"Dreispeichen-Regel": Neufassung für das 21. Jahrhundert (Grobstruktur für's Depot/Vermögen)

  • Ich greife mal die Anregung hier auf:

    Zitat von depotente

    Das Thema Vermügensanlage und - streuung, über den EM-Tellerrand hinaus,

    finde ich sehr spannend und wichtig!

    ..., wäre das nicht ein Thema für einen eigenen Thread?

    ...und starte diesen Thread, in dem wir uns Gedanken zur „Grobstruktur“ unseres jeweiligen Vermögens machen können.


    Schon im babylonischen Talmud findet sich die entscheidende Anweisung:

    “Man soll sein Vermögen stets in drei Teile teilen: Ein Drittel Land, ein Drittel Handelswaren und ein Drittel bar zur Hand.”


    1. Frage:

    Was wären sinnvolle „Speichen“ (ggfs. mehr als drei?) für unsere heutige Zeit?


    2. Frage:

    Ist es sinnvoll, IMMER in ALLEN „Speichen“ bzw. als relevant eingestuften Asset-Klassen investiert zu sein?

    Oder eine sinnvolle Auswahl treffen?

    Und diese alle 5 oder 10 Jahre überprüfen und anpassen?


    3. Frage:

    Wer verfolgt einen entsprechenden Ansatz in seinen Investitionen?



    ----------- ------------ ----------


    mein Vorschlag: eine (mindestens) 3 von 6 (+1) Speichen-Regel


    zu 1. - Analyse der heute relevanten Asset-Kategorien:


    „Land“ war zu Zeiten dieses „babylonischen Talmud“ wohl als Landwirtschaft zu verstehen?

    Zeitgemäß erscheinen mir hier heute ZWEI voreinander unabhängige „Speichen“:

    • „Land“ im Form von Immobilien (incl. REITs, usw.)
    • Rohstoffe und Rohstoffaktien, incl. Öl und Gas sowie Agrar
      (schließlich wurde z.B. der früher landwirtschaftlich angebaute Hafer im Laufe des 20. Jahrhunderts durch Ölprodukte ersetzt!)
      und incl. Pt und Pd, welche ich als Industriemetalle sehe

    „Handelswaren“: sind so direkt für nicht-Geschäftsleute kaum eine Option …

    • ich würde hier Aktien von Unternehmen des produzierenden und verarbeitenden Gewerbes sowie des Dienstleistungssektors nehmen
      (also ALLES an nicht-Rohstoff-/Öl-/Agraraktien!

      + „update“ aufgrund der aktuellen geowirtschaftspolitischen Entwicklung:
      Aufteilung in ZWEI Teilspeichen westliche (Europa + USA + CA) versus BRICS++ (Lateinamerika, Asien ohne JP, etc.) Aktienmärkte

      (Anmerkung:
      nicht-westliche nicht-BRICS-freundliche Länder (JP) wären separat zu betrachten)

    „bar zur Hand“ bzw. allgemein „Geldanlagen“:

    Zeitgemäß erscheinen mir hier ebenfalls heute ZWEI voreinander unabhängige „Speichen“, und zwar

    • Fiatgeld bzw. Geldforderungen/Anleihen
    • „Hartgeld“ bzw. Geldmetalle, also Gold und Silber (incl. ETCs/XETRA-Gold, usw.), ggfs. mit einer Beimischung an Gold- und Silberminenaktien

      (zu talmudschen Zeiten und bis ins 20. Jahrhundert hinein war Geld ja immer mit Gold oder Silber gleichzusetzen, diese Unterscheidung zwischen Fiatgeld und „Hartgeld“ wurde also erst im 20. Jahrhundert relevant!)


    und die „7. Speiche“:

    • Rentenpunkte/-ansprüche/-anwartschaften!


    zu 2. = strategische Überlegung (allgemein & weitgehend zeitlos gültig!)


    In Bereiche zu investieren, wo es im Grunde nur abwärts gehen KANN, erscheint mit blöd.

