Allgemeine Sachlage bei Minenaktien

  • Hier mal ein schöner Erklärungsversuch vom Bussler, warum wir aktuell gerade bei den Juniors so eine anhaltende Schwäche sehen:


    "Ganz kurz noch einmal zur Erklärung: Dem GDXJ liegt ein Index mit kleineren und mittelgroßen Produzenten sowie einigen Explorationsunternehmen zu Grunde. Der GDXJ von van Eck ist also ein ETF auf kleinere Minenwerte. Soweit, sogut. Wer schon etwas länger bei Goldfolio dabei ist, der weiß, zu welchen Turbulenzen es kommen kann, wenn Werte bei der routinemäßigen Anpassung des Index aufgenommen oder abgestoßen werden. Die Position wird in letzterem Fall relativ zügig verkauft.


    GDXJ wird zu groß

    Nun hat der GDXJ ein Problem: Durch die Minenhausse des vergangenen Jahres hat der ETF starke Mittelzuflüsse verzeichnet. Der ETF ist mittlerweile rund 5,5 Milliarden Dollar schwer. Und das wiederum muss man im Verhältnis zu dem Gesamtwert der Minen sehen, die in dem zugrunde liegenden Index gelistet sind. Das sind gerade einmal etwas mehr als 30 Milliarden Dollar. Mit anderen Worten: Rein rechnerisch müsste der ETF fast 20 Prozent an jeder Einzelposition halten. Das tut er freilich nicht, weil man sich bei van Eck eines legalen Tricks bedient hat. Eine der größten Positionen im GDXJ ist nämlich GDX, also der ETF auf die großen Goldminen. Das alleine halte ich schon für schwierig, da ein Investor, der in den GDXJ investiert, eigentlich nicht die Barricks, Goldcorps oder Newmonts dieser Welt kaufen möchte – aber es eben indirekt tut. Und die meisten werden das noch nicht einmal wissen.
    Aber für uns als Anleger ist ein anderer Umstand viel bedeutender. Der ETF kann praktisch keine Transaktion mehr durchführen, ohne eine Aktie deutlich zu bewegen. Bei Gold Standard Ventures hat man zwar den Einstieg mit Hilfe eines Block-Trades geschafft. Es wurde also ein Paket geschnürt, das an einem Stück an van Eck übergeben wurde. Doch das ist nur selten der Fall. Häufig werden die Aktien über den Markt gekauft – oder eben auch verkauft. Und das kann ein böses Erwachen geben.


    „Lösung“ wird zum eigenen Problem

    Van Eck hat das Problem des GDXJ erkannt – und hat jetzt eine „Lösung“. Und diese Lösung erklärt vermutlich die schwache Performance von vielen Werten aus der zweiten Reihe im Moment. Der Index, also das Anlageuniversum des GDXJ, soll deutlich erweitert werden. 19 neue Werte sollen in den Index aufgenommen werden. Vor allem größere Werte. Der Wert der Positionen, in die der GDXJ dann investieren kann, soll von 30 Milliarden auf rund 70 Milliarden steigen. Und damit wäre eine größere Diversifikation gegeben. Das klingt gut – aber leider nur auf den ersten Blick.
    Zum einen wird das Problem damit nur aufgeschoben. Sollte der Bullenmarkt für Gold- und Goldminen deutlicher Gestalt annehmen (wovon wir wohl alle ausgehen), dürften die Mittelzuflüsse noch einmal deutlich zunehmen. Aber es gibt noch ein viel, viel größeres Problem:
    Wenn sich das Anlageuniversum verändert, dann verändert sich eben auch die Zusammenstellung des ETF. Nun wäre es eine reichlich romantische Vorstellung, wenn man denkt: Das neu zufließende Geld wird dann in die neuen Aktien investiert. So funktioniert nur leider kein ETF. Sprich: Der ETF muss sich dem Index anpassen. Er muss also die neuen Werte auch kaufen. Woher kommt das Geld für einen solchen Kauf? Klar, alte Werte müssen zum Teil verkauft werden. BMO geht in einer Studie davon aus, dass beim GDXJ rund 40 Prozent der bisherigen Positionen verkauft werden müssen, um Geld für die neuen Aktien zu haben. Wir reden also von einer Summe von rund 2,5 Milliarden Dollar an Aktien die binnen kürzester Zeit auf den Markt kommen könnten. Und ich denke, aus Angst vor dieser Aktion von van Eck stehen derzeit viele Juniorproduzenten weitaus deutlich unter Druck als größere Produzenten. Dazu scheint van Eck bereits mit den Verkäufen zu beginnen. Und das dürfte einer der Hauptgründe für die Probleme der vergangenen Tage sein. "


    Davon wusste ich z.B. nix, aber es bringt wieder etwas mehr Licht in die Sache ...


    Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Hier mal ein schöner Erklärungsversuch vom Bussler, warum wir aktuell gerade bei den Juniors so eine anhaltende Schwäche sehen:
    .....
    Davon wusste ich z.B. nix, aber es bringt wieder etwas mehr Licht in die Sache ...


    Sehr gut und ausführlich dargelegt von Bussler.


    Die Problematik wurde hierzuvor angezeigt,mitUnterlinks, auch mehrfach in Websites erörtert.


    GOLD : Märkte und Informationen


    Von mir etwas sehr knapp in Posting 412 erwähnt:


    „Daß die Indices zuletzt relativ schwächeln, liegt aber auch an ihrer Natur, verschiedentlich aufgezeigt; sie sind wohl zu stark belegt und ziehen mit hohem Volumen durch Hedgefonds Einzelwerte mit herunter, die dort repräsentiert sind.....“


    also ich bin inzwischen all out. das ist alles zu unübersichtlich und nicht mehr einschätzbar. harre an der Seitenlinie der dinge die kommen.

    Jeder nach seiner Facon !


    Das ist bei einem größeren Depot wenig sinnvoll und effektiv. Wir kommen immer wieder auf das Stockpicking bzw. Auswahl zurück.


    Fonds können ja auch nicht ihre Anlagen 100 % verkaufen, obgleich der Vergleich etwas hinkt, denn der Vorteil des Privatmannes ist ja der, daß er viel flexibler ist oder sein kann als Fonds..


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Hehe


    das muss ich wohl glatt überlesen haben im Forum :whistling: ...


    Vielleicht hab ich es gelesen, mir aber die Zusammenhänge nicht so klar visualisiert, wie das Bussler hier erörtert hat. So lange nicht jeder das gleiche postet ist es ja Ok wenn es mal die ein oder andere Erklärung doppelt gibt .. dann es auch die letzten (wie ich) bemerken :thumbup:

  • Das ist grundsätzlich sicher richtig, aber momentan ist mir einfach zu viel Unsicherheit im Markt. Physisch bin und bleibe ich natürlich ordentlich investiert, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass die Korrektur bei den Minen und EM erst noch kommt. Dafür will ich handlungsfähig sein. Hatte zuletzt ohnehin nur 6 Werte im Depot, die ich alle mit kleinen Gewinnen oder +/- Null jetzt hergegeben habe, Klondex, Avino, Alexco, Endeavour, Kirkland, McEwen. - von Silverbear und Goldquest hatte ich mich schon Ende März mit ordentlichen Gewinnen verabschiedet.

  • GDX / GDXJ


    Dies sind interessante Ausführungen, für mich ist aber nicht alles nachvollziehbar.


    Klar ist, dass wenn in einer Bullenphase enorm viel in einen Fonds fliesst, dass jenes Geld dann auch angelegt werden muss, das heisst es können neue Aktien gekauft werden, oder aber die bestehenden Aktien müssen aufgestockt werden und jene Aktien steigen dann noch mehr.


    Gut möglich, dass aktuell Geld aus GDXJ rausfliesst, so dass Aktien verkauft werden müssen. Somit fallen die Fondspositionen als auch der Fonds.


    Was überhaupt nicht passt, ist das Ding mit GDX. Weshalb soll GDXJ nicht nur in Einzelaktien, sondern auch in GDX investieren? Macht überhaupt keinen Sinn. Und wenn tatsächlich aus Anlagenotstand statt Einzelaktien nun doch GDX gekauft wurden, müsste ja eigentlich bei erstbester Gelegenheit (Fondsabflüsse) die Position GDX verkauft werden. GDX hat sich in letzter Zeit aber sehr gut, viel besser als GDXJ, gehalten. Dies wäre nicht der Fall gewesen, wenn sich der Fonds GDXJ seiner Anteile an GDX entledigt hätte.


    So oder so: All diese komischen Sachen lassen eher vermuten, dass der Weg noch eine Zeit lang steinig sein wird.....

  • Auch zu dem Thema:



    Zitat von ...aus einem Börsenbrief.

    .Das bedeutet: Um die Investments in die neuen Positionen zu finanzierten, muss der Fonds seine derzeitigen Positionen erheblich abbauen. Die Scotiabank schätzt den Umfang dieser Verkäufe auf rund 2,6 Milliarden Dollar, was zwischen 2,5% bis 8% jeder einzelnen Position entspricht.

    Auf der anderen Seite sollen 23 Titel neiu in den GDXJ aufgenommen werden. Wobei mir nicht ganz klar ist inwiefern es sich dabei um Juniors handeln soll. Nochmal der Börsenbrief:



    Zitat von ..

    Die Scotiabank erwartet erhebliche IndexKäufe in folgenden 19 der 23 Neuaufnahmen:

    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/bild1farwt.jpg]

    Übrigens: Die Parole Alles gegen Deutschland! ist straffrei.


