Wirtschaftskrise 2019+ und eure Berichte

  • Wenn der einst starke Riese sich selbst zerstückelt hat, kommen die Hyänen und geben ihm den Rest..

    Übernahmen in Deutschland

    Die Zahl der Übernahmen deutscher durch auswärtige Unternehmen – chinesische, indische, polnische, tschechische – nimmt zu. Ursachen sind die Wirtschaftskrise und die Rekordzahl an Insolvenzen im deutschen Mittelstand.

    Die Wirtschaftskrise in Deutschland führt zu einer steigenden Zahl an Übernahmen deutscher durch auswärtige Unternehmen. Ursachen sind zum einen das Schwächeln großer Konzerne, zum anderen die aktuelle Pleitewelle vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Erst kürzlich ist mit Covestro zum ersten Mal ein Dax-Konzern von einem Konzern aus den Golfstaaten geschluckt worden – von Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Aktuell sichert sich unter anderem der chinesische E-Commerce-Riese JD.com die Mehrheit am deutschen Elektronikhändler Ceconomy (Media Markt, Saturn), um in Europa mit Amazon und Alibaba konkurrieren zu können. Die chinesische Sportmarke Anta Sports Products prüft eine Übernahme der deutschen Marke Puma. Zugleich dauern die Gespräche über die mögliche Übernahme von Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE), Deutschlands größtem Stahlhersteller, durch den indischen Stahlgiganten Jindal Steel International an. Insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen, von denen eine immer größere Zahl von der Pleite bedroht ist, treten tschechische und polnische Investoren als Käufer auf. Deutschland ist Schwerpunktland ausländischer Übernahmen in der EU.

    Chinesische Investoren

    Der chinesische E-Commerce-Riese JD.com hat sich eine Mehrheitsbeteiligung von rund 59,8 Prozent am deutschen Elektronikhändler Ceconomy gesichert, der unter anderem die Elektronikfachmarktketten Media Markt und Saturn kontrolliert.[1] Der Börsenwert von Ceconomy beläuft sich gegenwärtig auf rund 2,2 Milliarden Euro; das Unternehmen erzielte zuletzt einen Umsatz von 22,4 Milliarden Euro und beschäftigt mehr als 50.000 Menschen. JD.com und sein zukünftiger Partner Convergenta werden gemeinsam 85,2 Prozent an Ceconomy halten. Durch die Übernahme erhält JD.com Zugang zu über 1.000 Filialen und kann sein Europageschäft im Wettbewerb mit Alibaba und Amazon ausbauen. Ceconomy-Chef Kai-Ulrich Deissner kommentierte dies optimistisch: „Mit JD.com als unserem Partner können wir unseren eingeschlagenen Wachstumskurs beschleunigen“. Der Abschluss der Transaktion muss noch von den Regulierungsbehörden genehmigt werden und soll Anfang nächsten Jahres erfolgen.[2] Es handelt sich dabei nicht um den einzigen chinesischen Übernahmeplan für ein großes deutsches Unternehmen. Der chinesische Sportartikelhersteller Anta Sports Products prüft zur Zeit eine Übernahme der deutschen Sportmarke Puma.[3] Die Marktbewertung des Unternehmens, das mit mehr als 22.000 Mitarbeitern einen Umsatz von zuletzt 8,8 Milliarden Euro erzielte, hat sich seit Jahresbeginn auf 2,52 Milliarden Euro halbiert.

    Indische Käufer

    Übernahmen durch Konzerne aus China werden in Politik und Medien oft hervorgehoben, spielen aber keinesfalls eine dominierende Rolle. So plant der indische Stahlgigant Jindal Steel International den Kauf von Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE), Deutschlands größtem Stahlhersteller, und hofft auf politische Unterstützung bei den Übernahmeverhandlungen.[4] Narendra Kumar Misra, Direktor für das Europageschäft bei Jindal Steel International, erklärte am vergangenen Freitag, weitere staatliche Subventionen in Europa seien mit Blick auf die geplante Übernahme von TKSE „ein wichtiger Faktor in unserer Strategie“. Anfang September hatte Jindal Steel ein unverbindliches Angebot für TKSE abgegeben und Investitionen in Höhe von zwei Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Erst im vergangenen Jahr hatte Thyssenkrupp einen Anteil von 20 Prozent an TKSE an den tschechischen Milliardär Daniel Křetínský verkauft – mit dem Ziel, weitere 30 Prozent der Anteile zu veräußern.[5] Der Plan ging nicht auf. ThyssenKrupp versucht seit Jahren, sein Stahlgeschäft abzustoßen. Bereits im Jahr 2019 hatte die EU-Kommission ein Joint Venture zwischen einem anderen indischen Stahlgiganten, Tata Steel, und Thyssenkrupp aufgrund von wettbewerbsrechtlichen Bedenken untersagt.[6] Tata hatte schon früher den europäischen Stahlsektor erschlossen, als das Unternehmen im April 2007 für zwölf Milliarden Dollar den anglo-niederländischen Konzern Corus übernahm und damit zu einem der größten Stahlhersteller der Welt wurde.[7]


