Kann schon passen, bezogen auf die Gebiete die seit Kriegsbeginn zwischenzeitlich von den Russen erobert waren. Donbas und Krim sind da außen vor.
kann ich mir nicht vorstellen das die afu ernsthaft an einem fronabschnitt die erste oder gar zweite verteidigungslinie der russen durchbrochen hätte.
Zeitgeschehen im Fokus
Was lässt sich über den Fortschritt der ukrainischen Gegenoffensive sagen?
Jacques Baud Zunächst einmal war der Verlauf, den wir heute sehen, zu erwarten. Die russische Verteidigung hält vor der sogenannten Kontaktlinie (Nato-Bezeichnung: Forward Edge of the Battle Area, FEBA) eine Sicherheits- oder Überwachungszone in einer Tiefe von 5 bis 10 Kilometern.¹ Dann beginnt erst das eigentliche Verteidigungsdispositiv. Es gibt eine erste Verteidigungslinie, die ungefähr 5 bis 10 Kilometer tief ist. Dahinter liegen eine Pufferzone und eine weitere Verteidigungslinie. Im Raum Saporischja zum Beispiel gibt es drei dieser Verteidigungslinien. Das ist ein Verteidigungsdispositiv, das etwa 30 bis 50 Kilometer tief ist, wenn nicht noch mehr.²
In vier Wochen ist es den Ukrainern nicht gelungen – nirgends entlang der 900 Kilometer langen Front – die erste Verteidigungslinie der Russen (FEBA) zu erreichen. In der Überwachungszone befinden sich nicht nur Panzerabwehrminen, sondern auch sogenannte Jägerverbände (Okhotniki), die sehr mobile, speziell für die Panzerabwehr ausgebildete Einheiten sind.³ Mitte Juni behauptete der Militär-«Experte» Alexandre Vautravers in einem Westschweizer Fernsehsender4, dass die Russen nicht mehr genügend Soldaten hätten und ihre Elite-Spezialkräfte einsetzen müssten, um Infanteriearbeit zu leisten. Das ist völlig falsch. Er hat absolut nichts verstanden und verwechselt «Sondereinheiten» (спецотряд) mit «Spezialeinheiten» (войска специального назначения). Ich empfehle ihm die Lektüre meines Buches zu diesem Thema (das sogar in der Ukraine übersetzt wurde!).5
Diese «Jäger» sind leicht bewaffnet, aber sie können mit Lasern Ziele für luftgestützte Panzerabwehrsysteme oder Roboter markieren.⁶ Die Mehrheit der zerstörten Panzerfahrzeuge, die man gesehen hat wie den M113, Bradley, Leopard etc. wurden durch diese leichten Verbände und die Artillerie zerstört. Genaue Zahlen über die Verluste an Material zu bekommen, ist sehr schwierig, aber man geht davon aus, dass ungefähr 40 Prozent der Panzerfahrzeuge, die den Ukrainern geliefert wurden, bereits in der ersten Woche zerstört worden sind.
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Grafik J. Baud
Das Problem ist, dass unsere Medien nur über die ukrainischen
Angriffe berichten, aber nie die russischen Gegenangriffe erwähnen. Wir
haben daher immer den Eindruck, dass die Ukrainer vorrücken. Die
Realität ist für die Ukrainer jedoch viel dramatischer.
vollständig
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