Wirtschaftskrise 2019+ und eure Berichte

  • @LehmannBrothers also gehst du nicht davon aus das die FED im Herbst bzw. spätestens im Frühjahr 23 einen 180 Grad Turn macht?


    Was passiert dann mit den Rentenansprüchen der Amis, wo doch alles auf dem Aktienmarkt aufgebaut ist?


    Das gäbe Bürgerkrieg, wenn die wirklich nicht mehr einschreiten.

    Wir werden an einen Punkt kommen an dem es keine Rolle mehr spielt was die FED macht.


    Was die Renten-"Ansprüche" betrifft so ist das schon treffend formuliert. Die Leute werden den Begriff "Gegenparteirisiko" auf die Harte Tour lernen müssen.


    Bevor die Scheisse aber so richtig in den Staaten durch den Ventilator fliegt wird es in der EU mit € ungemütlich.

    Ich bin früher täglich zur Börse gegangen, weil ich nirgendwo auf der Welt so viele Dummköpfe pro Quadratmeter treffen kann wie dort. (Kostolany)

  • Lautstarker Unmut an Öl-StandortHabeck redet in Schwedt gegen wütende Menge an



    [Blockierte Grafik: https://apps-cloud.n-tv.de/img/23431862-1656525416000/17-6/750/HabeckSchwedt2906.jpg]


    Besser kann man einem Volk nicht zeigen, was man von ihm hält.
    Das Bild sagt alles. :thumbdown:

    Lernen, ohne zu denken, ist töricht; denken, ohne zu lernen, ist gefährlich."Konfuzius"


    Alle Mitteilungen in diesem Forum sind als reine private Meinungsäußerung zu sehen und keinesfalls als Tatsachenbehauptung. Hier gilt Artikel 5 GG und besonders Absatz 3 (Kunstfreiheit-Satire)
    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Um die voranstehenden Beiträge kurz auf einen Punkt zu bringen:


    Wer vorausfrisst wird nachhungern müssen!

    So einfach ist das.

    "Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."


    Carl Burckhardt


    Nicht Links gegen Rechts, "Regierte gegen Regierende" ist der neue Wahlkampfslogan

  • Was passiert dann mit den Rentenansprüchen der Amis, wo doch alles auf dem Aktienmarkt aufgebaut ist?


    Das gäbe Bürgerkrieg, wenn die wirklich nicht mehr einschreiten.

    Das gibts schon seit etlichen Jahren. Gerade im öffentlichen Dienst einiger Bundesstaaten: Die Pensionen haben Spezialisten an den Finanzmärkten verzockt!! Pensionäre kriegen jetzt nix oder Sozialhilfe. Gabs vor
    Jahren mal ne ARTE-Doku zu ...

  • [Blockierte Grafik: https://apps-cloud.n-tv.de/img/23431862-1656525416000/17-6/750/HabeckSchwedt2906.jpg]


    Besser kann man einem Volk nicht zeigen, was man von ihm hält.
    Das Bild sagt alles. :thumbdown:

    Daß das Bild so auf N-TV gezeigt wird finde ich beachtlich. Wollen uns die Medien genau das sagen? Wird hier schon Stellung gegen die Politik bezogen :hae:

  • Nicht ohne zu frieren.

    Niemand soll hungern ohne zu frieren. :!:

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Bauernproteste in den Niederlanden: Stimmung kippt – Umweltministerin erhielt Gülle in den Vorgarten — RT DE


    Die Stimmung bei den Bauernprotesten in Holland wird aggressiver. Die Pläne der Regierung zur Verringerung der Stickoxid- und Ammoniakemissionen würden knapp ein Drittel der holländischen Bauer existentiell vernichten.


    Es kommt landesweit zu Blockaden vor Regierungsgebäuden, auf Autobahnen und an Grenzstationen.


    [Blockierte Grafik: https://cdni.russiatoday.com/deutsch/images/2022.06/thumbnail/62bd5892b480cc1792572f1a.jpg] ANP / AFP
    Polizeieinsatz während einer Demonstration von Landwirten gegen die vom Kabinett vorgeschlagene Stickstoffpolitik in Den Haag, Holland, am 28. Juni 2022.




    Mit Beginn der landesweiten Bauernproteste in den Niederlanden im Verlauf der letzten Woche hat sich die zu Beginn mehrheitlich friedliche Stimmung eindeutig aggressiver dargestellt.


    Die Regierung plant, die zulässigen Quoten für den Ausstoß von Stickstoff in der Landwirtschaft massiv zu reduzieren.


    Ausgehend von den Ereignissen am Wochenbeginn kommentierte der holländische Ministerpräsident Mark Rutte laut Angaben der Deutschen Presseagentur am Rande des Nato-Gipfels am Mittwoch in Madrid:


    "Dieses Verhalten sprengt alle Grenzen." Auf seinem Twitter-Kanal schrieb Rutte tags zuvor:
    Aus Protest gegen geplante Umweltauflagen legten die Bauern in weiten Teilen des Landes stundenlang den Verkehr lahm. Mit Dutzenden Treckern und Heuballen blockierten sie am Montag Autobahnen, Auffahrten und Landstraßen."


    BB

  • Umweltministerin erhielt Gülle in den Vorgarten

    Noch ist es nur die Güllotine. :D

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Hallo GSF,


    mit Verlaub und ganz im Vertrauen und unter uns, möchte ich da meine Meinung auch mal zu kund tun ...


    [Blockierte Grafik: https://apps-cloud.n-tv.de/img/23431862-1656525416000/17-6/750/HabeckSchwedt2906.jpg]


    Mir ist das ehrlich gesagt vollkommen egal, ob sich die Leute über diese Politik aufregen oder nicht! Schließlich ist es doch allen bekannt gewesen, was sie (wenn sie denn regieren) versprochen haben zu tun und die Bevölkerung, wollte es explizit genau so haben!


