Informationen über Öl

  • Iran und Saudi-Arabien wollen ihre Beziehung normalisieren. ...


    Ist das langfristig ein entspannender Faktor für den Ölpreis?

    für WELCHEN Ölpreis?


    in USD? EUR? Yuan? einer mit RU und CN zusammen definierten multinationalen "Rohstoffhandelswährung"? oder in Unzen Gold?

  • Es ist nicht die absolute Temperaturhöhe oder der absolute CO2-Gehalt, der Probleme bereitet, sondern die rapide Änderung.

    Wobei es in der Erdgeschichte auch vergleichsweise schnelle Änderungen gab. Das ist nicht der Regelfall, aber es kam vor und "das Leben" ist damit fertig geworden. Selbst die die vielbesungenen Eisbären haben warme Phasen überstanden. Der abnorm schnelle Temperaturanstieg ist IPCC-Propaganda. Seit ungefähr zehn Jahren steigt ohnehin nicht mehr viel. Und der Temperauranstieg als solcher ist auch nicht ungewöhnlich, wenn man aus einer Zwischeneiszeit kommt. Davon mal abgesehen sind schnelle Erwärmungen ein geringeres Problem, als schnelle Abkühlungen.


    Was tatsächlich enorm schadet, ist die Strangulierung einer sinnstiftenden Forschung. Destruktive Religionen im Deckmantel der Wissenschaft haben sich als enorm effektive Waffen erwiesen. Langsam zwar, aber gründlich. Kein konventionelles Militär könnte jemals solche flächendeckenden und dauerhaften Zerstörungen anrichten.

  • Wobei es in der Erdgeschichte auch vergleichsweise schnelle Änderungen gab. Das ist nicht der Regelfall, aber es kam vor und "das Leben" ist damit fertig geworden.

    Erfordert allerdings offene Grenzen:
    Also dass "das Leben" den sich verschiebenden Klimazonen folgen kann, ohne dass irgendwelche Bauern meinen, die entlang des Wegs liegenden Flächen wurden ihnen gehören...


    Ebenso könnte es unter den Menschen Stress geben, wenn 100 Mio. Küstenbewohner bei steigendem Meeresspiegel weiter landeinwärts siedeln wollen - und sich dort keine herrenlosen Grundstücke finden?

  • Erfordert allerdings offene Grenzen ... sich verschiebenden Klimazonen ... Küstenbewohner bei steigendem Meeresspiegel ...

    Das sind die Schreckensszenarien, die uns das IPCC jetzt zwanzig Jahre an die Wand malt.


    Das einzige, was wir bisher haben, sind offene Grenzen. Der Meeresspiegel steigt zwar, aber die Rate ist sehr viel kleiner, als das IPCC vorsimuliert hat. Dazu mit abnehmendem Moment. Was bis zum Abwinken gezeigt wird, sind absinkende Inseln, siehe Plattentektonik. Das sind Taschenspielertricks, garniert mit frei erfundenen Sachen, z.B. das Bohei um schmelzende Himalajagletscher. In dieser Höhe schmilzt überhaupt nichts, auch in einer ausgesprochenen Warmzeit, reiner Fake.


    Diese Herumreiterei mit der "Durchschnittstemperatur" ist eh hanebüchen, könnte man Romane schreiben, über die Meßstellen und -methoden. Wo ist denn eine Klimazonenverschiebung in Sicht, die Völkerwanderungen induziert? Tatsächlich gibt es zunehmendes Pflanzenwachstum in verschiedenen Wüstenrandzonen, vermutlich wegen der CO2-Zunahme. Die Pflanzen leben CO2-mäßig am unteren Limit.


    Jede Steigerung ist ein Segen, das wird alles begierig aufgenommen. Siehe die Volksweisheit, daß Zimmerpflanzen besser wachsen, wenn man mit ihnen spricht. Natürlich tun sie das, aber nicht wegen der Kommunikation, sondern wegen der CO2-Spende.

  • Ebenso könnte es unter den Menschen Stress geben, wenn 100 Mio. Küstenbewohner bei steigendem Meeresspiegel weiter landeinwärts siedeln wollen

    So lange Klimahektiker wie Herr Obama noch Häuser direkt am Meer kaufen, sollte man sich da nicht in etwas hineinsteigern. Das IPCC hat vor ein paar Jahren noch die Prognosen Schätzungen bis zum Ende des Jahrhundert mit 0 bis 120cm angegeben. Seither habe ich diese "Reports" ignoriert, sie enthalten keine Wissenschaft, die sich auf den Meeresspiegel beziehen würde, es sind reine Behauptungen.

  • So lange Klimahektiker wie Herr Obama noch Häuser direkt am Meer kaufen, sollte man sich da nicht in etwas hineinsteigern. Das IPCC hat vor ein paar Jahren noch die Prognosen Schätzungen bis zum Ende des Jahrhundert mit 0 bis 120cm angegeben. Seither habe ich diese "Reports" ignoriert, sie enthalten keine Wissenschaft, die sich auf den Meeresspiegel beziehen würde, es sind reine Behauptungen.

    Wohl eher reine Religion...

  • ...
    Das einzige, was wir bisher haben, sind offene Grenzen. ...

    nicht in diesem Sinn - nicht für "das Leben"!


    Wenn z.B. die Herden aus der Serengeti wegen einer Dürre gerne 500 km weiter nördlich oder westlich weiden wurden, dann setzen ihnen die Bauern außerhalb dieses Reservats sehr harte oder bleierne Grenzen!