    Also ist eine Auswahl zu treffen!


    Im Sinne der ursprünglichen DREI Speichen-Regel sollte man m.E. dabei in mindestens drei der genannten Asset-Klassen investiert sein – natürlich in solche, die eine gute oder wenigstens akzeptable Relation von Chancen und Risiken bieten.


    Anmerkung:

    Wer dabei eine solide „7. Speiche“ = substanzielle Renten-/Pensionsanwartschaften hat, kann sich bei den aktiven Investments gegebenenfalls auf zwei weitere „Speichen“ fokussieren.

    Ironie, Sarkasmus und Zynismus werden nicht extra gekennzeichnet und sind selbst zu erkennen

    2 Mal editiert, zuletzt von skeptisch4ever () aus folgendem Grund: Eröffnungsbeitrag des Thread sollte oben im Thread stehen

  • Ernsthaft, wie wäre eine erzielbare Outperformance, gerechnet in Goldunzen, einzuschätzen?

    Welche (Sub-)Sektoren sind unverzichtbar, damit man angesichts von Rohstoff-Superzyklus, Währungs- und Schuldendrama, Ost-West-Konfrontation, hochvolatiler Stagflation über die kommenden Jahre

    - nichts Wesentliches falsch macht

    -von unterschiedlichen zeitlichen Zyklen profitieren kann

    - die Überschaubarkeit wahrt

    - es einfach hält?


    1 monetäres EM

    1 auch-monetäres EM

    2 nicht-monetäre EM

    Energie (Öl&Gas, Uran?)

    Kupfer

    je physisch / quasi physisch, plus ggf. Aktien in der Hoffnung auf den extra-Kick (?).


    Weitere wesentliche Industriemetalle und -Rohstoffe?? Da mache ich schon zwei Fragezeichen dran.


    Zinn, Aluminium, Mangan, Düngerrohstoffe, Lebensmittel, metallurgische und Kraftwerks-Kohle ... da gab es feine Entwicklungen. Vielleicht kommt Lithium wieder, was ist mit Graphit und Nickel? Wer will so viele Sektoren im Blick halten, zutreffend einschätzen, und sinnvoll investierbar gestalten können?


    Was sind Eurer Meinung nach die wichtigsten Basics bzw Ergänzungen auf Sicht der nächsten 5-10 Jahre, wenn EM eine Kernannahme sind?


    (Ich meine jetzt nicht Themenbereiche wie Bargeldvorrat, Immobilien und die üblichen Prepperthemen)


    Gruß,

    GL

    Das Publikum... wendet sich von dem Gebrauche des durch die Umlaufmittelvermehrung kompromittierten Geldes ab, flüchtet zum ... Barrenmetall, zu den Sachwerten, zum Tauschhandel, kurz, die Währung bricht zusammen. (Ludwig von Mises)

    4 Mal editiert, zuletzt von GermanLong ()

  • Welche (Sub-)Sektoren sind unverzichtbar, damit man angesichts von Rohstoff-Superzyklus [..]

    Den Rohstoff-Superzyklus kannst Du m.E. knicken, das wird nichts wegen kommender Nachfrageimplosion durch Rezession/Depression. Da stelle ich mich bewußt gegen den vorherrschenden Konsens.

    Was sind Eurer Meinung nach die wichtigsten Basics bzw Ergänzungen auf Sicht der nächsten 5-10 Jahre, wenn EM eine Kernannahme sind?

    Physisches Metall zur Vermögensbewahrung, dazu etwas Dividendenrendite aus Value-Aktien mit Produkten und Dienstleistungen, die immer benötigt werden... Versorger Strom/Wasser/Müll, Öl- und Gas-Midstream, Telekommunikation, Alkohol, Tabak. Luxusgüter-Hersteller nach Rückschlägen, denn den Reichen geht das Geld nicht aus. Ggf. noch die Allianz, die schon zwei Weltkriege überlebt hat, und da wir gerade beim Thema Kriege sind, Rüstungsaktien.


