GOLD : Märkte und Informationen

  • Obwohl es ja eigentlich nur ein sogenannter kleiner Verfallstermin ist? Gibt es irgendeinen Link/Bericht, wenn der Termin so einmalig ist?
    Ich war immer der Ansicht, dass die EM-Preise zum Verfallstermin hin gedrückt werden müssten, damit die kursbestimmende Drückung nicht in einem squeeze out endet? Aber was nicht ist, kann ja noch werden.


    Ist wahrscheinlich naiv, kenne mich mit der Zettelwichserei eh nicht aus.

    Aus der letzten Marginsenkung schliesse ich dass akt zu wenige( Für die Preisgestalter) Optionen im Speiel waren um schönen Gewinn einzusacken. Sicher sind gestern viele Long gegangen, heute nochmal POG Preis rauf und Märkte runter und noch mehr steigen "Richtig" ein um dann wieder geschoren zu werden.
    Bei welchem Preis das geschieht ist für die Marktmacher uninteressant, es geht um die Differenz der Long/Shortpositionen für die Banken.
    Darum ist es meist besser sich auf die Seite der Banken zu stellen, wenn man denn herausfindet was sie vorhaben könnten.

  • Moin,


    Fugmann zu den Optionen bzw. morgen:


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    Liebe Grüße
    Marek

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    • Offizieller Beitrag

    Wie gestern hier vorerwähnt, ist Gold relativ spottbillig. Dazu Egon von Greyrtz:


    "Ich mache regelmäßig darauf aufmerksam, dass Gold im Verhältnis zum US-Geldangebot aktuell extrem billig ist. Gold ist heute so billig wie 1970 bei 35 $ und auch so billig wie 2000 bei 290 $.


    Das Aufwärtspotential für Gold liegt bei einem Vielfachen der heutigen Kurse, gerade weil sich die Währungsentwertung aufgrund rapide steigender Geldschöpfung beschleunigen wird. Gold ist der König des
    Vermögensschutzes und sollte in physischer Form außerhalb des Bankensystems gehalten werden....


    Beim bevorstehenden Zusammenbruch des Geldsystems wird dem Vermögenserhalt eine entscheidende Bedeutung zukommen."


    https://www.goldseiten.de/arti…wettzumachen.html?seite=3


    Grüsse


    Edel


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  • Obwohl es den oft beschworenen Zusammenhang, wonach Gold fallen muss, wenn die Zinsen steigen, nicht gibt, steht doch ziemlich außer Frage, dass Gold weiteren Auftrieb bekommen sollte, wenn die von der FED angekündigten Zinserhöhungen deutlich schwächer als vorgesehen ausfallen sollten.


    Letzteres hat nun überraschend Xi Jinping gefordert:


    https://www.deraktionaer.de/ar…nserhoehung-20244144.html


    Der chinesische Präsident Xi Jinping appelliert in seiner Rede beim virtuellen Weltwirtschaftsforum in Davos an den Fed-Chef Jerome Powell, die Zinsen nicht anzuheben. „Wenn große Volkswirtschaften auf die Bremse treten oder einen anderen geldpolitischen Kurs einschlagen, würde dies ernsthafte negative Folgen nach sich ziehen. Die globale wirtschaftliche und finanzielle Stabilität würde dadurch vor einer schwierigen Aufgabe stehen, und die Entwicklungsländer würden dabei die Hauptlast tragen“, so Xi laut einer Mitschrift seiner Rede vom Montag.


    Aus folgenden Gründen halte ich diese Forderung für bemerkenswert:


    - Allein dass der unumschränkte Staatenlenker des mächtigsten Gegenpols zu den USA sich an eine offiziell nicht regierungsangehörige Behörde des Kontrahenten wendet und dies in gewissermaßen bittender Weise tut, ist vom Selbstverständnis Chinas aus schon sehr beachtlich.


    - Im Grunde kann dies nur bedeuten, dass die ökonomische Verfassung Chinas von einer Art ist, die auch mindestens mittelfristig (kurzfristige Effekte sind für die Chinesen nahezu irrelevant) US-Zinsanhebungen quasi unerträglich scheinen lassen würde. China gibt dies mit dem Appell Xis gewissermaßen zu, was auf der Bühne des Weltwirtschaftsforums aus Sicht Chinas beinahe einer Selbsterniedrigung gleichkommt.