    Osteuropäische Interessenten

    In jüngster Zeit nehmen auch Übernahmen und Investitionen aus Tschechien und Polen in Deutschland zu – aktuell allerdings vor allem im Mittelstand. Das Phänomen ist nicht völlig neu; so ist der tschechische Konzern Agrofert, der bis vor kurzem dem neuen tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babiš gehörte, schon vor Jahren bei SKW Stickstoffwerke Piesteritz und beim Backwarenhersteller Lieken eingestiegen. Nach Angaben der Deutschen Bundesbank vom Oktober stieg der Bestand tschechischer Investitionen in Deutschland im Jahr 2023 um fast 30 Prozent auf fast fünf Milliarden Euro.[8] Anfang dieses Jahres erwarb etwa der tschechische Obstbrändehersteller R. Jelínek eine Mehrheit von 52 Prozent an Berlins größter handwerklicher Brennerei BLN, wodurch er Zugang zu großen Lebensmittelketten wie REWE und Edeka erhielt. Petr Minárech, CEO der neu benannten R. Jelinek Deutschland GmbH, kommentierte dies: „Als wir unsere Zusammenarbeit begannen, war Jelínek in etwa drei oder vier Geschäften vertreten. Jetzt sind es Hunderte.“[9] Zugleich stieg die Zahl der polnischen Übernahmen von zwei im Jahr 2024 auf bereits sechs in diesem Jahr. So erwarb das polnische Cloud- und Internet-of-Things-Unternehmen Transitional Technologies PSC Anfang dieses Jahres 100 Prozent der Anteile am deutschen Datenanalyse-Spezialisten x-Info Wieland Sacher GmbH.[10] Laut Szymon Bartkowiak, dem Geschäftsführer von TT PSC, hat das Unternehmen seitdem eine Flut neuer Aufträge erhalten.

    Steigende Insolvenzen

    Als Hauptgrund für die tschechischen und polnischen Investitionen in Deutschland gilt die wachsende Insolvenzwelle insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). KMU erwirtschaften etwa die Hälfte der deutschen Wirtschaftsleistung, stellen fast 60 Prozent der Arbeitsplätze und machen rund 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland aus. Tatsächlich erreichte die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland bereits in der ersten Jahreshälfte 2025 mit 11.900 – 9,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum – den höchsten Stand seit zehn Jahren.[11] Für das Gesamtjahr geht die Wirtschaftsauskunftei Creditreform von rund 23.900 aus – so viel wie nie seit 2014.[12] Dadurch eröffnet sich eine Chance für liquiditätsstarke tschechische und polnische Unternehmen, die in Deutschland Fuß fassen wollen – insbesondere in den Bereichen Produktion und Logistik, darunter exportorientierte Unternehmen. „Deutschland ist heute relativ ‚billiger‘ ..., was die Attraktivität von Vermögenswerten für ausländische Käufer, darunter auch solche aus Polen, erhöht“, erklärte Łukasz Chrabański, Leiter der polnischen Investitions- und Handelsagentur, gegenüber Reuters.

