, als was sie im Innersten will.
    Selbständigkeit in der Lebensführung und selbst im Genuß des Lebens bedeutet jetzt nur so wenigen mehr ein Ziel, daß die meisten es nicht mehr fühlen, wie sie Partikel werden, mitgespülte Atome einer gigantischen Gewalt. So baden sie sich warm in dem Strome, der sie wegreißt ins Wesenlose; wie Tacitus sagte: »ruere in servitium«, sich selbst in die Knechtschaft stürzen, diese Leidenschaft zur Selbstauflösung hat alle Nationen zerstört. Nun ist Europa an der Reihe: der Weltkrieg war die erste Phase, die Amerikanisierung ist die zweite."


    Nach: Stefan Zweig, Die Monotonisierung der Welt. Aus: ders., Zeiten und Schicksale. Aufsätze und Vorträge aus den Jahren 1902-1942. (c) S.Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 1990.

  • CHEF DES GENERALSTABS DER USA DROHT RUSSLAND & CHINA MIT EINEM „TÖDLICHEN UND SCHNELLEN“ WELTKRIEG – DER NICHT MEHR ZU VERHINDERN SEI

    Welchen Krieg haben denn die Yankees bis jetzt gewonnen, außer das Vorgartengeplänkel in Grenada?
    Man täte gut daran solche Kriegstreiber mit einem Fangschuss zu entsorgen.

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • CHEF DES GENERALSTABS DER USA DROHT RUSSLAND & CHINA MIT EINEM „TÖDLICHEN UND SCHNELLEN“ WELTKRIEG – DER NICHT MEHR ZU VERHINDERN SEI

    Wennman sich beeilt, kann der Friedensnobelpreisträgernoch den roten Knopf drücken ... :wall: :wall: :wall:

    "Im alten Rom hat ein Senator vorgeschlagen, man sollte alle Sklaven mit einem weissen Armband versehen, um sie besser erkennen zu können. „Nein“, sagte ein weiser Senator, „Wenn sie sehen wie viele sie sind, dann gibt es einen Aufstand gegen uns.“


  • Welchen Krieg haben denn die Yankees bis jetzt gewonnen,


    Es wäre auch der erste Krieg im eigenen Land ...

    "Im alten Rom hat ein Senator vorgeschlagen, man sollte alle Sklaven mit einem weissen Armband versehen, um sie besser erkennen zu können. „Nein“, sagte ein weiser Senator, „Wenn sie sehen wie viele sie sind, dann gibt es einen Aufstand gegen uns.“


  • Es wäre auch der erste Krieg im eigenen Land ...

    Also bitte...einen Krieg gegen sich selber habens tatsächlich gewonnen, 1861-1865! Das haben die Yankees tatsächlich geschafft.
    Ich glaube der Süden der USA ist immer noch sauer deswegen.
    Dennoch eine gute Aussage...wenn die Amis mit sich selber beschäftigt sind lassen sie zumindest während dieser Zeit den Rest der Welt endlich mal zufrieden !
    Wünsche
    ...einen goldigen Tag
    Tut

  • Also bitte...einen Krieg gegen sich selber habens tatsächlich gewonnen, 1861-1865! Das haben die Yankees tatsächlich geschafft.

    Das ist richtig. Gegen die Briten gab es aber auch noch ein wenig Krieg 1775 bis 1783 (ab 1778 durch das aktive Eingreifen der Franzosen gewonnen).

    Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken. Marc Aurel (121-180)
    Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Friedrich von Schiller (1759 – 1805)
    Wer eine friedliche Revolution unmöglich macht, macht eine gewaltsame unvermeidbar. John Fitzgerald Kennedy (1917-1963)
    Ich bedaure nicht, was ich getan habe. Ich bedauere, was ich nicht getan habe.
    Ingrid Bergman (1915-1982)

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