    - Xis Appell an Powell macht nur dann Sinn, wenn wirklich auch für die weltweite Situation im Fall merklicher Zinserhöhungen erhebliche Gefahr droht. Nur dann kann er damit rechnen, dass die FED ihm folgt,da die FED natürlich nicht China zuliebe "wortbrüchig" werden möchte. Dies bedeutet, dass Xi fest glaubt, er könne die FED von der Richtigkeit seiner Prognose (erhebliche Zinserhöhung -> weltweite Rezession -> USA stark betroffen) überzeugen. Man kann sicher sein, dass hier auf der Ebene von Konsultationen ein reger Austausch stattfinden wird.


    Man kann daher m.E. mit einiger Sicherheit annehmen, dass die Situation wirklich ernst ist.

  • vlllt ist ein grund aber auch, das ihnen nur eine abwertung ihres anleihen portfolio nicht recht ist?



    China's Large Position in U.S. Treasuries
    China, which owns an estimated $1.1 trillion in U.S. Treasuries, is the number-two investor among foreign governments, according to the May 2021 figures released by the U.S. Treasury.1 This amounts to over 15% of the U.S. debt held overseas and about 3.6% of the United States’ total debt load.23



    https://www.thebalance.com/how…ebt-does-china-own-417016


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    Dies irae | Money is made in the DELTA between PERCEPTION and REALITY


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  • @Blue Horseshoe: Ich denke, dass das ein zusätzlicher, die Situation verschärfender Aspekt ist. Wenn aber China seine (gesamt-)weltwirtschaftlichen Bedenken gegenüber den USA nicht untermauern kann, wäre dieser Appell in den Wind gesprochen, da natürlich die FED keinen Finger krumm machen wird einzig um China aus der Bredouille zu helfen.


    China (und speziell Xi) würde sich in diesem Fall sehenden Auges umsonst "bloßgestellt" haben, was eigentlich undenkbar ist.


  • bg bh

    Dies irae | Money is made in the DELTA between PERCEPTION and REALITY


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  • ... vielleicht will China nur eine bestimmte Reaktion auslösen ... ?(

    Z.B.: In erwartung des Chin. Niedergangs die Zinsen schnell und stark zu erhöhen und dadurch den US Zusammenbruch auszulösen :thumbup:
    Dadurch sollte Gold stark steigen,was den Chinesen zu gegebener Zeit gefallen würde.Was wenn die Chin. am Freien Markt Tresauries gegen Gold tauschen? Wer fällt dann wohl von der Stange?
    Zu allen Zeiten wurde in der Politik gelogen und betrogen.

    Tretminen reissen ein Bein ab, Wasserminen versenken Schiffe, Goldminen vernichten viele Anleger. :!:

    Einmal editiert, zuletzt von Lexus () aus folgendem Grund: ergänzung

  • Erst brauchen sie Taiwan im Sack und die Japsen kaltgestellt.


    Dann geht es gegen den Dollar...nicht vorher.


    cu DL...und Taiwan wird fallen....das wissen die Formoser...die trauen dem Westen keinen furz....also brauchen sie mindestens 20 Atombomben....oder ein Virus :thumbup: :thumbup: :thumbup:

  • Weltweite Gold und Silberproduktion in Millionen Unzen. 2021 sind Schätzungen des World Silver Survey und World Gold Council. Die weltweite Silberproduktion von 829 Millionen Unzen liegt 71 Millionen Unzen unter dem Allzeithoch von 2016. Die Goldproduktion steigt auf 118 Millionen Unzen. Die Gold/Silber Förderratio beträgt 7. Die derzeitge Gold/Silber Preisratio ist 75. Wäre Preisratio gleich Förderratio würde Silber zurzeit 262 Dollar kosten. Es wird zwar ein Anstieg der Förderzahlen prognostiziert jedoch sollte man die entgültigen Zahlen abwarten. Wie man anhand des Charts sieht geht die Silberförderung seit 2017 zurück und die Goldförderung fällt seit 2019. Bei Silber ist ein Anstieg möglich nach dem doch heftigen Einbruch auf 780 Millionen Unzen aber bei Gold bin ich skeptisch ob ein neues Allzeithoch erreicht wird. Aufschluss bringen nur die entgültigen Zahlen.


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    • Offizieller Beitrag

    Weitestgehend totgeschwiegen-- Die Goldkabale akkumuliert mit Sicherheit aber selbst...


    "Nach den kürzlich veröffentlichten Daten des World Gold Council (WGC) lag die Gesamtmenge des von den Zentralbanken weltweit gehaltenen Goldes im September 2021 zum ersten Mal seit 1990 über 36.000 Tonnen. Dieser 31-Jahres-Rekord ist das Ergebnis der Tatsache, dass die Zentralbanken der Welt ihre Bestände in den letzten zehn Jahren um mehr als 4 500 Tonnen des Edelmetalls aufgestockt haben, und er untermauert die Anlageargumente für Gold sowohl in Bezug auf die unmittelbare Wertentwicklung als auch aus einer ganzheitlichen Perspektive.


