INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • Wenn es klar ist, dass nach der Party ein Zusammenbruch kommt...


    Warum verlängern wir nicht einfach diese Party?

    Jede Party endet irgendwann, üblicherweise mit einem Riesenkater, dem Erbrechen vieler Teilnehmer, diversen Kollateralschäden und einer horrenden Rechnung, sofern auf Pump gefeiert wurde, was jetzt immer klarer wird.
    Klar ist auch: Zahlen muss freilich der Oberstreber, der gar nicht mitgefeiert hat, weil er kein Alkohol verträgt und Mutti ihm das Feiern mit den bösen Buben verboten hat, denn der Streber muss - nachdem er seine Hausaufgaben gemacht hat, wie Mutti immer mahnt - immer früh raus zum Schaffe, Schaffe, Rechnung bezahle - denn nur der frühe Vogel fängt den Wurm...
    Ja ja, alles so wie im richtigen Leben... :huh:

  • Nun müss das erste Land ohne AAA-Rating keine Zinsen zahlen


    http://www.ftd.de/finanzen/mae…elgien-geld/70064500.html


    Zitat

    Negativzinsen gab es in den vergangenen Monaten bereits bei Emissionen
    Deutschlands, der Niederlande, Frankreichs und einer Reihe von Staaten
    außerhalb der Euro-Zone wie der Schweiz und Dänemark. Belgien ist jedoch
    das erste Land ohne Spitzenrating, bei dem dieses Phänomen auftritt.

    was wäre, wenn mir GR-Bonds das gleiche passiert?
    Zuerst unterirdisch schlecht gemacht - dann für einen Bruchteil gekauft und mit satten Gewinnen verkauft




    Auch das noch:


    Zitat

    Von Negativzinsen profitiert auch der europäische Rettungsfonds EFSF.
    Der Fonds sammelte knapp 1,49 Mrd. Euro beim Verkauf von sechsmonatigen
    Anleihen ein und kassierte dafür ebenfalls erstmals eine Prämie der
    Investoren, statt ihnen Zinsen zu zahlen

  • Das Problem dürfte sein, dass es bei weitem nicht soviel Bargeld gibt.


    naja, wer kauft den müll denn noch?


    anleihen mit negativzinsen dürften für jegliche art von fonds beispielsweise tabu sein, denn wie soll man seinen anlegern negative zinsen abzüglich verwaltungskosten verkaufen. banken werden auch lieber pig-bonds kaufen als sehenden auges vom ersten tag des kaufes verluste einzufahren.


    dann bleiben privatinvestoren, die ihr geld aber vermutlich lieber in bargeld oder als tagesgeld anlegen.


    und als letzte möglichkeit bleiben dann pensionsfonds, lebensversicherungen, versorgungswerke..... also mit einem wort die renten!


    unsere rente wird in renten angelegt. denn dort ist bargeld lästig, bzw. einfach keine option und ein mindestmaß an scheinbarer sicherheit ist für die verantwortlichen gefordert, damit sie sich nachher keine vorwürfe anhören müssen, nur in unsolide anleihen investiert zu haben. und weil die deutschen (aber nicht nur die) unglaubliche summen in lebensversicherungen und co. angelegt haben, gleichzeitig die halbwegs soliden papiere seltenheitswert haben, läuft es eben wie es läuft.


    mal sehen, wann die ersten unternehmensanleihen mit negativzinsen dastehen. hat da jemand einen überblick? das könnte ich mir als nächstes gut vorstellen, oder gibts das schon?

  • Nun müss das erste Land ohne AAA-Rating keine Zinsen zahlen


    http://www.ftd.de/finanzen/mae…elgien-geld/70064500.html


    was wäre, wenn mir GR-Bonds das gleiche passiert?
    Zuerst unterirdisch schlecht gemacht - dann für einen Bruchteil gekauft und mit satten Gewinnen verkauft


    Mir stellt sich die Frage, ob das ein länger anhaltender Trend wird oder ob wir gerade die Spitze der Perversität am Anleihemarkt erreicht haben, mit der Chance auf baldige komplette Bereinigung, also ordentlichen Defaults. Meine Einzahlungen ins berufsständige Versorgungswerk habe ich für meine Zukunftsplanung schon mal komplett abgeschrieben. :thumbdown:

  • Zitat

    Mir stellt sich die Frage, ob das ein länger anhaltender Trend wird oder
    ob wir gerade die Spitze der Perversität am Anleihemarkt erreicht
    haben, mit der Chance auf baldige komplette Bereinigung, also
    ordentlichen Defaults.

    Das könnte durchaus paar Jahre dauern.
    Kann aber gefährlich werden, wenn der Trend dreht.


    Zitat

    Auf die Idee das Geld.....einige Mrd in bar zu halten kommen die Deppen nicht.


    Ja, es ist billiger Bargeld zu halten,


    allerdings würde man so keine Gewinne machen...


    Hier läuft eine Spekulation auf weitere Aufwertungen.