    Meiner Meinung nach, sollen diese Leute (ob hier bei mir, oder da bei denen) ihre verdammte Klappe halten und endlich ihr lang ersehntes Ergebnis ihres Handelns, würdevoll und mit stolz hinnehmen, so wie es sich für einen mündigen Bürger dieser freien demokratischen deutschen Republik in einer freien demokratischen EU, gehört!


    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich die Nase gestrichen voll davon habe!
    Vorher hatten sie alle eine große Klappe und haben jeden der diese Ereignisse kommen sah, als Schwurbler und Verschwörungstheoretiker, Querdenker und ja sogar als Nazi beschimpft!


    Und was ist jetzt, jetzt maulen und heulen diese Großmäuler herum und wollen es wider auf die anderen abwälzen ... Wenn ich das schon immer höre, mimi mimi mimi bäää - Schluß jetzt mit dieser Mäusescheiße!


    Die sollen sich gefälligst beim Amt melden, ihr scheiß ALG1 abholen, ihren ganzen kredietfinanzierten Scheißdreck versteigern und dann ab ins Harz4 gehen, meinetwegen auch unter der Brücke!


    Sie wollten es ja genau so haben, schließlich haben sie diese Regierung damit beauftragt!


    Das ist genauso wie mit diesem Coronamisst, genau das gleiche! - Ich hatte auch versucht die Leute in meinem Umfeld vor der Wahl aufzuklären und zu schützen, genau so wie mit diesem Coronadreck!


    Mit dem gleichem Ergebnis, Freunde und Bekannte, ja sogar Verwandte wandten sich ab ... (jetzt auch mit toten Coronajüngern und/oder jetzt arbeitslosen rot-rot-grün-jüngern).


    Was haben wir uns ((auch hier im GSF") die Schnauze fusselig geschrieben, die Finger wund geplappert (und umgekehrt) und für was, oder was brachte es? - Ich kann mich noch daran erinnern, wie wir hier im "GSF" darüber diskutierten, wie man am besten mit denen Leuten umgehen sollen und dann, dieses ewige für und wieder, bis zum Erbrechen ...


    Jemand hier im "GSF" meinte da mal so "sinngemäß" in die "Runde" ... das man sich mit dehnen nicht weiter auseinander setzen soll, keine Aufklärung betreiben soll und sie in ihr Glück rennen lassen soll, weil es eben nichts bringt außer Ärger und einem selbst die Zeit stiehlt! -oder so ähnlich- ... und damit hatte derjenige auch Recht!


    Meinethalben - es war so zur letzten Machtergreifung (2021) im "besten Deutschland das es je gab" - hörte ich damit auf, noch irgendetwas aufzuklären zu wollen! -Schluss und nie wieder-


    Deshalb noch einmal: Das sind die Ergebnisse ihres Handelns und somit gibt es keinen Grund zur Klage!


    Und eines zum Schluss noch: Was ich überhaupt nicht mehr hören will und kann, ist diese erbärmliche und verlogene Mist-Antwort darauf: - "Ich habe die ja gar nicht gewählt!" -


    Gruss


    bettel


    Edit sagte: So und nu gehe ich mal ein bisschen güldenes Schoppen, weil - es gibt ja keine Probleme ... :S

    Important information of the German "Propaganda Ministry":


    - Gold ist ein barbarisches Relikt und man kann es nicht essen!
    - Gold bringt keine Rendite und auch keine Zinsen!
    - Gold kann fallen und außerdem ist Gold böse!
    - Gold kann verboten werden, um das Volk zu schützen!


    - Mehr als 1000 Gründe die für Geld sprechen: "Hier ist Ihr Geld sicher (FBL)!" :D

    Einmal editiert, zuletzt von bettelmann ()

  • Hier war Habeck in Schwedt/ Brandenburg, ich kann die Aussagen von @ Bettelmann verstehen, aber konkret im Osten
    ticken die Uhren anders.


    Die Grünen erhielten in Brandenburg ca. nur 50% soviel Stimmen wie die AFD!


    Ergebnisse Bundestagswahl in Brandenburg


    Der OSTEN wählt nicht GRÜN in Vielzahl, hier gibt es z.B. nur 1114 Mitglieder in Sachsen-Anhalt,
    Landtagswahl 2021 GSD nur 5,9%...


    Schaut dann mal nach NRW (18,2% in 2022)...der Untergang wird aus dem Westen orchestriert!


    Der gemeine OSSI in meinem Umfeld hat mit dieser Regierung fertig, der Herbst wird hier heiß (auch
    bei Nullgas...)


    Grüße


    BB

  • Ich kann leider nicht so viel erzählen, da es sich Firmeninterna handelt.
    Kann aber sagen, dass die Bedingungen täglich schlechter werden. Mittlerweile muss man von ganz gezielter Sabotage ausgehen. Die deutsche Wirtschaft wird ganz gezielt in den Abgrund geführt. Und in den Führungsetagen herrscht Panik. Halten aber alle noch brav die Füße still.


    Das sind jetzt alles keine Zufälle oder ein paar Lieferschwierigkeiten.


    Hier soll tatsächlich ganz gezielt eine Wirtschaftsmacht ausgelöscht werden.


    Das geht los mit der Masseneinwanderung, der Erosion unserer Sozialsystem bis hin zum Niedergang des Euro.


    Die Preise steigen weiter unentwegt, die Lieferzeiten werden immer länger und die Löcher in den Regalen immer größer.


    Jeden Tag gibt es eine neue Krise. Ich weiß jetzt gar nicht wie viele Krisen es gibt. Das ganze Land ist eine Krise.
    Hunger, Armut, Bürgerkrieg, alles scheint derzeit möglich.


    Und ja, die Eliten werden versuchen unser Land in einen großen zu verwickeln. Es scheint ein sehr heißer Herbst zu werden.

  • Hier war Habeck in Schwedt/ Brandenburg, ich kann die Aussagen von @ Bettelmann verstehen, aber konkret im Osten ticken die Uhren anders.
    (...)

