aus Investing.com:
Warren Buffett und das liebe Gold: Das Orakel von Omaha hat seit Jahrzehnten eine klare Meinung zu dem Edelmetall. Für Investoren sei es unnütz, da es in erster Linie nichts produziere und man in vielen Jahren noch immer auf dem gleichen Klumpen Edelmetall sitze. So oder so ähnlich ist regelmäßig der Tenor.
Jetzt könnte Warren Buffett mitsamt Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) (WKN: A0YJQ2) jedoch einen Tabubruch begangen haben: Das Orakel von Omaha hat nämlich indirekt in etwas investiert, das mit dem Edelmetall zu tun hat. Oh Schreck, ist der Starinvestor etwa so verzweifelt?
Nein! Für meinen Geschmack folgt das Orakel von Omaha nämlich bloß seinen Prinzipien. Aber langsam. Schauen wir im Folgenden einmal, wie Buffett und Berkshire jetzt von dem Edelmetall profitieren könnten.
Warren Buffett beteiligt an Goldproduzenten! Es wäre eine Überraschung, wenn Warren Buffett Gold direkt gekauft hätte. Aber so weit ist es nicht gekommen. Und ich lehne mich einfach einmal weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass es vermutlich so weit auch nie kommen wird. Nein, sondern Buffett hat sich jetzt einen Anteil von Barrick Gold (NYSE:GOLD) (WKN: 870450) gesichert. Einem Produzenten beziehungsweise Förderer des Edelmetalls.
Demnach habe das Orakel von Omaha 20,9 Mio. Aktien von Barrick Gold erworben, die einem Anteil von ca. 1,2 % entsprechen würden. Oder, absolut gesehen, einen Gegenwert von ca. 565 Mio. US-Dollar besitzen. Damit ist Barrick Gold natürlich eine vergleichsweise kleinere Position im Portfolio von Berkshire Hathaway.
Jetzt wird natürlich heftig darüber spekuliert, wie es zu diesem vermeintlichen Sinneswandel gekommen ist. Wie gesagt: Warren Buffett und Gold ist eigentlich ein Namenspaar gewesen, das man so nicht vermutet hätte. Aber mal im Ernst: Ist es wirklich ein so großer Tabubruch, wie die meisten es jetzt sagen?
Foolishe Investoren, macht die Augen auf! Nein, ist es nicht. Denn Foolishe Investoren sollten jetzt besser genauer differenzieren, was Warren Buffett über Gold gesagt hat. In seinen Augen sei es nämlich unnütz und nicht wert, darein zu investieren, weil Gold an und für sich nichts produziert. Dass das Orakel von Omaha jetzt in einen Förderer des Edelmetalls investiert, ist daher ein großer Unterschied. Vor allem, was die Produktivität eines Unternehmens und des Klumpens Edelmetall per se angeht.
Man mag jetzt vielleicht sagen: Aber warum sollte Warren Buffett in etwas investieren, das in Gold investiert? Die Antwort hierauf: Barrick Gold investiert eben nicht in Gold. Sondern fördert es bloß. Und verkauft es direkt. Das ist für das Orakel von Omaha ein bedeutender Unterschied. Die Kritik am Edelmetall zielte schließlich darauf ab, dass es als Investitionsobjekt keinen Nutzen besitzt, sondern in der Wartezeit bis zu Wertgewinnen nichts produziert hat. Als wertvolles Wirtschaftsgut, das hohe Gewinne ermöglicht bei der Förderung, sieht die Lage natürlich ganz anders aus.
Zudem ist der Goldpreis jetzt bereits gestiegen und Warren Buffett sieht in Barrick Gold einfach bloß ein Unternehmen, das in dieser bereits bestehenden Ausgangslage überproportional profitieren kann. Dass es Gold ist, dürfte dem Orakel von Omaha dabei relativ egal sein. Denn, wie gesagt: Es werden nicht auf weitere Wertgewinne des Edelmetalls spekuliert. Nein, sondern bloß Gewinne eingefahren in einer Zeit, in der Gold sowieso schon hochsteht. Die mangelnde Produktivität wird hingegen durch die Produktivität von Barrick Gold selbst ausgeglichen.
Warren Buffett investiert weiter! Letztlich ist diese Unterscheidung eigentlich auch egal. Wobei es in meinen Augen eigentlich kein Paradigmenwechsel ist, den das Orakel von Omaha hier tätigt. Die Kernbotschaft für Foolishe Investoren ist eigentlich die folgende: Warren Buffett investiert weiter. Das sind für Berkshire Hathaway und Investoren potenziell gute Neuigkeiten.