Ritalin wirkt bei Menschen mit ADHS anders als bei jenen ohne. Erstere werden etwas "normaler", die anderen aufgeputschter.
Nicht wenige ADHS Menschen verkaufen ihre Pillen an Mitschüler.
Die "hibbeligen" Schüler bekommen das Medikament routinemässig und meist werden sie dadurch etwas "kontrollierbarer". Dann haben alle ihre Ruhe, das abartige Schulsystem kann weiterlaufen und an den eigentlichen Ursachen wird nicht gearbeitet, wodurch sich die Störung chronifiziert und der Jugendliche eine Abhängigkeit entwickelt. Ich habe die Eltern eines Betroffenen durch viel Überzeugungsarbeit dazu gebracht, die Medikation ausschleichen zu lassen und dann zu Beginn der Sommerferien abzusetzen, dies entgegen dem ärztlichen Rat. Dazu die Videospiele unterbunden und für angemessene Beschäftigung (va. Sport) gesorgt. Resultat: Ein lebenslustiger, selbstbewusster und entspannter Jüngling, durchweg mindestens genügende Noten, in Französich und Mathematik mittlerweile sogar Klassenbester. Vorher hatte er katastrophale Noten in allen Fächern. Da ist NICHTS mehr von ADHS zu erkennen, ganz im Gegenteil.
Am verkorksten Schulsystem kann ich leider auch nichts ändern und viele Eltern und Lehrer sind geradezu froh um die Diagnose und die anschliessende Medikation, weil sie dann das Problem als gelöst betrachten können.
Ich bin nicht grundsätzlich gegen die Medikation, aber sie muss unbedingt temporär sein, leider hat aber meist keiner der Beteiligten (Ärzte, Pharma, Lehrer, Eltern) ein Interesse daran, den jungen Menschen wieder von den Medikamenten los zu bekommen oder gar an den sozialen Problemen zu arbeiten, die der Störung zugrunde liegen. Es ist viel einfacher, dem Kind eine Pille zu geben.