    Hallo bärenburger,


    meine Antwort darauf ist eindeutig: Nein, nein und nochmals nein!


    Ganz einfach deshalb, weil wir alle darunter leiden müssen! Diese verkackten Ausreden braucht kein Mensch, dass ist so wie Gendern.


    Beispiel: Er hat die nicht gewählt, Sie hat die nicht gewählt, aber letzten Endes haben sie sie doch alle gewählt - siehe Ergebnis! Auch die, die nicht gewählt haben ...


    Ich kann mich ja auch nicht beschweren und dann laufend herum heulen und sagen: "Ich habe immer die "Steuer-vermeidungs-Partei" gewählt und weil die es nicht geworden sind, bin ich jetzt kein Multimillionär geworden, also Steuerzahler las mal herüber wachsen die Kohlen ...


    Wir sitzen alle in einem Boot, mitgehangen mitgefangen - es liegt anscheinend an der Gesellschaft im allgemeinen, nicht unbedingt am einzelnem Individuum.


    Gruss


    bettel

    Important information of the German "Propaganda Ministry":


    - Gold ist ein barbarisches Relikt und man kann es nicht essen!
    - Gold bringt keine Rendite und auch keine Zinsen!
    - Gold kann fallen und außerdem ist Gold böse!
    - Gold kann verboten werden, um das Volk zu schützen!


    - Mehr als 1000 Gründe die für Geld sprechen: "Hier ist Ihr Geld sicher (FBL)!" :D

    Einmal editiert, zuletzt von bettelmann ()

  • "Dieses Verhalten sprengt alle Grenzen." Auf seinem Twitter-Kanal schrieb Rutte tags zuvor:
    Aus Protest gegen für geplante Umweltauflagen legten die Bauern Klimaaktivisten in weiten Teilen des Landes stundenlang den Verkehr lahm. Mit Dutzenden Treckern und Heuballen festgeklebten Menschen und ausgekipptem Pflanzenöl blockierten sie am Montag Autobahnen, Auffahrten und Landstraßen."


    Echt, sowas geht doch mal garnicht!

  • Pause zum Nachdenken: Geld ohne Wert in einer sich rasch auflösenden Welt


    https://thephilosophicalsalon.…dly-disintegrating-world/


    Die Beschleunigung des "Notfallparadigmas" seit 2020 hat einen einfachen, aber weithin geleugneten Zweck: den sozioökonomischen Zusammenbruch zu verschleiern. Im heutigen Metaversum sind die Dinge das Gegenteil von dem, was sie zu sein scheinen. Bei der Eröffnung von Davos 2022 machte IWF-Direktorin Kristalina Georgieva die Pandemie und Putin für das "Zusammentreffen von Katastrophen" verantwortlich, mit denen die Weltwirtschaft nun konfrontiert ist. Das ist keine Überraschung. Davos selbst ist keine Verschwörungszentrale, sondern das Sprachrohr der zunehmend panischen Reaktionen der Eliten auf unüberschaubare systemische Widersprüche. Die Davoser verstecken sich inzwischen hinter Lügen wie ein Haufen nervöser Kinder. Während sie uns weiterhin erzählen, dass der kommende Einbruch die Folge globaler Widrigkeiten ist, die die Welt überrumpelt haben (von Covid-19 bis Putin-22), ist das Gegenteil der Fall: Die abstürzende Wirtschaft ist die Ursache für diese "Unglücke". Was uns als äußere Bedrohung verkauft wird, ist in Wirklichkeit die ideologische Projektion der inneren Begrenzung und der fortschreitenden Zersetzung der kapitalistischen Modernität. In systemischer Hinsicht hält die Notsucht den komatösen Körper des Kapitalismus künstlich am Leben. Der Feind wird also nicht mehr konstruiert, um die Expansion des Empire zu legitimieren. Stattdessen dient er dazu, den Bankrott unserer schuldengeplagten Wirtschaft zu verschleiern.



    Seit dem Fall der Berliner Mauer hat die Entfaltung des vollen Potenzials des Kapitals, auch bekannt als Globalisierung, nach und nach die eigenen Möglichkeiten des Kapitals untergraben. Die Antwort auf diese implodierende Entwicklung war schließlich die Entfesselung globaler Notlagen, die immer dauerhafter sein müssen und durch immer größere Injektionen von Angst, Chaos und Propaganda ergänzt werden. Wir alle erinnern uns, wie alles um die Jahrtausendwende begann, mit Al-Qaida, dem "globalen Krieg gegen den Terror" und Colin Powells winzigem Fläschchen mit weißem Pulver. Daraufhin folgten die Taliban, der Islamische Staat, Syrien, die nordkoreanische Raketenkrise, der Handelskrieg mit China, Russiagate und schließlich COVID-19 - in einem Crescendo der Gefühle. Nun scheint sich ein neuer Kalter Krieg anzubahnen, vielleicht die Mutter aller Notfälle. Der elementare Grund für diese Entwicklung ist, dass das System, je näher es dem Zusammenbruch kommt, umso mehr exogene Krisen benötigt, um die Bevölkerung abzulenken und zu manipulieren, während es seinen Untergang hinauszögert und den Boden für seinen autoritären Wechsel bereitet.



    Die Geschichte lehrt uns, dass Imperien, wenn sie kurz vor dem Zusammenbruch stehen, zu repressiven Regimen des Krisenmanagements erstarren. Es ist kein Zufall, dass unser Zeitalter der seriellen Notfälle mit dem Platzen der "Dot-Com-Blase" begann - dem ersten globalen Marktcrash. Ende 2001 waren die meisten technologielastigen Unternehmen pleite, und im Oktober 2002 war der Nasdaq-Index um 77 % gefallen, was die strukturelle Schwäche einer "neuen Wirtschaft" offenbarte, die von Schulden, kreativer Finanzierung und dem Ausbluten der Realwirtschaft angetrieben wurde. Seitdem wurde die Simulation von Wachstum durch die Inflation von Finanzwerten durch die Herstellung globaler Bedrohungen geschützt, die von den Medien gebührend verpackt und verkauft wurden. In Wahrheit ging es beim Aufstieg der "New Economy" in den späten 1990er Jahren weniger um das Internet als um die Schaffung eines riesigen Apparats zur Simulation von Wohlstand, der ohne die Vermittlung von Massenarbeit funktionieren sollte. Damit war der Weg frei für die neoliberale Ideologie des "beschäftigungslosen Wachstums" - die von der Linken enthusiastisch vertretene Illusion, dass eine Finanzblasenwirtschaft ein neues kapitalistisches Eldorado entfachen könnte. Obwohl diese Illusion nun vor unseren Augen zerplatzt ist, scheint niemand den Wunsch zu haben, sie anzuerkennen.



