Alles was krabbelt/brummt und Honig kotzt!

  • Auf dem eigenen Grundstück möglichst Bienenweiden anpflanzen die auch noch einen für sich verwertbaren Fruchtertrag bringen.

    Seit einiger Zeit auch meine Prämisse:
    Überwiegend Pflanzen, deren Früchte man essen/nutzen kann .. man weiß nie, wann man es braucht !

    "Im alten Rom hat ein Senator vorgeschlagen, man sollte alle Sklaven mit einem weissen Armband versehen, um sie besser erkennen zu können. „Nein“, sagte ein weiser Senator, „Wenn sie sehen wie viele sie sind, dann gibt es einen Aufstand gegen uns.“


  • Hab gestern 25 Kornelkirschen am Bienenstand gesetzt. Jetzt nur noch fünf Jahre warten und dann kanns losgehen :|

    Mitte / Ende Februar kommen noch einige Salweiden und ein paar andere spätblühende Sträucher, dann ist das Trachtband schonmal deutlich aufgewertet.


    Mittags waren die Mädels so aus dem Häuschen, das hatte fast schon was von Trachtflug. Pollen und Wasser angeschleppt, war schön anzusehen. So richtig wohl ist mir aber beim Blick auf den Kalender nicht wirklich...

    Vulpes callidus est et stultus simularet.


    Früher war alles anders. Da waren sogar die Gummistiefel noch aus Holz.

  • Denkt ihr auch an Efeu? Die späteste Blüte im Jahr, die den Insekten richtig einschenkt (nicht nur den Bienen)- Braucht aber 10+ Jahre.


    LF

    "Das einzige Geld, auf das ich mich verlassen kann, ist das Gold, das ich besitze" J.Sinclair
    "Omikron ist die Impfung, die herzustellen man verpasst hat" Lungenfacharzt in Uganda
    "The whole game is rigged" Gerald Celente

  • Denkt ihr auch an Efeu? Die späteste Blüte im Jahr, die den Insekten richtig einschenkt (nicht nur den Bienen)- Braucht aber 10+ Jahre.


    LF

    Daran denkt jeder Imker, der keinen Efeuhonig möchte.


    Zitat: " Vielleicht helfen meine Beobachtungen von heuer Herrn Ziegler. An meinem Bienenstand sind auch große Flächen des Efeus, den die Bienen 2021 stark beflogen haben. Doch heuer waren nur einzelne Bienen am Efeu. Es waren nur Fliegen, Wespen und Hornissen am Efeu. Meine Beobachtung ist, dass die Bienen eine bessere Trachtquelle gefunden haben. So viel ich feststellen konnte, ist das ein 300 Meter entferntes Ölrettichfeld, das zur gleichen Zeit blüht. Der Efeu und das Ölrettichfeld blühen noch immer. Vielleicht hilft eine ablenkende Tracht Herrn Ziegler."


    und...

    "Die Frage zum Efeuhonig treibt mich besonders um, seit ich mit einer Schweizer Imkergruppe zu Besuch bei Imkern in Nord-Wales, Snowdonia, gewesen bin. Deren Bienen überleben offenbar seit etlichen Jahren ohne Varroa-Behandlung. Die Imker berichteten auch, dass Efeu bei ihnen eine wesentliche Herbsttracht ist und maßgeblich zum Wintervorrat beiträgt. Auch John McMullen berichtet in Bee World (https://doi.org/10.1080/0005772X.2018.1431000) von Völkern, die seit 2010 nicht gegen Varroa behandelt wurden. Er schreibt, dass Efeu große Teile des Wintervorrats ausmacht.


    Das hat mich aufmerksam gemacht, da Efeu auch als Heilpflanze Verwendung findet und (giftige) Wirkstoffe (z.B. Saponine) enthält. Ob diese Wirkstoffe in den Nektar und Honig übergehen und allenfalls sogar zur Abwehr der Varroa beitragen könnten, ist mir aber nicht bekannt. Der Geschmack von Efeu- honig ist jedenfalls speziell und mir nicht unangenehm.


    Basler Imkerkollegen haben dagegen auf Anfrage während einer Vereinsversammlung berichtet, dass ihnen wegen breiter Futtergürtel aus kristallisiertem Efeuhonig schon Völker auf vollen Futterwaben verhungert seien. David Heaf, einer der Imker in Snowdonia und Autor des Buches „Treatment-Free Beekeeping“ erklärte, damit keine Probleme zu haben. Er vermutet, dass durch den Beitrag anderer Nektarquellen - und bei ihnen besonders das drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) - eine harte Kristallisation ausreichend verhindert wird. Die gleiche Wirkung hätte eine späte Notfütterung mit Sirup Ende September, Anfang Oktober"



    gorbi73, wo hast Du deine Kornelkirschen bestellt?

    Wie warm ist es bei Dir? Wo lebst Du?


    In Norddeutschland sitzen meine Bienen noch brav in den Bienenstöcken. Der Winter war vergleichsweise hart und ich vermute, dass er noch nicht vorbei ist. Wir haben hier eine Trachtzeit von 4 Monaten, das hängt aber auch vom Umfeld ab. Meine Bienen stehen in einem Kleingartengelände und innerhalb von 500 Metern erreichen sie einen großen Baumbestand, ein Rosarium und einen botanischen Garten. Das Angebot an Pollen und Nektar dürfte reichhaltig und vielfältig sein.