    Viel Cash halten um traden zu können und nicht shorten.

  • Den Rohstoff-Superzyklus kannst Du m.E. knicken, das wird nichts wegen kommender Nachfrageimplosion durch Rezession/Depression. Da stelle ich mich bewußt gegen den vorherrschenden Konsens.

    "Nur" der Westen ist in der Rezession/Depression. Aber die großen Verbraucher sind China und auch immer mehr Indien bzw. die asiatischen Staaten grob zwischen Teheran und Jakarta. Und die sind nicht in der Rezession...dazu kommt der ganze Protektionismus, die neue multipolare Weltaufstellung inkl. kalter Krieg 2.0 uvm., was alle Parteien dazu zwingt, Rohstoffe für sich zu sichern. Der Kampf um Afrika, Südamerika und Ozeanien und den Ressourcen dort ist bereits im vollen Gange.
    Ein Lockdown ala C-19, der tatsächlich fast flächendeckend war, hat die Ölnachfrage um vielleicht 10% reduziert. Wahre Treiber des Rohstoffbooms sind die 4-5 Mrd. Leute, die auf dem Weg in die Mittelschicht sind und nicht die 1,5 Mrd. im Westen, die in eine Rezession schlittern.
    Meine Meinung...

  • Bei der EKG kann man auch in ein paar der sog. Technologie-Metalle wie Indium, Germanium, Gallium, Rhenium, Tellur, Hafnium sowie in Seltene Erden physisch investieren. Bin da selbst in Indium und Rhenium eingestiegen, per purem Dusel exakt zu dem Zeitpunkt der sich im Nachhinein bisher als Trendwende herausgestellt hat. Will da auch noch ne Weile drin bleiben und so wie Du sagst bei sich anbietenden Ratios wie auch immer umschichten.

  • "Nur" der Westen ist in der Rezession/Depression. Aber die großen Verbraucher sind China und auch immer mehr Indien bzw. die asiatischen Staaten grob zwischen Teheran und Jakarta.

    Da widerspreche ich Dir nicht, erlaube mir aber eine Bestandsaufnahme bzw. Differenzierung der nicht-westlichen Marktteilnehmer.


    Südamerika und Afrika: M.E. hoffnungslos, jeder Aufschwung wurde bisher durch sozialistische Bestrebungen und Vetternwirtschaft zunichte gemacht. Zudem fehlt dort die Geduld, auf den Erfolg von neuen Köpfen und Maßnahmen zu warten. Argentinien wird hier sehr aufschlußreich werden.


    Rußland und China werden ihren Weg gehen, aber aus unserer Sicht hinter Zoll- und Sanktionsschranken verschwinden. Es mag sein, daß ein Barrel öl in China umgerechnet $100 kosten wird, während er in den USA bei $20 steht, weil sanktionsbedingt keine Arbitrage geht.


    Indien und die von Dir genannten asiatischen Staaten bleiben die Wildcard in dem Spiel, jenachdem, ob sie sich dem "alten Westen" oder R+C zuwenden.


    Aus der Sicht eines europäischen Investors besteht die Gefahr, daß wir bald investmentmäßig am Katzentisch sitzen, da wir von Investitionen in Indien, Rußland und China weitgehend abgeschnitten sind bzw. werden. Dann trifft uns die Rezession voll, und vom Aufschwung außerhalb des Westens haben wir nichts, sofern wir nicht auswandern (wenn es einfach möglich wäre, in I/R/C Brokerkonten zu eröffnen, würde ich das sofort machen).

  • Was sind Eurer Meinung nach die wichtigsten Basics bzw Ergänzungen auf Sicht der nächsten 5-10 Jahre, wenn EM eine Kernannahme sind?

    GermanLong

    Danke für deine Ansichten und Einschätzungen!

    Das Thema Vermügensanlage und - streuung, über den EM-Tellerrand hinaus,

    finde ich sehr spannend und wichtig!


