Alles was krabbelt/brummt und Honig kotzt!

  • Moin moin,


    letzte Woche habe ich mir zwei Völker gekauft - gelbe Königin, also von 2022.


    Danach erst mal fleißig die Beuten gestrichen und gut 40 Rähmchen genagelt. =)


    Hier im Norden kommen die Bienen sehr spät in die Saison und es bleiben wohl nur 4 - 5 Monate für den Honig.


    Ich schaue mir die Natur natürlich viel intensiver an und freue mich über die vielen Weiden und Kastanien bei uns.


    Und ...

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    LG Vatapitta

  • Moin moin,


    gestern auf der Mitgliederversammlung (50 von 144 Mitgliedern waren anwesend) des Imkervereins Friesische Wehde wurde ein für mich neues Thema angesprochen. Es geht um ...


    Stehen bewirtschaftete Honigbienen und einheimische Wildbienen in Konkurrenz um Ressourcen? - Quelle

    DOI: 10.1399/NuL.2023.04.02
    Von: Nadine Arzt, Andreas von Heßberg, Mani Shrestha und Anke Jentsch


    Abstracts
    Der Rückgang der Wildbienenpopulationen in Mitteleuropa wird durch Faktoren wie Lebensraumfragmentierung und intensivierte Landwirtschaft ausgelöst. Eine Nahrungskonkurrenz zwischen der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera, im Folgenden als Honigbiene bezeichnet) und Wildbienen kann diese Situation weiter verschärfen, wenn gemeinsam genutzte Blütenressourcen nicht ausreichend vorhanden sind. Die meisten der hier untersuchten Studien deuten auf negative Effekte von Honigbienen auf solitäre oder staatenbildende Wildbienen hin. Dennoch bedeutet der Konkurrenzdruck nicht zwingend einen Fitnessverlust für Wildbienen, da diese zum Teil auf andere Blütenressourcen ausweichen können. Problematisch wird es, wenn dies nicht möglich ist, beispielsweise wenn die Ersatzblütenquellen weniger geeignet oder zu weit von den Nisthabitaten entfernt sind.
    Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet von Apis mellifera spielt eine wichtige Rolle für die Konkurrenzsituation. In Gebieten, in denen die Art jenseits ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes eingeführt wurde, aber auch dort, wo sehr hohe Dichten an Honigbienen aufgestellt wurden, sind klare negative Effekte auf heimische Wildbienen erkannt worden. In Mitteleuropa gibt es in Naturlandschaften, meist Schutzgebieten, eher die Tendenz zu negativen Auswirkungen von Honigbienen auf Wildbienen als in Kulturlandschaften. Speziell in Naturgebieten wird dieser Konkurrenzdruck nachweisbar.


    Übersetzt mit deepl:
    Konkurrieren bewirtschaftete Honigbienen und einheimische Wildbienen um Ressourcen?
    Eine globale Literaturrecherche


    Der Rückgang der Wildbienenpopulationen in Mitteleuropa wurde durch viele verschiedene Faktoren ausgelöst, z. B. durch die Zerstückelung von Lebensräumen und die Intensivierung der Landwirtschaft. Die Konkurrenz zwischen Wildbienen und westlichen Honigbienenvölkern (Apis mellifera; im Folgenden als Honigbiene bezeichnet) bei der Futtersuche kann diese Situation weiter verschärfen. Dies gilt insbesondere für Gebiete und Jahreszeiten, in denen die gemeinsam genutzten Blütenressourcen begrenzt sind. Die meisten der hier untersuchten Studien weisen auf negative Auswirkungen von Honigbienen auf solitär lebende oder koloniebildende Wildbienen hin. Dennoch bedeutet Konkurrenzdruck nicht zwangsläufig einen Verlust an Fitness für Wildbienen, da sie teilweise auf andere Blütenressourcen ausweichen können. Sind die Ersatzquellen jedoch weniger geeignet oder zu weit von den Nistplätzen entfernt, sind die negativen Auswirkungen messbar.


    Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet von Apis mellifera spielt eine entscheidende Rolle bei der Konkurrenzsituation. Dort, wo die Art über ihr natürliches Verbreitungsgebiet hinaus eingeführt wurde oder wo hohe Dichten von Bienenstöcken aufgestellt wurden, sind deutliche negative Auswirkungen auf die heimischen Wildbienen zu erkennen. In Mitteleuropa sind die negativen Auswirkungen der Konkurrenz in Naturlandschaften tendenziell stärker als in Kulturlandschaften. Gibt es ein ausreichendes artenreiches Blütenangebot und genügend geeignete Nisthabitate für Wildbienenpopulationen, ist in letzteren kaum eine Konkurrenz feststellbar. In Naturräumen, in denen die natürliche Dichte an Bestäubern bereits eine Sättigung erreicht hat, ist dieser Konkurrenzdruck spürbar. Die Anzahl der Apis-Kolonien, ihre räumliche Verteilung sowie ihre jahreszeitliche Präsenz spielen jedoch eine große Rolle bei den negativen Wettbewerbseinflüssen auf den Wildbienenbestand.
    ....."
    Ende Zitat



    Mein Kommentar:
    Thema auf unserer Versammlung war die Einschränkung der Wanderung von Imkern. In ersten Regionen, vor allem in Bayern wird derzeit die Wanderung mit Honigbienen deutlich erschwert. Es gilt sich dieser Tendenz zu widersetzen.


    Hinter diesem Thema scheint mir ebenfalls eine Agenda zu stecken. Das Angebot der Natur an Nahrung für die Bienen ist m. E. so gewaltig, dass sich alle Arten die für sie jeweils passenden Lebensräume aussuchen können.
    Wo wenig oder fast kein Nektar zu finden ist, werden Imker ohnehin nicht hinwandern. Genau dort können aber spezialisierte Wildarten eine Nische finden.


    An unserem Bienenlehrpfad steht ein großes und reichlich genutztes "Hotel für Wildbienen" und direkt daneben sind drei Völker Honigbienen aufgestellt. Auf der anderen Seite steht ein Schaukasten bei dem man nach Öffnen der jeweiligen Tür von allen vier Seiten den Bienen bei der Arbeit zusehen kann. Dieses Volk wird nicht aktiv bewirtschaftet und darf auch schwärmen, wie es die Natur vorsieht. - Es gibt also, bei entsprechendem Nahrungsangebot, ein gedeihliches Miteinander von Wild- und Honigbienen.


    Dafür sorgen die Imker auch aus eigenem Interesse.


    Das ist ein gutes und klares Beispiel für die Realität, fern der Theorie und das kann auf unseren Imkertagen ein zentrales Thema sein.


    Über die sonntäglichen Besucher am Bienenlehrpfad können wir die Öffentlichkeit erreichen, ebenso über eine Pressearbeit vor Ort mit Honigbrötchen und Met oder Anschauungstage für Schüler - am Wichtigsten!


    Wie seht ihr diese Angelegenheit?



    Ich habe den ganzen Artikel als PDF und muss jetzt noch herausfinden, wie das hier verlinke.



    LG Vatapitta

    • Offizieller Beitrag

    Interessant!


    Die meisten Spezies "Wildbienen" sollen in der Erde (Lehm, Sand, Lehmwände) brüten.


    Ein Versuch, solche von der Mehrheit anzuziehen, ist schief gelaufen. Die Lehm/Sandmischung in 90° gedrehten alten Blumenkistchen, sodass die vorgesehene "Wohnfläche " senkrecht steht, hat ein paar Gewitter nicht überlebt....ich muss wohl mehr Lehmanteil und einen besseren Regenschutz bieten.