    Schwerpunkt Deutschland

    Die Gesamtzahl der Übernahmen deutscher durch ausländische Unternehmen sowie interner Mergers & Acquisitions (M&A) hat in den vergangenen Jahren einen Aufschwung erlebt. Nach Angaben der London Stock Exchange Group waren ausländische Investoren in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 an deutschen M&A-Transaktionen im Gesamtwert von 111 Milliarden US-Dollar beteiligt; dies entspricht einem Anstieg von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.[13] Insgesamt haben laut „M&A Outlook 2025” rund 65 Prozent der Unternehmen im Jahr 2024 mehr Fusionen initiiert und abgeschlossen als im Vorjahr.[14] Innerhalb Europas bleibt Deutschland das beliebteste Ziel für ausländische Übernahmen. Laut einem aktuellen Bericht der EU-Kommission entfielen 21 Prozent (412 Transaktionen) der ausländischen Übernahmen in Europa im Jahr 2024 auf Deutschland; dies stellt den höchsten Anteil in der EU dar.[15] Das größte auswärtige Interesse weckt das deutsche produzierende Gewerbe. Laut einer Studie der KfW entfielen zwischen 2020 und 2023 33,4 Prozent der Übernahmen auf diesen Sektor, gefolgt von Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie mit einem Anteil von 27,6 Prozent.

    Übernahmen in Deutschland
    (Eigener Bericht) – Die Wirtschaftskrise in Deutschland führt zu einer steigenden Zahl an Übernahmen deutscher durch auswärtige Unternehmen. Ursachen sind zum…
    www.german-foreign-policy.com


    Alle Mitteilungen in diesem Forum sind als reine private Meinungsäußerung zu sehen und keinesfalls als Tatsachenbehauptung. Hier gilt Artikel 5 GG und besonders Absatz 3 (Kunstfreiheit-Satire)

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Die Beschlagnahme des russischen Geldes ist äußerst riskant für das gesamte Finanzsystem.


    Anders als das Auslandsvermögen von Privatpersonen, etwa Oligarchen aus dem Umfeld Putins, sind Staatsguthaben im Ausland völkerrechtlich geschützt. Fachleute sprechen von Staatenimmunität. "Das russische Zentralbankguthaben gehört – anders als die Guthaben, die bei privaten Banken lagern – dem russischen Staat. Es ist rechtlich geschützt, weil es dem Prinzip der Staatenimmunität im Völkerrecht unterliegt", erläuterte Euroclear-Chefin Urbain der "FAZ".

    Sie tut so, als sei die Welt ein juristisch betreuter Spielplatz.

    Ein Finanzsystem basiert in der Hauptsache nicht auf Gesetzen, sondern auf Vertrauen und Einschätzung von Risiko.


    Völkerrecht bedeutet tatsächlich nichts anderes als: „So war es bisher üblich – solange niemand Mächtiges anders entschieden hat".

    Es gibt da kein richtiges übergeordnetes Gesetz. Es gibt eine Handvoll Machtzentren auf der Welt. Diese bestimmen, was Recht ist.


    Das wussten die Griechen schon vor 2.400 Jahren. Im Melier-Dialog sagen die Athener zur kleinen Insel Melos:

    „Die Starken tun, was sie können, und die Schwachen erleiden, was sie müssen.“

    In aurum veritas
    Veritas vos liberabit

  • Das ist jetzt kein deutsches Phänomen. Haben die Deutschen vor allem in der EU auch gemacht vor dem Euro. Starke Währung kauft schwache Währung. Mein Mitleid hält sich aber in Grenzen, denn die Deutsche Wirtschaft hat gekuscht und kuscht weiter. Mehr noch, sie hat mitgemacht!

    Wo ist der Mittelstand? Wo ist der Aufschrei. Wo ist der politische Widerstand?

    Dann kaufen halt die Chinese sie auf. Who cares? Gute Arbeitgeber sind die Deutschen Firmen mit wenigen Ausnahmen schon lange nicht mehr.


    Als ich 2017 meine Immobilie in Frankfurt verkauft hatte, gab es viele Chinesen die Interesse hatten, aber geizig waren :D . Dann kaufte schließlich ein russisches Paar tätig in der Finanzindustrie. Dem musste ich nicht groß erklären was kommen wird und auch kam.

    Ca 70% der Interessenten waren nicht Deutsch.

    Gruß von Bumerang
    _________________________________________________________________________________
    Alle Mitteilungen in diesem Forum sind als reine private Meinungsäußerung zu sehen und keinesfalls als Tatsachenbehauptung. Hier gilt Artikel 5 GG und besonders Absatz 3 (Kunstfreiheit-Satire)
    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Jetzt frage ich mich allerdings um welche Reparationen Russlands es sich handeln soll? Möglicherweise muss die Ukraine respektive die EU auch reparationen an Russland bezahlen. Was dann?

    merz' überlegung ist einfach.

    alles auf eine karte setzen, dann brauch man sich um eventualitäten nicht sorgen.