    Weiß nicht, wie woernie das sieht, wäre das nicht ein Thema für einen eigenen Thread?

  • Rußland und China werden ihren Weg gehen, aber aus unserer Sicht hinter Zoll- und Sanktionsschranken verschwinden. Es mag sein, daß ein Barrel öl in China umgerechnet $100 kosten wird, während er in den USA bei $20 steht, weil sanktionsbedingt keine Arbitrage

    Danke für deine Ausführungen.

    Bei einigen Rohstoffen, die weitgehend von den BRICS kontrolliert werden, könnte es auch umgekehrt aussehen.

    Dann haben wir die weitaus höheren Preise, wenn davon nichts mehr importiert werden kann. Damit besteht zumindest die Chance, dass der Wert von westlichen Rohstoffvorkommen erheblich steigt.


    Das wäre zumindest eine Wette, auf die man als westlicher Investor eingehen könnte.

    Investments in die BRICS-Länder würde ich auch bevorzugen, sind aber für uns mit sovielen Risiken verbunden, dass es nicht sinnvoll ist. Siehe die defacto Enteignung von russischen Aktien durch die westliche (!) Sanktionspolitik.


    Will man höchste Sicherheit, dann landet man immer wieder bei physischem Gold.


    Sorry für OT. Die Diskussion sollte woanders geführt werden.

  • "Nur" der Westen ist in der Rezession/Depression. Aber die großen Verbraucher sind China und auch immer mehr Indien bzw. die asiatischen Staaten grob zwischen Teheran und Jakarta. Und die sind nicht in der Rezession...dazu kommt der ganze Protektionismus, die neue multipolare Weltaufstellung inkl. kalter Krieg 2.0 uvm., was alle Parteien dazu zwingt, Rohstoffe für sich zu sichern. Der Kampf um Afrika, Südamerika und Ozeanien und den Ressourcen dort ist bereits im vollen Gange.
    Ein Lockdown ala C-19, der tatsächlich fast flächendeckend war, hat die Ölnachfrage um vielleicht 10% reduziert. Wahre Treiber des Rohstoffbooms sind die 4-5 Mrd. Leute, die auf dem Weg in die Mittelschicht sind und nicht die 1,5 Mrd. im Westen, die in eine Rezession schlittern.
    Meine Meinung...

    Hm, zu den 1,5 Mrd Leuten, die auf dem Weg in die Mittelschicht sind ......

    Das wird aber noch einige Jahre oder gar Jahrzehnte dauern, z.Z. meine ich, ist weltweit gesehen eine größere halbwegs wohlhabende Mittelschicht im Westen.

    Wenn z.B. China wirklich Taiwan angreifen würde und der Westen daraufhin CN sanktioniert, dann wird's da auch dunkel!

    Denn die Made in China Artikel können die ja wohl nicht umdeklarieren und über andere Länder in des Westen verkaufen, wie vergleichsweise Öl ...

  • Danke Euch schon mal! Viele wichtige und richtige Aspekte.


    Wenn woernie da nichts gegen hat, würde ich das gerne hier wg. i.d.R. fachlich sinnvollem Niveau (nicht bis in alle Ewigkeit) konstruktiv besprechen wollen. Oder wir einigen uns auf einen besseren Platz. Vllt den "Rohstoffboom"-Thread?


    Buche

    1. Trading in so vielen Sektoren wie Du vorschlägst ist mir zu anstrengend, die langanhaltende Konzentration auf einen Plan gelingt mir bei "zu vielen Bällen" nicht.

    Eine vertiefende Frage stelle ich in Deinem Depotthread. Bei Überforderung durch zu viel Komplexität schlagen mir die Emotionen aufs Handeln durch.


    2. Rezession ja, daher für mich einstweilen überwiegend Aktien im Bereich (teil-)monetäre EM, Uran und physisches Platin. Deflationär-rezessiv wird allenfalls bestimmte Phasen betreffen. Die Frage nach dem Timing ist nicht gemeint gewesen.