    Andere Wildbienen bevölkern jedes Jahr meine diversen Brutstätten. Es scheint wichtig zu sein, dass diese an einer Wand angebracht sind und einen guten Regenschutz haben, wie unter einem Dachvorsprung.


    Ein gedeckter Plattenweg zum Haus beherbergt erdbewohnende Wildbienen seit vielen Jahren in den Ritzen zwischen den Platten.


    LF


    PS: Dass Wildbienen die wesentlich besseren Befruchter von Obstbäumen sind und deshalb kommerziell vertrieben werden, habe ich schon einmal erwähnt. Dagegen ist die apis mellifera ja eine Primadonna...fliegt nicht, wenn's zu kalt ist, wenn zuviel Wind weht.
    Es lohnt sich, dass man sich um Wildbienen besonders kümmert. Viele sind auch prächtig anzusehen.

  • Moin moin,


    vielleicht ist hier jemand mit dem Thema Wildbienen vertraut.



    Unsere Wildbienenfreunde (-schützer?) liefern eine gute Übersicht.
    Ca. 1/3 der 560 Wildbienenarten sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert, die für unsere Honigbienen eher uninteressant sind. Es finden sich dort vermutlich Beispiele für Pflanzen die nur von den Wildbienen bestäubt werden (können).


    Quelle: https://www.mein-schoener-gart…rte-wildbienenarten-65899


    Nächste Frage ist, wo kommen diese Pflanzen in der Natur vor und bringen Imker ihre Bienen in diesen Raum oder tun sie das nicht, weil dort nichts zu holen ist?


    Die aufgezählten 28 Wildbienenarten entsprechen ca. 5% aller Wildbienenarten.
    Wer sich gerne Fleißpunkte verdient, findet im Internet vermutlich sachdienliche Hinweise.



    Ich freue mich über Unterstützung bei diesem wichtigen Thema für alle Imker.


    Gerade kam mir die Idee, dass die sogenannten Schützer sich eigentlich nur selber in ein gutes Licht stellen und dafür anderen die Rolle der Bösewichte zuteilen möchten.
    Das erscheint mir irgendwie narzisstisch.


    Dr. Raphael Bonelli, Leiter des Sigmund Freud Institutes in Wien empfiehlt - humorlose und übergriffige Menschen und moralische Narzissen zu meiden. Wer diese erkennt, erspart sich viel vergebliche Mühe:


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    LG Vatapitta

  • Nu ja kann ich auch nicht bestätigen.
    Meine Bienchen sammeln ja überwiegend im Naturschutzgebiet, habe aber auch jede Menge Besuch von etlichen Arten an Wildbienen und Hummeln.
    Auf meinem Grund Mähe ich den Rasen (Wiese typ Aleppo) nicht mehr, lediglich die Wege halte ich kurz.
    Hier wächst mittlerweile jede Menge Wildkraut, irgendwas blüht von mitte April bis in den September immer.
    Alles ständig gut besucht, eher von den Wildarten als von den Aspis, nur am Löwenzahn bedienen die sich auch gern.


    Denke auch, das ist wieder irgend ein Hirnfurz mit der Konkurrenz...

  • Bei mir hier hab ich das Problem, dass meine Damen keine Chance haben, den Raps zu beglücken. Das ist jetzt schon in 3 von 5 Jahren so gewesen. Die sind noch nichtmal mit dem Ausbau der Honigbox angefangen/in Schwung gekommen, da ist der Raps schon fast durchgeblüht, den Rest nimmt grad 3 Tage Regen mit....
    Ich rechne mit ca. Null Kilo Raps dieses Jahr. Zum Überfluss ist mir vor ner Woche sogar plötzlich noch ein Volk geschwärmt, habs zwar eingefangen, aber wer rechnet mit sowas? Die waren höchsten 3-4 Tage vorher Pollen holen, weil ständig unter 12 Gard draussen, von wegen Erderwärmung....Klima Verschiebung triffts eher.

  • PS: Dass Wildbienen die wesentlich besseren Befruchter von Obstbäumen sind und deshalb kommerziell vertrieben werden, habe ich schon einmal erwähnt.



    Dagegen ist die apis mellifera ja eine Primadonna...fliegt nicht, wenn's zu kalt ist, wenn zuviel Wind weht.

    @LuckyFriday, das wollte ich nicht unbedingt hören. :whistling:



    Aber, so wie Du es schreibst, kann ich nicht nachvollziehen, dass sich eine vitale wetterunempfindliche Wildbiene von dem Sensibelchen apis mellifera vertreiben lässt.



    Mittlerweile hat sich bei mir die Überzeugung verstärkt, dass es den Organisatoren der Kampagne in den Medien nicht um den Schutz von Wildbienen geht, wenn das Thema von der moralischen Seite aufgezogen wird.



    Damit spricht man Menschen mit wenig Intelligenz und Selbstbewusstsein an, die es nötig haben sich aufzupolieren, indem sie andere moralisch abstufen. ... Und schon wieder gibt es einen Angriff auf einen tüchtigen Berufsstand, der für die Ernährung der Bevölkerung eine wichtige Rolle spielt.


    Ich werde in Zukunft immer auf den Subtext achten, der in den Artikeln zum Thema zu finden ist.
    Dann sehen wir klarer.


    Google erzählt viel über Narzissten.



    Die Berufsimker gehen vor allem in die Obst- und in die Rapsblüte, dann noch in die Bäume Kastanie, Ahorn, Linde usw.. Da ist wirklich kein Mangel an Blüten und auch Wildbienen dürften dort leicht zum Zuge kommen.



    LG Vatapitta

  • Vor allem fliegen sich unsere Mädels auf die reichsten Ernten ein und lassen dann alles daneben (für andere) links liegen, sprich wenn Kastanie, dann Kastanie zum Erbrechen, ebenso Raps oder Obstbaum.


    Wir haben hier jede Menge Mauerbienen (so nenne ich die), die sind aber alternierend irgendwie. Letztes Jahr waren es rel. wenige, dieses Jahr dachte ich schon, da wäre ein Schwarm in nem alten Stapel Bieberschwänze aufm Heuschober gelandet.
    Die alten Biber-Dachpfannen haben mehrere Löcher als Hohlraum drin, da gehen die wie verrückt rein!


    Alte Kalkmörtel Wände sind auch sehr begehrt, nur gibts die ja kaum noch in den Häusern (die Sorte, wo man den sandigen Putz zwischen roten Ziegeln mit dem Finger rauspopeln kann).
    Außerdem gibts hier so Minibienen, die sind so groß wie Ameisen, da hats reichlich, und meist auf ganz anderen Blumen als meine Majas.

  • Hinter diesem Thema scheint mir ebenfalls eine Agenda zu stecken. Das Angebot der Natur an Nahrung für die Bienen ist m. E. so gewaltig, dass sich alle Arten die für sie jeweils passenden Lebensräume aussuchen können.
    Wo wenig oder fast kein Nektar zu finden ist, werden Imker ohnehin nicht hinwandern. Genau dort können aber spezialisierte Wildarten eine Nische finden.

