Russland - Der Bär wehrt sich

  • Moin moin,


    im Gelben schreibt @reefan - ungekürztes Zitat:


    reefan , Ungarn, Dienstag, 01.08.2023, 21:48 5437 Views


    Hier ein längerer Artikel von Gilbert Doctorow u. a. über russische Planungen zum Einsatz von Atomwaffen gegen NATO-Stützpunkte in Deutschland.


    Der Artikel ist zwar schon eine gute Woche alt, dennoch bedrückend aktuell.
    Taktische Atomwaffen: Neueste Nachrichten aus Russland

    Was ich jetzt sagen werde, ist sicherlich bekannt und wird von den amerikanischen Geheimdiensten analysiert. Es wird vom Pentagon benutzt, um still und leise seine Stellung als Atommacht in Europa zu verändern. Wir hören jedoch kein Wort darüber in den Medien, nicht in den etablierten Medien und noch nicht in alternativen Nachrichten.

    Ich halte es für sehr wichtig, dass das von der Öffentlichkeit in den Vereinigten Staaten und in Europa gehört und reflektiert wird, so unangenehm dies auch zu Beginn einer neuen Woche sein mag. Also los…

    Als ich letzten Freitag meinen selektiven Bericht über die Fragerunde mit Präsident Vladimir Putin am Höhepunkt des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg veröffentlichte, habe ich eine wichtige Frage ausgelassen: Wie Russland auf die Entsendung “ukrainischer” F-16 von einem Luftwaffenstützpunkt in einem NATO-Land in das Kriegsgebiet in der Ukraine reagieren wird. Ich hatte am Samstagmorgen überlegt, dieses Versehen zu beheben, als ein Kommentar eines Lesers meine Hand erzwang. Sie schrieb, dass die italienische Tageszeitung La Repubblica Putin zitiert hat, als Antwort auf die Entsendung von F-16 werde Russland am Freitag einen solchen Luftwaffenstützpunkt zerstören. Ich habe am Samstag in den Kommentaren geantwortet, dass der russische Präsident sich in seiner Bemerkung in der Tat ausweichend geäußert habe, indem er sagte, dass Russland einen solchen Stützpunkt zerstören könne und das Thema nun beraten werde.

    Die gestrige Abendausgabe der Vladimir-Solowjow -Talkshow zeigt jedoch, dass der Repubblica -Reporter näher an der Wahrheit war als ich. Ein geduldiger und sachkundiger russischer Oberst im Ruhestand, der häufig Gast in einer Talkshow ist, erklärte, dass der Kreml derzeit genau überlegt, mit welchen Mitteln ein derartiger NATO-Luftwaffenstützpunkt zerstört werden könnte, und nicht, ob er es tun sollte. Und das wahrscheinliche Mittel werde der Einsatz taktischer Atomwaffen auf Ramstein oder welchen NATO-Stützpunkt auch immer sein. Wir können sagen, dass sich Deutschland in die Sackgasse einer Eskalation des Ukraine-Krieges begibt, wenn es mit dem F-16-Programm für die Ukraine weitermacht.

    Warum so viel Aufhebens um die F-16, fragen Sie sich. Schließlich hat Putin laut und deutlich gesagt, dass Russland die F-16 in der Luft ebenso zerstören wird, wie es die Leopardenpanzer und die amerikanischen Panzerwagen Bradley zerstört und die laufende ukrainische Gegenoffensive zurückgedrängt hat. Um es besser zu verstehen, müssen wir dem guten Oberst noch einmal danken. Er machte uns auf ein wichtiges Detail aufmerksam, das in der New York Times nicht erwähnt wird: Die ersten F-16, die der ukrainischen Luftwaffe geliefert werden sollen, stammen aus Belgien und Dänemark und sind alle atomwaffenfähig, was kein notwendiges Merkmal dieser Flugzeuge ist. Da die Russen nicht in der Lage sind, zu bestimmen, welche Art von Munition die “ukrainischen” F-16 in das Kriegsgebiet liefern werden, müssen sie davon ausgehen, dass sie taktische Atombomben mit sich führen, die auf die Truppenkonzentrationen der russischen Armee abgeworfen werden sollen. Die Auswirkungen eines solchen Angriffs könnten verheerend sein, daher die russische Bedrohung der Luftwaffenstützpunkte, von denen aus solche Flugzeuge gestartet werden.