    Salweiden gibt es bei uns in Massen. Nur der Vorstand des Kleingartenvereins hat beschlossen, dass die weg müssen. Ich habe darauf geantwortet, dass der Pollen der Salweide entscheidend für das frühe Wachstum der Bienenvölker sei und damit entscheidend für die Befruchtung von Obstbäumen. Ein paar Kornelkirschen sind sicher auch hilfreich.


    Das ist nach dem Imkerkurs im letzten Jahr meine erste Überwinterung mit drei Völkern.

    Ich vermute, dass wir nach diesem Winter entweder tote oder gesunde Bienen haben, da durch Varoa geschwächte Bienen diesen Winter kaum überleben dürften. Behandlung mit Oxalsäure am 25.12.2023.



    Noch eine Frage: Meine Bienenstöcke sind nach Westen ausgerichtet. Ich habe jetzt 10 - 15 Meter davon entfernt einen Platz vorbereitet, an dem ich die Bienenstöcke nach Süden ausrichten kann. Kann ich die Stöcke während der Winterpause einfach umstellen? Meine Bienen haben sich noch nicht eingeflogen.


    Danke

    Vatapitta

  • er produziert zwar kein Honisch aber es war ein besonderes Erlebnis.

    Vor 3 Wo als es kalt war entdeckten wir ein schwarzes Pfauenauge im Flur, groß, unten schwarz, oben die Pfauenaugen.

    Wir ließen ihn im Wohnzimmer und er saß 2Tage lang und guckte aus dem Fenster aber es war ja saukalt. Irgendwann verloren wir den aus den Augen und ich dachte er sei hin.

    Gestern Mittag, die Sonne schien auf die Glasscheibe, kam er plötzlich hervor und flatterte rum.

    WIr Tür auf und weg war er.

    Was wird aus dem jetzt, wie lange lebt so einer überhaupt ?

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat.

    Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen."

    (Vicco v. Bülow "Loriot")

  • gorbi73, wo hast Du deine Kornelkirschen bestellt?

    Wie warm ist es bei Dir? Wo lebst Du?

    Hallo Lothar,

    schau mal hier:


    Intragarten


    Das war das Günstigste was ich gefunden habe und auch sofort verfügbar war. Versand ging recht fix und die Setzlinge sahen auf den ersten Blick ganz passabel aus, jedenfalls war da eine ordentliche Bewurzelung dran. Das Risiko von wurzelnackter Ware ist ja jetzt ohne Blattwerk recht überschaubar. Selbst wenn nur die Hälfte kommt (wovon ich aber nicht ausgehe) ist das bei dem Preis ok.

    Wir liegen hier im Augsburger Umland, haben aber wohl im Gegensatz zu euch Nordlichtern in den letzten Jahren nicht unbedingt die kälteren Wintertemperaturen.


    Das Thema Efeu am Stand habe ich auch lange überlegt und wieder verworfen, da die Meinungen zur Überwinterung auf dem Zeug wohl nicht ganz einheitlich unkritisch sind. Außerdem hats da bei uns im urbanen Umfeld schon jede Menge rumstehen.

  • Moin moin,


    ich habe den langen Artikel über die Varoatoleranz mit deepl.com übersetzt und durchgelesen. Sehr umfangreich, wissenschaftlich fundiert und hilfreich!


    Bitte schön [smilie_blume]


    Einführung


    In der irischen Nordgrafschaft Dublin, einer Region mit relativ geschlossener Bienenzucht und wenig Verbringung von Bienenvölkern oder Königinnen in das Gebiet, hat sich eine Toleranz (Co-Adaptation) gegenüber Varroamilben entwickelt. Dies geschah ohne jegliche Milbenbehandlung seit 2010 und ohne Bienenzucht oder spezielle Völkerauswahl. Die Region wird im Osten von der Irischen See, im Westen von den Grafschaften Meath und Kildare und im Süden vom Fluss Liffey und den inneren Vororten von Dublin City begrenzt (Abbildung 1). Die Stadt hat eine lange Geschichte in der Zeit der Wikinger und war bereits 841 n. Chr. Teil der skandinavischen Siedlung in Dublin. Die Macht der Wikinger wurde nach der Schlacht von Clontarf im Jahr 1014 gebrochen, aber heute sind viele der Nachnamen und Ortsnamen skandinavischen Ursprungs. Es ist ein fruchtbares und relativ flaches Land, das etwa 25 Meilen (40 km) lang und 15 Meilen (25 km) breit ist. Die Bienenzucht hat in der Region eine lange Geschichte und soll von einem Mönch aus dem siebten Jahrhundert, St. Molaga, eingeführt worden sein, der in der Nähe von Balbriggan in der nördlichen Grafschaft Dublin eine Kirche, Lann Beachaire (die Kirche des Imkers), erbaute. Auf einem Bogenstein aus dem Jahr 1689 im benachbarten Bremore Castle ist ein Mönch abgebildet, der ein Skep oder eine Glocke hält, auf die Bienen zufliegen.