    Seit Virus eingeschritten ist, um die Notstandsbarriere noch höher zu legen (bevor er pausiert und möglicherweise für einen späteren Einsatz wieder aufgeladen wird), sind wir wieder bei den gleichen alten Finanzmanövern angelangt. Auch wenn die brandneue Infektion des Westens Russland heißt - nicht zuletzt wegen seiner nachgewiesenen historischen Vergangenheit (UdSSR) -, ist es von entscheidender Bedeutung zu erkennen, dass die überstürzte Feindbildung und Panikmache jetzt verzweifelt ist, da sie auf der aggressiven Leugnung des strukturellen Versagens beruht. Wie ein Virus schirmt uns der Ukraine-Krieg vor dem wahren Horror des totalen sozialen Zusammenbruchs durch Schulden und Börsencrash ab. Diese perverse Situation muss zu ihrer eigentlichen dialektischen Schlussfolgerung weiterentwickelt werden: Die einzige Möglichkeit, der zerstörerischen Abfolge von Notfällen ein Ende zu setzen, besteht darin, der selbstzerstörerischen kapitalistischen Logik ein Ende zu setzen, die sie nährt.



    Nach dem Zusammenbruch der letzten Periode der Mobilisierung der Massenarbeit - dem fordistischen Boom der Nachkriegszeit - ist der Kapitalismus in seine endgültige Krise eingetreten, in der sich das fiktive Geld immer mehr vom durch die Arbeit vermittelten Wert abkoppelt. Bereits in den 1980er Jahren führte die unumkehrbare Erosion der Arbeitssubstanz des Kapitals, ausgelöst durch die Dritte Industrielle Revolution (Mikroelektronik), zu einem transnationalen Kredit- und Spekulationssystem, das schnell alle Formen des Geldkapitals durchdrang. Diese gespenstische Geldmasse ist durch Selbstbefruchtung immer weiter gewachsen, so dass - wie u.a. Robert Kurz bereits dargelegt hat -[i] nur ihre künstliche Ausweitung die Mobilisierung von Liquidität in der realen Welt ermöglicht. Das Wirtschaftswachstum in den 1990er Jahren wurde durch einen "Recycling-Mechanismus" angeheizt, bei dem die Nachfrage, die Kaufkraft und die Produktion von Waren und Dienstleistungen durch gefälschtes (spekulatives) Geld gestützt wurden. Die Realwirtschaft basierte nicht mehr auf Arbeitseinkommen und -erträgen, sondern wurde durch Preisspekulationen auf Finanzanlagen angetrieben - Haufen von fiktivem Geld ohne Wertsubstanz. Dieser Kreislauf der Pseudoakkumulation, der darauf beruht, dass Finanzliquidität in Produktion und Konsum zurückfließt, ist das bestimmende Phänomen unseres schuldengetriebenen, inflationären "Notkapitalismus". Zwangsläufig stützen immer größere Mengen fiktiven Kapitals die Produktion, so dass ein wachsender Anteil der realen Akkumulation am Spekulationsprozess teilnimmt.



    Die derzeitige groteske Überbewertung aller Risikoaktiva (Aktien, Anleihen und Immobilien) deutet darauf hin, dass die Eliten weiterhin ihr politisches Spielbuch anwenden werden, um Zeit zu gewinnen und das Platzen einer Schuldenblase hinauszuzögern, mit deren Aufblasen sie bereits Jahre zuvor begonnen hatten, bevor Covid und Putin zu beliebten Sündenböcken wurden. Die Hüter des kapitalistischen Grals haben für uns einen immerwährenden Zustand der Angst geplant, in dem verzweifelten Bemühen, den sich seit Jahrzehnten anbahnenden Währungsabwertungsschock hinauszuzögern. Obwohl sie dies mit immer zynischeren Methoden tun, scheinen sie die Einzigen zu sein, die zumindest erkennen, dass ein solcher Schock das Weltsystem in die Knie zwingen würde. Deshalb ist die Finanzaristokratie bereit, so ziemlich alles zu tun, was in ihrer Macht steht, um den Fortbestand unseres maroden Wirtschaftsmodells zu sichern. Damit beweisen sie ein größeres Verständnis für unseren Zustand als diejenigen, die ihn theoretisch besser beurteilen sollten: die so genannte postmarxistische Intelligenz und die postmoderne Linke in all ihren inkonsequenten Ausprägungen. Bedauerlicherweise haben die "nützlichen Idioten" der Linken ihren grundlegenden Auftrag, die politische Ökonomie zu kritisieren, längst verraten und sind damit direkt in die sich anbahnende Katastrophe verwickelt.



    Die Technokraten am Ruder der Titanic haben mehr als nur eine Ahnung, dass das Schiff auf den Eisberg zusteuert. Da ihnen die politischen Argumente ausgegangen sind (wie in der jüngsten Debatte über Sparmaßnahmen oder Konjunkturprogramme), haben sie sich für ein kontinuierliches Programm der Angst und Propaganda entschieden, um das Unbeherrschbare zu bewältigen. Entscheidend ist, dass sie wissen, was den meisten von uns kontraintuitiv erscheint: dass der Zusammenbruch unserer überholten Produktionsweise nur durch 1) einen stetigen Strom globaler Notfälle, 2) die kontrollierte inflationäre Zerstörung der zunehmend unproduktiven Realwirtschaft und 3) die autoritäre Umgestaltung der liberalen Demokratie hinausgezögert werden kann.