    Freie Wanderungen wie vor 5.000 oder 50.000 Jahren sind kaum noch wo auf der Welt möglich!

  • Seit ungefähr zehn Jahren steigt ohnehin nicht mehr viel.

    Stimmt. Die letzten Jahre waren alle auf relativ gleichem Niveau. Also alles in Butter, oder?



    Und der Temperauranstieg als solcher ist auch nicht ungewöhnlich, wenn man aus einer Zwischeneiszeit kommt.

    Doch. Er ist äußerst ungewöhnlich. So richtig verständlich wird das, wenn man die Temperaturen mal über einer linearen Zeitskala aufträgt. Niemand anders ist besser darin als xkcd: Die globalen Temperaturen der letzten 22.000 Jahre mit linearer Zeitskala



    Also wohl alles nur

    IPCC-Propaganda.

    Überhaupt: Da schreiben die weltweit führenden Wissenschaftler auf einem Themengebiet an einem umfassenden Sachstandsbericht, ringen dabei um jede Formulierung, um sich ja nicht dem Vorwurf der Panikmache auszusetzen und dann ist das Propaganda?


    Ich schätze, wir verlassen allmählich den Themenbereich des Ölfadens. Falls Interesse an einer weiteren Diskussion besteht, sollten wir vielleicht besser einen eigenen aufmachen.

  • Falls Interesse an einer weiteren Diskussion besteht, sollten wir vielleicht besser einen eigenen aufmachen.

    Den gibt es schon: Klimawahn. Lies Dich dort etwas ein, dann siehst Du, dass hier jede Diskussion zwecklos ist. Habs auch schon mal versucht.


    Gruß! Fritz

    Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ — Paul Sethe. Leserbrief SPIEGEL, 5. Mai 1965.

  • Eine bessere Grafik von der Texas Schieferölregion. Derzeit gibt es rund 14 Tsd. produzierende Bohrlöcher der 8 größten Produzenten (Grafik unten) die rund 1,9 Millionen Fässer Öl pro Tag fördern. Hier ist der Haken. Die gleiche Menge Öl wurde bereits 2020 gefördet allerdings mit nur 10 Tsd. Bohrlöchern. Die Produktion stagniert seit 2020 aber es sind jetzt 14 Tsd. Bohrlöcher. Das ist das sogenannte Red Queen Syndrom. Immer mehr Löcher müssen gebohrt werden um im besten Fall auf der Stelle zu treten. Die Produktionskosten sind im Verhältnis zur stagnierenden Fördermenge um 40% gestiegen.


    Ab einem bestimmten Punkt muß die Fördermenge zurück gehen denn die Qualität der Bohrlöcher sinkt. Wenn zwangsläufig weniger Löcher gebohrt werden kollabiert die Fördermenge. Das Red Queen Syndrom wird bald der ganzen Schieferölindustrie passieren. Texas als Ausschnitt ist schon einen Schritt vorraus. Wenn das passiert wird es zwangsläufig zu einer Pleitewelle in dieser Industrie kommen. Wahrscheinlich müssen hunderte Milliarden an Krediten von den Gläubigern abgeschrieben werden.


    Das entscheidende für die Weltwirtschaft wird aber sein das die verfügbare tägliche Menge Öl um über 9 Millionen Fässer reduziert wird. Wie wir alle wissen ist Öl mit Abstand unsere wichtigste Resource. Ohne den für den Transport wichtigen Diesel kippt unsere Wirtschaft um und Milliarden Menschen dürften verhungern. Diese dann fehlende Ölmenge ist seit 2008 hinzugekommen und hat dazu beigetragen das Peak Oil Problem zu verschleiern.


    Um es im Finanzjargon auszudrücken: Die Menscheit wurde seit 2008 mit falschen Marktsignalen von den Amerikanern in die Irre geführt. Kann der Rest der Ölproduzenten diese Menge ausgleichen? Die Weltwirtschaft kann unmöglich expandieren wenn die Hauptresource versiegt. Es wird wahrscheinlich zu irgendeiner Art Katastrophe mit Preispitzen und kollabierender Nachfrage kommen. Wir sehen also noch gar nichts. Es wird kein grünes Utopia mit Windrädern und E-Mobilität geben wenn der Wirtschaft die Beine gebrochen werden. Der genau Ablauf bleibt natürlich unbekannt. Ich wollte auch nur mal das Risiko anhand eines konkreten Beispiels aufzeigen. Besser man hat seinen Acker vorbereitet und die Edelmetalle klar.


    Aus Tverbergs neuestem Artikel:


    Aus einigen historischen Berichten über Zusammenbrüche geht hervor, dass die Nachfrage letztendlich fast auf Null sinkt. Siehe z. B. Offenbarung 18:11-13 über den Fall Babylons und die fehlende Nachfrage nach Waren, einschließlich des damaligen Energieprodukts: Sklaven.


    [Blockierte Grafik: https://i.imgur.com/mCLGf8b.jpg]

  • wenn man die Temperaturen mal über einer linearen Zeitskala aufträgt. Niemand anders ist besser darin als xkcd: Die globalen Temperaturen der letzten 22.000 Jahre mit linearer Zeitskala

    Nein, die Graphik ist erstens Kindergartenniveau und krass gefälscht ist sie auch: 4 Grad und fast 12 Grad sind sind wohl nicht ganz das Selbe. Hier die wissenschaftlichen Daten aus dem Eis der Antarktis (die vom IPCC standhaft ignoriert werden):





    Überhaupt: Da schreiben die weltweit führenden Wissenschaftler auf einem Themengebiet an einem umfassenden Sachstandsbericht, ringen dabei um jede Formulierung, um sich ja nicht dem Vorwurf der Panikmache auszusetzen und dann ist das Propaganda?