    Wurschtler

    Zitat

    Will man höchste Sicherheit, dann landet man immer wieder bei physischem Gold.

    Eben darum, und weil das Gold Vieles übertreffen wird, und das so eine einfache Strategie ist, ist das der Maßstab.


    Was performt im künftigen Makro-Umfeld vermutlich vergleichbar mit dem Gold, übertrifft es, oder läuft dazu zeitlich in einer Weise verschoben, dass sich bei vertretbarem Risiko und unverwirrend ("mir selber ein Bein stellen") mehr Unzen Au fürs eingesetzte Geld generieren lassen?


    Gruß,

    GL

    Das Publikum... wendet sich von dem Gebrauche des durch die Umlaufmittelvermehrung kompromittierten Geldes ab, flüchtet zum ... Barrenmetall, zu den Sachwerten, zum Tauschhandel, kurz, die Währung bricht zusammen. (Ludwig von Mises)

  • Will man höchste Sicherheit, dann landet man immer wieder bei physischem Gold.

    "höchste Sicherheit" wäre im Fußball, wenn der Trainer neben dem Torwart zehn erstklassige Abwehrspieler auf den Platz stellt - so dass auch der beste Gegner keine Tore schießen kann!

    Nur wo landet der Verein in der Tabelle, wenn er IMMER 0:0 spielt?

  • "höchste Sicherheit" wäre im Fußball, wenn der Trainer neben dem Torwart zehn erstklassige Abwehrspieler auf den Platz stellt - so dass auch der beste Gegner keine Tore schießen kann!

    Nur wo landet der Verein in der Tabelle, wenn er IMMER 0:0 spielt?

    Wie meinst Du das?


    Das hört sich für mich so an, als sei der Goldpreis seit dem Jahr 2000 gerade mal mit der allgemeinen Teuerung mitgelaufen, also eine reale Null.


    Das war nicht so, und ich jedenfalls rechne auf die nächsten Jahre mit einem deutlichen realen Wertzuwachs.


    Die Performance vom Goldpreis müssen Aktien aller Art, nach sämtlichen Risiken, Fehlgriffen und Steuern in einem realen Depot, erst einmal erreichen. Abgesehen davon zahlt Gold natürlich keine Zinsen oder Dividenden.


    Gruß,

    GL

    Das Publikum... wendet sich von dem Gebrauche des durch die Umlaufmittelvermehrung kompromittierten Geldes ab, flüchtet zum ... Barrenmetall, zu den Sachwerten, zum Tauschhandel, kurz, die Währung bricht zusammen. (Ludwig von Mises)

  • "höchste Sicherheit" wäre im Fußball, wenn der Trainer neben dem Torwart zehn erstklassige Abwehrspieler auf den Platz stellt - so dass auch der beste Gegner keine Tore schießen kann!

    Nur wo landet der Verein in der Tabelle, wenn er IMMER 0:0 spielt?

    Im Mittelfeld.

    Übrigens: Die Parole Alles gegen Deutschland! ist straffrei.


    …und die Parole : ’ Deutschland verrecke’…auch.

  • Gedankenspiel: Ich frage mich, ob es das Generve (und die Risiken) mit den EM-Aktien eigentlich braucht. Warum nicht einfach wenige zentrale EM- und Rohstoff-Ratios geruhsam quasi-physisch spielen?

    ...

    Gruß,

    GL

    Im Wesentlichen versuche ich das im Bereich physischer Investments schon lange. Mit gemischtem Erfolg. Aus Rhodium zu früh ausgestiegen, aus Palladium zu früh ausgestiegen, aber wenigstens mit guten Gewinnen [smilie_love] in Platin zu früh und zu massiv eingestiegen... :wacko: ...bin aber zuversichtlich , dass das noch etwas wird.:hae:


    Im Prinzip: kaufen was keiner will, verkaufen was jeder will. In gewissem Umfang können die Ratios da natürlich hilfreich sein. Werde die Tage mal eine größere Auflistung machen.