    Sagen wir mal jemand kauft Staatsanleihen zu 0% (Kurs 106%)


    1 Jahr später sind diese auf -1% abgerutscht (Kurs steht dann sagen wir mal bei 120%).




    Die Kursdifferenz minus (negative) Verzinsung = Gewinn.


    Dann hat sich das Geschäft wieder geloht...


    Solche krummen Sachen kann man mit Bargeld nicht machen






    Umgekehrt ist es schlimmer - und es ist nur eine Frage der Zeit.


    Es ist abzusehen, dass es einen Zeitpunkt geben wird, wo viele panisch werden


    und verstärkt in Anleihen investieren - das wäre dann das dümmste was man machen kann!


    (GENUG BARGELD WIRD ES DANN ABER NICHT GEBEN!!!)




    Tatsächlich ist es ratsam entw. jetzt Anleihen zu kaufen vor der Panik,


    oder wenn man Spekulationen nicht mag, dann sofort nur Bargeld zu holen.


    Sicher ist sicher!








    Im Chart unten sieht es nicht so rosig um den Kurs aus... (Rounding Top)


    Entw. wird es dann umdrehen oder nach oben ausbrechen müssen.


    Das sind aber eher externe Ereignisse.

  • Ja, @Malkasten, das mache ich doch schon permanent so:
    Ich hole mir soviel Bargeld, wie es mein "Kontostand" nur hergibt: Brit. Pfunde, Franz. Francs, Ital. Lire, Deutsche Mark, US-Dollar, ja sogar Griech. Drachmen oder Span. Peseten. Natürlich nur in Münzform... :thumbup:

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D

  • Steigende Kreditvergabe ist in überschaubarem Rahmen bislang nur in Deutschland zu beobachten, bei rückläufiger Kreditvergabe in den Krisenländern. Allerdings dürften im Lebensmittelsektor wegen der Wetterkapriolen Preissteigerungen zu befürchten sein.


    http://deutsche-wirtschafts-na…um-239-milliarden-dollar/

    Zitat

    Der BIZ zufolge kürzten die internationalen Banken in den ersten drei Monaten des Jahres ihr Kreditgeschäft mit Griechenland um 27,7 Milliarden Dollar, mit Portugal und 12,6 Milliarden Dollar und mit Spanien um 27 Milliarden Dollar. Aber auch Italien (-14,8 Mrd. $), Irland (-54,6 Mrd. $) und Griechenland (-150 Mrd. $) waren davon betroffen. Kredite an Deutschland hingegen wuchsen im selben Zeitraum um 239,2 Milliarden Dollar.


    Das trug jedoch nicht dazu bei, dass sich die Kreditvergabe deutscher Banken sich entsprechend wandelte. Die Kreditvergabe der deutschen Finanzinstitute an Haushalte und Unternehmen stieg lediglich um 20 Milliarden Dollar im ersten Quartal. Die deutschen Banken parken ihr Geld stattdessen bei der EZB. Der Deutschen Bundesbank zufolge stiegen ihre überschüssigen Reserven bei der EZB in den ersten drei Monaten des Jahres um 158 Prozent auf 394 Milliarden Euro.


    http://www.ftd.de/finanzen/mae…-hungersnot/70064683.html

    Zitat

    Die schlimmste Dürre in den USA seit mehr als 50 Jahren lässt die Nahrungsmittelpreise rasant steigen und schürt Hungerängste. Aufgrund der Hitzewelle in Nordamerika und Ernteausfällen in anderen wichtigen Agrarländern wie Russland, der Ukraine und Kasachstan schießen derzeit die Getreidenotierungen in die Höhe. Soja hat ein Vier-Jahres-Hoch erreicht, die Preise für Mais und Weizen bewegen sich nahe ihren Rekorden. Meteorologen geben zudem für die USA lange keine Wetterentwarnung, was den Preisanstieg weiter anfeuert. Goldman Sachs, Barclays, Citigroup und Credit Suisse hoben erst kürzlich ihre Preisprognosen um mindestens 15 Prozent an.

  • Auch hier schaut es kurzfristig nicht nach sich ausweitender Inflation aus.


    http://www.wallstreetjournal.d…04577537800881636444.html

  • Aber genau diese kurzfristige Kreditklemme wird dazu führen, dass die Zentralbanken versuchen werden, mit immer neuem Geld die Wirtschaft am Laufen zu halten. Ob sie ihr Ziel erreichen, ist eigentlich sekundär. Denn das eigentliche Problem wird der Geldmengenanstieg sein. Gerade wenn niemand damit rechnet, dass es zu einer Inflation kommt, besteht die Gefahr (Ketch-up-Effekt). :)


    Ich bleib dabei: nach einer kurzen und heftigen deflatorischen Phase bekommen wir eine galoppierende Inflation. Vielleicht verbunden mit einer wirtschaftlichen Stagnation. Jedenfalls wird die Geldmengenausweitung mittelfristig zu einer verminderten Kaufkraft des Papiergeldes führen. Die Zentralbänker haben aus der Hyperinflation der Weimarer Republik diese Lehre gezogen: nicht sparen, sondern mit Krediten neues Wachstum finanzieren ... und sei es mit der Druckerpresse.