    Ich bin früher täglich zur Börse gegangen, weil ich nirgendwo auf der Welt so viele Dummköpfe pro Quadratmeter treffen kann wie dort. (Kostolany)

    2 Mal editiert, zuletzt von LehmannBrothers ()

  • Teil 2


    Das kranke Theater des Ukraine-Krieges ist also ebenso wie die bösartig aufgebauschte Covid-Affäre eine Folge des panischen Bewusstseins der Eliten, dass der Zusammenbruch nun überfällig ist. In der Tat wissen die heutigen Manager des "Krisenkapitalismus", dass ein Zusammenbruch notwendig ist, damit ein neues Geldsystem entstehen kann. Entscheidend ist, dass sie auch erkennen, dass der Zusammenbruch als geplante Zerstörung des gegenwärtigen Modells erfolgen muss, was es ihnen ermöglichen würde, ihre Machtposition innerhalb des bevorstehenden neofeudalen kapitalistischen Normalzustandes zu erhalten und sogar zu stärken. Lebensmittel- und Energierationierung, Massenvereisung, Sozialkredite und Geldkontrolle über digitale Währungen sind längst in
    den kapitalistischen Kuchen der Zukunft eingebacken. Wahrscheinlich ist dieses Szenario bereits Teil unserer kollektiven Vorstellungskraft, da uns seine Unausweichlichkeit aufgrund höherer Gewalt eingeredet wird.



    Die Ukraine liefert uns ein buchstäbliches Bild des oben beschriebenen Mechanismus. Hinter ihren Moralvorstellungen sabotieren unsere westlichen Politiker unter dem Druck ihrer Finanzbosse weiterhin die Diplomatie, indem sie Russland mit Sanktionen belegen und tonnenweise Waffen in die Ukraine pumpen sowie Finanzhilfen in Milliardenhöhe leisten. Abgesehen von der parallelen Bequemlichkeit dubioser Waffen- und Geldgeschäfte besteht das Ziel darin, einen Konflikt absichtlich auszuweiten, der Tausende zu Kanonenfutter macht und gleichzeitig die Flammen eines potenziellen Atomkriegs anfacht. Wie bei Covid ist das Paradigma der Angst unerlässlich, um uns zu psychologischem Gehorsam zu zwingen. Um den Schaden noch zu vergrößern, kauft die EU weiterhin russisches Gas und Öl, die unerlässlich sind, um den Anschein von Wohlstand aufrechtzuerhalten. Mit anderen Worten, die europäischen Staats- und Regierungschefs wollen alles haben: Sie nehmen mit der einen Hand (Sanktionen) und geben mit der anderen Hand zurück (sogar in Rubel), um Energie und andere Rohstoffe zu sichern.



    Nichts hindert uns also daran, mindestens zwei Punkte zu verbinden. Wir haben eine Wirtschaft im freien Fall, deren Notlage durch die Verschuldungssucht und die astronomischen "Alles-Blasen" kaum verdeckt wird. Und da ist das voyeuristische Spektakel der täglichen Massaker, die absichtlich jedes sinnvollen soziohistorischen Kontextes beraubt und durch einseitige Propaganda angeheizt werden. Die Zusammenhänge zu erkennen bedeutet, zu verstehen, dass der Zweck des ukrainischen Notstands darin besteht, die Gelddruckmaschine am Laufen zu halten und gleichzeitig Putin die Schuld am weltweiten Wirtschaftsabschwung zu geben. Der Krieg dient dem gegenteiligen Ziel: nicht der Verteidigung der Ukraine, sondern der Verlängerung des Konflikts und der Ankurbelung der Inflation, um die katastrophalen Risiken auf dem Schuldenmarkt zu entschärfen, die sich wie ein Lauffeuer auf den gesamten Finanzsektor ausbreiten würden. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Aktienmarkt eine Art Derivat des Schuldenmarktes ist, der daher mit äußerster Vorsicht behandelt werden muss. Während der "assistierte Selbstmord" der Realwirtschaft durch negative Angebotsschocks die Verbraucherpreisinflation verschärft, entlastet letztere vorübergehend die Mega-Schuldenblase und schiebt so den Crash hinaus.



    Das Hauptanliegen der Geldpolitik in der jüngsten Vergangenheit war die Stabilisierung der Verschuldung, um das Risiko eines Ereignisses zu verringern, das die Wirtschaft und damit unsere Gesellschaften in den Abgrund reißen würde. Der ständig wachsende Schuldendruck muss regelmäßig gemildert werden, und dabei hilft die Preisinflation. Und wie? Indem die Blase am Anleihemarkt abgebaut wird, da die Inflation den realen Wert der Schulden verringert. Natürlich besteht die Gefahr, dass sich die inflationäre Dynamik verselbständigt (Hyperinflation). Der springende Punkt ist jedoch, dass unsere Herren in die Falle getappt sind: Sie haben keine andere Möglichkeit, als die Realwirtschaft zu unterdrücken und gleichzeitig zu versuchen, die Lebensdauer des allmächtigen, aber gefährlich volatilen Finanzsektors zu verlängern. Was um jeden Preis vermieden werden muss, ist ein durch die Schulden ausgelöstes Ereignis. In der gegenwärtigen verdrehten Situation braucht jedes künstliche Wachstum der Schuldenblase ein gewisses Maß an deflationärer Erleichterung, die heute durch Krieg und steigende Verbraucherpreisindizes garantiert ist. Diese perverse Logik wird deutlich, wenn man sich beispielsweise die US-Margin Debt ansieht, also das Fremdkapital, mit dem an der Börse operiert wird. Seit Oktober 2021 sind die Margin Debt um 14,5 % gefallen, während der Nasdaq 17,6 % verloren hat. Aus diesem Grund ist die Ukraine ein Kollateralschaden.