    Übrigens: Die Parole Alles gegen Deutschland! ist straffrei.


    …und die Parole : ’ Deutschland verrecke’…auch.

  • und ich jedenfalls rechne auf die nächsten Jahre mit einem deutlichen realen Wertzuwachs.

    dito

    Zumindest ist das Szenario eines AKTUELL "drohenden" Stagflationsjahrzehnts zu bedenken - wie zuletzt die 1970er Jahre - und da sollten EM mehr als nur "Sicherheit" bieten!

    (den Gruß aus der Hexenküche der Zentralbanken hatten wir ja schon)


    Es gab aber auch mehrere Jahrzehnte, wo Au schlecht oder nur seitwärts lief UND die Aktienmärkte, ggfs. auch Immobilien kollektiv haussiert haben: 1980er und '90er Jahre & (ab 2012) ein Großteil der 2010er Jahre!


    Deshalb wäre es blöd, IMMER und AUSSCHLIESSLICH in Gold/EM investiert zu sein ...

  • Ich greife mal die Anregung hier auf:

    Das Thema Vermügensanlage und - streuung, über den EM-Tellerrand hinaus,

    finde ich sehr spannend und wichtig!

    ..., wäre das nicht ein Thema für einen eigenen Thread?

    ...und starte diesen Thread, in dem wir uns Gedanken zur „Grobstruktur“ unseres jeweiligen Vermögens machen können.


    Schon im babylonischen Talmud findet sich die entscheidende Anweisung:

    “Man soll sein Vermögen stets in drei Teile teilen: Ein Drittel Land, ein Drittel Handelswaren und ein Drittel bar zur Hand.”


    1. Frage:

    Was wären sinnvolle „Speichen“ (ggfs. mehr als drei?) für unsere heutige Zeit?


    2. Frage:

    Ist es sinnvoll, IMMER in ALLEN „Speichen“ bzw. als relevant eingestuften Asset-Klassen investiert zu sein?

    Oder eine sinnvolle Auswahl treffen?

    Und diese alle 5 oder 10 Jahre überprüfen und anpassen?


    3. Frage:

    Wer verfolgt einen entsprechenden Ansatz in seinen Investitionen?



    (zu 1.:

    mein Vorschlag für eine zeitgemäße N Speichen-Regel folgt in einem separaten Beitrag, N wird eine Zahl zwischen 5 und 7 sein)

  • LuckyFriday

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • mein Vorschlag: eine (mindestens) 3 von 6 (+1) Speichen-Regel


    zu 1. - Analyse der heute relevanten Asset-Kategorien:


    „Land“ war zu Zeiten dieses „babylonischen Talmud“ wohl als Landwirtschaft zu verstehen?

    Zeitgemäß erscheinen mir hier heute ZWEI voreinander unabhängige „Speichen“:

    • „Land“ im Form von Immobilien (incl. REITs, usw.)
    • Rohstoffe und Rohstoffaktien, incl. Öl und Gas sowie Agrar
      (schließlich wurde z.B. der früher landwirtschaftlich angebaute Hafer im Laufe des 20. Jahrhunderts durch Ölprodukte ersetzt!)
      und incl. Pt und Pd, welche ich als Industriemetalle sehe

    „Handelswaren“: sind so direkt für nicht-Geschäftsleute kaum eine Option …

    • ich würde hier Aktien von Unternehmen des produzierenden und verarbeitenden Gewerbes sowie des Dienstleistungssektors nehmen
      (also ALLES an nicht-Rohstoff-/Öl-/Agraraktien!