    Ich bin genau Deiner Meinung, Honigbeinen können ja nicht alles "leerfressen" und vertreiben tun sie auch keinen, selbst wenn sie am gleichen Baum oder Busch sammeln. Fehlende Nistmöglichkeiten aufgrund der "Landschaftspflege" sowie Monokulturen und die damit verbundenen Pestizide dürften den Wildbeinen allerdings zusetzen.


    Da, wo ich früher wohnte, nisteten Wespen und kleine Hummeln im selben Vordach wie die Hornissen. Da war immer ein reger Flugverkehr, aber sie liessen einander weitgehend in Ruhe, soviel ich gesehen habe, ich sass ja öfter dort. Und uns Menschen liessen sie auch alle in Ruhe, wir konnten auf der Terrasse essen im Sommer. Wildbienen gab es dort ein paar, aber wenige. Honigbienen habe ich seit etwa 2010 dort nie mehr gesehen; früher waren es sehr viele und auch schon Wildbienen, Wespen, Hummeln und Hornissen.

  • Honigbienen habe ich seit etwa 2010 dort nie mehr gesehen

    Wenn kein Imker mehr da ist, ist meist rum mit dem Gesumm...
    Es gibt eigentlich keine wild lebenden Völker mehr, vielleicht paar entkommene Schwärme, die aber oft schon nach dem 1. Winter an Varoa gefreckt sein dürften.
    Für mich ist der fehlende Lebensraum, sprich unberührte und ungespritze Natur langsam Mangelware für Wildbienen.
    Es wird jedes bisschen Wegrand weggespritzt und kurz gemäht, ebenso unsere tollen Strassen Pfleger, am besten 2 Reihen parallel wegschlägeln an den Strassen.....und dann die unsäglichen Steingärten erst.....

    • Offizieller Beitrag

    @ Vatapitta: In diese Moral- und Psychologie-Diskussion will ich nicht eingreifen. Ich bin eher der Naturwissenschaftler, den interessante Fakten in der Natur interessieren.


    Wenn die Bienen (apis mellifera) im Erwerbs-Obstbau als Befruchter genügen würden, gäbe es keinen Markt für Wildbienenzüchter. Dem Apfel ist es egal. welches Insekt die Blüte befruchtet hat. Er muss Ernte haben, sonst...Auch ein Pinsel kann schliesslich... in der Zucht neuer Sorten unabdingbar. Empfehlung: Apfel "Red Love". Weltweite Erfolgsgeschichte eines Schweizer Obstzüchters.


    Wenn ich mehr Zeit hätte, wäre ich schon lange Hobby-Imker.


    Ich kenne in meiner Nähe ein besonderes unbewohntes Gebäude, wo "wilde" Bienen (mellifera) seit vielen Jahren hausen. K.A., wie es dort mit dem Varroa-Befall steht. Aber niemand nimmt denen den Honig weg. Ein Freund von mir achtet darauf, dass diese nicht zerstört werden.


    usw. Bin wieder weg.


    LF

  • So, nach über 10 Jahren Honigbienen und etlichen Jahren Wildbienen in den Lehmwänden im Stall, sind seit 3 Jahren die Wildbienen alle weg.
    Und nein, es war nicht die Honigbiene.
    Eines Tages wimmelte es Ende Juli, Anfang August von eckligen schwarzen Käfern im Stallgebäude.
    Angefasst habe ich diese (wie sich herausstellte zum Glück) nicht, dafür aber Fotos gemacht.
    Auf einer Käferseite habe ich ihn bestimmen lassen.
    Es waren die Ölkäfer, die sich von denLarven bzw. der Brut der Wildbienen ernähren.
    Im Folgejahr und bis heute gibt es so gut wie keine Wildbienen.
    Mit den Honigbienen hat dies wirklich keinerlei Zusammenhang !

    "Im alten Rom hat ein Senator vorgeschlagen, man sollte alle Sklaven mit einem weissen Armband versehen, um sie besser erkennen zu können. „Nein“, sagte ein weiser Senator, „Wenn sie sehen wie viele sie sind, dann gibt es einen Aufstand gegen uns.“


  • Stehen bewirtschaftete Honigbienen und einheimische Wildbienen in Konkurrenz um Ressourcen?
    Eine globale Literatur-Recherche
    Von Nadine Arzt, Andreas von Heßberg, Mani Shrestha und Anke Jentsch
    Eingereicht am 17. 11. 2022, angenommen am 20. 01. 2023




    Das sind insgesamt 7 Seiten. Deshalb habe ich den schon in Beitrag 322 stehenden Teil und die Fotos weg gelassen.



    1 Einleitung
    Europa, Afrika, der Mittlere Osten sowie Regi- onen in Zentralasien und der Arabischen Halbinsel werden als ursprüngliches Verbrei- tungsgebiet der westlichen Honigbiene (Apis mellifera) angesehen (Fontana et al. 2018, Panziera et al. 2022) (Abb. 1). Ausgehend von ihren ursprünglichen Herkunftsgebieten wurde die wirtschaftlich relevante Biene über den ganzen Globus verteilt (Fontana et al. 2018, Geslin et al. 2017, Goulson 2003, Paini & Roberts 2005, Wojcik et al. 2018). Seit einigen tausend Jahren bilden Honigbienen (Apis mellifera L.) eine Allianz mit uns Menschen, von der beide profitieren (Burger 2018, Pick- hardt & Fluri 2000). Über mehrere Millionen Jahre bestand eine Koexistenz und Koevolution zwischen Apis mellifera und den vielen Wildbienenarten in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet (David 2013). Jedoch sind in den letzten Jahrzehnten die Wildbienenpopulationen wegen vieler, meist anthropogener Faktoren immer stärker unter Druck geraten. Dazu gehören die intensivierte Landwirtschaft, der Verlust heterogener Landschaftsstrukturen, die Habitatfragmentierung, die Einwanderung exotischer Pflanzen und die Zunahme umweltwirksamer Chemikalien, was zu einer massiven Verringerung des Blütenangebots und der Nisthabitate in der Kulturlandschaft geführt hat (Burger 2018, Hellerstein et al. 2017, Herbertsson et al. 2021, Potts et al. 2010). Im Zuge der vielen bekannten Bedrohungsfaktoren für Wildbienenpopulationen sind auch Bedenken wegen eines potenziell negativen Ein- flusses von Honigbienenvölkern aufgekommen. Im vorliegenden Bericht werden verschiedene Aspekte einer möglichen Konkurrenzsituation zwischen Wildbienen und Honigbienen evaluiert.