    Varroa-Befall


    In gemäßigten Klimazonen sterben unbehandelte Bienenvölker in der Regel drei bis vier Jahre nach dem ersten Befall mit der Varroa (Büchler, Citation1994). Bereits in einem frühen Stadium des Varroa-Milbenbefalls in Westeuropa und Nordamerika standen Behandlungen zur Verfügung, die eine wirksame Kontrolle der Milbenzahlen ermöglichten. Jährliche ein- oder mehrmalige Behandlungen von Bienenvölkern sind heute die Norm, obwohl der Milbenbefall immer noch hoch ist. Der Varroa-Milbenbefall und die ihn begleitenden Viren werden heute allgemein als ein wichtiger Faktor für das weltweite Sterben von Honigbienenvölkern angesehen (Rosenkranz, Aumeier, & Ziegelmann, Citation2010). Die Varroamilbe wurde erstmals 1998 in Irland festgestellt und hatte sich bis September 2003 auf den Norden der Grafschaft Dublin ausgebreitet. Sie wurde im Bienenstand des Autors im Zentrum der Grafschaft, nördlich von Swords, gefunden und identifiziert (Abbildung 1) und war das Ergebnis stark befallener Bienenvölker, die aus einer varroabefallenen Region im Südosten des Landes in die Nähe des Bienenstandes verbracht wurden. Wie seltsam die Bedrohung der Honigbienen durch Milben ist, lässt sich daran ablesen, dass die erste Reaktion des am stärksten befallenen Volkes darin bestand, einen dicken Propolisschirm über dem Eingang des Bienenstocks zu errichten, so dass nur ein kleiner Eingang übrig blieb. Danach starben die befallenen Bienenvölker ab, sofern sie nicht behandelt wurden, was in der Region im Allgemeinen mit einem Produkt auf Thymolbasis geschah.


    Imkereiregime in der Region


    Wanderimkerei ist nicht üblich, und insgesamt gibt es nur eine begrenzte Verbringung von Bienenvölkern in die Region oder innerhalb der Region. Eine Ausnahme bildet die Einführung einheimischer Honigbienenköniginnen Apis mellifera mellifera (Galtee) von Stämmen in der Grafschaft Tipperary in geringem Umfang, insbesondere in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren. Die starke Zunahme der Anfängerimker in den letzten zehn Jahren in der Grafschaft Nord-Dublin wurde durch ein Mentorensystem gefördert, bei dem erfahrene Imker des örtlichen Verbands (Fingal North Dublin BKA) als Mentoren fungierten und Startvölker aus ihren eigenen Beständen zur Verfügung stellten (McMullan, Zitat2012). Diese politische Entscheidung des Verbandes wurde getroffen, um die Übertragung von Krankheiten, insbesondere der Amerikanischen Faulbrut, zu verringern und die Einführung nicht einheimischer Apis mellifera-Stämme in das Gebiet einzuschränken. Diese ökologische Konstellation einer relativ sesshaften Population von Bienenvölkern, in der die Volksdichte nicht hoch ist und die Bienenvölker ihre eigenen Nachkommen aufziehen, sollte zu einer geringeren Virulenz ihrer Parasiten durch vertikale Übertragung, d. h. über die Nachkommen, führen (Fries & Camazine, Zitat2001). Dies ist die klassische Reaktion auf den Befall mit einem exotischen Parasiten, wenn es keine externen Behandlungen gibt.


    Wie dies geschehen kann, wird in Abbildung 3 veranschaulicht. Ein Parasit ist für seine Existenz von seinem Wirt abhängig und nimmt daher Ressourcen (Nahrung) vom Wirt, wobei die Virulenz seine Fähigkeit ist, dem Wirt zu schaden; andererseits ist die Anfälligkeit des Wirts die Wahrscheinlichkeit, dass er vom Parasiten befallen/ infiziert wird. Nach Schmid-Hempel und Koella (Zitat 1994) "hat die Variabilität der Wirt-Parasit-Interaktionen erhebliche Auswirkungen auf die Ökologie und Evolution von Parasiten und auf die Epidemiologie von Krankheiten". Diese Variabilität ermöglicht eine Anpassung. Bei geringer Virulenz des Parasiten und geringer Empfänglichkeit des Wirts kann der Parasit seine Existenz nicht aufrechterhalten und stirbt. Im anderen Extremfall, wenn Virulenz und Empfänglichkeit hoch sind, kann der Parasit seinen Wirt töten und sowohl Wirt als auch Parasit sterben. Dies ist das typische Ergebnis, wenn ein exotischer Parasit, ein Parasit, mit dem die Wirtsart noch nie in Berührung gekommen ist, den Wirt befällt.


    Abbildung 3. Schematische Darstellung der Parasit-Wirt-Interaktion. Das Diagramm zeigt, wie ein Gleichgewicht (oder eine Toleranz) aufgrund der Variabilität der Virulenz des Parasiten und der Anfälligkeit des Wirts entstehen kann (aus McMullan, Citation2012). Der anfängliche Befall von Bienenvölkern durch Varroamilben beginnt typischerweise auf der rechten Seite mit Bienenvölkern, die aufgrund der hohen Virulenz der Milben und der geringen Resistenz der Honigbienen (hohe Anfälligkeit) sterben.


    Im Laufe der Zeit wird in unbehandelten Bienenvölkern eine Verringerung der Milbenvirulenz und eine Erhöhung der Bienenresistenz angestrebt, so dass sich ein ausgewogenes Verhältnis ergibt.