    Wissenschaft VERÖFFENTLICHT ihre Berechnungen. Wenn sie es nicht tut (und stattdessen die Daten fälscht, so wie etwa mit dieser kindischen Graphik, die du erwähnst), dann IST es Propaganda. Ende der Fütterung.

  • Wie wir alle wissen ist Öl mit Abstand unsere wichtigste Resource. Ohne den für den Transport wichtigen Diesel kippt unsere Wirtschaft um und Milliarden Menschen dürften verhungern. Diese dann fehlende Ölmenge ist seit 2008 hinzugekommen und hat dazu beigetragen das Peak Oil Problem zu verschleiern.

    Nicht nur der Transport-Sektor wird betroffen sein. Viel schlimmer steht es um die Chemieindustrie. Kunstharze, Kunststoff, Medikamente es wird alles betreffen. Auch den Straßenbau, da Bitumen hauptsächlich von den Ölraffinerien kommt. Es wird also ein gewaltiges Beben auf breiter Front geben.
    Tatsächlich existieren Alternativen , aber die sind im Augenblick noch wesentlich teurer als die Produktion über Erdöl. Eine Synthese von Polyäthylen über Erdgas wäre machbar aber da hat Habeck ja schon mal einen Riegel vorgeschoben. Verflüssigtes Erdgas könnte als Treibstoff statt Benzin oder Diesel verwendet werden, eine fallende Erdölfördermenge wäre noch keine Katastrophe, aber durch die Anti-Rußlandpolitik sind es die westlichen Politiker die diese herbeiführen werden.

  • Wissenschaft VERÖFFENTLICHT ihre Berechnungen. Wenn sie es nicht tut (und stattdessen die Daten fälscht, so wie etwa mit dieser kindischen Graphik, die du erwähnst), dann IST es Propaganda. Ende der Fütterung.

    Erstmal: Der Input für diese kindische Grafik IST Wissenschaft, nicht die kindische Grafik selbst. Der Zeichner xkcd ist sehr gut darin, wissenschaftliche Daten in eine leicht verständliche und humorvolle Form zu bringen. Oben rechts hat er sogar dazu geschrieben, welche Autoren er als Input verwendet hat. Der geneigte Leser wird damit wohl auch fähig sein, die originalen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu finden, so es ihm danach ist.


    Jetzt ist dir aufgefallen, dass die dort gezeigten Temperaturänderungen andere sind, als du sie von woanders her kennst, sehr gut. Meine Reaktion wäre: Erstaunlich, lass doch mal sehen, woran das liegt. Deine Reaktion: Krass gefälscht, wissenschaftliche Daten werden ignoriert. Du siehst den Unterschied?


    Jetzt zu deinem Bildchen: Ohne Nähreres darüber zu wissen, gehe ich davon aus, dass das Messungen aus einem Eisbohrkern sind. Rechts steht 65°N, das muss also von Grönland sein, nicht aus der Antarktis. Das Wort "Dome" deutet darauf hin, dass die Bohrung an der höchsten Stelle des Eisschilds gemacht wurde, wahrscheinlich, um die größte Dicke des Eises und damit die längsmögliche Messreihe zu bekommen. Unten ist wohl die Zeitachse abgetragen bis 800.000 Jahre zurück. Der Bohrkern umfasst also mehrere Eiszeiten. Das Temperaturminimum der letzten Eiszeit wurde ziemlich gegen Ende der letzten Eiszeit erreicht, dann ging die Temperatur "steil" nach oben. Das "steil" habe ich in Anführungszeichen gesetzt, weil es halt auf dieser Zeitskala steil aussieht, aber auch diese Temperaturänderung lief innerhalb von Jahrtausenden ab, nicht innerhalb von Jahrzehnten, wir wir es aktuell gerade erleben. Die letzten paar Millimeter der Temperaturkurve zeigen eine stabilisierte Temperatur auf einem gegenüber dem Tiefpunkt der letzten Eiszeit etwa 12°C erhöhten Niveau. Eisbohrkerne liefern nur Daten aus verfestigtem Eis. Der Schnee und Firn oberhalb des Eises kann nicht verwendet werden. Daher sind in Eisbohrkernen auch KEINE Daten der letzten Jahrzehnte enthalten, also auch nicht der aktuelle Temperaturanstieg.
    Der Datensatz zeigt also, dass an dieser Stelle auf dem Eisschild in Grönland die Temperatur seit der letzten Eiszeit bis geschätzt Anfang/Mitte des letzten Jahrhunderts um etwa 12°C angestiegen ist. Er kann KEINE Aussage über die mittlere globale Temperatur geben. Er ist aber mit Sicherheit zusammen mit vielen anderen Datensätzen in die Berechnung der mittleren globalen Temperatur eingeflossen. Warum sollte er auch ignoriert werden? Und wie kommst du darauf, dass dieser Datensatz ignoriert wurde?

  • Rohöl-Aktien kaufen , eine gute Investition ?