    Die nächste wichtige Enthüllung, die während der Solovjov-Show gemacht wurde, betraf die erste Lieferung taktischer Atomwaffen nach Minsk, die durch einen Besuch in Belarus und ein Interview mit Lukaschenko von Co-Moderatorin der Sechzig-Minuten -Nachrichten- und Diskussionssendung Olga Skabeyeva dargestellt war. Auf ihre Frage, wo die nuklearen Sprengköpfe gelagert werden, antwortete Lukaschenko “überall”. Die Bedeutung dieses Sachverhalts wurde für uns Laien vom Oberst im Ruhestand im Rahmen des Solovjov-Programms freundlicherweise entschlüsselt: Dies bedeutet eine Kardinalverschiebung im russischen Umgang mit taktischen Atomwaffen weg von ihrer traditionellen Trennung der in einem zentralen Lager aufbewahrten Sprengköpfe fernab der Trägersysteme hin zu der Methode, die das US-Militär im Hinblick auf seine taktischen Atomwaffen in Europa anwendet. Die Amerikaner, sagte er, lagern die Atombomben direkt unter den Jets, die für ihren Abschuss verwendet werden. In Weißrussland werden die Sprengköpfe ebenfalls in unmittelbarer Nähe der Flugzeuge und Iskander-Raketen, mit denen sie ausgerüstet werden sollen, stationiert sein. Das bedeutet, dass die Zeit bis zum Start nur von der Zeit für die Genehmigung durch den Chef abhängt. Und in Bezug darauf sagte Lukaschenko Skabejewa, dass er nur einen Anruf bei Vladimir Vladimirowitsch machen müsse und die Zustimmung sofort erfolgen würde.

    Warum ein derartiger Schnell-Auslöser für den Einsatz von Atomwaffen zur Verteidigung von Belarus? Eine Antwort hierzu finden Sie im heutigen Artikel in der Financial Times , in dem es um die Vorbereitungen Polens für Hunderte von belarussischen Kämpfern geht, die über die Grenze gehen und Lukaschenko stürzen wollen. Wozu ich nur sagen kann: Warschau, pass auf! Lukaschenko ist ein kühner und entschlossener Verteidiger seines Landes, da er mit einer Kalaschnikow in der Hand auf den Straßen stand, als es in Minsk westlich finanzierte und geförderte Straßendemonstrationen gab, die ihn stürzen sollten.

    Ein weiterer Punkt aus der Solovjov-Show, der unsere Aufmerksamkeit erfordert, betrifft das, was der gute Oberst die amerikanische Reaktion auf die Lieferung von Atomwaffen an Belarus nennt: Amerika plant nun, in Rumänien und Polen taktische Atomwaffen zu installieren. Warum, könnte man fragen, in diesen beiden Ländern? Dazu braucht man nur zu bedenken, was der Kreml schon seit mehr als einem Jahrzehnt über die US-Stützpunkte sagt, die in beiden Ländern errichtet wurden, angeblich um Raketenabwehrsysteme zu beherbergen, die iranische Raketen, die auf Europa abgefeuert wurden, abwehren sollen. Die Russen haben immer den Einwand erhoben, dass diese Anlagen einen doppelten Zweck hätten und als Deckmantel für die Aufstellung von nuklear bewaffneten Marschflugkörpern gegen sich selbst dienen. Wenn nun die USA tatsächlich solche Raketen in die beiden Länder stationieren, dann wird sich die russische Behauptung bewahrheitet haben, und Washington wird sich auf der Weltbühne einmal mehr als offenkundiger Lügner erweisen.