    Abbildung 3. Schematische Darstellung der Parasit-Wirt-Interaktion. Das Diagramm zeigt, wie ein Gleichgewicht (oder Toleranz) aufgrund der Variabilität der Virulenz des Parasiten und der Anfälligkeit des Wirts entstehen kann (aus McMullan, Citation2012). Der anfängliche Befall von Bienenvölkern durch Varroamilben beginnt typischerweise auf der rechten Seite mit Bienenvölkern, die aufgrund der hohen Virulenz der Milben und der geringen Resistenz der Honigbienen (hohe Anfälligkeit) sterben. Im Laufe der Zeit wird bei unbehandelten Bienenvölkern eine Verringerung der Milbenvirulenz und eine Erhöhung der Bienenresistenz angestrebt, so dass sich ein ausgewogenes Verhältnis einstellt.


    Bis 2010 zeichnete sich in der Region ein günstigeres Verhältnis zwischen Milben und Honigbienen ab. Es wurde deutlich, dass bei Völkern, bei denen die jährlichen Varroabehandlungen versäumt wurden, in der Regel weil schlechtes Wetter am Ende der Saison die Behandlungen verhinderte, kaum negative Auswirkungen zu beobachten waren. Es ist über sieben Jahre her, dass ich meine Bienen behandelt habe, und immer weniger Imker in der Region behandeln ihre Völker zur Milbenbekämpfung. Im Mai 2017 hatten fast zwei Drittel der Bienenvölker keine Behandlungen durchgeführt. Bienenvölker ziehen in der Regel ihre eigenen Königinnen auf, wie im Fall des Elternstocks eines schwärmenden Volkes, nachdem der Imker ein zweites Volk mit der alten Königin entfernt hat, das dann in der Region verbleibt.


    Die starke Zunahme von Imkeranfängern (die Mitgliederzahl des Verbands hat sich seit 2010 mehr als verdoppelt) und die Politik der Bereitstellung von Startvölkern aus der Region haben zu einer starken Zunahme von Bienenvölkern geführt, die fast alle aus dem Inland stammen. Die komplexen Interaktionen zwischen den Parasiten (Milben und die von ihnen übertragenen Krankheiten) und ihren Bienenwirten sind somit sich selbst überlassen, um ihren evolutionären Weg zur Toleranz zu finden (Blacquière & Panziera, Zitat2018). Diese Bedingungen ähneln denen von verwilderten Honigbienen, die zu verschiedenen Populationen von varroabefallenen Bienen geführt haben, die ohne Behandlung überleben (Fries, Imdorf, & Rosenkranz, Zitat2006; Le Conte et al., Zitat2007; Locke, Zitat2016; Seeley, Zitat2007).

  • Teil 2


    Veränderungen bei Honigbienenvölkern


    Die Imker in dieser Region haben nach dem Auftreten der Varroamilbe Veränderungen in der Bienenpopulation beobachtet. Anfänglich wurden bei der Inspektion der Bienenstöcke häufig Anzeichen des Deformed Wing Virus (DWV) beobachtet, wobei im Spätsommer Gruppen von DWV-geschädigten Bienen auf dem Boden vor den Bienenstöcken herumkrabbelten. Diese Anzeichen sind im Laufe der Zeit zurückgegangen, und heute sind Anzeichen von DWV nur noch selten zu sehen. Auch andere Veränderungen in den Bienenvölkern in North County Dublin wurden in diesem Zeitraum beobachtet: mehr Drohnen und mehr Drohnenbrut befinden sich in der Mitte des Brutnestes, und die Wintersterblichkeit der Bienenvölker ist von 15,8 auf 11,2 % gesunken (2014-2017), unter Verwendung von COLOSS-Daten, die für die Region North County Dublin extrahiert wurden. Die Sterblichkeitsrate für Irland als Ganzes lag 2015/16 bei 29,5 % (Brodschneider et al., Zitat2016). Typischerweise führt der anfängliche Befall durch die Varroamilbe in der gesamten Bienenwelt zu einem raschen, manchmal dramatischen Anstieg der Milbenpopulationen, der zum Zusammenbruch des Bienenvolkes führt (Büchler, Citation1994). Bei einer toleranten oder ausgewogenen Beziehung zwischen Milbe und Wirtsbiene würde man erwarten, dass die Milbenpopulationen zwar in jeder Saison schwanken, aber zur gleichen Zeit im Jahr ähnlich hoch sind. Während des Übergangs zu einer toleranten Beziehung können sich die biologischen und verhaltensmäßigen Eigenschaften von Wirten und Parasiten verändert haben. Die Schädigung der Milben könnte zu dieser Toleranz beitragen. Es hat sich auch gezeigt, dass ein oder zwei regelmäßige dorsale Grübchen auf dem Idiosoma der Milbe auftreten können, die eher als "Defekte" denn als von den Bienen verursachte "Schäden" betrachtet werden können (Davis, Citation2009). Eine Studie von Lodesani, Vecchi, Tommasini und Bigliardi (Citation1996) zeigte, dass das Vorhandensein dieser regelmäßigen dorsalen Grübchen in der Muttermilbe dazu führte, dass 35,5 % der ersten Töchter fehlten, verglichen mit 14,5 %, wenn kein Grübchenfehler vorhanden war. Lodesani et al. (Citation1996) wiesen ebenfalls nach, dass es keinen Unterschied zwischen der Prävalenz von Grübchen auf Milben in den Brutzellen und Milbenfällen auf dem Boden gab. Veränderungen in der verschlossenen Brutperiode der Honigbiene würden sich auf die Zeit auswirken, die den Varroamilben zur Verfügung steht, um sich in den Brutzellen zu entwickeln, und die daher für die Fortpflanzung der weiblichen Milbennachkommen entscheidend ist (Büchler & Drescher, Zitat 1990). Auch die Verpuppungszeit wird von der Brutnesttemperatur beeinflusst, und in diesem Zusammenhang wurde nachgewiesen, dass eine Bedrohung in Form eines Parasiten oder Krankheitserregers im Bienenvolk eine Reaktion in Form eines Anstiegs der Bruttemperatur auslöst (Hou, Li, Deng, & Diao, Zitat2016; Starks, Blackie, & Seeley, Zitat2000).