    Aus all den guten voraugehenden Beiträgen könnte man der Versuchung erliegen hohe Rohöl-Preise und hohe Wertsteigerungen der Öl-Aktien abzuleiten.
    Das wird aber wohl nicht generell gelten. Die höheren Ölpreise gehen ja mit der Erschöpfung der Ölquellen einher und damit auch mit niedrigeren Förderquoten der Ölfirmen. Zudem wird Exploration unergiebiger und so werden die Reserven was eigentlich den Wert der Ölfirma ausmacht in eine NIedergangsphase übergehen.
    Also muß man abwägen , Verschuldung des Unternehmens gegen seine Reserven. Und dann kommt schon die nächste Frage: Zu welchem Durchschnittspreis läßt sich diese Reserve fördern ?
    Dazu kommt: selbst bei einer Ölverknappung ist nicht sicher ob der Ölpreis steigt, da bei einer Weltwirtschaftskrise auch der Bedarf absackt. Eine echte Einstiegschance sehe ich im Augenblick nicht.
    Gegenwärtig sehe ich den Ölmarkt gegenüber dem Uranmarkt spekulativ überbewertet. Mag sein das es Unternehmen gibt die da eine Ausnahme machen. Gibt es Empfehlungen ?

  • https://de.finance.yahoo.com/u…hlists/oil-and-gas-stocks


    Öl- und Gasaktien
    10,97k Follower • 31 Symbole Watchlist von Yahoo Finance


    Folgen Sie dieser Liste, um Aktien in der Öl- und Gasindustrie zu entdecken und zu verfolgen. Diese Liste umfasst die weltweit größten börsennotierten Öl- und Gasunternehmen, die in den Bereichen Bohrung, Raffinerie, Ausrüstung und Dienstleistungen, E&P, Midstream-Prozesse und integriert tätig sind.


    Die Liste enthält Aktien mit einem Preis von mindestens 5 $, mit einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von über 200 000 Aktien in drei Monaten. Diese Liste wird täglich erstellt und nach Marktkapitalisierung sortiert. Die Gewinne basieren auf dem letzten Schlusskurs und sind auf die Top-30-Aktien beschränkt, welche die Kriterien erfüllen.


    Diese Watchlist ähnelt einer eingestellten Watchlist mit dem Namen „Frack Attack“.

  • Pflichtlektüre für jeden der richtungslos durchs Leben irrt. Leider werden den Inhalt nur die wenigsten zur Kenntnis nehmen und noch weniger werden die richtigen Schlüsse daraus ziehen oder den Inhalt gar als Unsinn abtun. Echte Informationen gehen unter im Meer der medialen Belanglosigkeiten von Sportereignissen, Seifenopern und politischen Dramen. Da draußen wartet auf viele der Darwin Award.



    Das Ende des Energieüberflusses: Schieferproduktion und Hubbert's Peak - Goehring & Rozencwajg


    Der folgende Artikel ist ein Auszug aus unserem Kommentar zum 4. Quartal 2022.


    Die Fundamentaldaten für Rohöl sind sehr angespannt und es besteht die Gefahr, dass sie sich noch weiter verschärfen. Die Investoren entziehen den Energieunternehmen weiterhin das dringend benötigte Kapital, das Lebenselixier einer soliden Versorgungsbasis. Obwohl der Trend zu geringeren Ausgaben schon seit mehreren Jahren besteht, sagen uns unsere Modelle, dass wir uns einem kritischen Wendepunkt nähern: Das Wachstum der Schieferölproduktion - die einzige Quelle des Produktionswachstums außerhalb der OPEC+ in den letzten zwei Jahrzehnten - könnte zu einem Ende kommen.


    Nur wenige von uns wissen die Bedeutung des Schieferöls richtig einzuschätzen. Sie waren nicht nur die einzige Quelle für zusätzliches Wachstum in den letzten zehn Jahren, sondern auch in absoluten Zahlen ein gewaltiger Faktor. Zwischen 2010 und 2020 stieg die US-amerikanische Schieferölproduktion um 7,6 Mio. Fass pro Tag, während die Flüssiggasproduktion (fast ausschließlich aus Schiefergestein) um 4,0 Mio. Fass pro Tag zunahm. Die gesamte Flüssigproduktion aus US-Schiefergestein stieg um 11,6 Mio. Fass pro Tag - mehr als die Produktion Saudi-Arabiens mit 10,5 Mio. Fass pro Tag. Die Schiefergasproduktion stieg im gleichen Zeitraum um unglaubliche 65 Mrd. m³/Tag. Umgerechnet in Fass-Öl-Äquivalent kamen durch Schiefergas weitere 10,8 Mio. Fass/Tag hinzu - das entspricht einem zweiten Saudi-Arabien.


    Nur wenige haben die Bedeutung von Schiefergestein für die globalen Erdöl- und Erdgasmärkte erkannt. In Geschichtsbüchern, die sich mit Saudi-Arabien in der Mitte des letzten Jahrhunderts befassen, wird der Entwicklung der Ölindustrie die meiste Aufmerksamkeit geschenkt. Andererseits denken die Menschen, wenn sie an Schieferproduzenten denken, oft an "Wertvernichtung". Anstatt sich auf die "Wertvernichtung" zu konzentrieren, sollten die Kommentatoren die Bedeutung der Erschließung der US-amerikanischen Öl- und Gasschiefer betonen. In nur zehn Jahren haben die Ölgesellschaften das Äquivalent von zwei Saudi-Arabien im selben Land ans Netz gebracht. Eine unglaubliche Leistung, und doch werden die Schiefergesteine heute vor allem im Zusammenhang mit der Wertvernichtung durch die E&P-Unternehmen und der Verschlechterung des Klimas erwähnt.


    Die Erschließung von Schiefergestein hatte viele Folgen, darunter eine massive Verschiebung des US-Leistungsbilanzdefizits und eine Verringerung des geopolitischen Einflusses ausländischer Ölförderländer.


    1973 kündigte Präsident Nixon das "Projekt Unabhängigkeit" an, einen Versuch, die Vereinigten Staaten zu einem Energieexporteur zu machen. In den folgenden 35 Jahren gingen die Vereinigten Staaten in die falsche Richtung und importierten immer mehr Öl und Gas. Doch Ende der 2010er Jahre wurden die USA dank der Schiefervorkommen endlich zu einem Nettoenergieexporteur.


    Die steigende Schieferproduktion ließ viele Investoren und Analysten auch die energiepolitischen Herausforderungen vergessen, mit denen die Gesellschaft in den vergangenen Jahren konfrontiert war. In den frühen 2000er Jahren waren die Anleger beispielsweise darauf fixiert, dass "das Öl zur Neige geht". Die steigende chinesische Energienachfrage traf auf eine Periode schwachen Wachstums der Nicht-OPEC-Produktion, was zu steigenden Preisen und weit verbreiteter Angst führte. In nur fünf Jahren stieg der Ölpreis von 25 Dollar auf einen Rekordwert von 145 Dollar pro Fass.


    Inmitten dieser weit verbreiteten Besorgnis setzten sich verschiedene Theorien über die Erschöpfung der Ressourcen und die Energiewirtschaft durch. Als die Schieferproduktion in die Höhe schoss, wurden die meisten dieser Theorien, die von den Anlegern noch wenige Jahre zuvor ernst genommen worden waren, verworfen und offen verspottet.


    In den letzten Jahren ist Goehring & Rozencwajg zu der Überzeugung gelangt, dass sich das Wachstum der Schieferproduktion verlangsamen und schließlich negativ werden wird. Bislang haben die Daten unsere These bestätigt. Wenn sich die derzeitigen Trends fortsetzen und die Schieferförderung tatsächlich ein Plateau erreicht und umkippt, haben die globalen Ölmärkte ihre einzige Wachstumsquelle verloren. Viele der Theorien über die Erschöpfung der Ressourcen aus den 2000er Jahren werden wahrscheinlich in den 2020er Jahren als kritische Themen wiederkehren. Die Anleger wären gut beraten, sich jetzt mit ihnen zu beschäftigen.


    Die erste Theorie, die wir 2018 wiederbelebten, war die Energierendite (EROI). Professor Charles Hall von der University of Syracuse entwickelte das Konzept erstmals in den 1980er Jahren. Seine Arbeit konzentrierte sich auf die Frage, wie viel Energie benötigt wurde, um nutzbare Arbeit zu produzieren. Professor Halls Arbeit war im letzten Jahrzehnt von großer Bedeutung, als die Ölgesellschaften darum kämpften, die Reserven zu ersetzen und das Angebot zu erweitern. Die Industrie war gezwungen, Felder zu erschließen, die bei gleichem Produktionsniveau immer mehr Energie benötigen (entweder Ölsande oder Tiefseebohrungen). Hall und andere argumentierten, dass ein immer niedrigerer EROI schließlich das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen würde. Diese These ging von populär zu lächerlich, nachdem die Schieferfelder eine Periode intensiven Produktionswachstums einleiteten. Wir fanden Professor Halls Arbeit zum EROI äußerst wichtig und nutzten sie, um die geringe Effizienz erneuerbarer Energien zu bewerten.


    Die nächste Theorie, auf die wir zurückkommen möchten, ist Peak Oil. Ironischerweise beziehen sich heute viele Analysten auf die Spitzenölnachfrage, aber ursprünglich bezog sich Peak Oil auf das Angebot. Die Theorie wird mit M. King Hubbert in Verbindung gebracht, einem umstrittenen Shell-Geologen aus den 1950er und 1960er Jahren. Hubbert glaubte, dass die Produktionskurve eines Ölfeldes unter idealen, uneingeschränkten Bedingungen einer Glockenkurve ähneln würde. Die Produktion würde mit zunehmender Geschwindigkeit ansteigen, sich dann abflachen, ein Plateau erreichen und schließlich mit einer Geschwindigkeit abnehmen, die die Wachstumsphase nachahmt. Hubbert entwickelte auch Techniken, die als "Linearisierung" bekannt sind, um die gesamten förderbaren Reserven eines Feldes zu schätzen. Er ging davon aus, dass die Produktion ihren Höhepunkt erreichen würde, wenn die Hälfte der Reserven gefördert worden wäre. Auf der Tagung der Society of Petroleum Engineers im Jahr 1956 sagte Hubbert auf der Grundlage seiner Theorien voraus, dass die US-Rohölförderung in den 1970er Jahren mit etwa 10 Mio. Fass pro Tag ihren Höhepunkt erreichen würde. Hubbert machte in seiner Rede von 1956 zwei Vorhersagen: eine ging von 150 Mrd. Fass förderbaren Öls aus, die andere von 200 Mrd. Fass. Im Jahr 1962 wiederholte er seine Projektion von 200 Mrd. Fass, die besagte, dass die Produktion in den frühen 1970er Jahren einen Höchststand von 10 Mio. Fass pro Tag erreichen würde. Seine Darstellung war schockierend: Die US-Produktion war in den vorangegangenen Jahren stetig gestiegen. Als das US-Angebot 1970 tatsächlich mit 10 Mio. Faß pro Tag seinen Höhepunkt erreichte, erregte Hubberts Arbeit große Aufmerksamkeit.