    Über diesen neuen Rekord wurde in der Mainstream-Finanzpresse kaum berichtet, und in den offiziellen Erklärungen der Zentralbanken und ihren Leitlinien oder politischen Kommentaren blieb er fast völlig unerwähnt. Ganz im Gegenteil, die politischen Entscheidungsträger in den USA, der Eurozone und in den meisten anderen großen Volkswirtschaften wiederholen seit über zwei Jahren immer wieder die gleichen Argumente und Überzeugungen, die in Wirklichkeit die Argumente für den Besitz von Gold zunichte machen würden...


    In der Zwischenzeit haben auch viele andere Länder ihre Goldkäufe beschleunigt und ihre Dollarreserven abgebaut, insbesondere osteuropäische und asiatische Schwellenländer. Allein in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 legte Thailand rund 90 Tonnen, Indien 70 Tonnen und Brasilien 60 Tonnen zu. In einer aktuellen Analyse von Nikkei Asia heißt es: "Die Präsenz des Dollars in den Devisenreserven nimmt ab, im Gegensatz zum Wachstum von Gold. [smilie_blume] Im Jahr 2020 ist der Anteil des Dollars an den Währungsreserven auf den niedrigsten Stand seit einem Vierteljahrhundert gefallen."


    Alles in allem ist es für Anleger unerlässlich, diese Verschiebung genau zu beobachten. Wie auch die Zentralbanker selbst klar erkennen, wird physisches Gold, wenn die Entwertung der Fiat-Währungen weitergeht und sich in den kommenden Monaten und Jahren sogar noch beschleunigt, den einzigen zuverlässigen und bewährten Schutz vor dem bevorstehenden Sturm bieten."


    https://claudiograss.ch/2022/0…-record-gold-stockpiling/
    Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)


    Grüsse
    Edel


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

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  • Es wird zwar ein Anstieg der Förderzahlen prognostiziert jedoch sollte man die entgültigen Zahlen abwarten. Wie man anhand des Charts sieht geht die Silberförderung seit 2017 zurück und die Goldförderung fällt seit 2019.

    Das thematisieren wir schon seit Jahren hier und die Entwicklung ist offensichtlich das vor allem bei Silber der sinnvolle wirtschaftliche Produktionspeak überschritten wurde. Bei diesen niedrigen Preisen macht es gar keinen Sinn die Minen übermäßig auszubeuten.Man muß sich immer bewußt sein, die Resourcen sind endlich, je schwerer ein Element im Periodensystem desto seltener ist es, nicht nur auf der Erde sondern auch im Universum. Große Tagebaue mit Gehalten von 1g Gold/ 1T Taubgestein sind schon selten und darunter lohnt sich ein Abbau nicht da auch Energie knapper und teurer wird. Hier spielt die Energieklippe mit rein die auch das Minenleben verkürzt, oder aber höhere Preise erzwingt um einen Abbau noch rentabel zu machen. Jetzt ist der Zeitpunkt ; zu haben oder nicht zu haben. In 10 Jahren wird Energie noch teurer, Edelmetall noch seltener und der Preis exponentiell zulegen. Irgendwann interessiert man sich nicht mehr für die Papierzettel an den völlig korrupten, manipulierten Rohstoffbörsen und nur noch physisches ist gefragt. In den letzten 4 Jahrzehnten hat man Gold/Silber komplett aus dem Geld getilgt, wer erinnert sich noch an die 5DM-Münze mit echtem Silberanteil ? Das gewonnene EM ist dann dem Markt zugeführt worden und konnte so eine Weile einen Schleier über das Verschwinden der EM-Resourcen legen. Bereits jetzt ist absehbar das es zu einer erheblichen Korrektur kommen wird, aber haben muß man EM jetzt und zwar physisch wenn man gewinnen will.

  • Sehr interessant der BGMI über Zeit. Gut zu sehen, das die Kabale seit 2008 die volle Kontrolle über die Minen übernommen haben.

    Seit 2008/2012 explodieren meine Gewinne im Immobilienbereit "Deutsche Ostseeküste" förmlich. Habe früher versucht Immobilienanlage und EM-Anlage 1 zu 1 zu gewichten. Ich kann jedoch die Gewinne aus dem Immobilienbereich nicht mehr durch EM-Käufe ausgleichen. Da fehlt mir leider eine Gelddruckmaschine :) .


    Grüße sendet Ersatzkasse

  • Die heutige Ausgabe….