    It begins to make more sense if mentally, one stops thinking about Covid and Marburg as names of microbes, and start thinking of them as brand names of weapons systems (like Predator drone, Hellfire missiles or F-22 jet).

  • Der Deutsche muß erst am Boden liegen bevor er aufwacht

    Mein Mitleid hält sich aber in Grenzen, denn die Deutsche Wirtschaft hat gekuscht und kuscht weiter. Mehr noch, sie hat mitgemacht!

    Wo ist der Mittelstand? Wo ist der Aufschrei. Wo ist der politische Widerstand?

    Degenerative Endphase, sie haben es zwar geschafft Wohlstand und Geld zu erwirtschaften , aber damit nichts anzufangen gewußt. Wirtschaft und Finanzen sind nur Mittel zum Zweck, wenn die darüberliegende Idee fehlt bricht das Fundament der Wirtschaft weg. Schon 1980 hätten die Alarmglocken läuten müssen, wir haben zwar viel Geld aber zu wenig Kinder ! Die Unternehmer vor allem die Mittelständler haben sich aus ihrer politischen und gesellschaftlichen Verantwortung zurückgezogen und nur noch egoistisch gehandelt. Kein generationenübergreifendes Handeln, kein nationales Gemeinschaftsgefühl, das wurde alles einem kurzfristigen Gewinnstreben geopfert.
    Nun Versäumnisse dieser Art lassen sich wahrscheinlich nicht mehr in Jahren revidieren , dazu braucht es Jahrzehnte. Der Professor im unten verlinkten Video ist vorsichtig politisch korrekt, aber faßt es gut zusammen:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    „Erst gewahrten wir vergnüglich Wilden Wesens irren Lauf;

    Unerwartet, unverzüglich trat ein neuer Kaiser auf.

    Und auf den vorgeschriebnen Bahnen zieht die Menge durch die Flur;

    Den entrollten Lügenfahnen folgen alle. – Schafsnatur! " :wall: [smilie_happy]

    (Geh. Rath v. Goethe)

  • https://www.reuters.com/business/spacex-pursue-2026-ipo-raising-above-30-billion-bloomberg-news-reports-2025-12-09/


    Elon Musk's SpaceX to raise over $25 billion in blockbuster 2026 IPO, source says


    Zitat

    Dec 10 (Reuters) - Elon Musk's SpaceX is looking to raise more than $25 billion through an initial public offering in 2026, a move that could boost the rocket-maker's valuation to over $1 trillion, a person familiar with the matter told Reuters on Tuesday.

    ......

    SpaceX expects to use funds from the public listing to develop space-based data centers, including purchasing the chips required to run them, according to Bloomberg News, which was first to report the potential terms of the offering.

    Das nennt man eine disruptive Technologie. "Ich mache mir mein eigenes Internet. Ihr könnt zensieren was ihr wollt". In Kombination mit einer stabilen und gedeckten Kryptowährung ist das der GAU für die Dinosaurier.







    Gruß von Bumerang
    _________________________________________________________________________________
    Alle Mitteilungen in diesem Forum sind als reine private Meinungsäußerung zu sehen und keinesfalls als Tatsachenbehauptung. Hier gilt Artikel 5 GG und besonders Absatz 3 (Kunstfreiheit-Satire)
    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Masks AI einverleibt Filmbibliothek, macht daraus einen individualisierten endlosen Stream für jederman und bringt sie über Satelliten und dem Verfahren der einen Händy mit dem Satellit verbindet, runter. Da wartet schon ein abgeschufteter mit dem Helm drüber oder, wenn man es sich leisten kann, einem Impantat, um sich einen runterzuschauen und endlich einzupennen.

    --
    "Es gibt nur einen Gott und sein Name ist Tod und es gibt nur eines, was wir dem Tod sagen: "Nicht heute".
    Braavos

  • […]

    OT: Wenn man nicht einschlafen kann weil der Kopf schwer ist und man grübelt, soll man… Anmelden oder registrieren

    Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken. Marc Aurel (121-180)
    Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Friedrich von Schiller (1759 – 1805)
    Wer eine friedliche Revolution unmöglich macht, macht eine gewaltsame unvermeidbar. John Fitzgerald Kennedy (1917-1963)
    Ich bedaure nicht, was ich getan habe. Ich bedauere, was ich nicht getan habe.
    Ingrid Bergman (1915-1982)

Schriftgröße:  A A A A A