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    ...

  • Zwischen 1970 und 2008 ging die US-Produktion stetig zurück. In den 2000er Jahren sahen die meisten Menschen Öl als knappe Ressource an und waren der Meinung, dass die Gesellschaft sorgsamer mit ihr umgehen sollte.


    Die Entwicklung von Schieferöl bedeutete das Ende des öffentlichen Interesses an Peak Oil. Wie Professor Hall haben viele die Arbeit von Hubbert offen abgetan und sogar ins Lächerliche gezogen. 2008 erreichte die US-Förderung ihren Tiefpunkt mit 4 Mio. Fass pro Tag und ist seitdem, ausschließlich durch die Schieferölförderung angetrieben, zum größten Ölproduzenten der Welt aufgestiegen.


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    Angesichts der steigenden Fördermengen in den letzten zehn Jahren ist es leicht zu verstehen, warum EROI und Peak Oil als "verpuffte Aufrufe" abgetan wurden. Wir halten es jedoch für völlig unverantwortlich, sie völlig abzutun. Beide Theorien enthalten wertvolle Erkenntnisse; Anleger, die sie ignorieren, tun dies auf eigenes Risiko. Im Falle des EROI hat ein richtiges Verständnis des Rahmens die katastrophalen Auswirkungen der erneuerbaren Energien, mit denen wir heute alle konfrontiert sind, vorhergesagt. Im Fall von Peak Oil würden wir argumentieren, dass die Schieferöltrends die Trends im Rest der Welt völlig vernebelt haben.


    Während Hubberts Vorhersagen lächerlich wirken, wenn man die gesamte US Flüssigproduktion betrachtet, deutet die Konzentration auf die konventionelle Rohölproduktion darauf hin, dass Peak Oil lebendig und gesund ist. Im vergangenen Jahr förderten die USA 3 Mio. Fass pro Tag an konventionellem Rohöl - 7 Mio. Fass pro Tag oder 70 % unter dem vor 52 Jahren erreichten Höchststand. Mit anderen Worten: Die Schiefervorkommen haben die gesamte US-Produktion gerettet, aber nichts an den Kräften geändert, die Peak Oil und der Erschöpfung zugrunde liegen. Weltweit ist die konventionelle Ölproduktion (Gesamtproduktion ohne Schiefer und kanadische Ölsande) seit 17 Jahren nicht mehr gewachsen.


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    Wir stimmen mit den Kritikern überein, die argumentieren, dass Peak Oil die Auswirkungen neuer Technologien zur Verbesserung der Ölförderung vernachlässigt. Die Erschließung von Schiefergestein selbst würde in diese Kategorie fallen. Es ist jedoch ebenso unklug, implizit zu unterstellen, dass das dramatische Schieferwachstum der 2010er Jahre ewig anhalten wird und die zugrunde liegenden Kräfte der Erschöpfung und des Peak Oil völlig zu vernachlässigen. Was den EROI betrifft, so gewann er wieder an Bedeutung, als wir den Rahmen auf eine andere Energiequelle (erneuerbare Energien) anwandten. Im Fall von Peak Oil glauben wir, dass Hubberts Theorien wieder relevant werden, sobald die Schieferproduktion umschlägt und die zugrundeliegenden Erschöpfungsprobleme des konventionellen Öls aufgedeckt werden. Unsere Modelle sagen uns, dass der Wendepunkt möglicherweise schon bald erreicht ist.


    Im Jahr 2019 haben wir die Ergebnisse einiger sehr origineller Forschungsarbeiten zur Produktivität von Schieferbohrungen bekannt gegeben. Wir wollten besser verstehen, warum die Bohrungen in den Big Three-Becken (Eagle Ford, Bakken und Permian) immer mehr Öl produzieren. Zwischen 2014 und 2018 wuchs die durchschnittliche Bohrung im Eagle Ford, Bakken und Permian um 50, 20 bzw. 100 %. Angesichts dieser hohen Produktivität konnte die Branche die Schieferproduktion im Jahr 2018 um 1,6 Mio. Fass pro Tag steigern.


    Damals wurde die höhere Produktivität auf eine bessere Bohr- und Fertigstellungsleistung zurückgeführt. Mit anderen Worten: Die Industrie wurde besser beim Bohren von Schiefervorkommen. Wir haben ein künstliches neuronales Netzwerk entwickelt, um alle zugrundeliegenden Kräfte, die sich auf die Schieferbohrung und -produktion auswirken können, besser zu verstehen. Unsere Maschine für künstliche Intelligenz sagte uns zuverlässig, welche Faktoren für die Verbesserung der Bohrproduktivität verantwortlich waren. Der Bohrstandort war der wichtigste Faktor, der die Bohrproduktivität beeinflusste, und nicht die Art und Weise, wie die Unternehmen die Bohrungen vornahmen.