    …und die Parole : ’ Deutschland verrecke’…auch.

  • evtl nutzt der GDXJ den GDX als cashreserve?? das hiesse ständige Käufe / Verk., daher kein Kaufdatum. Dann müsste der Anteil im Tief Nahe Null und im Hoch sehr gross sein.

    Tretminen reissen ein Bein ab, Wasserminen versenken Schiffe, Goldminen vernichten viele Anleger. :!:

  • Sollte der Erklärungsversuch Busslers richtig sein, wundert mich dennoch, weshalb sich bei über einem längeren Zeitraum steigenden Edelmetallpreisen scheinbar nicht genügend andere Käufer finden, die etwaige Umschichtungen/Verkäufe von solch Fundamentalperlen wie KDX aber auch anderer "Perlen" in der jetzigen, klar für Edelmetalle sprechenden Weltsituation vehement zum Kauf nutzen.


    Besonders am Beispiel von Klondex, die sich, sollte der Abverkauf noch ein paar Tage anhalten, trotz erstklassiger Aussichten für dieses Jahr und die nächsten Jahre während eines kräftigen Goldpreisanstieges in kürzester Zeit halbiert haben könnte, sieht man, in welch schwachen Händen sich die Minen immer noch zu befinden scheinen. Oder anders gesehen: dass sich trotz des sich abzeichnenden Turnarounds der Edelmetalle immer noch keine größere Käuferschicht für Minen gefunden hat. Insbesondere für die kleinen bis mittelgroßen Produzenten und Explorer.

  • Viele Leute sind in 2016 auf den fahrenden Zug im Minen Sektor aufgesprungen und haben die herbe Korrektur in der 2. Jahreshälfte mit erlebt. Das verunsichert natürlich und schürt Angst vor weiteren Verlusten.
    Vielleicht aber startet die letzte und größte Aufwärtswelle erst in einigen Monaten... Das sie startet da glaube ich fest dran. Daher sollten die Käufer bereit stehen sobald es nochmals eine Korrektur im Sektor gibt.Und dann donnert der Zug richtig los!

    • Offizieller Beitrag

    Hier nähere Details, Erklärungen sowie Kommentare zu den gewaltigen Umstellungen im GDXJ.


    Angehängt die Tabelle der zu verringernden Aktienbestände. Besonders beachtenswert die Zahl der adäquaten Tagesvolumen, tw. beachtliche Größen.
    Z.B. bei der oft zitierten Klondex wird der Bestand im GDXJ von 1,35 auf 0,71 % reduziert entsprechend 2,5 Tagesumsätzen !


    http://www.zerohedge.com/news/…19/real-message-gdxj-mess


    Grüsse
    Edel

  • Diese Situation sollte doch wellen schlagen Richtung nicht-goldbugs und die nicht investierten zur Aktivität bewegen. ?!Wartet man jetzt auf einen rücksetzer oder positioniert man sich frühzeitig ist die Frage.
    Mit Blick auf die comex daten könnte man ja noch etwas warten, kann aber auch ganz schnell gehen.
    Ob man nochmal 5-15%runter geht in den einzelnen Werten oder nicht spielt keine Rolle denke ich. Upside risk ist mit Blick auf das big picture zu hoch, ich vervollständige mein depot die Woche.

  • Aus dem zero-hedge Artikel:


    Look at these numbers! Most importantly, look at the “Days to Trade” column.
    It represents how many average days’ volume the estimated index flows will take to complete.
    These are big numbers.


    Beispielsweise bei Teranga sind 15,7 Tage angegeben, der aktuellere Kursverlauf von Teranga sind dementsprechend aus.
    (wobei es hierfür auch andere Gründe geben kann)

  • Da so eine Situation nicht alltäglich ist und wohl auch in der nächsten Zeit so nicht mehr vor kommt, sehe ich hier für mich durchaus feine Gelegenheiten um bei dem einen oder anderen Wert einzusteigen.
    So günstig werden wir diese Juniors nicht mehr sehen.

  • Überall Blasen (Anleihen) und hohe Bewertungen (Aktienmarkt). Nur Rohstoffe und Minen sind noch preislich angemessen bis günstig.


    Ich gehe da überein mit Uwe Bergold: Die letzte Blase, die noch fehlt, wird in den nächsten jahren bei den Rohstoffen und Minen entstehen. Der Rohstoff-Bullenmarkt hat 2015/2016 wieder begonnen und wird in den nächste Jahren die letzte und heftigste Bewegung nach oben machen. Danach bricht alles zusammen.


    Deswegen jetzt nicht zu lange zögern, sondern ans Kaufen denken.

    "Kämmerer" nennt man den Beigeordneten bzw. Dezernenten, der für den Haushalt einer Stadt oder eines Landkreises zuständig ist.

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