    Mit weltweit über 20.000 Arten stellen Bienen (Abb. 2) die überaus wichtigste Gruppe der Bestäuber dar (Michener 2007, Ollerton


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    2 Konkurrenz um Ressourcen
    Honigbienen sind ausgesprochene Generalisten, was sich darin zeigt, dass sie Pollen und Nektar von einer Vielzahl Pflanzen sammeln können (Goulson 2003, Pfiffner & Müller 2016, Schmazel 1980). Ihre Vorliebe für Mas- sentrachten, kombiniert mit einem effektiven Kommunikationssystem, führt zur raschen Entdeckung und Ausnutzung großer Blühangebote (Cane & Sipes 2006, Conner & Neumeier 1995, Goulson & Sparrow 2009, Hung et al. 2019, Pfiffner & Müller 2016, Pickhardt & Fluri 2000, Rasmussen et al. 2021, Zurbuchen & Müller 2012). Aufgrund des polylektischen Verhaltens (= Sammeln von Pollen – und Nektar – an einer Vielzahl von Pflanzenarten) und einer Anpassungsfähigkeit an saisonale Bedingungen ist ihnen eine lange Aktivitätsspanne im Jahr möglich (Park & Nieh 2017, Zurbuchen & Müller 2012). Dies impliziert allerdings eine potenzielle zeitliche Überschneidung mit allen Wildbienenarten ihrer Umgebung (Goulson 2003, Sugden et al. 1996). Auch im Tagesverlauf ist Apis mellifera 2017, Zurbuchen & Müller 2012). Dies gilt für Nutzpflanzen (Evans et al. 2018) ebenso wie für Wildpflanzen (Klein et al. 2018, Mallinger et al. 2017). Obwohl Wildbienen in Mitteleuropa so gefährdet sind, sind sie für die Bestäubung sehr vieler Wildpflanzen essenziell. In Deutschland stehen beispielsweise 53% der 570 Wildbienenarten auf der Roten Liste (Burger 2018, Westrich et al. 2011). Gerade Wildbienen, die im Gegensatz zu Honigbienen auf sich allein gestellt sind, müssen sich, wie oben erwähnt, bereits gegen zahlreiche Schwierigkeiten behaupten (David 2013, Hellerstein et al. 2017, Sedy & Götzl 2015). Zusätzlich können potenziell negative Interaktionen mit Apis mellifera auftreten (Mallin- ger et al. 2017, Paini 2004, Potts et al. 2010). :hae: Die meisten Bienenarten, darunter die Honigbiene, sind auf Pollen und Nektar ange- wiesen, um ihren Nachwuchs zu versorgen. Demzufolge erscheint Konkurrenz um Blütenressourcen auf den ersten Blick wahrscheinlich (Burger 2018, Hellerstein et al. 2017, Mallinger et al. 2017, Policarová et al. 2019, Zurbuchen & Müller 2012). Dabei spielt die Qualität des Pollens eine wichtige Rolle für die Fortpflanzung der Bienen, ihre Physiologie und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Pathogenen. Die Größe der Nachkommen hängt beispielsweise von der Menge der im Pollen verfügbaren Aminosäuren ab (Di Pasquale et al. 2013, Minckley et al. 2003, Roulston & Cane 2002, Venjakob et al. 2022). Nektar fungiert hingegen als Kohlenhydratquelle, wobei die Zusammensetzung aus Saccharose, Glukose und Fruktose pflanzen-
    artspezifisch ist. Sowohl beim Pollen als auch beim Nektar treten verschiedene Präferenzen unter den Bienenarten auf (González-Teuber & Heil 2009, Venjakob et al. 2022). Doch obwohl das Thema der möglichen Konkurrenz zwischen der Honigbiene und den Wildbienenarten bereits seit über 40 Jahren in der Forschung diskutiert wird (Schaffer et al. 1979), ist bislang nur verhältnismäßig wenig darüber bekannt.

    Originalarbeit



    häufig omnipräsent, wobei einige Studien eine höhere Aktivität in den frühen Vormittagsstunden erkennen (Horskins & Turner 1999, Neumayer 2006, Schaffer et al. 1979), während andere besonders in den Nachmit- tags- und frühen Abendstunden Spitzenwerte bei der Anwesenheit von Honigbienen beobachten (Semida & Elbanna 2006, Torné Noguera 2015).


    Die Gruppe der Wildbienen ist in sich sehr facettenreich, beispielsweise in Bezug auf ihre Körpergröße (Burger 2018) oder Rüssellänge (Balfour et al. 2013, Pickhardt & Fluri 2000). Das Gleiche gilt für die von ihnen an- geflogenen und genutzten Blütenarten, wo- bei auch die Blütenformen durch die Koevolution den Körperbau beeinflussen (Rasmussen et al. 2021). Um potenzielle Konkurrenz zu erkennen, ist es notwendig zu wissen, wie sehr sich Wildbienen auf bestimmte Nah- rungspflanzen spezialisiert haben, da dies ein Hinweis für ihre Fähigkeit ist, auf andere Nahrungsquellen auszuweichen. Grundsätzlich sind die meisten Solitärbienen polylek- tisch (Cane & Sipes 2006, Wojcik et al. 2018). Gleichwohl ist etwa ein Drittel aber auch oligolektisch und nutzt Pollen und Nektar von nur einer Pflanzengattung oder Pflanzenfamilie (Böcking 2013, Zurbuchen & Müller 2012). Die Spezialisierung auf bestimmte Blüten oder Pflanzenfamilien bedingt in der Regel saisonal limitierte Flugzeiten bei den meisten Wildbienenarten. Die zurückgelegte Flugdistanz ist ein weiterer wichtiger Aspekt, um Wettbewerbssituationen zu identifizieren und Schutzmaßnahmen einzuleiten (Burger 2018, Neumayer 2006, Pfiffner & Müller 2016). Honigbienen entfernen sich in der Regel 1–3 km von ihrem Bienenstock (Couvillon et al. 2014, Danner et al. 2016, Steffan- Dewenter & Kuhn 2003, Steffan-Dewenter & Tscharntke 1999). Ein Großteil der Wildbienen scheint sich dagegen in einem Umkreis von 100 bis 300 m um ihr Nest aufzuhalten (Zurbuchen, Landert et al. 2010).


    Die angesprochene Konkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen kann sich letztlich auf die Fortpflanzungsfähigkeit, die Größe einer Population oder das Überleben von Organismen auswirken, die auf eine gemeinsame, limitierte Pflanzenart angewiesen sind (Geslin et al. 2017, Stout & Morales 2009). Bei dessen Nachweis sollten neben Zeit und Raum auch die Verfügbarkeit der Ressource selbst (Herbertsson et al. 2016, Rasmussen et al. 2021, Thomson 2006) genauso wie die Dichte der Honigbienenvölker in der Landschaft (Cane & Tepedino 2017) oder der Abstand einer Wildbienenpopulation zum aufgestellten Bienenvolk (Elbgami et al. 2014, Henry & Rodet 2018, Neumayer 2006, Thomson 2004) in Betracht gezogen werden. Allerdings varriiert die Dichte an aufgestellten Honigbienenvölkern über die Jahre und Jahrzehnte stark und ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie etwa der imkerlichen Praxis, Parasitenbefall (zum Beispiel durch die Varroa-Milbe), Anzahl an Imkern, an Völkern pro Imker (aktuell die Hälfte von dem in den 1960-er Jahren). Die Dichte an imkerlich betreuten Honigbienenvölkern ist in unserer Kulturlandschaft grundsätzlich immer höher, als sie natürlicherweise wäre. Bekannt ist jedoch, dass der Einfluss des ursprünglichen Verbreitungsgebiets von Apis mellifera auf die Konkurrenzsituation durchaus relevant, wenn auch umstritten ist (Mallinger et al. 2017, Wojcik et al. 2018).