    Schließlich gab uns der Oberst einen unschätzbaren Einblick in die Veränderungen der russischen Denkweise über taktische Atomwaffen, die wir andernfalls verpasst hätten. Ich denke dabei an Putins Antwort auf die Frage, ob Russland im ukrainischen Kriegsschauplatz taktische Atomwaffen einsetzen würde. Putins lautes und klares “Nein” war natürlich eine Antwort auf die Vorschläge von Sergej Karaganow für präventive und lehrreiche Nuklearschläge in seinem gerade veröffentlichten Essay in der Zeitschrift Russia in Global Affairs . Wie ich berichtet habe, hat Putin weiterhin gesagt, dass Russland keine Notwendigkeit hat, durch einen Präventivschlag Gewalt an den Tag zu legen, weil jeder weiß, dass es über viel mehr taktische Waffen verfügt als der Westen. Und während die Vereinigten Staaten Gespräche über die Reduzierung der Arsenale an solchen Waffen gefordert haben, wird Russland diese Gespräche nicht aufnehmen und sagt dem Westen: “fuck you”, wenn ich seine unhöfliche Bemerkung auf Russisch in entsprechendes Englisch mit vier Buchstaben übersetzen darf.

    Diese letzte Bemerkung brachte viele Russen im Publikum zum Schmunzeln. Aber es war nicht nur Theatralik, sagt der gute Oberst: Tatsächlich hatte Russland mit den Amerikanern über die Möglichkeit der Reduzierung der Vorräte gesprochen, aber jetzt, im Kontext des NATO-Stellvertreterkrieges, hat es nicht die Absicht, solche Gespräche wieder aufzunehmen.

    Damit schließe ich die heutige Umfrage über unseren kläglichen Fortschritt auf dem Weg zum Weltuntergang ab.

    (wer sich für seine Biografie interessiert: https://www.huffpost.com/author/gilbert-doctorow)


    Viele Grüße
    reefan"


    Ende Zitat

  • @Wayne Schlegel, @Beowulf Ich mach da keinen Faden auf, muß man eh erst mal sehen, was kommt. Aber falls jemand Lust hat, nur zu. Was ist überhaupt DAS afrikanische Viech? Springbock, Elefant, Krokodil, Kamel? Fragen über Fragen...

    Ich habe mal ein wenig gesucht und bin fündig geworden. Kein neuer Faden, daher bin ich mal so frei und reaktiviere einen alten, weil hier auch schon früher kluge Leute unterwegs waren und geahnt hatten, daß sich noch etwas entwickeln könnte. Deshalb fange ich dort mal an :)

  • verstehe die Russen nicht warum die den T72 bzw T90 nict endlich mit einem gescheiten Getriebe austatten !
    Ich glaube auch nicht , daß dies nur die Fa. Renk bzw ihre franz. Tochter kann ;)


    Jedenfalls gibt´s das ja schon länger und es dürfte den Russen bekannt sein.
    Die Vorteile sind so offensichtlich , daß manche von einem völlig anderen Panzer sprechen.
    Das Ergebnis war der PT91 von dem die Polen etwa 200 ? stck haben.


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    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat.

    Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen."

    (Vicco v. Bülow "Loriot")

    Einmal editiert, zuletzt von Schinderling ()

  • "Der Unterwuchs, der auf den Schlachtfeldern der südlichen Ukraine nachwächst, ist wahrscheinlich ein Faktor, der zum allgemein langsamen Fortschritt der Kämpfe in diesem Gebiet beiträgt."

    Man lernt nie aus [smilie_happy]


    Ach deswegen dauert der Krieg in der Ukraine immer noch an: Donald Trump ist schuld daran, weil der unbedingt nochmal Präsident werden möchte.

    Nichts ist zu blöd, als dass es der GEZ-Knecht nicht schlucken würde.


    Das ist doch nicht schlecht für Russland, wenn der Präsident des Gegners einer ist, dessen geistige Kapazität...wie soll ich sagen...na, Ihr wisst schon. :rolleyes:


    Vielleicht hätte vor einen Jahr ein vernünftiger US-Präsident noch echte Verhandlungen anstossen können. Aber die Zeiten, wo Russland noch mit den USA oder der Ukraine verhandeln wollten, sind vorbei. Es wird keine Verhandlungen geben und der Westen entscheidet selber, ob am Schluss noch etwas von der Ukraine übrigbleiben soll oder nicht. Es liegt (schon länger) nur noch daran, WANN die Ukraine kapituliert.