    Die E&P-Unternehmen ermittelten im Laufe der Zeit erfolgreich die "Sweet Spots" der Becken, in denen Eigenschaften wie thermische Reife, Dicke, Durchlässigkeit, Porosität und organischer Gehalt ideal waren. Im Jahr 2014 fanden schätzungsweise 45 % aller Bohrungen in Stufe-1-Gebieten statt, während dieser Anteil 2018 auf über 65 % angestiegen ist. Wenn die Branche ihre Bohrungen verbessern würde, dann würden zuvor wenig produktive Bohrstellen in hochproduktive umgewandelt, so dass die Produktion weiter ansteigen könnte. Stattdessen stellten wir fest, dass die Branche ihre besten Bohrlöcher zuerst bohrt (High-Grading). Unser neuronales Netzwerk verriet uns, dass die Unternehmen ihre besten Standorte in allen Becken bohrten. Wenn unser neuronales Netzwerk korrekt war, würden wir 2019 argumentieren, dass die Produktivität pro Bohrung ihren Höhepunkt erreichen und mit dem Schwinden der Stufe-1-Aussichten sinken würde, so dass die Branche entweder viele weniger produktive Bohrungen durchführen müsste oder, wenn nicht, einen Produktionsrückgang erleben würde.


    Kurz gesagt, wir kamen zu dem Schluss, dass das Schiefergestein ein Erschöpfungsproblem hat. Unsere Schlussfolgerung war seinerzeit sehr umstritten. In Anbetracht des enormen Produktionswachstums bei den Schiefergesteinen glaubte fast jeder, dass diese unbegrenzt vorhanden seien. Analysten sprachen von einem chronischen Überangebot, ohne sich Gedanken über die zugrunde liegenden geologischen Zwänge zu machen. Obwohl die Schiefervorkommen extrem groß sind, haben wir festgestellt, dass sie sich genau wie traditionelle (wenn auch riesige) Felder verhalten. Wir kamen zu dem Schluss, dass die Schieferbecken ein Hubbert-ähnliches Produktionsprofil aufweisen: Sie steigen an, erreichen ein Plateau, erreichen ihren Höhepunkt und gehen wieder zurück. Die beiden ältesten Schieferbecken, Barnett und Fayetteville, erreichten ihren Höhepunkt zwischen 2011 und 2014 und sind seitdem um 70 % zurückgegangen.


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    ...

  • Bei diesen beiden frühen Schieferbecken handelte es sich um Gasfelder, aber unser Verständnis ließ uns vermuten, dass sich Schieferölfelder ähnlich verhalten würden. Bei Barnett und Fayetteville stellten wir fest, dass die Produktion nicht mehr zunahm, sobald die Hälfte der besten Bohrlöcher gebohrt worden war, und dass sie stark zurückging, sobald die Erschließung der Stufe 1 65 % erreichte.


    Bei Bakken und Eagle Ford kamen wir im Jahr 2019 zu dem Schluss, dass beide Felder wahrscheinlich ihr Produktionsmaximum erreicht hatten und einen stetigen Rückgang verzeichnen würden. Unser neuronales Netzwerk ermittelte, dass die Erschließungsstufe 1 im Eagle Ford und im Bakken bis Ende 2019 55 % bzw. 50 % erreicht hatte. Fast unmittelbar nach der Veröffentlichung unserer Ergebnisse führte COVID zu weit verbreiteten Stilllegungen produzierender Bohrlöcher und einem Rückgang der Bohrungen um 70 %, so dass unsere Vorhersagen nicht verifiziert werden konnten.


    Jetzt, da die Auswirkungen von COVID hinter uns liegen, und nach zwei Jahren, in denen der Ölpreis bei durchschnittlich 81 $ pro Fass lag, können wir unsere Ergebnisse bewerten. Genau wie wir erwartet hatten, konnten weder Bakken noch Eagle Ford wachsen. Seit Ende 2019 ist die kombinierte Produktion beider Becken um 500.000 Fass pro Tag zurückgegangen. Selbst ein Anstieg der Bohraktivitäten hat sich kaum ausgewirkt. Seit Ende 2020 sind die Fertigstellungen in beiden Becken um 50 % gestiegen, doch die Produktion ist in dieser Zeit gleich geblieben. Die Erklärung dafür ist die Produktivität der Bohrlöcher, die seit ihrem Höchststand im Jahr 2019 um 10-20 % gesunken ist. Unser neuronales Netzwerk hatte Recht - die Eagle- und Bakken-Lagerstätten waren erschöpft und verfügten über keine hochwertigen Bestände mehr. Wie Sie in den beiden folgenden Diagrammen sehen können, weisen sowohl der Eagle Ford als auch der Bakken nahezu perfekte Hubbert-Kurven auf. In unserem folgenden Schreiben werden wir die Kräfte erörtern, die bei der Erstellung dieser Kurven in beiden Feldern wirken und wie dieselben Kräfte heute im Permian am Werk sind.


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    In unserem Schreiben zum 1. Quartal 19 erläuterten wir, dass die Permian-Förderung noch Wachstumspotenzial hat. Wir schätzten, dass die Permian-Produktion einen Höchststand von 6,5 Mio. Fass pro Tag erreichen würde - 900.000 Fass pro Tag über dem aktuellen Niveau. Im Vergleich zu Bakken und Eagle Ford, wo fast 50 % der Stufe-1-Erschließung abgeschlossen sind, schätzten wir, dass im Permian noch 65 % der Tier-1-Bohrlöcher zu bohren sind. Unseren Schätzungen zufolge würde der Permian irgendwann in den Jahren 2024-2025 sein Fördermaximum erreichen und dann wie die beiden anderen Becken seinen Höhepunkt erreichen und zurückgehen. Auch hier lagen wir mit unseren Modellen richtig. Im Gegensatz zu Bakken und Eagle Ford wuchs die Produktion im Permian seit Ende 2019 um 800.000 Fass pro Tag und seit 2020 um 1,2 Mio. Fass pro Tag. Die Produktion fiel während COVID, erholte sich aber schnell wieder und übertraf die alten Höchststände.


