Es wurden ja zum einen die Messmethode (elektronisch statt mit Quecksilber) als auch die Ermittlung des Durchschnitts verändert. Dies verstößt meiner Meinung nach gegen den wissenschaftlichen Grundsatz von "Ceteris paribus" (lat: unter sonst gleichen Bedingungen) und macht somit die gesamte Aussagekraft der Messreihen null und nichtig.
Elektronisch vs Quecksilber ist m.E. nicht der Punkt. Die Zwangsbelüftung und die Mittelwertbildung machen da viel mehr aus. Früher wurde ja m.E. zu festen Uhrzeiten abgelesen und das war dann im Grunde die Innentemperatur vom Wetterhäuschen. Aber man hat ja nach wie vor die Meßwerte zu den diesen Uhrzeiten und die Zwangsbelütung hebt lediglich einen systematischen Fehler auf, der früher unvermeidlich war. Das würde sich alles quantifizieren lassen, wenn es wohl auch nicht ganz trivial ist.
Mit anderen Worten: wenn man wollte, könnte man sowohl die Meßwerte errechnen, die sich nach der alten Methode ergeben würden, als auch die Werte schätzen, die sich nach der neuen Methode für die zurückliegenden Messungen ergeben hätten. Man muß sich ja nichts vormachen, was die Genauigkeit der alten Daten angeht, da kann man ohne weiteres +/- 2°C als Unsicherheit ansetzen.
Lange Rede kurzer Sinn: das Problem ist die Koordination und Interpretation durch die Klimawandler. Wenn man sich alleine anschaut, wie die Meßstellen ausgedünnt wurden und das ohne Not, weil wozu hat man denn die vollautomatischen Teile, wenn wirklich ein Interesse da wäre, hatte man sie doch zu zigtauseden überall in der Pampa hinstellen können. Aber man macht das Gegenteil und mißt v.a. an Orten, wo versiegelte Fläche o.ä. die Temperatur nach oben treiben. Hauptsache es kommt irgendwas raus, wo man sagen kann ganz gefährlich...