      + „update“ aufgrund der aktuellen geowirtschaftspolitischen Entwicklung:
      Aufteilung in ZWEI Teilspeichen westliche (Europa + USA + CA) versus BRICS++ (Lateinamerika, Asien ohne JP, etc.) Aktienmärkte

      (Anmerkung:
      nicht-westliche nicht-BRICS-freundliche Länder (JP) wären separat zu betrachten)

    „bar zur Hand“ bzw. allgemein „Geldanlagen“:

    Zeitgemäß erscheinen mir hier ebenfalls heute ZWEI voreinander unabhängige „Speichen“, und zwar

    • Fiatgeld bzw. Geldforderungen/Anleihen
    • „Hartgeld“ bzw. Geldmetalle, also Gold und Silber (incl. ETCs/XETRA-Gold, usw.), ggfs. mit einer Beimischung an Gold- und Silberminenaktien

      (zu talmudschen Zeiten und bis ins 20. Jahrhundert hinein war Geld ja immer mit Gold oder Silber gleichzusetzen, diese Unterscheidung zwischen Fiatgeld und „Hartgeld“ wurde also erst im 20. Jahrhundert relevant!)


    und die „7. Speiche“:

    • Rentenpunkte/-ansprüche/-anwartschaften!


    zu 2. = strategische Überlegung (allgemein & weitgehend zeitlos gültig!)


    In Bereiche zu investieren, wo es im Grunde nur abwärts gehen KANN, erscheint mit blöd.

    Also ist eine Auswahl zu treffen!


    Im Sinne der ursprünglichen DREI Speichen-Regel sollte man m.E. dabei in mindestens drei der genannten Asset-Klassen investiert sein – natürlich in solche, die eine gute oder wenigstens akzeptable Relation von Chancen und Risiken bieten.


    Anmerkung:

    Wer dabei eine solide „7. Speiche“ = substanzielle Renten-/Pensionsanwartschaften hat, kann sich bei den aktiven Investments gegebenenfalls auf zwei weitere „Speichen“ fokussieren.

  • zu 2. - konkrete Selektion der "Speichen", die derzeit "Investmentqualität" haben:


    Ausschließen würde ich:

    • Fiatgeld & insbesondere Anleihen:
      erstens wegen Inflationsrisiken - und bei Anleihen kommt das Risiko steigender Zinsen hinzu!
    • Immobilien: Das Preisniveau wird weitgehend dadurch bestimmt, welche Raten die Käufer zahlen können!
      Höhere Zinsen (nominal!) heißt niedrigere Darlehen/Kreditrahmen
      --> bei geringerer KaufKRAFT kann das Preisniveau eigentlich nur sinken?

    Es bleiben also drei bzw. bei separater Betrachtung von "westlichen" Aktien und Aktien der neuen "BRICS & friends-Welt" vier "Speichen", um die aktiven Investments aufzuteilen!


    (das "Investment" in Rentenansprüche läuft ja i.a. eher passiv als Nebenwirkung einer Arbeitnehmertätigkeit)

  • Guter Thread, skeptisch4ever .


    Ich würde bei 3 Speichen bleiben und es so sehen:


    Land: alles, was die Kosten zum Leben reduziert

    - selbstgenutzte Immobilie

    - Obst- und Gemüsegarten oder Stückle, ggf. mit Hühnern etc.


    Handelswaren: Vermögenssicherung + Gewinnerzielung

    - Edelmetalle zur Vermögenssicherung

    - Wertpapiere mit zwei Möglichkeiten

    a) als Dividendenanlage

    b) zum Traden für Kursgewinne

    - Kunst, Sammlerobjekte wie Uhren, Oldtimer, Antiquitäten, was man mag und kann


    "Bar zur Hand": Liquidität für mind. 1 Jahr

    - Fiat, Krypto


    Einzahlungen in die Rente habe ich immer weitestgehend vermieden und nur als eine weitere Abgabe angesehen.

    Ich kann mein Geld selbst besser als der Staat anlegen und erwarte, nichts oder nur wenig aus meiner Rente herauszubekommen.

    Auch bei privaten Altersabsicherungen gilt: Die Allianz-Aktie rentiert besser als die von ihnen angebotenen Altersabsicherungen.

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