    Interessanterweise war das Permian das einzige Becken, in dem die Bohrtätigkeit seit Ende 2019 zugenommen hat. Im Bakken und Eagle Ford liegt die Aktivität 10 % unter dem Niveau vor COVID, während sie im Permian 5 % über dem Niveau von Ende 2019 liegt. Die Antwort darauf ist der hervorragende Bestand an verbleibenden Stufe-1-Standorten.


    Leider wird dieser hervorragende Bestand gerade abgebaut. Wir schätzen, dass etwa 45 % aller Stufe-1-Lagerstätten im Permian bereits gebohrt wurden. Das Permian nähert sich schnell dem gleichen Entwicklungsstand wie das Bakken und das Eagle Ford im Jahr 2019. Unsere Modelle sagen uns, dass die Ergebnisse ähnlich ausfallen werden: Die Permian-Produktion wird ihren Höhepunkt überschreiten, ein Plateau erreichen und viel früher zurückgehen, als alle erwarten.


    Seit der Entwicklung unseres ersten neuronalen Netzes haben wir das Modelldesign und die Datenqualität drastisch verbessert. Unser ursprüngliches Modell verwendete Längen- und Breitengrad, um die Produktivität vorherzusagen. Jetzt haben wir Zugang zu geologischen Daten aus dem Untergrund, wie z. B. Dicke, thermische Reife, Tongehalt, organischer Gehalt, Durchlässigkeit und Porosität. Natürlich verfügen wir auch über drei zusätzliche Jahre an Daten, seit wir die Ergebnisse unseres ursprünglichen Modells zum ersten Mal veröffentlicht haben.


    In unserem nächsten Schreiben werden wir die Ergebnisse unserer Arbeit im Detail vorstellen. Die ersten Ergebnisse bestätigen unsere Intuition: Wir haben unsere besten Gebiete im Permian größtenteils ausgebohrt, und sobald der Rückgang der Permian-Produktion einsetzt, wird es schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein, von dort aus ein Schieferwachstum zu erzielen.


    Wenn sich das Schieferwachstum verlangsamt, werden die Anleger erneut mit den Konzepten der Erschöpfung und des Peak Oil konfrontiert werden. Die Entwicklung der US-Schiefervorkommen hat uns alle diese Probleme über zehn Jahre lang vergessen lassen. Wir empfehlen den Anlegern dringend, sich mit diesen Themen vertraut zu machen, da unsere Modelle darauf hindeuten, dass sie für die künftige Navigation auf den Märkten entscheidend sein werden.


    Investoren und politische Entscheidungsträger neigen dazu, den letzten Krieg zu führen und sind oft blind für die Veränderungen, die die Zukunft beeinflussen werden. In den frühen 2000er Jahren waren viele Anleger aufgrund ihrer Konzentration auf Peak Oil nicht in der Lage, das transformative Potenzial von Schiefergestein zu erkennen. Heute sind die Anleger nach wie vor davon überzeugt, dass die Schiefervorkommen endlos sind, und erkennen nicht, dass die Probleme der Erschöpfung bereits begonnen haben.


    In diesem Sinne möchten wir Sie mit einem kuriosen Gedanken zurücklassen. Am 22. Dezember 1975 - drei Jahre nach dem Stopp der OPEC-Lieferungen in den Westen, der die erste Ölkrise einleitete - unterzeichnete Präsident Ford ein Gesetz, das die US-Rohölexporte begrenzte. Ford verkündete, das Gesetz würde den Weg zur Energieunabhängigkeit ebnen - etwas, das nur wenige für möglich hielten. Nur fünf Jahre nach der Unterzeichnung erreichten die Ölpreise einen Höchststand von 35 Dollar pro Fass und fielen in den folgenden 18 Jahren um 70 %. Ford kämpfte den letzten Krieg und vernachlässigte die neue Ölförderung in Alaska, im Golf von Mexiko und in der Nordsee. Fords Gesetz wurde 2015 aufgehoben und erlaubte zum ersten Mal seit vierzig Jahren die Ausfuhr von US-Rohöl. Die Gesetzgeber argumentierten, das Gesetz sei angesichts des massiven Anstiegs der inländischen Produktion überholt. Sie argumentierten, dass die USA nicht mehr von Embargos bedroht seien; die Energieunabhängigkeit stehe unmittelbar bevor. Es dauerte fünf Jahre, bis sich die Vorhersagen von Ford als falsch erwiesen. COVID hat den "Peak Shale" aufgrund der langsameren Bohrtätigkeit wahrscheinlich um einige Jahre verzögert. Unsere Modelle deuten jedoch darauf hin, dass sich acht Jahre nach der Aufhebung des Verbots auch die Vorstellung vom Überfluss an Energie in den USA als falsch erwiesen hat. Wir glauben, dass die Folge von nun an wesentlich höhere Ölpreise sein werden. Wir sagen ein neues Interesse an Hubberts Theorien voraus. Die Anleger sollten sich mit der möglichen Ankunft von Hubberts Peak vertraut machen und darauf vorbereitet sein. Die wirtschaftlichen Verwerfungen und Investitionsmöglichkeiten werden massiv sein.


    https://blog.gorozen.com/blog/the-end-of-abundant-energy

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