    In den Jahren 2016 und 2017 durchgeführte Studie


    In den Jahren 2016 und 2017 wurde eine Studie durchgeführt, um unser Verständnis der Dynamik zu verbessern, die durch die Identifizierung von Veränderungen seit der Ankunft der Varroamilbe vor über 14 Jahren im nördlichen County Dublin entsteht. Diese Veränderungen können dazu beitragen, mögliche Gründe für die gezeigte Milbentoleranz zu ermitteln. Die Studie wurde im Zeitraum von April 2016 bis Mai 2017 durchgeführt. Bei den Honigbienen handelte es sich um A. m. mellifera aus dem Bienenstand des Autors mit fünf Bienenvölkern in der Mitte der Nordgrafschaft Dublin, die seit Herbst 2010 keine Mitizid- oder andere Behandlungen erhalten hatten. Alle Bienenvölker befanden sich in Bienenstöcken mit "festen Böden" und einem Gitter zwischen Boden und Brutraum, d. h. die Böden waren nicht "offen". Die Bienenstöcke waren "modifizierte Handelsbeuten" mit einer einzigen Brutkastenwabenfläche, die etwa 20 % größer war als bei einem Langstroth-Brutkasten. Im April/Mai 2016 wuchsen die Bienenvölker schnell und erreichten im Durchschnitt mehr als 8 Rähmchen in den 11-Rahmen-Brutkästen. Der Hauptnektarfluss erfolgte von April bis Mitte Juni von Frühlingsblumen und Baumblüten. Im Juli/August gab es eine Lücke im Nektarfluss, was mit einem drastischen Rückgang der Völkerbrut in diesem Zeitraum einherging. Später, von Mitte September bis Mitte November 2016, brachten starke Nektarströme, hauptsächlich von Efeu (Hedera helix), große Völker von "Winterbienen" hervor. Drei der Bienenvölker produzierten Schwarmköniginnen und begatteten im Mai/Juni 2016 neu, und die Kerne mit den alten Königinnen wurden in Bienenstöcke in der Umgebung umgesetzt. Alle Bienenvölker überwinterten mit einem Vorrat von >20 kg (45 lb), wobei typischerweise <10 kg (22 lb) von November bis Ende März verbraucht werden, da der Stamm von A. m. mellifera dazu neigt, genügsam zu sein. Im April/Mai 2017 wuchsen die Bienenvölker wieder schnell und erreichten im Durchschnitt mehr als 8 Rähmchen in den 11-Rahmen-Brutkästen. Mitte Mai hatten zwei Bienenvölker Königinnenzellen produziert und waren dabei, sich neu zu verpuppen.


    Im Rahmen der Studie wurden folgende Aspekte untersucht: die saisonalen Milbenpopulationen, mögliche Bienenschäden durch Milben, Veränderungen der Idiosoma-Rückengrübchen, die Prävalenz klinischer DWV-Symptome und der Virusstatus mittels RT-PCR sowie Veränderungen der Brutnesttemperatur.


    Saisonaler Milbenfall


    Der natürliche Milbenfall wurde als Mittel zur Schätzung der Milbenpopulationen in den Völkern quantifiziert (Branco, Kidd, & Pickard, Citation2006). Die Milben fallen durch den abgeschirmten Boden auf die Einlage auf dem darunter liegenden festen Boden. Während des zwölfmonatigen Zeitraums (April 2016 bis März 2017) wurde der natürliche Milbenfall in den Bienenvölkern zweimal wöchentlich gesammelt. Der natürliche Milbenfall wurde über die zwölf Monate April 2016 bis März 2017 zu Halbmonatszeiträumen zusammengefasst (Abbildung 4). Sie zeigt einen Anstieg des Milbenfalls im Frühjahr und Herbst und einen Rückgang im Sommer und Winter. Der durchschnittliche Milbenfall der Kolonie zu Beginn und am Ende des Zwölfmonatszeitraums war mit ~5 Milben pro Tag ähnlich.


    Abbildung 4. Varroa-Milbenfall bei fünf Bienenvölkern in North County Dublin. Dargestellt ist der durchschnittliche tägliche natürliche Milbenfall (±SD) für jeden Halbmonat über einen Zwölfmonatszeitraum von April 2016 bis März 2017 (n = 5). Die Bienenvölker wurden in den vorangegangenen sieben Jahren nicht mit Milbenbekämpfungsmitteln behandelt.


