Goldminenaktien, wie so oft, wieder einmal "günstig". Aber sind sie nicht immer noch im großen Maßstab leicht in den Boden zu shorten von jedem kleinen Hedge Fonds, der es darauf abgesehen hat?
Goldaktien: Stiefkind der Anleger
21.07.2012 | 17:42 | von Beate Lammer (Die Presse)
Ein Erholungsversuch der Goldunternehmen war nur von kurzer Dauer. Die Papiere gelten als günstig, werden jedoch gemieden. Gründe sind die hohen Kosten und die Risikoangst der Anleger.
Erste-Analyst Ronald Stöferle verweist in seinem „Goldreport“ darauf, dass Goldminenaktien in Relation zum Goldpreis so günstig wie 2008 und davor in den Achtzigerjahren sind. Das könne einen attraktiven Einstiegszeitpunkt darstellen. Die Ergebniszahlen der Firmen haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Risken zeigten sich jedoch in den stetig steigenden Förderkosten (neue Goldfunde können meist nur noch mit sehr hohem Aufwand gefördert werden) und in den politischen Risken. So könnten neue Steuern den Minen in Australien oder Brasilien zusetzen. In Mali oder im Niger gebe es Sicherheitsrisken, in Argentinien oder Venezuela die Gefahr von Verstaatlichungen. Relativ gering ist das Risiko solcher Bedrohungen in Kanada.
Langfristig korrelierten Goldaktien negativ mit dem breiten Aktienmarkt, meint Stöferle (siehe Artikel unten). Sie eignen sich daher gut zur Diversifizierung eines Depots. Allerdings nur langfristig.