Hallo auratico,
So interessant Armstrong's Überlegungen auch sind, glaube ich, dass auch bei ihm Fantasie und Wunschdenken Einfluss auf seine Schreibe hat.
"Armstrong argumentiert, dass die deflationären Tendenzen (Zahlungsverpflichtungen, Bilanzreparaturen der internationalen Finanzindustrie in USD) die Geldmengenausweitung mehr als ausgeglichen haben und dies weiterhin der Fall sei – deswegen weiterhin hoher Bedarf nach USD. Allein in den Schwellenländern müssen 6 Billionen in USD fällige Schulden bei steigenden Dollarnotierungen aufgebracht werden."
Wirklich? Prof. Bocker (jahrzehntelang Berater vieler ZB's) argumentiert, dass die weltweite Geldmenge (alle "M's") heute das 400-fache des Wertes sämtlicher Güter und Dienstleistungen auf dem Globus betrage (während dem für das Funktionieren der Wirtschaft und des Bankenwesen des 3-4 fache vollauf genügen würde).
Lucky, das bezieht sich auf die Folgen der Bilanzerweiterungen im Zuge der Krise ab 2008, nicht ganz allgemein. Wichtig ist allem zuvor, dass der USD nach anfänglicher Unsicherheit und Favorisierung des Euro durch die diversen QE-Aktion auch nicht ansatzweise im Außenwert Schaden genommen hat. Dies ist nicht nur mE ein wesentlicher Faktor für die Schwäche des Goldpreises. Und die außerhalb der USA aufgetürmten Dollarverbindlichkeiten sind schier enorm. Für die kommt ein steigender Dollar als Menetekel daher.
PS. Auch ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Hr. Bocker jemals Berater von Zentralbanken gesesen sein soll. Das nun ist in jedem Falle Wunschdenken. Die chinesische Zentralbank hingegen heuerte Armstrong 1997 im Zuge der Asien- und Währungskrise als Berater an. Bocker und Armstrong - das sind, mit Verlaub, schon zwei sehr unterschiedliche Ligen. Ich gebe Armstrongs Ansichten hier angelegentlich nur zu Informationszwecken weiter, auch wenn ich vieles davon auch selbst so sehe.
Grüße
auratico