    In dubio pro aurum
    Um zu erfahren, wer über dich herrscht, finde heraus, wen du nicht kritisieren darfst. (Voltaire)

    Einmal editiert, zuletzt von Argus ()

  • Da werden sie wohl noch viel Ketchup in die Flasche füllen müssen.


    http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=22403

    Zitat

    Die japanische Regierung warnte gestern vor einer deutlichen Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums im Jahr 2013, da sich die Situation in Europa negativ auf die aufstrebenden Schwellenländer auswirke. Ohnehin mehren sich die Anzeichen, dass sich das rapide Wachstum in Ländern wie China, Indien und Brasilien vor einem abrupten Ende steht. Japan selbst leidet unter einer deutlichen Aufwertung seiner Landeswährung Yen, die vor allem für die Exportwirtschaft des Landes abermals zum Problem wird.


    Während Japans Regierung vor einem sich intensivierenden Abschwung der Weltwirtschaft warnt, blies auch Song Guoqing, ökonomischer Berater der People´s Bank of China, ins selbe Horn. Laut Guoqing werde sich die ökonomische Abschwächung in China in den kommenden Quartalen fortsetzen, wodurch nicht nur die meisten Länder der Region, sondern auch die Gewinne des chinesischen Unternehmenssektors hart getroffen würden.

  • Seit 5 Jahren wird dieser Simbabwe Schein hier gezeigt.
    Seit 5 Jahren gibt es hier KAUM Inflation.
    Tatsächlich haben wir die letzten paar Jahre die GERINGSTE Inflation seit Jahrzehnten gehabt.
    Wir haben tatsächlich die stabilsten Preise seit dem Krieg.
    (liegt natürlich über 2% Grenze - aber weit geringer als früher, wo es um 7%, manchmal um 14% (2007) war)



    Nun beginnt das ganze von vorne... blabla Inflation... blabla Simbabwe
    Tatsächlich haben die Leute keinen Schimmer von dem Ganzen.

  • wenn man den MEDIEN glaubt, dass es Inflation gibt...
    dann gibt es die Inflation - in den Köpfen


    http://www.welt.de/finanzen/ar…-als-Angst-vor-Krieg.html


    Die Deutschen haben mehr Angst vor Inflation als vor dem Krieg




    Das ist zu komisch - wie gesagt die Inflation ist die geringste seit Urzeiten,
    und die Leute haben davor Angst...


    Als die Inflation wirklich extrem hoch war (2007),
    da hat kaum einer nur einen Gedanken daran verschwendet.


    Da kann man sich echt nur noch über die Trottel kaupttlachen.
    Wie einfach ist es geworden eine Meinung zu generieren.



    Silberfinger
    auf so ein Kommentar habe ich nur gewartet
    WO sind deine Zahlen, wenn du schon etwas zum Thema schreibst.


    Selbstverständlich hatten wir nie <2% Inflation, was glaubst du den?
    Alles erstunken und erlogen.
    Aber Fakt bleibt, dass wir 2009-2012 die geringte Inflation hatten.
    Im Gegensatz zu 2000-2008 z.B.



    NIEMAND, der bei Verstand ist, wird heute Geld z.B. in neue Häuser/Fabriken investieren,
    wenn die Nachfrage zurückgeht. Außer, man motiviert die Leute mit "Inflation".

  • Tatsächlich haben wir die letzten paar Jahre die GERINGSTE Inflation seit Jahrzehnten gehabt.

    Das kommt ganz auf deinen Warenkorb an. Packe da mal Heizöl, Erdgas und Strom rein. 8|


    Dann wird es auch durch ständiges wiederholen nicht lustig oder richtig. 8o

    Das ist zu komisch - wie gesagt die Inflation ist die geringste seit Urzeiten,
    und die Leute haben davor Angst...

    "Im alten Rom hat ein Senator vorgeschlagen, man sollte alle Sklaven mit einem weissen Armband versehen, um sie besser erkennen zu können. „Nein“, sagte ein weiser Senator, „Wenn sie sehen wie viele sie sind, dann gibt es einen Aufstand gegen uns.“


  • Die Politik der Eurozone hat sich spätestens heute fürs Inflationieren entschieden. Das war zu erwarten, denn sie hofft eine Inflation besser kontrollieren zu können als eine Deflation. Die Gefahr ist natürlich hoch, dass diese "Experten" die Inflation nicht werden kontrollieren können und diese aus dem Ruder läuft.
    Eine Deflation ist heute relativ leicht zu verhindern, ein Knopfdruck genügt und Liquidität wird unbegrenzt zur Verfügung gestellt, sollte es nötig werden. Bisher war es nicht nötig, daher war die Inflationsrate auch relativ gering (ob nun 2% oder 6% spielt keine Rolle). Das bedeutet, Silberpreise von 5$ oder Gold zu 500$ wird es nicht geben, Prechter hin und EWs her. Da spielen Politik und Banken nicht mit, und die machen die Regeln, nicht die Chartisten.
    Bernanke und Draghi wollen Inflation, das ist beschlossene Sache.

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