  • Wenn Trump Präsident würde, wäre der Krieg vorbei. Einer der Gründe, warum sie alles gegen ihn unternehmen.

    Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken. Marc Aurel (121-180)
    Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Friedrich von Schiller (1759 – 1805)
    Wer eine friedliche Revolution unmöglich macht, macht eine gewaltsame unvermeidbar. John Fitzgerald Kennedy (1917-1963)
    Ich bedaure nicht, was ich getan habe. Ich bedauere, was ich nicht getan habe.
    Ingrid Bergman (1915-1982)

  • Der T-72 und die Nachfolgevarianten sind für die Russen Auslaufmodelle. Die Zukunft ist der T-14 Armata, falls Moskau nach den Erfahrungen in der Ukraine und dem Beginn des Drohnenzeitalters in der Panzerwaffe überhaupt noch eine Zukunft sieht.


    Vorteil des 72 dürften nach wie vor die hohe Verfügbarkeit, also auch kurze Bauzeiten und die vergleichsweise niedrigen Kosten sein. Unbestreitbarer Nachteil ist, dass die Besatzung einen Treffer meist nicht überlebt, das ist konstruktionsbedingt.


    Auch wieder ein längeres Video, aber für Interessierte vielleicht ein Zeitvertreib für ein verregnetes Wochenende.
    Rolf Hilmes, der selbst als Ingenieur in der Panzerentwicklung tätig war über die Unterschiede westlicher und östlicher Panzerentwicklung und warum die Russen in vielem, was wir als Schwäche bezeichnen, gar keine Nachteile sehen.


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  • Was Tomster gestern hier andeutete habe ich im Hegemonfaden am 23. Juni ausführlicher spekuliert. Ich bleib dabei die US-Realwirtschaft ist nur ~10 Billionen groß.


    Die US Wirtschaft scheint viel schwächer zu sein als allgemein vermutet wird. Dazu muß man verstehen wie das amerikanische BIP berechnet wird. Nehmen wir als Bsp. eine Anwaltstunde. Wenn eine anwaltliche Dienstleistung in Anspruch genommen wird rechnet der Anwalt in Stunden ab. Kostet die Anwaltstunde zum Bsp. 1000 Dollar und ich nehme 10 Stunden in Anspruch werden einfach 10 Tsd. Dollar zum BIP addiert. Die rein bürokratische Angelegenheit und hochpreisige Berechnung wurde mit Absicht von mir gewählt um zu verdeutlichen das diese ganzen inflationären bürokratischen Dienstleistungen nichts mit echtem Wirtschaftswachstum zu tun haben aber überproportional das BIP hochtreiben können. Das können auch andere Dienstleistungen sein die teuer sind wie Beratungsunternehmen für Regierungen aber auch Glücksspiel usw. Alles wo keine Güter dahinter stehen.


    In welchem Verhältnis bürokratische Dienstleistungen und echte Warenwirtschaft zum BIP beitragen ist völlig unklar. Es könnte 50/50 sein oder 80/20. Das ist für mich die große Unbekannte. Je kleiner der Anteil der Warenwirtschaft desto größer wäre der Papiertiger. Jetzt kommt der Knaller. Nicht nur wertlose Dienstleistungen werden zum BIP addiert sondern auch bestimmte Aktientransaktionen werden aufaddiert. Wie extrem hier agiert und welches Ausmaß das ganze hat ist mir noch nicht klar. Ich wollte nur mal meine derzeitigen Beobachtungen hier kundtun.


    Aus dieser Art und Weise des amerikanischen Wirtschaftssachverständnisses scheinen auch die Fehlkalkulationen zur russischen Wirtschaft zu stammen. Russlands Warenwirtschaft mit viel weniger parasitärer und sicherlich billigerer Bürokratie als die USA ist nicht einfach so zu besiegen. Die Menschen sind auf Waren angewiesen. Würde man die Warenwirtschaft still legen käme es zur menschlichen Tragödie. So einfach legt sich ein Volk nicht hin und stirbt. Lange Rede kurzer Sinn. Ich vermute das sich die echte Wirtschaftsleistung der Warenwirtschaft der USA im Rahmen von 8-15 Billionen Dollar befindet. Als Richtwert habe ich die US Bevölkerung durch die Deutsche geteilt und dann das halbierte deutsche BIP mit 4 multipliziert. Das deutsche BIP wurde halbiert weil auch hier eine riesige Bürokratie zum BIP beiträgt. Die wertschöpfende "echte" US Wirtschaft könnte auch noch kleiner sein als 8 Billionen Dollar wenn wir rausfinden wie groß der Anteil der Bürokratie + Armee an der BIP Berechnung ist. Preissteigerungen tun ihr übriges um das BIP zu inflationieren. Der Papiertiger ist real, nur das exakte Ausmaß liegt (noch) verborgen.