    Der natürliche Milbenfall wurde untersucht, um Hinweise auf einen möglichen Mechanismus zu finden, der zur Toleranz der Kolonie beiträgt. Über einen Zeitraum von zehn Tagen im Oktober 2016 wurden täglich Milben von den Bienenvölkern im Bienenstand gesammelt und auf Schäden untersucht. Da keine Ameisen oder andere große Arthropoden auf der Bodeneinlage vorhanden waren, wurden alle Milbenschäden, die nicht auf die üblichen Rückengrübchen zurückzuführen waren, von den Bienen verursacht. Die Milben wurden als lebend oder tot und der Zustand als intakt, beschädigtes Idiosoma oder beschädigte Beine angegeben. Milben mit einem oder zwei regelmäßigen Rückengrübchen werden nicht als beschädigt angesehen (Davis, Citation2009). Die Mehrheit der Milben im natürlichen Milbenfall war tot, und bei 44 % von ihnen wurden Schäden festgestellt. Dazu gehörten 41 % Beinschäden und 3 % unregelmäßige Schäden am Idiosoma (Abbildung 5). Da keine Ameisen oder großen Arthropoden anwesend waren, wurden diese Schäden von den Bienen verursacht. Beinschäden an lebenden Milben waren selten und wurden nur bei 8 sterbenden Milben des gesamten Milbenfalls von 1.084 beobachtet.Die Zahl der toten Milben könnte überhöht sein, da einige der als tot eingestuften Milben zu einem früheren Zeitpunkt am Tag, als sie auf den Einsatz fielen, noch lebendig gewesen sein könnten.


    Abbildung 5. Schäden an natürlich fallenden Milben in fünf Bienenvölkern im Norden der Grafschaft Dublin, die täglich über einen Zeitraum von zehn Tagen im Oktober 2016 gesammelt wurden (insgesamt 1.084 Milben). Lebende (431 Milben) und tote (653 Milben) Milben werden jeweils (% ±SD) als intakt, beschädigtes Idiosoma oder beschädigte Beine kategorisiert. Schäden am Idiosoma können zerdrückt/gebrochen sein, während Schäden an den Beinen von der Entfernung der Spitze oder der Apotelen bis hin zu mehreren Beinen mit leeren Sockeln reichen können.


    Eine dünne Schicht Vaseline™ wurde um den Umfang des Bodeneinsatzes herum aufgetragen, und der Milbenfall während des oben beschriebenen Zeitraums von zehn Tagen wurde untersucht und die gefangenen Milben im Abstrich gezählt. Dies ist ein Maß für die potenzielle Anzahl von Milben, die den festen Boden verlassen und in das Brutnest zurückkehren könnten. Von den 1.084 Milben blieben insgesamt 36 Milben (3,3 %) an der Vaselineschmiere am äußeren Rand des Einsatzes haften, was auf eine geringe Milbenbewegung zum Rand des Einsatzes hinweist. Außerdem wurde nur selten beobachtet, dass sich die Milben auf der Einlage bewegten.

  • Teil 3


    Idiosoma Dorsal-Grübchen


    Die Häufigkeit regelmäßiger Dorsalgrübchen (einfach und doppelt) auf dem Milben-Idiosoma wurde für die zehntägigen Milbenfälle im Oktober 2016 ermittelt. Die Milben wurden nach einem, zwei oder keinem Grübchen gruppiert und weiter in dunkle Muttermilben und helle Tochtermilben unterteilt. Um eine Veränderung des Auftretens von Grübchen im Laufe der Zeit festzustellen, wurde außerdem eine archivierte Probe des Milbenfalls untersucht, die während einer Varroabehandlung im Herbst 2004, kurz nach dem Befall des Bienenstocks durch die Milbe, entnommen wurde, und es wurde eine ähnliche Gruppierung von Milben und Grübchen für diese Probe vorgenommen.


    Das Vorkommen von Dorsalgrübchen für erwachsene (dunkel gefärbte) und Tochtermilben (hell gefärbt) wurde für die Probe vom Oktober 2016 und die Probe von 2004 (Archiv) quantifiziert (Tabelle 1). Bemerkenswert ist, dass die Probe aus dem Jahr 2004 (Archiv) eine Reihe von Bienenläusen (Braula coeca) enthielt, die seither verschwunden sind, wahrscheinlich aufgrund von chemischen Behandlungen. Die Häufigkeit der Grübchen war 2016 signifikant höher: 3,4-mal bei den alten Muttermilben (χ2 = 21,33, p < 0,001) und 2,0-mal bei den Tochtermilben (χ2 = 12,32, p < 0,01).


    Tabelle 1. Dargestellt ist die Prävalenz der regelmäßigen dorsalen Grübchen auf dem Idiosoma von Varroamilben aus einem Milbenfall aus dem Jahr 2004 (Archiv) in der North County Dublin. Ebenfalls dargestellt ist die Grübchenprävalenz aus der natürlichen Milbenfallprobe vom Oktober 2016 über einen Zeitraum von zehn Tagen bei fünf Bienenvölkern desselben Bienenstands. Die Milben werden in dunkle (Mutter) und helle (Tochter) Milben eingeteilt, und es werden folgende Vergleiche der Grübchenprävalenz angestellt: Dunkle Milben 2004 vs. dunkle Milben 2016 und helle Milben 2004 vs. helle Milben 2016.