    Teil 2 folgt

  • Teil 2


    Honig- und Wildbienen können zwischen 0 und 100 % der Ressourcen teilen (Rasmus- sen et al. 2021). Eine deutsche Studie auf Kalkmagerrasen mit angrenzender Landwirtschaft kommt beispielsweise zu dem Schluss, dass sich die Nahrungsquellen um 45,5% überschneiden (Steffan-Dewenter & Tscharntke 1999). Interessanterweise wurde jedoch beobachtet, dass die Zahl der gemeinsam genutzten Blütenpflanzen zwischen Honigbiene und Bombus (Hummel) abnimmt, wenn mehr Bienenvölker aufgestellt wurden (Abb. 3). Dies impliziert bereits laufende Konkurrenzprozesse (Thomson 2016). Jedoch deutet die Tatsache einer Res- sourcenüberschneidung nicht automatisch auf Nachteile für Wildbienen hin. Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass die Ersatznahrung von geringerer Qualität oder deutlich weiter entfernt ist (Goulson 2003, Her- bertsson et al. 2016, Walther-Hellwig et al. 2006). Deshalb sollten die direkten Auswirkungen auf die Populationen und die Fitness ihrer Mitglieder in Betracht gezogen werden.

    3 Fragestellung
    Honigbienen gelten vor allem in landwirtschaftlichen Kulturen als Hauptbestäuber, da sie stark auf Massentrachten (Raps, Obstblüte, Sonnenblume) orientiert sind und diese auch bestäuben (Aizen et al. 2009, Beekman & Ratnieks 2000, Pickhardt & Fluri 2000). Dennoch übernehmen auch Wildbienen diese Leistungen sehr effizient, sowohl in Natur- als auch in Kulturlandschaften. Vor allem artenreiche Wildbienengemeinschaften kön- nen einen entscheidenden Beitrag zur Bestäubung zahlreicher Pflanzen in Natur- und Kulturlandschaften leisten (Corbet et al. 1991, Herbertsson et al. 2021, Russell et al. 2005). Jenseits der durch die Landwirtschaft bereit- gestellten Massentrachten (etwa Raps, Obstbäume) sind für Honigbienenvölker Blütenressourcen nicht immer und überall ausreichend verfügbar (Wojcik et al. 2018), sodass diese auf Ressourcen gehen, die besonders für Wildbienen wichtig sind. Die zeitliche und geografische Überschneidung der grundlegenden Ansprüche sowie das unvollständige Wissen über die Konkurrenzverhältnisse zwischen den beiden Artengruppen machen das Thema hochaktuell für die Forschung, den Naturschutz, die Imkerei und die politischen Entscheidungsträger. In diesem Beitrag werden basierend auf einer umfassenden Literaturrecherche die folgenden Fragen angesprochen:


    1. Gibt es einen Konflikt zwischen Honig- bienen (Apis mellifera) und Wildbienen um verfügbare Ressourcen?
    2. Wirkt sich der Ressourcenkonflikt zwischen Honig- und Wildbienen negativ oder neutral auf die Wildbienen aus?
    3. Wie wirkt sich die Herkunft der Honigbienen auf ihren Wettbewerb um Blütenressourcen mit einheimischen Wildbienen aus?
    4. Sollte es Imkern erlaubt sein, Honigbienenvölker in Schutzgebieten oder in deren unmittelbarer Nähe aufzustellen?


    Originalarbeit

    Nadine Arzt et al., Stehen Honig- und Wildbienen in Konkurrenz zueinander?
    DOI: 10.1399/NuL.2023.04.02


    arten im Flugradius um die Futterquellen liegen (Steffan-Dewenter & Tscharntke 1999), wobei in der zitierten Studie nur künstliche Nisthilfen analysiert wurden. In einem fran- zösischen, mediterranen Buschland wurden zwar die Abundanz und die Diversität kleine- rer Bienen durch eine höhere Dichte an Bie- nenständen beeinflusst, aber nicht massiv negativ beeinträchtigt (Ropars et al. 2020). Die Situationen in den analysierten Quellen sind jedoch nicht immer eindeutig, da meh- rere Arbeiten über neutrale und negative Ef- fekte im selben Forschungsgebiet berichten. Ein solches Beispiel kommt von einer Studie aus Lavendelfeldern in Frankreich. Dort häu- fig auftretende Honigbienen werden von Hummelarten verdrängt, da diese eine bes- sere Anpassung (längere Zunge) an die Lip- penblüten dieser Pflanze haben (Balfour et al. 2013, 2015). Die morphologischen Anpassun- gen der Wildbienenarten, beispielsweise de- ren Zungenlängen, sind bekannt. Es ist aller- dings unklar, welche Rolle diese bei der Kon- kurrenzsituation zwischen Honig- und Wild- bienen spielt, sie sollte daher bei zukünftigen Studien stärker mit einfließen.
    Neben den möglichen morphologischen Anpassungen, die bei der Konkurrenzsituati- on eine Rolle spielen können, ist auch der As- pekt des unterschiedlichen jahreszeitlichen Auftretens vieler Wildbienenarten entschei- dend für die Futterkonkurrenz. Viele im zeiti- gen Frühjahr auftretende, kurzlebige Wild- bienenarten werden durch das Aufstellen von Bienenvölkern im Sommer nicht gestört (Cane & Tepedino 2017). Zwei Studien, die auf den Barro-Colorado-Inseln (Roubik & Wolda 2001) und in Australien (Gross & Mack- ay 1998) auf Inseln durchgeführt wurden, stellen diesbezüglich ebenfalls neutrale Aus- wirkungen der Konkurrenz durch Honigbie- nenvölkern fest. Abweichungen der Wild- bienenbesuchsrate bei der Etablierung von Honigbienen werden häufig pauschal als ne- gativ deklariert. Dabei wird jedoch oft nicht berücksichtigt, dass alternative Pollen- und Nektarquellen ausreichend vorhanden sein können oder dass Wildbienen ihre Futter- suchzeiten anpassen (Paini & Roberts 2005). Diese Umstellungen bei der Futtersuche muss nicht zwingend einen Fitnessverlust für die beteiligten Wildbienenarten bedeuten (Wojcik et al. 2018). Idealerweise sollte neben dem Futtersuchverhalten auch der Repro- duktionserfolg von Solitärbienen in Langzeit- studien untersucht werden.
    Auch außerhalb ihres ursprünglichen na- türlichen Verbreitungsgebiets (Abb. 1) üben
    Honigbienen nicht immer einen negativen Druck auf ihre einheimischen Mitbewerber aus (Cane & Tepedino 2017, Hung et al. 2019, Pedro & Carmargo 1991, Pick & Schlindwein 2011, Roubik & Villanueva-Gutiérrez 2009, Te- pedino et al. 2007). Andererseits können auch Honig- wie Wildbienen durch natürliche externe Einflüsse negativ beeinflusst werden. Beispielsweise in Mexiko, dem momentan größten Honigproduktionsland, gehen die größten Gefahren für Bienen von Hurrikans, Dürren oder Starkregen aus, wobei die ein- heimischen Wildbienenarten besser daran angepasst sind (Roubik & Villanueva-Gutiér- rez 2009).
    7 Auswirkungen auf den Reproduktionserfolg von Wildbienenarten
    Die Literatur dokumentiert mehrfach negati- ve Auswirkungen von Honigbienenpräsenz auf die Fortpflanzung von Wildbienen (Elbga- mi et al. 2014, Goulson & Sparrow 2009, Hude- wenz & Klein 2015, Paini et al. 2005, Thomson, 2004). In einer Studie aus Schottland korre- liert die Größe adulter Hummeln mit dem Vorhandensein von Bienenvölkern. Es wird angenommen, dass kleinere Individuen im Larvenstadium mit weniger Nahrung aus- kommen mussten, wenn die Konkurrenz mit Honigbienen zu groß wurde (Goulson & Sparrow 2009). Die Entfernung zu bewirt- schafteten Bienenvölkern spielt eine Rolle für die Körpergewichtszunahme von Hummel- populationen (Abb. 5). In der Nähe von Bie- nenvölkern waren sowohl die allgemeine Fit- ness als auch die Produktion neuer Königinnen niedriger. Zudem wird das Geschlechter- verhältnis auf mehr männliche Nachkommen ausgerichtet, wenn der Nachwuchs wegen der Futterkonkurrenz kleiner ist (Elbgami et al. 2014).
    Auf der anderen Seite stehen Studien mit Ergebnissen ohne negative Beeinträchtigun- gen des Reproduktionserfolges (Kühn et al. 2006, Paini et al. 2005, Pechhacker & Zeillin- ger 1994, Roubik & Villanueva-Gutiérrez 2009, Steffan-Dewenter & Tscharntke 1999). Obwohl einige Populationen eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen einschließlich der Einführung von Honigbienen aufweisen, besitzt jedes natür- liche System eine Art Obergrenze, ab der die Auswirkungen messbar und offensichtlich werden (Butz Huryn 1997). Folglich kann es sein, dass die Bewertungen entweder zu ei- nem Zeitpunkt stattfanden, als diese Grenze noch nicht erreicht war, oder dass die unter- suchte Bienengruppe nicht empfindlich re- agierte.
    Neben der thematisierten Futterkonkur- renz spielt für Wildbienenarten das Vorhan- densein passender Nistplätze in unmittelba- rer Umgebung der Futterquellen eine essen- zielle Rolle für deren Reproduktionserfolg. Allerdings haben Honig- und Wildbienen konträre Nistplatzpräferenzen und treten da- her nicht in gegenseitige Konkurrenz (Butz Huryn 1997, Goras et al. 2016, Pechhacker & Zeillinger 1994). Die ausreichende Verfügbar- keit geeigneter Brutplätze für Wildbienen ist in unserer Kulturlandschaft in der Regel von anthropogenen Faktoren abhängig, wie die Intensivierung der Landwirtschaft oder die Gartengestaltungen im Siedlungsraum.
    30 NATURSCHUTZ und Landschaftsplanung | 55 (04) | 2023
    Abb. 5: Mittlere Gewichtszunahme [g] von fünf Bombus-Kolonien in der Nähe von Apis-mellifera-Bienen- ständen, verglichen mit weiterer Entfernung innerhalb eines Zeitraumes von sechs Wochen (basierend auf Elbgami et al. 2014).