  • Nun wird es langsam konkreter. Laut welt haben die Putschisten im Niger die Wagners um Hilfe gebeten. Damit wird ein zweiter heißer Kriegsschauplatz neben der Ukraine wahrscheinlicher.
    Was ich nicht so ganz verstehe: Meines Wissens nach sind Burkina Faso und Mali (wenn auch temporär suspendiert) Mitglieder der ECOWAS, haben aber klar kommuniziert, dass sie im Falle des militärischen Eingreifens der ECOWAS die Putschisten im Niger unterstützen. Seltsam, ECOWAS gegen ECOWAS.
    Oder sollte der Laden auch nur eine westliche Organisation unter dem Deckmantel "gutes für Westafrika" sein, der mit der weltweit beobachtbaren Trennung in West und Rest das gleiche Schicksal erleidet?


    https://www.msn.com/de-de/nach…4723f6646354ef164c2c&ei=9

    Wobei auch Guinea erklärt hat auf Seiten Malis ,Obervoltas (Burkina Faso) und der Putschisten in Niger zu stehen.


    Wichtig da Guinea im Gegensatz zu den anderen 3 kein Binnenland ist und mit Kamsar und Conakry über die strategisch-logistische Notwendigkeit von Seehäfen verfügt.



    Zudem brodelt es im Ecowas - Senegal bereits recht massiv intern.

  • Was ich nicht so ganz verstehe: Meines Wissens nach sind Burkina Faso und Mali (wenn auch temporär suspendiert) Mitglieder der ECOWAS, haben aber klar kommuniziert, dass sie im Falle des militärischen Eingreifens der ECOWAS die Putschisten im Niger unterstützen.

    Die ECOWAS war vermutlich als EU-nahes Werkzeug gedacht, man sieht ja, daß ausgerechnet die Länder, suspendiert wurden, die sich von F entfernen. Aber in dem Moment, wo man Mitglieder suspendiert, anstatt zu versuchen, deren Interessen zu vertreten, verliert jede Organisation ihren Sinn.


    Entweder sie raufen sich zusammen, d.h. sie heben die Suspendierungen auf und unterlassen das Eingreifen, oder es gibt demnächst keine ECOWAS mehr. Wird man ja die Tage sehen. Aber egal wie, das ist erst der Anfang einer kompletten Neusortierung in Afrika. Und die wird überhaupt nicht im Sinne des Westens laufen.

  • Seltsam, ECOWAS gegen ECOWAS.


    Oder sollte der Laden auch nur eine westliche Organisation unter dem Deckmantel "gutes für Westafrika" sein

    Ex-Fremdenlegionär Thomas Gast geht genau davon aus. UNO mit sämtlichen Ablegern, WHO, Weltbank, ECOWAS....alles Sockenpuppen der Yankees und ihrer Juniorpartner.


    Und mit diesen ganzen Organisationen wird jetzt nach und nach aufgeräumt.

    "Ihr denkt es wird irgendwann wieder besser, wenn ihr ihnen gehorcht.
    Aber es wird nie wieder besser werden, weil ihr ihnen gehorcht"


    Netzfund, Verfasser unbekannt.

  • Und mit diesen ganzen Organisationen wird jetzt nach und nach aufgeräumt.

    Ist ja auch überfällig. Wenn die Russen den Afrikanern diese westlichen Pseudohilfen vom Leib halten und ein wenig echte Hilfestellung geben, halte ich es durchaus möglich, daß sich dort binnen zehn Jahren eine halbwegs belastbare Perspektive entwickelt. Es geht da ja v.a. um organisatorische Sachen.