    QE4-Tapering: Korrektur an den Aktienmärkten mit Ansage!


    Liebe Leserin, lieber Leser,


    bezogen auf die bisherigen Erfahrungen mit den Anleihen-Kaufprogrammen der US- Notenbank (Fed) stand bei deren jeweiligen Einstellung grundsätzlich ein marktschonendes Vorgehen im Vordergrund. Das QE2-Programm war beispielsweise von vornherein befristet. Dessen Einstellung im Juni 2011 wurde aber mit einem Aufblähen der Geldmenge M1 kompensiert. Das mit 85 Mrd. US$ monatlich kapitalisierte QE3 wurde über einen Zeitraum von zehn Monaten schrittweise und somit marktschonend im Oktober 2014 eingestellt.


    Das aktuelle Tapering von QE4 startete im November und wird geradezu aggressiv umgesetzt. Die Ausgangslage ist gegenüber QE3 eine andere, da das monatliche Kaufvolumen bis November mit 120 Mrd. US$ monatlich deutlich höher lag. Im November folgte der erste Taperingschritt mit -15 Mrd. US$. Zu diesem Zeitpunkt stand der Gedanke eines erneut marktschonenden Vorgehens im Vordergrund. Doch die Inflationsdynamik durchkreuzte die Pläne der Fed. Im Rahmen des FOMC- Meetings im Dezember wurde das Tapering ab Januar auf -30 Mrd. US$ monatlich angehoben.


    Die auf QE-Maßnahmen fokussierten Anleger wechseln auf die Verkaufsseite


    Anfang Januar sank somit das QE4-Kaufvolumen auf 60 Mrd. US$ – eine Halbierung in nur zwei Monaten. Auf dieser Basis wird QE4 (nach jeweils -30 Mrd. US$ Anfang Februar und Anfang März) schon in zwei Monaten eingestellt.


    Im Vorfeld hatte ich Sie darauf hingewiesen, dass die Fed mit dieser Vorgehensweise der Wall Street den Saft abdreht und hier ab Anfang Januar ein kritischer Punkt erreicht wird.


    An der Marktentwicklung seit der Vorwoche können Sie nunmehr erkennen, dass das Tapering seine Wirkung entfaltet. Alle führenden US-Aktienindizes sind binnen weniger Handelstage in eine Korrektur gewechselt. Das Ausmaß der täglichen Indexverluste erinnert an die Abläufe von Anfang März 2020. Eine Wiederholung des Corona-Crashs zeichnet sich hingegen nicht ab, da das „Vorspiel“ der Devisenmärkte ausgeblieben ist. Wären die Devisenmärkte jetzt ebenfalls von einer hohen Volatilität geprägt, wäre die Lage anders zu beurteilen.


    So aber läuft es geradezu nach Schema F. Dieses wiederum basiert im Wesentlichen auf einem schlichten „Wenn-Dann-Szenario“. Wenn die Fed das Finanzsystem mit Liquidität flutet, dann reagiert die Wall Street bullish. Auf Basis dieses Musters gestaltete sich die Entwicklung seit Ende März 2020. Jetzt, wo der Liquiditätshahn zügig zugedreht wird, funktioniert das simple System nicht mehr bzw. kehrt sich um.


    Ersichtlich ist dies an einer inzwischen deutlichen Erhöhung der Cashquote bei den institutionellen Anlegern. Das ist zwar keine Dauerlösung, aber zunächst werden die Aktienpositionen reduziert und im Gegenzug die Cashquote angehoben. Eine reine Sicherheitsmaßnahme und nicht mehr als eine erste Reaktion. Die eigentliche Herausforderung besteht noch bevor, wenn die betroffenen Institutionellen erkennen, dass sich das bisherige Marktmuster mit Schwerpunkt Tech-Aktien nicht so schnell wieder beleben lassen wird.


    Wir konnten im Zuge der Aufwärtsbewegung seit Ende März 2020 keine Korrektur an der Wall Street beobachten, die diese Bezeichnung verdient hätte. Jetzt, wo die Fed den Dampf aus dem Kessel ablässt und der S&P500 binnen weniger Handelstage um mehr als -10% korrigiert hat, reagieren die US-Finanzmedien nervös und benennen Zinsängste der Anleger als Hauptgrund für die Indexrückgänge.


    Zinsängste sind nichts weiter als eine argumentative Nebelkerze. Es geht um die QE4- Reduzierung und nicht um ein paar mickrige Zinserhöhungen, die auf die Inflationsentwicklung keinen Einfluss haben werden. So betrachtet handelt es sich dabei eher um eine komfortable Lösung für die Wall Street. Bei einer echten Inflationsbekämpfung müsste der US-Leitzins drastisch angehoben werden.