    Grafik: Arzt et al. basierend auf Elbgami et al. 2014
    DOI: 10.1399/NuL.2023.04.02
    Nadine Arzt et al., Stehen Honig- und Wildbienen in Konkurrenz zueinander?


    Teil 3 folgt

  • Teil 3


    8 Faktoren, die das Konkurrenz- verhalten beeinflussen
    Die Konkurrenz zwischen Apis mellifera und Wildbienenarten verläuft nicht immer gleich, da sie von vielen Aspekten geprägt sein kann (Anhang 2 im Online-Supplement zu dieser Ausgabe unter Webcode NuL2231). Zusam- menfassend lässt sich sagen, dass bezüglich geeigneter Lebensraumstrukturen für Wild- bienen die darin enthaltenen Blütenressour- cen und Nisthabitate die wichtigste Rolle spielen. Daneben ist auch die zunehmende Fragmentierung der Landschaft relevant, da Wildbienenarten innerhalb einer Landschaft nicht mehr zum genetischen Austausch zu- sammenfinden. Die Konkurrenz mit Honig- bienen um das Pollen- und Nektarangebot innerhalb einer Landschaft ist meist sehr komplex und hängt von einer Vielzahl an Ein- flussfaktoren ab. Zum einen sind jahreszeitli- che Aspekte und generelle klimatische Be- dingungen von Bedeutung. Die Distanzen zwischen Futterquellen und geeigneten Nist- habitaten sind wegen der oft geringen Flug- distanzen vieler Wildbienenarten essenzielle Faktoren. Die Anzahl der Honigbienenvölker pro Flächeneinheit ist klar konkurrenzrele- vant. Damit verbunden sind auch die Stand- orte der Honigbienenvölker innerhalb eines Landschaftsausschnitts und deren Entfer- nungen zu Wildbienenhabitaten. Anderer- seits beeinträchtigt der Grad der Spezialisie- rung bei der Futtersuche unweigerlich auch die Ausweichmöglichkeiten und damit die Anpassungsfähigkeit der Wildbienenarten an eine auftretende Konkurrenzsituation.
    Insgesamt weist die Hälfte der untersuch- ten Studien auf negative Folgen für Wildbie- nen hin. Interessanterweise wurde der Groß- teil der Studien mit negativen Folgen (69 %) in Ländern beobachtet, in denen Apis mellife- ra durch den Menschen eingeführt wurde. Unsere Ergebnisse stimmen daher mit denen einiger früherer Studien oder Übersichtsarti- kel überein (Goras et al. 2016, Herrera 2020, Mallinger et al. 2017, Moritz et al. 2005, Paini, 2004, Requier et al. 2019, Torné Noguera 2015). Allerdings teilen nicht alle Forscher diese Meinung (Wojcik et al. 2018).


    9 Bienen in Naturschutzgebieten
    Da Imker ihren Honigbienen auch in Zeiten knapper Ressourcen (etwa im Hochsommer nach der Zeit der Massentrachten in der Landwirtschaft) möglichst qualitativ hoch- wertige Nahrungsquellen anbieten möchten,
    Abb. 6: Kuckucksbienen der Gattung Nomada sind direkt vom Vorkommen ihrer Wirtsbienen abhängig. Sterben diese lokal aus, verschwinden auch die von ihnen abhängigen parasitisch lebenden Arten.
    stellt sich die Frage nach dem Aufstellen von Bienenvölkern in Naturschutzgebieten oder in deren unmittelbarer Nähe. Die Vereinbar- keit der Imkerei mit der Philosophie von Schutzgebieten ist jedoch umstritten. Laut Burger (2018) wird hier das Aufstellen von Bienenvölkern durch die Naturschutzbehör- den meist streng überwacht, während in der offenen Kulturlandschaft nur die gute imker- liche Praxis wirkt, wonach nicht mehr als 10–15 Völker an einem Platz aufgestellt wer- den sollen. Ein Beispiel aus einer analysierten Studie ist ein Kiefernwald mit dichtem Heide- krautunterwuchs. Für die hochspezialisierten Wildbienenarten Heidekraut-Seidenbiene (Colletes succintus) und Heidekraut-Sandbie- ne (Andrena fuscipes) (Abb. 1) könnte das Auf- stellen von Honigbienenvölkern zur Heide- blüte sehr problematisch werden. Zusam- men mit ihrer kurzen Lebensdauer (6–8 Wo- chen im Spätsommer) kann die Konkurrenz mit Honigbienen um die gleichen Futterres- sourcen sogar zum lokalen Aussterben dieser oligolektischen Arten führen. In engem Zu- sammenhang damit steht ein Kaskadenef- fekt für die Kuckucksbienen Epeolus cruciger und Nomada rufipes, die von den beiden erst- genannten Arten abhängen (Burger 2018). Jenseits der landwirtschaftlichen Massen- trachten (Klee, Löwenzahn, Raps, Sonnenblu- men) und den Baumtrachten (Linde, Obst, Robinie) sind Pflanzen in der Regel bestäu- berlimitiert, besonders in Naturlandschaften und unter natürlichen Bedingungen. Wild- bienen und viele andere Insekten gewähr- leisten in Gebieten jenseits landwirtschaftlicher Flächen ausreichend gut die Bestäu- berleistung. Honigbienen können die Be- stäubungseffizienz nicht wesentlich steigern (David 2013). Etwas mehr als die Hälfte der untersuchten Literaturquellen mit negativen Folgen für Wildbienen wurde in naturnahen Lebensräumen durchgeführt, was die Annah- me unterstützt, dass es nicht ratsam ist, Ho- nigbienenvölker in Naturgebieten aufzustel- len, sofern auch deutlich ist, dass es zu mas- siven Konkurrenzsituationen kommen wird.
    10 Schlussfolgerungen
    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Rückgang der Wildbienenbestände und -ar- ten durch viele verschiedene Faktoren aus- gelöst wird. Die Zerstörung und Fragmentie- rung von Lebensräumen, die Intensivierung der Landwirtschaft mit übermäßigem Ein- satz von Dünger und Pestiziden sowie nega- tive Effekte des Klimawandels tragen ent- scheidend dazu bei (Burger 2018). Diese Situ- ation kann durch die Konkurrenz mit Honig- bienenvölkern weiter verschärft werden (Mallinger et al. 2016). Ein solcher Wettbe- werb ist schwer zu definieren und zu messen (Paini 2004). Die Ergebnisse unserer umfas- senden Literaturrecherche deuten darauf hin, dass es durchaus zu Konkurrenzsituatio- nen zwischen Honigbienen und Wildbienen kommt. Der Grad der Überlappung von Nah- rungspflanzen ist sehr variabel, aber eine Voraussetzung dafür, dass Wildbienen die Folgen spüren. Ein erzwungenes Auswei- chen der Wildbienen auf andere Pflanzen
    55 (04) | 2023 | NATURSCHUTZ und Landschaftsplanung 31
    Originalarbeit

