Westliche Staaten decken die Folter russischer Kriegsgefangener in der Ukraine
2. April 2022 01:22 Uhr
Dass ukrainische Soldaten russische Kriegsgefangene foltern, ist kein Geheimnis mehr. Russland hat inzwischen gemeldet, dass es zwei der ukrainischen Soldaten verhaften konnte, die russischen Kriegsgefangenen in die Knie geschossen haben. Kiew sucht nun Hilfe beim Westen, um Untersuchungen und Kontrollen von Gefangenenlagern durch das Internationale Rote Kreuz (IKRK) zu verhindern. Darüber berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS. Ich habe die Meldung der TASS übersetzt und werde sie im Anschluss noch kurz kommentieren.
Beginn der Übersetzung:
Auslandsnachrichtendienst: Kiew erklärt London, dass es nicht die Absicht hat, die Genfer Konvention über Kriegsgefangene einzuhalten
Der Auslandsgeheimdienst meldet, dass die ukrainische Regierung ihre westliche Schirmherren davon überzeugt, das IKRK zu drängen, seine Versuche, Zugang zu russischen Kriegsgefangenen zu erhalten, aufzugeben
Die Kiewer Führung hat dem britischen Außenministerium mitgeteilt, dass sie nicht beabsichtigt, die Genfer Konvention zum Umgang mit russischen Kriegsgefangenen einzuhalten. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Erklärung des Pressebüros des russischen Auslandsgeheimdienstes (SVR) hervor.
„Die ukrainische Führung hat das britische Außenministerium darauf aufmerksam gemacht, dass sie nicht beabsichtigt, die Genfer Konvention über die Behandlung von Kriegsgefangenen einzuhalten. Gefangene russische Soldaten, von denen viele verwundet sind, sollen unter dem Vorwand, dass dies ‚vielen Ukrainern jetzt vorenthalten wird‘, nicht ausreichend mit Lebensmitteln und medizinischer Notversorgung versorgt werden“, heißt es in der Meldung.
Die Pressestelle des SVR erklärte, dass die Ukraine nach der Veröffentlichung von Videos über Folterungen durch russische Militärangehörige verhindern wolle, dass weitere derartige Vorfälle aufgedeckt werden.
„Der russische Auslandsgeheimdienst hat zuverlässige Informationen darüber erhalten, dass das nationalistische Regime in Kiew nach der Veröffentlichung von schockierenden Videos über die Folterung gefangener russischer Soldaten in der Ukraine versucht, weitere Enthüllungen solcher Fakten zu verhindern“, heißt es in der Erklärung.
Die ukrainische Regierung drängt ihre westlichen Schirmherren, das IKRK zu drängen, seine Versuche, Zugang zu russischen Kriegsgefangenen zu erhalten, aufzugeben, so die Meldung.
„Es liegen konkrete Informationen vor, wonach die ukrainische Regierung ihre westlichen Schirmherren dazu bewegt, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und verschiedene internationale humanitäre Nichtregierungsorganisationen dazu zu drängen, ihre Versuche, Zugang zu russischen Kriegsgefangenen zu erhalten, aufzugeben“, heißt es in dem Text.
Die westlichen Länder sind nicht nur über die groben Verstöße Kiews gegen das humanitäre Völkerrecht in Bezug auf russische Kriegsgefangene informiert, sondern versuchen auch, der ukrainischen Regierung zu helfen, sich der Verantwortung zu entziehen, so die Pressestelle des SVR weiter.
„Solche Manipulationen im Zusammenhang mit russischen Kriegsgefangenen zeigen überzeugend, dass die Regierungen vieler westlicher Staaten, die sich als globale Verfechter der Menschenrechte sehen, nicht nur von den groben Verstößen Kiews gegen das humanitäre Völkerrecht wissen, sondern auch versuchen, Kiew zu helfen, sich der Verantwortung zu entziehen. Das macht sie zu Komplizen der unmenschlichen Verbrechen der ukrainischen Neonazis und erfordert eine angemessene juristische Bewertung“, heißt es in der Erklärung.
Das britische Außenministerium habe Kiew empfohlen, Maßnahmen zu ergreifen, um das Image der ukrainischen Regierung zu verbessern und die negativen Folgen der „Veröffentlichung der Folterung gefangener Soldaten“ abzumildern, so die Pressestelle.
Ende der Übersetzung
Nun noch die am Beginn dieses Artikels angekündigte Kommentierung.
Ich weise immer darauf hin, dass man bei Meldungen, die von Geheimdiensten kommen, sehr vorsichtig sein muss, da eine der Aufgaben von Geheimdiensten Desinformation ist. Diese Vorsicht ist natürlich auch bei Meldungen russischer Geheimdienste angebracht.
Allerdings lässt sich der Wahrheitsgehalt dieser Meldung relativ leicht und zeitnah überprüfen, denn entweder wird das Internationale Rote Kreuz gemäß humanitärem Völkerrecht ungehinderten Zugang zu russischen Kriegsgefangenen erhalten, oder nicht. Wenn nicht, wird man das sicher demnächst, wenn auch möglicherweise verklausuliert, in den Berichten des Roten Kreuzes nachlesen können. Daher müssen wir nun ein wenig Geduld haben und die Berichte des Roten Kreuzes abwarten, um zu sehen, ob der russische Geheimdienst wahrheitsgemäß berichtet hat.
Westliche Staaten decken die Folter russischer Kriegsgefangener in der Ukraine – Anti-Spiegel