    Die traurige Wahrheit ist, dass "Putins Krieg" (wie der "Krieg gegen Covid") das Platzen der "Alles-Blase" verzögert, weshalb die Ukraine auf dem Altar eines langwierigen Massakers für Freiheit und Demokratie geopfert wird. Das eigentliche Ziel ist nicht, den Ukrainern zu helfen (und auch nicht, Russland zu vernichten), sondern den wiederkehrenden Alptraum des "Lehman-Schocks" zu vertreiben, der uns heute ins Chaos stürzen und die dünne Schicht des monetären Wohlstands zerstören würde, die uns vor dem Blick in den Abgrund bewahrt. Unterm Strich ist die sofortige Liquidität per Mausklick das einzige Objekt, das für die schuldenbasierte Finanzindustrie zählt. Und indem sie die Schuldenblase durch die Erosion der Kaufkraft und die Kompression der Nachfrage deflationieren, bereiten sich die Finanzeliten heimlich auf weitere Quantitative Easing-Programme vor, um das System weiter mit dem benötigten Geld zu überschwemmen. Neue QEs, vielleicht unter einem anderen Namen, könnten bald angekündigt werden, auch wenn sie den Anstoß eines kontrollierten Unfalls benötigen, der schwerwiegend genug ist, um eine sofortige Druckaktion zu garantieren. In dieser Hinsicht sollte der Präzedenzfall von 2018 nicht ignoriert werden. Damals hielt der Schein einer quantitativen Straffung (Verringerung der Fed-Bilanz) nur ein paar Monate an, bevor er zu einer Kehrtwende gezwungen wurde. Und als das Spiel im Sommer 2019 erneut versucht wurde, erinnerte die Krise am Repo-Markt Mitte September alle daran, wie wichtig die Liquiditätsbazooka der Zentralbank ist.



    Die Quintessenz ist, dass bei einem Ende der Geldspritzen der Zentralbank ein rascher Anstieg der Leitzinsen einen Marktcrash mit Zahlungsausfällen auf der ganzen Welt zur Folge hätte. Entweder halten sich also alle an das Drehbuch, oder die ganze Show wird abgebrochen, und damit auch das System. Heute sehen wir bereits die Auswirkungen der jüngsten Zinserhöhung der Fed um 0,5 % auf den US-Immobilienmarkt. Die Zinserhöhungen haben die Hypothekenzinsen in die Höhe getrieben, was den Immobilienmarkt unter Druck setzt. Doch während die Stimmung der Hauskäufer auf einem historischen Tiefstand ist, bleibt die Stimmung der Hausbauer relativ hoch - was bestätigt, dass es keine sinnvolle Korrelation mehr zwischen den realen wirtschaftlichen Bedingungen und der Spekulation mit Vermögenspreisen gibt; denn schließlich ist es die Federal Reserve, die durch den Kauf von hypothekarisch gesicherten Wertpapieren in Massen die Immobilienblase aufbläst, wenn die Nachfrage sinkt. So sieht die monetäre Oberfläche des extremen Krisenmanagements aus. Kratzt man jedoch nur an der Oberfläche, stößt man auf die fundamentale Ursache aller geopolitischen und propagandistischen Spielchen, die gespielt werden: das unaufhaltsame Abschmelzen der Wertsubstanz des Kapitals.



    Der Geist der Inflation, der aus der Covid-Flasche entkommen ist, wird nun Putin angelastet, einschließlich seiner "apokalyptischen" Auswirkungen auf die Armen. Sie hat jedoch ihren Ursprung in der Schöpfung immenser Mengen von "Geld ohne Wert" (d.h. Geld, das nicht durch reale Akkumulation "gedeckt" ist), das, indem es in die Realwirtschaft fließt, zwangsläufig das Geldmedium selbst entwertet. Die Warenpreise steigen nicht mehr nach dem Marktgesetz von Angebot und Nachfrage. Vielmehr wird jede Nachfragesteigerung mit Geld bezahlt, das aus dem wirtschaftlichen Nichts geschaffen wird. Während die Währungsabwertung durch die lockere Geldpolitik jetzt durch negative Angebotsschocks, die durch Covid und den Ukraine-Krieg verursacht wurden, noch verschärft wird, handelt es sich in Wahrheit um ein säkulares Phänomen, das in der Auflösung des kapitalistischen Werts wurzelt.



    Es ist üblich, dass Imperien einen langsamen und schmerzhaften Tod erleiden, da sie die Ursache für ihre Implosion leugnen. Der Untergang der von den USA geführten kapitalistischen Welt begann vor mehr als einem halben Jahrhundert und wurde nur durch Wellen vorgetäuschten Wohlstands verzögert, die durch Geld(schulden)schöpfung angeheizt wurden und von denen eine kleine Elite profitierte, während die Massen mit kolossalen Schulden und Verelendung belastet wurden. In den letzten 50 Jahren hat sich die US-Bundesverschuldung um das 75-fache erhöht (von 400 Mrd. $ auf 30 Billionen $), während die Gesamtverschuldung der USA (privat und öffentlich) inzwischen die 90-Billionen-Marke überschritten hat (53-facher Anstieg). Da die meisten Währungen seit dem Zweiten Weltkrieg an den Dollar gekoppelt sind, ist auch ihre Abwertung unvermeidlich. Seit über einem halben Jahrhundert haben die USA ihren hegemonialen Dollar und die damit verbundenen Währungen schrittweise zerstört und gleichzeitig unprovozierte "Militäroperationen" im Ausland durchgeführt. Jede vorübergehende Illusion von Wohlstand wurde mit Krieg, Schulden und dem Drucken von Falschgeld erkauft.

