In Spaltung geeint
Einander unversöhnlich gegenüberstehende Teile der Gesellschaft werfen sich gegenseitig vor, faschistisch zu sein, und verharmlosen damit den echten Faschismus
Jeder ist des anderen Faschist. Jedenfalls scheint es so, wenn man aktuellen, oft aggressiv geführten Auseinandersetzungen über Corona lauscht. Der Begriff des Faschismus wird damit sinnentleert und letztlich unbrauchbar gemacht. Die wechselseitigen Diffamierungen und Abgrenzungsorgien fördern schwerwiegende analytische Fehler zutage, die die Definitionen von Begriffen wie „Demokratie“ ,„Diktatur“ oder „Faschismus“ ab absurdum führen. Beobachten lässt sich dies bei Bewegungen und Parteien auf beiden Seiten des gesellschaftlichen Corona-Grabens.
Es ist richtig, dass die Bewegeungen, die sich gegen die C19-Massnahmen und den Druck zur Impfung aussprechen, keinesfalls als faschistisch bezeichnet werden können. Der Autor redet von analytischen Fehlern, aber begeht solche selber in grosser Zahl, weil sehr viele Begriffe, die er verwendet, eben so konsequent und nachhaltig verdteht worden sind, dass eine Diskussion erst stattdinden kann, wenn man all diese zuerst einmal sauber definiert. Das unterlässt er aber.
Er gibt an, einige Begriffe zu klären, tut das eingentlich nur mit einem Begriff:
"Faschismus ist die offen terroristische Herrschaftsform der kapitalistischen Klasse zur Aufrechterhaltung ihrer ökonomischen und gesellschaftlichen Macht gegenüber der Arbeiterklasse."
wobei "offen terroristisch" eben auch nicht so richtig stimmt, wir erleben eher versteckten, False Flag Terror und psychischen Terror. Terror ist nicht einfach nur Bombenlegen, sondern im Wortsinne das Verbreiten von Angst und Schrecken. Nicht mehr und nicht weniger. Ansonsten ist die Definition gar nicht so verkehrt.
Er attestiert dem System, nicht so wirklich faschistisch zu sein, aber es erfüllt alle Kriterien. Rechts zu sein oder rassistisch oder antisemitisch, ist keine Voraussetzung für Faschismus, so wie das die Signatur von Woernie (bin nicht ganz sicher) aussagt, dass die meisten den Faschismus nur erkennen, wenn ein Hakenkreuz draufgemalt ist.
Auch Aussagen wie...
"Die Beschwörung des Kriegszustands durch führende Politiker wie Emmanuel Macron und auch Angela Merkel war und ist Bestandteil einer bewussten Schocktherapie zur Angsterzeugung, der die „Unteilbaren“ vollkommen anheimgefallen sind. Wir haben weder Krieg noch Faschismus."
...bestätigen den Terror-Tatbestand und sind zugleich irreführend, weil sehr wohl Krieg herrscht und auch Faschismus.
Faschismus ist nicht per se rassistisch, antisemitisch oder "rechts". Es ist lediglich das Bündnis der Starken und Reichen gegen die anderen.
fascis, lat.
a) Bündel, Bürde, Last
b) Rutenbündel mit Beil, den höchsten Magistraten im alten Rom als Symbol der Strafgewalt von den Liktoren bei einem alljährlichen Umzug vorangetragen. Das Beil wurde innerhalb der Stadtgrenzen von Rom dann nicht mitgeführt, weil die Bürger nicht mit der Todesstrafe bedroht werden konnten, nur die grosse Masse aller anderen.
Die Bedeutung der Fascis ist, dass ein einzelner Stab gebrochen werden kann, ein ganzes Bündel hingegen nicht. Wir finden das Symbol, dessen Bedeutung dem Fussvolk in aller Regel nicht bewusst ist, zum Beispiel in einigen Wappen (etwa des Kantons St. Gallen), im Siegel des Senats der USA oder auf öffentliche Plätzen in Stein, so etwa in Bern auf einem Brunnen in Sichtweite des Bundeshauses und an diversen anderen Orten, wo Macht zusammenkommt. Die Wahrheit befindet sich sehr oft DIREKT VOR UNSEREN AUGEN, und nur wer die Symbole lesen kann, sieht sie auch. Zwei Beispiele von vielen: