Hallo pandafan, du siehst das zu eng, das Thread-Thema ist "kurz- und mittelfristige Spekulation" und das hat mit Wissenschaftlichkeit und Objektivität wenig zu tun. Es geht hier mehr um Annahmen, Vorstellungen und Ideen von einzelnen Subjekten. Entschuldige das ich deine Gedankengänge falsch interpretiert habe, aber oft sind Aussagen eben mißverständlich oder zweideutig, aber vielleicht hast du ja Informationen oder Vorstellungen die den "Outbreak" des Virus fur uns erklärbarer machen. Ich freue mich deine Meinung zu lesen.
Retroperspektiv hat meine Aussage womöglich eine andere Interpretation zugelassen, ich bezog mich allerdings relativ wertneutral darauf, dass ein Impfstoff eben ein abgeschwächtes / wie auch immer unschädlich gemachtes Virus erfordert - ohne hieraus Implikationen für die aktuelle Lage zu ziehen. Ich kann aber natürlich nachvollziehen, dass das anders interpretierbar ist.
Das Problem jeder Aussage zum Thema ist, dass es sich um ein klassisches Fermi-Problem handelt. Frei nach "Wie viele Rollkragenpullovernäherinnen gibt es in Wuhan?" ist die Frage "Wie gefährlich ist das Virus?" eine Frage, die auf Grund fehlender Information (wenn nicht fehlerhafter / bewusst fehlerhafter Informationen) nicht akkurat beantwortet werden kann, die aber meines Erachtens nach relativ gut abgeschätzt werden kann.
Rein epidemologisch geht Neil Ferguson, britischer Wissenschafter, auf Basis des bisher bekannten R0 von 2019-nCoV von einer Zahl zwischen 30.000 und 200.000 Infektionen, stand gestern, aus. Das ist eine Divergenz von Faktor 15 bis Faktor 100 zum gestrigen kommunizierten Stand. Mit anderen Worten: Das Zeug breitet sich ziemlich übel aus. Da es symptomatisch relativ ähnlich zu SARS ist (derzeit aber fröhlich mutiert...), würde ich über den Daumen auf 10 bis 15 % Mortalität peilen.
Zum Ausbruch: Es kann eine Zoonose sein, das würde genetisch naheliegen und wäre nicht verwunderlich. Was für eure Hypothese spricht - eine menschliche Manipulation des Virus - ist, dass die Verbreitung von 2019-nCoV um ein vielfaches schneller erfolgt als es bei SARS der Fall war - was ein Kriterium bei der Entwicklung eines biologischen Kampfstoffs wäre, zudem scheint die akute Letalität, verbunden mit einer asymptomatischen Infektiosität (bis zu 10 Tage!) wie gemacht für einen Kampfstoff.
Sprich: Wäre es ein Kampfstoff, hätten die Chinesen Ihre Arbeit gut gemacht. Weiterer Argumentationspunkt: Ende Dezember / Anfang Januar hatten Inhaftierungen stattgefunden, als erstmals auf das Virus aufmerksam gemacht wurde, der Ausbruch wurde zu Beginn also mit aller Macht verschleiert.
Andererseits irritiert mich das Vorgehen der chinesischen Regierung in der Hinsicht: Ein on-purpose entwickelter Kampfstoff wäre hinsichtlich des Verhaltens bekannt, weshalb ist das hier offensichtlich nicht der Fall?
Die einfachste Erklärung ist meines Erachtens nach nach wie vor eine Zoonose, sprich: Es wundert nicht, dass derartige Viren auf den Menschen überspringen, wenn man sich kulinarischen Varietäten wie Fledermaussuppe hingibt.
Trotz dessen ist die prinzipielle Möglichkeit der Richtigkeit eurer Überlegungen natürlich nicht von der Hand zu weisen - wollte ich auch gar nicht derart kategorisch, wie es dargestellt wurde.
Lediglich ist eine Zoonose (wie vielfach in den letzten Jahren, beispielsweise bei Ebola oder eben auch SARS, geschehen!) einfach eine naheliegendere Variante, ohne übermäßig viele andere Variablen berücksichtigen zu müssen.
Peace @woernie