Ich greife mal die Anregung hier auf:
Zitat von depotenteDas Thema Vermügensanlage und - streuung, über den EM-Tellerrand hinaus,
finde ich sehr spannend und wichtig!
..., wäre das nicht ein Thema für einen eigenen Thread?
...und starte diesen Thread, in dem wir uns Gedanken zur „Grobstruktur“ unseres jeweiligen Vermögens machen können.
Schon im babylonischen Talmud findet sich die entscheidende Anweisung:
1. Frage:
Was wären sinnvolle „Speichen“ (ggfs. mehr als drei?) für unsere heutige Zeit?
2. Frage:
Ist es sinnvoll, IMMER in ALLEN „Speichen“ bzw. als relevant eingestuften Asset-Klassen investiert zu sein?
Oder eine sinnvolle Auswahl treffen?
Und diese alle 5 oder 10 Jahre überprüfen und anpassen?
3. Frage:
Wer verfolgt einen entsprechenden Ansatz in seinen Investitionen?
Ich BISHER nicht – hatte über Jahrzehnte immer nur Einzelaktien gekauft, was mir gut und günstig schien – und dann auf Jahre und Jahrzehnte ins Depot gelegt; dazu kam dann ab 2007/´08 Gold und Silber als zweite „Assetklasse“ – ohne „rebalancing“, sondern einfach indem ich neue Ersparnisse = die übriggebliebene Hälfte meines Gehalts in Metall investiert habe.
Im Blick auf die AKTUELLE Lage erscheint mir allerdings jetzt ein etwas „strategischeres“ Vorgehen sinnvoll, v.a. im Blick auf das Risiko, dass der Permahausse-Trend an den westlichen Börsen, der ja seit 1982 läuft, brechen könnte!
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mein Vorschlag: eine (mindestens) 3 von 6 (+1) Speichen-Regel
zu 1. - Analyse der heute relevanten Asset-Kategorien:
„Land“ war zu Zeiten dieses „babylonischen Talmud“ wohl als Landwirtschaft zu verstehen?
Zeitgemäß erscheinen mir hier heute ZWEI voreinander unabhängige „Speichen“:
- „Land“ im Form von Immobilien (incl. REITs, usw.)
- Rohstoffe und Rohstoffaktien, incl. Öl und Gas sowie Agrar
(schließlich wurde z.B. der früher landwirtschaftlich angebaute Hafer im Laufe des 20. Jahrhunderts durch Ölprodukte ersetzt!)
und incl. Pt und Pd, welche ich als Industriemetalle sehe
„Handelswaren“: sind so direkt für nicht-Geschäftsleute kaum eine Option …
- ich würde hier Aktien von Unternehmen des produzierenden und verarbeitenden Gewerbes sowie des Dienstleistungssektors nehmen
(also ALLES an nicht-Rohstoff-/Öl-/Agraraktien!
+ „update“ aufgrund der aktuellen geowirtschaftspolitischen Entwicklung:
Aufteilung in ZWEI Teilspeichen westliche (Europa + USA + CA) versus BRICS++ (Lateinamerika, Asien ohne JP, etc.) Aktienmärkte
(Anmerkung:
nicht-westliche nicht-BRICS-freundliche Länder (JP) wären separat zu betrachten)
„bar zur Hand“ bzw. allgemein „Geldanlagen“:
Zeitgemäß erscheinen mir hier ebenfalls heute ZWEI voreinander unabhängige „Speichen“, und zwar
- Fiatgeld bzw. Geldforderungen/Anleihen
- „Hartgeld“ bzw. Geldmetalle, also Gold und Silber (incl. ETCs/XETRA-Gold, usw.), ggfs. mit einer Beimischung an Gold- und Silberminenaktien
(zu talmudschen Zeiten und bis ins 20. Jahrhundert hinein war Geld ja immer mit Gold oder Silber gleichzusetzen, diese Unterscheidung zwischen Fiatgeld und „Hartgeld“ wurde also erst im 20. Jahrhundert relevant!)
und die „7. Speiche“:
- Rentenpunkte/-ansprüche/-anwartschaften!
zu 2. = strategische Überlegung (allgemein & weitgehend zeitlos gültig!)
In Bereiche zu investieren, wo es im Grunde nur abwärts gehen KANN, erscheint mit blöd.
Also ist eine Auswahl zu treffen!
Im Sinne der ursprünglichen DREI Speichen-Regel sollte man m.E. dabei in mindestens drei der genannten Asset-Klassen investiert sein – natürlich in solche, die eine gute oder wenigstens akzeptable Relation von Chancen und Risiken bieten.
Anmerkung:
Wer dabei eine solide „7. Speiche“ = substanzielle Renten-/Pensionsanwartschaften hat, kann sich bei den aktiven Investments gegebenenfalls auf zwei weitere „Speichen“ fokussieren.