    Ich bin früher täglich zur Börse gegangen, weil ich nirgendwo auf der Welt so viele Dummköpfe pro Quadratmeter treffen kann wie dort. (Kostolany)

    Einmal editiert, zuletzt von LehmannBrothers ()

  • Teil 3



    Die heutige Artder inflationären Abwertung tauchte als qualitativ neues Phänomenerstmals im 20. Jahrhundert auf. Jahrhundert als qualitativ neuesPhänomen auf. Seit Beginn der Industrialisierung wurde der substanzielle
    Charakter der Währungen durch ihre Edelmetallbindung gesichert, die schließlich die Form des Goldstandards und der darauf basierenden Zentralbanksysteme annahm. Das Ende des Goldstandards (15. August 1971)markierte den Beginn des ultra-finanzialisierten Wirtschaftsmodells, das uns ein halbes Jahrhundert später im Rahmen einer kolossalen Kreditexpansion immer näher an das redde rationem heranführt.



    Die globale Krise des Kapitals zeigt sich nun in Form einer neuen Stagflation (stagnierende Wirtschaft bei steigender Inflation), die Erinnerungen an die 1970er Jahre weckt. Die derzeitigen Versorgungsengpässe und die Preisexplosion bei Rohstoffen und Energie erinnern an den Ölpreisschock von 1973, als die OPEC ihre Produktion als Reaktion auf den Jom-Kippur-Krieg drosselte. Diese vergleichbaren externen Faktoren müssen jedoch mit einer gemeinsamen internen Ursache verknüpft werden, die damit zusammenhängt, dass der Kapitalismus das Ende seines internen Expansionspotenzials erreicht hat. Die Stagflation der 1970er Jahre markierte das Ende des Nachkriegsbooms, der mit der Dritten Industriellen Revolution und einem heftigen Rückgang der Profitrate infolge des exponentiellen Fortschritts der technologischen Automatisierung der Produktion zusammenfiel. Der damalige Keynesianismus scheiterte, weil er auf die wirtschaftliche Schrumpfung auf seine typische Art und Weise reagierte, nämlich mit Konjunkturprogrammen, die die Inflation nur noch weiter anheizten. So geriet der Kapitalismus in einen neuen Inflationszyklus. Der Neoliberalismus bot einen Ausweg aus dieser Sackgasse. Er zerschlug in den 1980er Jahren die Gewerkschaften, die Preis-Lohn-Korrelation und die sozialdemokratische Illusion, das kapitalistische System könne einfach durch eine Politik der Umverteilung des Reichtums aufrechterhalten werden - als ob der kapitalistische Reichtum eine ewige und keine historische Kategorie wäre, die durch die Dialektik von Geldkapital, das in wertschaffende Arbeit investiert wird, begrenzt ist.



    In den frühen 1980er Jahren wurde die Inflation durch den "Volker-Schock" bekämpft, d. h. durch eine Anhebung der Zinssätze (der Kosten des Geldes) über oder nahe der Inflationsrate. Dies löste eine Rezession im kapitalistischen Zentrum aus und führte die Peripherie des Imperiums (insbesondere Lateinamerika) in eine schwere Schuldenkrise. Aber es bewahrte den Kapitalismus vor dem systemischen Zusammenbruch. Gleichzeitig expandierten die US-Finanzmärkte rasch und wurden zu einer dominierenden Größe, während die Warenproduktion im amerikanischen Rostgürtel zurückging. Die Vereinigten Staaten entwickelten sich von der "Werkstatt der Welt" zum "Finanzzentrum der Welt", ein Wandel, der durch die Rolle des US-Dollars als Weltreservewährung erleichtert wurde. Bereits in den 1970er Jahren begann der Kapitalismus unter der Last seines inneren Widerspruchs zu sinken. Marx nannte ihn den "beweglichen Widerspruch", womit er meinte, dass die Lohnarbeit sowohl die Substanz des Kapitals ist als auch das, was im Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Unternehmen reduziert werden muss. Dieser Widerspruch, der dem anonymen kapitalistischen Profitstreben zugrunde liegt, wurde in den 1980er Jahren offen selbstzerstörerisch, als Schuldenmachen und Wachstumssimulation endemisch wurden, um die schwindende Wertproduktion auszugleichen.



    Seit den 1980er Jahren ist die globale Verschuldung viel schneller gestiegen als die Weltwirtschaftsleistung. Die globale Verschuldung muss kontextualisiert werden: Sie nährt die fundamentale Illusion, dass Finanzspekulationen künftige Kapitalverwertung vorwegnehmen, die jedoch immer weiter in die Zukunft verschoben werden muss, da ihr keine entsprechende Verwertung in der Realwirtschaft gegenübersteht. Der heutige Finanzkapitalismus ist die ultimative selbsterfüllende Prophezeiung, ein Mechanismus, der auf der Schöpfung immer größerer Mengen an substanzlosem Geld basiert, um den rasch schwindenden Mehrwert zu kompensieren. Wenn die USA in den 1990er Jahren trotz niedriger Löhne und steigender Produktivität eine Phase relativen Wachstums erlebten, dann deshalb, weil der Konsum zunehmend durch Kredite gestützt wurde.



    Während die Globalisierung der erschöpften fordistischen Produktionsweise einen Ausweg bot, band sie sich gleichzeitig an immer größere Schuldenpyramiden und spekulative Exzesse und machte das System zunehmend instabil. Es ist nicht verwunderlich, dass die 1990er Jahre mit der Bildung der bereits erwähnten ersten globalen Blase (der Dot.com- oder Internetblase) endeten. Darauf folgte der Finanzcrash von 2008, auf den mit der Einführung von QE-Programmen geantwortet wurde, d. h. mit einer Ausweitung der Geldmenge durch den Aufkauf von Wertpapieren und anderen Vermögenswerten durch die Zentralbank. Dann tauchte der kapitalistische Widerspruch in Form der europäischen Staatsschuldenkrise (2009-12) und als potenziell verheerende Liquiditätsfalle im Herbst 2019 (US-Repo-Marktkrise) wieder auf, womit offiziell die Ära des "Notfall-Kapitalismus" eingeläutet wurde. Die Pandemie wurde als globaler Schutzschild für Gelddrucken und Kreditaufnahme in noch nie dagewesenem Umfang genutzt: Unter Covid druckte die Fed in einem Jahr mehr Papiergeld als in allen QE-Programmen seit 2008 zusammen.



