Jahr eins der Vergeltung
"Es ist gefährlich geworden, in St. James aus dem Auto zu steigen und einfach irgendwo rumzulaufen. Man wird hier im Bundesstaat Louisiana, eineinhalb Autostunden von New Orleans entfernt, schnell dafür verhaftet und wirtschaftlich ruiniert. Besucher bewegen sich nämlich stets in der Nähe einer Pipeline oder einer Baustelle für eine Pipeline, allerorten führen Öl- und Gasleitungen von Ölterminals am Ufer zu Raffinerien im Inland, zu Industrieanlagen mit flackernden Gasfackeln obendrauf. Das Problem ist: Wenn einen die Anlagenbetreiber entdecken und den Besuch als störend einschätzen, drohen wegen neuer Gesetze Knast und Zwangsarbeit.
Mitten im Land der Meinungsfreiheit ist die Angst inzwischen so groß, dass Gegner dieser Politik nicht einmal mehr darüber sprechen wollen. Eine Informantin sagte wie etliche andere ein geplantes Treffen mit der ZEIT ab und schrieb: "Ich halte es für gefährlich, sich im aktuellen politischen Kontext in irgendeiner Form in den Medien zu äußern." Der "aktuelle politische Kontext", das ist die zweite Amtszeit von Donald Trump, die Anfang 2025 begann. Oder, wie es in Kreisen der amerikanischen Umweltbewegung heißt: das Jahr eins der Vergeltung.....
Trump .... machte einen Fracking-Unternehmer zum Energieminister
und besetzte die Umweltbehörde EPA mit Lobbyisten der fossilen Brennstoffindustrie....
Auch auf Bundesebene könnte ein Gesetz verabschiedet werden, das Pipelinegegner treffen soll. Ein republikanischer Senator hat es eingebracht: Es sieht vor, dass Einzelpersonen oder Organisationen, die sich an der Planung oder Umsetzung einer Protestaktion beteiligen, die als "Störung" angesehen wird, eine Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren und Hunderttausende Dollar Geldstrafe droht..."
Kommentare:
"Was ist das für ein Staat in dem man für abweichend Meinungen bis zu 50 Jahre Knast bekommen kann?
Das kann nur China oder Rusland oder bei den Saudis sein. A nee das Land der unbegrenzten Möglichkeiten oder Unmöglichkeit."
"Ist ja bei uns, auch durch die Medienhetze, nicht viel anders..."
Grüsse
Edel