    Technologie-Sektoren geraten unter Druck


    Relevanter ist hingegen, dass der Liquiditätsmotor bereits jetzt ins Stottern gerät und die zuvor überhitzten Marktsektoren unter Stress setzt. Dies betrifft durchweg alle Technologiebereiche inklusive Halbleiter. Vor einer größeren Marktkorrektur durchläuft der Halbleiterindex SOX normalerweise eine Korrektur, bevor der Gesamtmarkt reagiert


    Diesmal blieb eine solche Warnung aber aus, da sich der Tech-Sektor gleichförmig bullish entwickelte. Der SOX flankierte die jüngste Aufwärtsbewegung des S&P500 und bestätigte Anfang Januar das Rekordhoch des führenden Aktienindex. Der SOX bildete somit zuvor keine negative Divergenz aus, wie dies beispielsweise vor der Korrektur im vierten Quartal 2018 der Fall war.


    Da der S&P500 aktuell überverkauft ist, kommt es nunmehr darauf an, wie sich der Index im Zuge einer Gegenbewegung entwickelt. Die bullishe Marktseite wird alles daran setzen, den S&P500 wieder nach oben zu hebeln. Gelingt hier keine zügige Reaktivierung der Aufwärtsbewegung, wechselt der Index bestenfalls in eine Konsolidierungsphase. Entscheidend ist hier vor allem, dass die Fed ihr Tapering fortsetzt und somit die Liquiditätsversorgung weiter reduziert, so dass die monetären Impulse für eine Wiederaufnahme der bullishen Phase fehlen.


    Kryptos: Ende des Bullenmarkts


    Bei den Kryptos verlaufen die Auswirkungen der Risikoreduzierung der Anleger weitaus drastischer. Hier ist der Bullenmarkt definitiv beendet. Das Gesamtszenario erinnert nach wie vor an die Entwicklung des Neuen Markts um die Jahrtausendwende. Gegenüber Ende 2017 hat sich die Anzahl kapitalisierter Kryptos auf rund 8.000 mehr als vervierfacht. Nochmal so viele nicht kapitalisierte Kryptos kommen hinzu. Der Sektor steht vor einer nachhaltigen Bereinigungsphase.


    Edelmetalle: Explosive Rally möglich


    Spannend – und zwar aus bullisher Sicht – ist hingegen die Lage am Goldmarkt. Von den gestrigen Indexeinbrüchen zeigte sich Gold unbeeindruckt. In der Vorwoche entwickelte sich bereits eine Ausbruchsituation, die erste Ansätze für einen Aufwärtsschub präsentierte. Am vergangenen Mittwoch explodierte der Gold Bugs- Index um mehr als +7%. Dies deutet auf einen ausgetrockneten Sektor hin, denn solche Tagesbewegungen im Plusbereich sind selbst beim ansonsten volatilen HUI eine Ausnahme.
    Ein ausgetrocknetes und zudem fundamental unterbewertetes Marktsegment bildet eine explosive bullishe Mischung.


    Welchen Einfluss hat die Korrektur an der Wall Street auf die Edelmetallsektoren? Da die Edelmetalle vom Hype im vergangenen Jahr „verschont“ geblieben sind, sollten sich nunmehr die Auswirkungen einer Konsolidierung am New Yorker Aktienmarkt nicht nur untergewichtet auf die Edelmetalle auswirken. Wahrscheinlicher ist sogar das Gegenteil, nämlich eine bullishe Reaktion von Gold, Silber und HUI. Hätten die Edelmetallsektoren ihren Aufwärtsschub vom Frühjahr bis Sommer 2020 fortgesetzt und wären parallel zum S&P500 weiter gestiegen, wäre der Sachverhalt anders einzuordnen.


    Ich hatte in der Vorwoche in den Chartanalysen auf die explosive Mischung bei Gold bereits hingewiesen. Der 7%-Anstieg beim HUI kann durchaus als Weckruf interpretiert werden. Solche hohen Tagesgewinne sind im Rahmen einer Konsolidierung fast immer ein Zeichen, dass sich bestimmte Anlegerkreise neu zu positionieren beginnen. Daraus folgt nicht zwingend sofort eine starke Rally, es handelt sich vielmehr um ein mittelfristiges bullishes Signal.


    Der HUI bretterte am vergangenen Mittwoch nicht nur über seine 50-, sondern sogleich auch über seine 200-Tage-Linie. Überwindet der Index nunmehr seine seit August 2020 bestehende obere Abwärtstrendlinie, wäre dies auch aus charttechnischer Sicht ein bullishes Signal.

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