    In jüngster Zeit wurden wir auch mit einer neoliberalen Anpassung des keynesianischen Krisenmanagements durch die Einführung extrem niedriger Zinssätze konfrontiert - das Gegenteil von dem, was in den 1970er Jahren getan wurde. In den vergangenen 40 Jahren wurden die Zinssätze nach jeder Turbulenz weiter gesenkt, um die Finanzmärkte mit frischer Liquidität zu versorgen. Doch seit 2008 reichten selbst Nullzinsen nicht mehr aus, weshalb die Zentralbanken das Quantitative Easing aus dem Hut zauberten und die Finanzmärkte buchstäblich zu Müllhalden machten. Indem sie alle Vorsicht über Bord warfen, haben sie die Wirtschaft mit Falschgeld überschwemmt, das mit Schrottpapieren besichert wurde, ohne sich die Mühe zu machen, das Bankensystem zu durchlaufen. Die Talfahrt der Abwertungslawine, die im Herbst 2008 begann, ist nun unaufhaltsam. Irgendwie glaubt die Welt immer noch, dass die Zentralbanken eine Schuldenkrise durch das Drucken von mehr Geld lösen werden.



    Der letzte Versuch der westlichen Volkswirtschaften, ihr kaputtes System zu retten, scheitert nun kläglich, da diese Volkswirtschaften in einer Mischung aus Währungsentwertung, Defizit und den größten Vermögensblasen der Geschichte weiter zerfallen. Die Wahl, vor der wir stehen, ist die gleiche, die wir in der Geschichte der fortgeschrittenen Industriegesellschaften immer wieder gesehen haben: Inflation oder Deflation. Entweder wird das Geld als allgemeines Äquivalent abgewertet (Inflation), oder der Abwertungsprozess wirkt sich direkt auf das Kapital aus, wobei die Produktion (Fabriken und Arbeiter) plötzlich überflüssig wird. Anders als in der Vergangenheit bedeuten jedoch sowohl Inflation als auch Deflation heute eine Entwertung des Fiat-Geldes mit dem zusätzlichen Vorteil eines systemischen Zusammenbruchs.

    Ich bin früher täglich zur Börse gegangen, weil ich nirgendwo auf der Welt so viele Dummköpfe pro Quadratmeter treffen kann wie dort. (Kostolany)

  • Teil 4


    Wie bereits erwähnt, ziehen es die Technokraten derzeit vor, die Inflation nicht zu bekämpfen, sondern sie stattdessen dazu zu nutzen, Teile der Schulden über negative Realzinsen wegzupumpen. Dies ist gleichbedeutend
    mit einem Vermögenstransfer von der Unter- und Mittelschicht zu der Verwaltern der "Alles-Blase", denn die Kaufkraft der Main Street wird geschwächt, während ein Teil der Schulden an der Wall Street entleert
    wird. Trotz dieses zynischen Tricks fahren die Zentralbanken jedoch weiterhin im Suff auf den Abgrund zu. Welchen Schritt sie auch immer machen, sie verlieren. Wenn sie die Zinsen deutlich anheben und es
    schaffen, ihre Bilanz zu verkürzen (quantitative Straffung), wird die Schuldenblase platzen, was katastrophale Folgen haben wird - eine Möglichkeit, die durch den steigenden Index der Credit Default Swaps
    (CDS), d. h. der Versicherungsverträge gegen den Ausfall von Schulden,vorweggenommen wird. Wenn sie jedoch wieder zur quantitativen Lockerung übergehen, wird die Inflation noch schneller ansteigen. Man hat die Wahl
    zwischen einer deflationären Schuldenkrise und einer Stagflation. Beides ist schlimmer. Eine Stabilisierung dieses Szenarios ist praktisch unmöglich.



    Aller Voraussicht nach wird die Schulden- und Börsenkrise weiter hinausgezögert werden. Das große Finale - ein
    biblischer Crash jenseits unserer Vorstellungskraft, ausgelöst durch die Explosion der Schuldenmarkt-Hyperblase - wird derzeit durch das inflationäre Abwürgen der Realwirtschaft hinausgezögert. Das bedeutet,
    dass der "Elendsindex" (Kombination aus Inflation und Arbeitslosenquote) noch weiter steigen wird. Die Zentralbanken können die Inflation nur mit Worten zähmen: Sie wissen, dass jede Straffung der Geldpolitik mit
    der gegenteiligen Notwendigkeit verbunden ist, die öffentliche und private Verschuldung weiter zu monetarisieren, d.h. Geld aus dem Nichts zu schaffen. In gewissem Sinne kehren wir also in die Vorgeschichte des
    Kapitalismus zurück und haben es erneut mit dem Problem des "Geldes ohne Wert" zu tun. Hier schließt sich fast der Kreis. Die Entwertung des Mediums Geld stellt sich heute jedoch als die Katastrophe der
    "Arbeitsgesellschaft" dar, des Systems der abstrakten, durch den Markt vermittelten Arbeit. Die gegenwärtige bio- und geopolitische Gewalt(Virus, Krieg und andere kommende globale Notlagen) ist ein integraler Bestandteil dieser selbstzerstörerischen Entwicklung; ein bewusster Versuch, die Implosion mit autoritären Mitteln zu steuern. Wir haben nur eine wirkliche Wahl: Entweder wir beginnen, uns von den Formen der Ware, des Wertes und des Geldes und damit von der Kapitalform als solcher zu emanzipieren, oder wir werden in ein neues dunkles Zeitalter der Gewalt und der Regression hineingezogen.

    Ich bin früher täglich zur Börse gegangen, weil ich nirgendwo auf der Welt so viele Dummköpfe pro Quadratmeter treffen kann wie dort. (Kostolany)

Schriftgröße:  A A A A A