1 ."Die russische Zentralbank hat ihre Goldreserven seit Mitte der 2000er Jahre fast versechsfacht und damit den fünftgrößten Bestand der Welt geschaffen, der auf etwa 140 Milliarden Dollar geschätzt wird."
2. "Diese Art von Vermögenswerten könnte die Bank of Russia verkaufen, um den Rubel zu stützen"
3. "Sanktionen verbieten es Institutionen aus den USA, Großbritannien und der Europäischen Union, mit der russischen Zentralbank Geschäfte zu machen."
Meine Ansichten dazu:
Zu 1.: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Russland nur über so wenig Gold verfügt. Den Russen - und auch den Chinesen - dürfte seit Jahrzehnten klarsein, welches Spiel seitens des Westens gespielt wird. (Ich gehe daher davon aus, dass Russland und auch China sich nicht in die Karten schauen lassen und statt der offiziell ausgewiesenen Reserven jeweils(!) höhere Goldreserven ihr Eigen nennen als die USA mit offiziell gut 8.000 Tonnen.)
Zu 2.: Ich denke eher, dass Russland, China, Indien, Saudi-Arabien und einige andere, die seit Jahrzehnten und Jahrhunderten unter den Anmaßungen seitens Englands und der USA zu leiden hatten, sich abgestimmt haben und nun - peu à peu - den Spieß umdrehen werden. Der Verkauf russischen Öls gegen Rubel und der Verkauf saudi-arabischen Öls gegen Yuan (an China) dürfte nur der Anfang gewesen sein. Meine Vermutung also: Russland muss keine Vermögenswerte verkaufen, um den Rubel zu stützen; der Export gegen Rubel ist mindestens genauso effizient und vor allem nachhaltiger. (Möglicherweise ist die Dominanz des US-Dollar viel schneller Geschichte als wir alle uns das vorstellen können. Wir sollten hoffen, dass es nicht so schnell geht, dass die USA in Panik ihre Atomwaffen einsetzen; zutrauen würde ich ihnen das.)
Zu 3.: Das wird die russische Zentralbank nicht wirklich jucken. Schaun wir mal, wie lange diese "Institutionen" die Sanktionen umsetzen werden (bzw. sie lange die Sanktionen bestehenbleiben werden), wenn dem "Werte"-Westen das Wasser bis zum Halse steht.) Vergessen sollten wir auch nicht, seinerzeit das Ergebnis der Sanktionen in sachen Agrargüter war bzw. ist: Russland ist heute der größte Getreideexporteur. Ich kann nur vermuten (und hoffe), dass Russland sich gut vorbereitet hat.