    Etwas zum Handeln haben meisten Länder dort durchaus. Aber das nützt ja nichts, wenn z.B. wie im Niger, nur ein paar Prozent vom Gegenwert des exportierten Urans hängenbleiben. Die Russen waren Ende der 90er in derselben Situation und wissen schon, wie man sich die Geier vom Hals schafft.

  • Ich hatte schon beruflich in Nigeria zu tun. Sagen wir mal so - die Afrikaner haben das Arbeiten nicht erfunden. Und der reichen Oberschicht gehen die ärmlichen Lebensumstände der Bevölkerungsmehrheit mal komplett am Arsch vorbei.
    Die leben halt in ihren Gated Communities.
    Darum glaube ich auch nicht so wirklich an die blühenden Landschaften, nachdem die Europäer und Yankees draußen sind.


    Ist ein Problem das die Afrikaner selbst lösen müssten, aber wenn sie etwas mehr für ihre Rohstoffe bekommen würden wäre es ein Anfang.
    Wäre sogar möglich, ohne das wir hier für Endprodukte erheblich mehr bezahlen müssen. Aktuell schieben sich halt angelsächsische oder auch französische Großkonzerne die Milliardengewinne ein.


    Also genau die gleichen, die auch uns auspressen.

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    Netzfund, Verfasser unbekannt.

    2 Mal editiert, zuletzt von blackpearl ()

  • Wäre sogar möglich, ohne das wir hier für Endprodukte erheblich mehr bezahlen müssen. Aktuell schieben sich halt angelsächsische oder auch französische Großkonzerne die Milliardengewinne ein. Also genau die gleichen, die auch uns aktuell auspressen.

    Das ist doch der wesentliche Punkt.

  • Mitglieder der ECOWAS, haben aber klar kommuniziert, dass sie im Falle des militärischen Eingreifens der ECOWAS die Putschisten im Niger unterstützen. Seltsam, ECOWAS gegen ECOWAS.

    In Mali fand 2020 ein Militärputsch statt, in Guinea 2021 und in Burkina Faso in 2022. Sie werden alle von der ECOWAS dafür sanktioniert und sitzen daher im selben Boot. Nach dem, was ich jetzt gelesen habe, sind die Bevölkerungen in allen vier "geputschten" Ländern eher für die Militärregierungen.


    Oder sollte der Laden auch nur eine westliche Organisation unter dem Deckmantel "gutes für Westafrika" sein, der mit der weltweit beobachtbaren Trennung in West und Rest das gleiche Schicksal erleidet?

    Die Franzosen haben mit diesem Konstrukt versucht, das Wegschwimmen ihrer letzten Kolonialfelle zu verhindern, also die Ausbeutung Westafrikas fortzusetzen. Mali will aber spätestens seit den Greueltaten 2012 nichts mehr von den Franzosen wissen. Und auch weiterere ehemalige Kolonien wären froh, die französichen Zecken endlich los zu werden.

  • Ich hatte schon beruflich in Nigeria zu tun. Sagen wir mal so - die Afrikaner haben das Arbeiten nicht erfunden. Und der reichen Oberschicht gehen die ärmlichen Lebensumstände der Bevölkerungsmehrheit mal komplett am Arsch vorbei.

    Universalistische Ansätze scheitern immer.
    In Afrika eben deutlich zügiger als Andernorts.


    Ist Ru in der Lage diesen westlichen Grundfehler -wurst ob er von abgreifenden Konzernen oder bessermenschlichen "Entwicklungshelfern" begangen wurde- zu umschiffen KANN es für beide Seiten profitabel sein. Schaut Ru lediglich durch ne universalistische Brille welche sagt daß der Westen die armen Afris nur ausgebeutet hat und setzt somit auf den universalistischen Narrativ vom Neokolonialismus so dürfte neben einem kurzen PR Erfolg nicht viel bleiben.


    China hat es in Ansätzen geschafft,kämpft jedoch freilich mit den reichlichen Grundübeln des Kontinents.


    Out of Africa ...


    ist zwar paläoanthropologischer Nonsens....


    sonst aber nicht die schlechteste aller Ideen.

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