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    Prävalenz von DWV


    Am 2. April 2017 wurde aus jedem der fünf Bienenvölker ein Rähmchen mit einer großen Fläche verschlossener Brut in allen Altersstufen ausgewählt. Nach dem Entfernen der erwachsenen Bienen wurde jede Zarge in einen separaten (perforierten) Käfig aus Edelstahl eingesetzt und in einen Inkubator bei 34,5 °C (50-60 % r.F.) gebracht. Alle acht Stunden wurden die fünf Käfige um eine Position gedreht, um die Temperaturunterschiede für die Brut zu verringern. Die frisch geschlüpften Bienen wurden in Abständen von acht Stunden aus den Käfigen entnommen und auf Flügelschäden untersucht, die auf DWV hinweisen. Dies wurde fortgesetzt, bis alle Jungbienen geschlüpft waren. Die geschlüpften Bienen aus jedem der fünf Rahmen wurden mittels RT-PCR (40 Zyklen) ;) auf ihren Virusstatus untersucht. In ähnlicher Weise wurden Proben fliegender Bienen aus jedem der fünf Bienenvölker auf dem Feld getestet.


    Flügelschäden wurden nur bei 24 der 7.552 (0,32 %) geschlüpften Bienen beobachtet, und in keinem Fall war ein ganzer Flügel geschrumpft. Alle Proben von verdeckelten Bienen waren negativ auf DWV. Zwei der Proben von Flugbienen waren positiv, und diese entsprachen den Bienenvölkern mit den beiden höchsten Prävalenzen klinischer DWV-Anzeichen bei den geschlüpften Bienen.


    Bruttemperatur


    Mithilfe von Sonden, die zwischen die Waben gesteckt wurden, wurden in den Bienenvölkern an zehn aufeinanderfolgenden Tagen im April 2017 täglich die zentralen Bruttemperaturen (Maximal- und Minimaltemperaturen) aufgezeichnet. Um die potenziellen thermischen Auswirkungen der Verwendung offener Gitterböden zu bewerten, wurden Temperaturmessungen unterhalb des Brutnestes, direkt über und in der Mitte der festen Bienenstockböden sowie der Umgebungstemperatur außerhalb des Bienenstocks vorgenommen. Die Messwerte wurden an vier aufeinanderfolgenden Tagen im April 2017 für die fünf Bienenvölker erfasst.


    Die mittlere tägliche Mediantemperatur für alle Bienenvölker über den Zeitraum von zehn Tagen betrug 35,20 °C (SD 0,08, n = 5). Die mittlere Tagesmitteltemperatur in der Mitte der festen Böden in den Bienenstöcken betrug 28,2 °C (SD 1,4, n = 5). Die entsprechende mittlere tägliche Mediantemperatur der Umgebung betrug 9,1°C (SD 1,2, n = 5).


    Schlussfolgerungen


    Der natürliche Milbenfall hat sich in allen Völkern auf hohem Niveau fortgesetzt, wobei die jahreszeitlichen Profile mit dem Brutstand zusammenhängen (Fries, Camazine, & Sneyd, Zitat 1994) und der Milbenfall zu Beginn und am Ende des Zwölfmonatszeitraums ähnlich ist (Abbildung 4). Es ist bemerkenswert, dass diese Toleranz gezeigt wird, während der Milbenfall noch hoch ist, aber nach Moritz (Citation1981) hat der geringe tägliche Ressourcenverbrauch durch eine Milbe auf einer Biene wahrscheinlich wenig Einfluss auf eine gesunde Biene. Es gibt Ähnlichkeiten zu den Milbenfallwerten, die in toleranten Wildbienenvölkern gefunden wurden, über die aus dem Arnot Forest in den Vereinigten Staaten berichtet wurde, wo das Wachstum des Milbenbefalls in der gleichen Größenordnung lag wie in den Völkern mit milbenanfälligen Bienen (Seeley, Citation2007). Hohe Befallsraten wurden von einer Inselpopulation im Nordosten Brasiliens berichtet, die seit über dreißig Jahren mit Varroa überlebt (De Mattos, De Jong, & Soares, Citation2016).


    Die Auswirkungen anderer Parasiten, vor allem von DWV, scheinen sich abzuschwächen. Die beobachtete Inzidenz von DWV war hoch, als die Varroamilben zum ersten Mal in die Region kamen, und selbst in den ersten Tagen der Behandlung war sie noch hoch. In der Anfangsphase der behandlungsfreien Zeit gab es viele klinische Anzeichen, und im Spätsommer wurden häufig tote und sterbende Bienen vor den Bienenstöcken gefunden. Heute sind klinische Anzeichen von DWV selten. Die relativ hohen Milbenpopulationen haben nicht zu einem hohen Virulenzgrad geführt. Dies stimmt mit den Ergebnissen von Gisder, Aumeier und Genersch (Citation2009) überein, bei denen der Milbenbefall allein nicht mit missgebildeten Flügeln in einem Bienenvolk korreliert war. Eine neuere Studie (Brettell et al., Citation2017) kam zu dem Schluss, dass eine hohe DWV-Belastung der einzige konsistente Faktor ist, der mit Flügelschäden einhergeht. In der letztgenannten Studie wurde auch festgestellt, dass deformierte Bienen mittels RT-PCR die höchste Viruslast aufwiesen, was mit den Ergebnissen dieser Studie übereinstimmt.


    Die meisten Milben, die auf den Bienenstockboden fielen, waren tot. Bei 44 % der toten gefallenen Milben wurden Schäden festgestellt, darunter 41 % an den Beinen und 3 % unregelmäßige Schäden am Idiosoma (Abbildung 5). Beinschäden an lebenden Milben waren selten, nur bei einigen wenigen sterbenden Milben (8/1.084).