    Fazit für die Praxis
    Um Konkurrenz zwischen Honig- und Wild- bienen zu vermeiden, ist enge Zusammen- arbeit aller Interessenvertreter erforderlich. Beim Ausbringen von Honigbienen in
    oder nahe von Schutzgebieten sollten die betroffenen Gruppen sich eng miteinander koordinieren und nicht pauschal und präventiv handeln.
    • Imker sollten beim Aufstellen ihrer Bienenvölker auf die Jahreszeit, die schon vorhandene Dichte an Völkern sowie den Abstand zu Naturschutzgebieten achten. In der Kulturlandschaft sollten für die- gute imkerliche Praxis nicht mehr als 10–15 Völker an einem Ort stehen.
    • Landeigentümer und Landbewirtschafter sollten für ausreichende Blühangebote bei der Verwendung regio- naler Samenmischungen sorgen und Pestizideinsatz vermeiden. Ebenso wird empfohlen, ausreichend viele und gute Nistmöglichkeiten (etwa vegetations- freie Stellen) in nächster Nachbarschaft zu den Blütenflächen zu schaffen.
    • Naturschützer und Forscher sollten ein regelmäßiges Monitoring von Wild- bienenpopulationen durchführen.
    • Politische Entscheidungsträger sollten neben Verbesserungen von Nistplatz- möglichkeiten auch Anlage, Erhalt und Diversifizierung von Blühflächen sowie die Unterbindung weiterer Landschafts- fragmentierungen in den Vordergrund stellen.
    • Naturschutzbehörden sollten im Fall von Schutzgebieten das Ausschließen von Bienenvölkern nicht ohne vorherige Evaluation einer möglichen Konkurrenz- situation tätigen.
    Zu konkreten Managementstrategien der verantwortlichen Personengruppen siehe Online-Anhänge 3 und 4 unter Webcode NuL2231.


    K O N TA K T

    Nadine Arzt et al., Stehen Honig- und Wildbienen in Konkurrenz zueinander?
    DOI: 10.1399/NuL.2023.04.02

    bedeutet jedoch nicht zwingend einen Fitnessverlust in einer Population. Wenn die Ersatzquellen jedoch weniger geeignet sind oder zu weit von geeigneten Nisthabitaten entfernt liegen, kann beispielsweise die Reproduktion darunter leiden.

  • Teil 4 (2 bis 4 arbeite ich ich, wenn ich die Zeit dafür finde und fasse dann das Wesentliche zusammen)


    Laut unseren Analysen spielt auch das ur- sprüngliche Verbreitungsgebiet der Honigbiene eine wichtige Rolle. Negative Folgen für Wildbienen wurden größtenteils bei Stu- dien festgestellt, deren Untersuchungsgebiet außerhalb des natürlichen Vorkommens von Apis mellifera lag (etwa Australien, Neusee- land, Nord- und Südamerika,). Darüber hinaus gibt es eine Tendenz zu mehr negativen Auswirkungen von Honigbienenpräsenz in Naturlandschaften im Vergleich zu landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaften. Sind in letzteren in ausreichendem Maße genug artenreiche Blütenangebote im jahres- zeitlichen Verlauf und geeignete Nisthabitate vorhanden, ist die Konkurrenzsituation gering bis nicht feststellbar. Dies gilt bis zu einem gewissen Schwellenwert der Anzahl von Honigbienenvölkern und ab einer gewissen Distanz zu diesen. In Naturgebieten, in de- nen in der Regel die Ausstattung mit Nisthabitaten und Blütenreichtum nicht durch den Menschen beeinflusst und das Blütenangebot durch die vorkommenden Insekten aus- reichend gut bestäubt wird, üben aufgestell- te Honigbienenvölker einen nachweisbaren Konkurrenzdruck auf Wildbienenpopulatio- nen aus. Hier sind dann die Anzahl der Apis- Völker, deren räumliche Verteilung und ihre jahreszeitliche Anwesenheit von großer Rele- vanz für die Stärke des negativen Einflusses auf Wildbienenpopulationen. Dieser Einfluss
    Nadine Arzt studiert in der Masterstudienrichtung Biodiversity and Ecology an der Universität Bayreuth. Interessen vor allem im Bereich der Vegetationsökologie, Fokus ihrer Masterarbeit: alpiner Lebensraum und die Reaktionen verschiedener Pflanzenarten auf klimatische Veränderungen. Bis 2020 Studium der Biologie an der Universität Bayreuth, mit Schwerpunkt im ökologischen und organismischen Bereich. Thema der Bachelorarbeit: systematiche und morphologische Analysen von Pflanzen in Ecuador.
    > nadine.arzt@uni-bayreuth.de
    Dr. Andreas von Heßberg
    forscht seit 2016 in der Professur für Störungsökologie und Vege- tationsdynamik der Universität Bayreuth. Betreuung von Freiland-Experimenten (etwa SusAlps) und eines BfN-Projekts zur Vulnerabilität von Biotop- typen in Deutschland aufgrund
    des Klimawandels. Daneben Lehrtätigkeit und Exkursionen zu Pflanzenbestimmung, Geobotanik, Wald- und Forstökologie, Fließgewässerökologie. Vor 2016 freiberufliche Tätigkeit für ökologische, natur- schutzfachliche, forstliche und gewässerspezifische Gutachten und Aufträge. 2002 Promotion am Lehr- stuhl Tierökologie I der Universität Bayreuth über Landschafts- und Vegetationsdynamik entlang rena- turierter Flussabschnitte von Obermain und Rodach. Bis 1998 Studium der Geoökologie an der Universität Bayreuth.
    > andreas.hessberg@uni-bayreuth.de
    kann durch angepasste Managementpläne niedrig gehalten werden.
    In Zukunft sollte die Forschung besonders inderKulturlandschaftundinSchutzgebieten die Wissenslücken bezüglich der Konkurrenz- situation schließen. Die folgenden Themenge- biete sind dabei stärker zu berücksichtigen: die Auswirkungen der Konkurrenz auf die Fit- ness und Reproduktion bei Wildbienen (ver- gleiche Wojcik et al. 2018), die Rolle von wild- lebenden Völkern von Apis mellifera (verglei- che Requier et al. 2019), die Rolle der Rüssel- länge von Wildbienenarten bei der Konkur- renzsituation (vergleiche Forup & Memmott 2005), die interspezifische Kommunikation aller Bienenarten über Pheromone (verglei- che Geslin et al. 2017) und die Einflüsse des Klimawandels (vergleiche Moss & Evans 2022).
    Literatur
    Aus Umfangsgründen steht das ausführliche Literaturverzeichnis unter Webcode NuL2231 zur Verfügung.
    Dr. Mani Shrestha befasst
    sich aktuell mit der Spektralfarb- analysen und den räumlichen Modellen des Farbensehens von Bienen, Fliegen und Vögeln. Verfasser und Mitverfasser von ca. 50 Zeitschriftenartikeln unter anderem zu Blütenfarben und -signalen. Weitere Arbeiten zur
    Koevolution von Pflanzen und Bestäubern sowie zur Biologie von Orchideen. Zuvor mehrere Jahre an der Universität Melbourne in der dortigen Forschungs- gruppe zum Thema Bestäubung. Promotion an der Monash University Australia zum Thema der Ökologie der Pflanzenbestäubung und der Vielfalt der Blüten- farben in Zusammenhang mit Bestäubungsvektoren.
    > sh.mani@gmail.com
    Prof. Dr. Anke Jentsch ist Professorin für Störungsökologie und Vegetationsdynamik an der Universität Bayreuth. Forscht zu natürlichen und anthropogenen Störungsregimen, Naturrisiken, Klimawandel und Biodiversität. Schwerpunkt Dynamik von Ökosystemen, Rolle funktioneller
    Eigenschaften von Pflanzen und Resilienz von Lebens- gemeinschaften. Umfangreiche Freilandexperimente zu den Auswirkungen von Wetterextremen auf Öko- systemfunktionen. Studium der Biologie an der Uni- versität Erlangen-Nürnberg, Promotion in experimen- teller Ökologie an der Universität Bielefeld, Postdoc- Zeit am Umweltforschungszentrum in Leipzig. Arbeit als Hochschullehrerin an den Universitäten in Kob- lenz-Landau, Bayreuth, Chapel Hill (USA) und Welling- ton (Neuseeland) zu vegetationsökologischen Themen.
    > anke.jentsch@uni-bayreuth.de

