Das bereits in Beitrag 16.753 angedeutete Szenario der Ausbildung von "maximalem Druck"...
Alles anzeigenSeit Herbst 2019 verläuft der POG bekanntermaßen im Wesentlichen innerhalb zweier Trendkanäle. Der erste wurde vor etwa einem halben Jahr verlassen, was zu der bis heute andauernden Korrektur führte.
Seither lassen sich innerhalb dieses fallenden Trendkanals mindestens zwei weitere Trendkanäle einzeichnen, die als Versuche aufgefasst werden können, denn fallenden Trendkanal nach oben zu verlassen. Der erste Versuch endete kurz nach dem Jahreswechsel mit einem Fehlausbruch. Der zweite, aktuell noch „aktive“ Versuch wird seit einigen Tagen von der oberen Begrenzung des fallenden Trendkanals eingebremst.
Aus folgenden Gründen könnte der aktuelle Versuch erfolgreich verlaufen: Im Unterschied zum ersten Versuch
- erfolgt der aktuelle Versuch aus einer Doppeltief-Konfiguration heraus. Die beiden Tiefs dienen hierbei jeweils als erste Ansatzpunkte der steigenden Trendkanallinien.
- wirkt der aktuelle, steigende Trendkanal auch deutlich „sauberer“; zumindest die obere Begrenzung wird gut angesteuert und auch beim Kontakt mit der oberen Begrenzung des fallenden Trendkanals wird der Schnittpunkt der beiden Kanäle präzise ausgefüllt.
- scheint sich aktuell wieder das Prinzip der „maximalen Aufladung“ anbahnen zu können; während der POG zum Jahreswechsel (mit einer Kurslücke) aus dem fallenden Trendkanal nach oben quasi „herausrutschte“ (und damit keine Kraft akkumulieren konnte), arbeitet sich der POG aktuell an der oberen fallenden Trendkanallinie ab. Hierbei könnte sich „maximaler Druck“ aufbauen, falls sich dieser Prozess noch bis zum Schnittpunkt dieser Trendkanallinie mit der unteren Begrenzung des aktuell steigenden Trendkanals fortsetzen sollte.
... hat sich mit dem heutigen, deutlichen Ausbruch aus dem seit August bestehenden, fallenden Trendkanal wohl manifestiert:
Im Unterschied zum Ausbruchsversuch vom Jahreswechsel wurde der POG nun tatsächlich bis zum Schnittpunkt der unteren Begrenzung des des aktuellen, steigenden Trendkanals mit der oberen Begrenzung des fallenden Trendkanals eingebremst. Gestern Nachmittag durchbrach er kurzzeitig die untere Begrenzung des steigenden Trendkanals, nachdem (vermeintlich) starke US-Arbeitsmarktzahlen gemeldet worden waren. Dieser Absacker erwies sich als ein finales Schwungholen, so dass kurz darauf tatsächlich am letztmöglichen Tag in diesem Szenario die obere Begrenzung des fallenden Trendkanals nochmals durchbrochen wurde und daher heute der Weg nach oben frei geworden war.
Wie könnte es weitergehen? Möglicherweise tatsächlich "zügig nach oben" (fundamental und E.W.-begründet).
Im Hinterkopf könnte man aber auf der Grundlage des Langfristcharts...
... m. E. auch immer noch ein zeitskalensymmetrisches "Cup & Handle"-Szenario behalten:
- Den "Tassenrändern" (grob: Mitte 2011 und Mitte 2020) steht ein Tassenboden gegenüber, der sich ziemlich genau zeitlich mittig zwischen den Rändern befindet (grob: Jahreswechsel 2015/2016).
- Geht man davon aus, dass (i) das Doppeltief vom März 2021 auch den Boden des Henkels darstellt und (ii) auch im Henkel eine zeitliche Symmetrie vorliegt, so wäre dann im Oktober/November die Henkelbildung abgeschlossen, da in diesem Fall das Doppeltief von den beiden Rändern des Henkels (ebenso wie es auch bei der Tasse war) gleich weit entfernt wäre.
Da der Abschluss eines Cup & Handle - Szenarios oft in einen fulminaten Kursanstieg mündet, könnte auf dieser Zeitskala dann wieder die Situation eintreten, dass es zum Jahreswechsel zu einem starken Anstieg des POG kommen würde (vgl. Anfang 2016, 2017).