    Es scheint, dass Beinschäden für Milben tödlich sind. Die Schäden an den Beinen der toten Milben waren sehr unterschiedlich und reichten von einer Spitze (Apotele) eines Beins bis hin zu Verstümmelungen, bei denen die Beine fehlten und nur noch die Beinsockel vorhanden waren. Andererseits waren die regulären Schäden (Grübchen) am Idiosoma mit dem 3,5-fachen bzw. 2,0-fachen für alte Mutter- und Tochtermilben viel größer als 2004. Nach Lodesani et al. (Citation1996) deutet dieser starke Anstieg auf eine erhebliche Verringerung der Milbenfruchtbarkeit hin, was zur Varroatoleranz beitragen dürfte.


    Es gibt keine Anzeichen für einen Anstieg der Temperatur im zentralen Brutnest im Vergleich zu den Temperaturen vor der Varroa. Diese Beobachtung deckt sich mit der von Levin und Collison (Citation1990). Es gibt also keinen Hinweis darauf, dass sich die Dauer der verschlossenen Zellen infolge eines Anstiegs der Bruttemperatur seit dem Auftreten der Varroa verringert hat. Le Conte und Arnold (Citation1988) haben nachgewiesen, dass Varroamilben Zellen bevorzugen, die kühler als 33°C sind, was die Drohnenbrut für die Milbenvermehrung begünstigen würde, da sie sich traditionell an den äußeren Rändern der Brutwaben befindet (Winston, Citation1987). In North County Dublin wird die Drohnenbrut jedoch zunehmend weiter oben auf den Brutwaben und näher an der Mitte des Brutnestes beobachtet, wodurch sie einer höheren Temperatur der Brutzellen ausgesetzt ist. Die erwartete Verringerung der Zeit, in der die Drohnenzellen verschlossen sind, und der Milbenvermehrung scheint auf eine Selektion hinzudeuten, die die entscheidende Rolle der Drohnen bei der Varroatoleranz erleichtert (Jandricic & Otis, Citation2003).


    Auch die Verwendung von festen Bienenstöcken, wie in dieser Studie, könnte zur Toleranz beitragen. Es wurde nachgewiesen, dass nur ein kleiner Teil (3,3 %) des Milbenfalls an den Rand des Bienenstockeinsatzes wanderte und möglicherweise in das Brutnest zurückgekehrt wäre. Darüber hinaus hat Coffey (Citation2007) in einem Gebiet mit gemäßigtem Klima nachgewiesen, dass die anfängliche Verringerung des Wachstums der Milbenpopulation nicht aufrechterhalten wurde, wenn "offenmaschige" Böden verwendet wurden. Im Frühjahr kann ein großer Temperaturunterschied zwischen der Mitte des festen Bodens und der Umgebungstemperatur bestehen; in dieser Studie wurden 19 °C gemessen. Bei Verwendung eines Bodens mit offenen Maschen würde sich die Temperatur an dieser Stelle des Bienenstocks der Umgebungstemperatur annähern, was einer Temperatursenkung von 19 °C entspricht. Die Verwendung offener Gitterböden setzt die Bienenvölker daher in gemäßigten Zonen während der kritischen Frühjahrsaufbauphase einem größeren thermischen Risiko aus und verschafft den Varroamilben einen potenziellen Reproduktionsvorteil.



    LG Vatapitta

  • Mahlzeit und danke für den aufschlussreichen Artikel.

    Ich habe im Umkreis von 500m um meinen Stand Massenhaft Efeu, über das Kristallisationsverhalten davon hab ich mir noch nie Gedanken gemacht. Hatte allerdings auch schon Völker, welche durch komplett auskristallisierte Nahrung verhungert sind.

    Obwohl ich den Bienchen reichlich Spättracht zum Futtern lasse, füttere ich nun seit zwei Jahren trotzdem reichlich Zucker mit Wasserkefir zu und habe seitdem keine verhungerten Völker mehr gehabt.


    Und zu deiner Frage, Stelle die Bienen ruhig um, ist kein Problem. Verschließe das Einflugloch für 3 Tage. So lange die noch nicht, wie bei mir, zu großen Orientierungsflügen unterwegs waren wirst Du so gut wie keine Verflugverluste haben.

    Brauch ja wohl nicht erwähnen sehr behutsam beim Umstellen zu sein um die Bienchen nicht unnötig zu stressen.

    Viel Erfolg...

    Sirvival

  • Ach jo, noch was.

    Ist ja nun auch in Deutschland erlaubt mit Oxalsäure zu behandeln

    Das ist nach meiner Erfahrung die beste Art der Behandlung, habe bisher keine Schäden an der Brut festgestellt. Die Behandlung ist sehr effektiv und dadurch, dass die Säurekristalle sich fein auf dem Innenraum verteilen auch einige Tage sehr gut "Nachwirkend", da Milben die über einen Särekristall laufen, bereits Schäden an den Beinen erleiden und so sich nicht mehr an den Bienen festhalten können. Das kann man sehr gut daran erkennen, dass sich bei der Kontrolle viele lebende Milben auf der Windel befinden.

    Ich werde nun jeweils zwei Behandlungen vor Aufsetzen der Honigräume und zwei nach der letzten Ernte durchführen. Jeweils mit 14 Tagen Abstand.


    Gruß

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