    32 NATURSCHUTZ und Landschaftsplanung | 55 (04) | 2023

    • Offizieller Beitrag

    Es steht wohl ausser Zweifel, dass die Ökologie in den bevölkerungsreichen Gebieten des Globus seit Jahrzehnten schwerst gestört ist. Die Gründe, welche die Insektenwelt (artenreichste Gruppe aller Tiere) durcheinander brachten und bringen, angefangen vielleicht beim DDT, kann und will ich nicht diskutieren


    Gut is es wohl, dass heute, ein grösseres Bewusstsein für "die Natur" vorhanden ist, als noch vor wenigen Jahrzehnten.


    Wo es für mich schwierig bis unmöglich wird, ist es bei der Instrumentalisierung vermeintlicher "Fakten", die natürlich "faktengecheckt" werden, für politische Zielen. Um das mindeste zu sagen von dem Vielen, dass man sagen könnte.


    Ich wünsche einen schönen Tag!


    Lucky

  • grösseres Bewusstsein für "die Natur" vorhanden ist, als noch vor wenigen Jahrzehnten.

    Ich glaube, das ist ein Irrtum. Es gibt dazu eine hochinteressante Arbeit. Schwer zu bekommen, notfalls in ner Unibibliothek ausleihen. Das Umweltbesußtsein läßt sich zumindest hierzulande sehr weit zurückverfolgen. Kann sein, daß das in anderen Regionen der Welt anders ist.


    Man muß natürlich immer mit den Maßstäben der jeweiligen Zeit messen, es gab in der Vergangenheit u.a. auch das Bewußtsein, daß bei allen Bemühungen die Grundversorgung sichergestellt bleiben muß. Aber im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten gab es permanent Druck, die Verhältnisse zu verbessern was dann langsam aber stetig in die Politik einfloß und schließlich in einschlägigen Vorschriften mündete.


    Das ist ja das Perfide, daß das natürliche Interesse an einer intakten Umwelt gleich mehrere trojanische Pferde hereingelassen hat. Greenpeace ist vermutlich ein Natoprojekt, da muß man in der Nixxon-Zeit schauen. Aber auch WWF, Grüne usw. Da wird unter falscher Flagge die Zerstörung der wirtschaftlichen Basis betrieben.


    Aber zurück zu den Bienen (ich verfolge das Thema nur sporadisch): was gibt es denn für "harte" Erkenntnisse bei den Ursachen für die Schwächung der Völker? Die Varoamilbe könnte ja auch mehr ein Symptom sein. Mobilfunk, Glyphosat usw. sind alles denkbare Kandidaten.


    Leider ist die Wissenschaft komplett korrumpiert, das wird vor dem Bienenthema nicht halt gemacht haben. Man muß bei den oben zitierten Arbeiten wahrscheinlich auch mißtrauisch sein.

  • Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Rückgang der Wildbienenbestände und -ar- ten durch viele verschiedene Faktoren aus- gelöst wird. Die Zerstörung und Fragmentie- rung von Lebensräumen, die Intensivierung der Landwirtschaft mit übermäßigem Ein- satz von Dünger und Pestiziden sowie nega- tive Effekte des Klimawandels tragen ent- scheidend dazu bei (Burger 2018). Diese Situ- ation kann durch die Konkurrenz mit Honig- bienenvölkern weiter verschärft werden (Mallinger et al. 2016). Ein solcher Wettbe- werb ist schwer zu definieren und zu messen (Paini 2004).

    Die Studie bringt kaum einen Erkenntnisgewinn, es wurden ja auch keine eigenen Untersuchungen gemacht, sondern nur andere Studien zitiert, also eine Meta-Studie.


    Grün: Das wussten wir


    Rot: Dazu gibt es offenbar keine wissenschaftlichen Belege.


    1. Klima: Das muss wohl immer sein. Aber wann, wo und wie hat es sich verändert? Und was ist darauf mit den Wildbienen passiert? Alles ist im Fluss und nicht jede Veränderung ist negativ und auf das "Klima" zurückzuführen.


    2. kann: Ja, klar, könnte. Geschah es aber tatsächlich und wenn ja, wo, wann und wie?


    3. Wenn man das nur schwer definieren und messen kann, sollte man auch nicht gross darüber referieren. Eher sollte man Deinen Ansatz, Vatapitta, bedenken, dass Imker nämlich kein Interesse daran haben, ihre Völker dort aufzustellen, wo die Nahrung knapp ist, sondern da, wo der Überfluss herrscht, der in der Natur üblich ist.

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