Wirtschaftskrise 2019+ und eure Berichte

  • Also versuchst du Leute in Notlagen auszunutzen? :hae:


    Erinnert mich gerade an einem Vorstellungsgespräch welches ich vor ein paar Jahren hatte.

    Eine halbe Stunde hörte ich nur, suchen dringend Mitarbeiter aber keine zu bekommen.

    Wie sehr dem Chef das Wohl seiner Mitarbeiter am Herzen liegt usw. .

    Dann kam die Sprache zum Gehalt.

    12.-€ Brutto. [smilie_happy]

    Da bin ich aufgestanden und habe dem nur noch einen Vogel gezeigt. :thumbup:

    Beim hinausgehen die Mitarbeiter angeschaut und konnte nur noch ein Mitleidig Lächeln herausbringen.

    Suche immer Silber für den Ofen.

    Aktuell können wir keine Anfragen mehr bearbeiten. Sorry. [smilie_blume]


    2 Mal editiert, zuletzt von foxele ()

  • Der Mindestlohn für einen Rentenpunkt ( ca 40.00€ Gegenwert) liegt aktuell bei 50.493,00 €/Jahr. Das entspricht bei einer 40/Stundenwoche ca 26.30€/h.

    Nur mal so.

    Ich versuche mir grad die Gesichter eines Chefs vorzustellen, wenn diese Antwort oben kommt bei der Frage nach dem Gehaltswunsch.

    Oder hat jemand eine sinnvolle Erklärung, warum ich für weniger Geld arbeiten soll, mit der Aussicht auf weniger Rentenanwartschaft.

    Das Rentensystem läuft geradewegs in eine Armutsspirale.

    Die Generation nach uns ist die gearschte, wenn sie nicht vorsorgt. Und ich bin mir sicher, jede Vorsorge wird zukünftig gegengerechnet werden.

  • Die Frage der Rentenhöhe ist doch nicht mal so entscheidend. Viel wichtiger ist dann mit Renteneintritt keine Kosten mehr zu haben. Alles andere macht keinen Sinn.


    Ich habe keine Miete, keinen Strom, kein Wasser. Also keine Kosten dafür.

    Wahrscheinlich melde ich mich auch ab, dann entfällt der Müll auch noch. Holz für den Ofen habe ich für 15 Jahre liegen.


    Ich hoffe halt, dass das Bier noch halbwegs bezahlbar bleibt. Ich habe noch Hühner, Eier, einen großen Gemüsegarten und hier auf dem Land wächst alles in der freien Natur. Kirschen, Birnen Äpfel usw.


    Unsicherheitsfaktor ist der Staat. Grundsteuer wird natürlich ein Thema und ich ahne schon Schlimmes bei der Finanzlage der Kommunen.


    Was ich aber noch sagen will. Ich habe keinerlei Skrupel dem Staat Gleiches anzutun wie er mich mit der Rente betrügt. Das wird alles noch sehr Lustig hier.

  • Wir reden hier über Familien in Notlage die am Monatsende kein Geld mehr haben. Und da kann ich auch für 10 Euro irgend etwas arbeiten wo es keine Kenntnisse benötigt.


    Wir werden bald Zeiten erleben wo die Leute aus der Not heraus Schlange stehen vielleicht nur für ein warmes Essen und froh wären mal ein paar Euro nebenbei zu verdienen. Jammern braucht hier niemand. Wir wissen längst, der Sozialstaat ist abgebrannt und nicht mehr finanzierbar.


    Wir haben einen zu fett gewordenen Sozialstaat, der dank Bürgergeld jegliche Arbeit auf Mindestlohnniveau komplett sinnlos macht.

    Wieso arbeiten, wenn man auch Bürgergeld beziehen kann?


    Aus meiner Sicht ist der der Trottel, der für einen Mindestlohn arbeiten geht, um am Ende des Monats vielleicht 50 € mehr zu haben als der Bürgergeldempfänger. Das ist ein effektiver Stundenlohn von rund 25 Cent.

    Von daher nehme ich es niemandem übel, der sich für ein solch kleines Geld nicht ausbeuten lassen will.


    Das alles wird sich natürlich radikal ändern, wenn der Sozialstaat kollabiert, was aktuell nur noch eine Zeitfrage ist. Dann werden Millionen von ehemaligen Bürgergeldempfängern und Rentnern plötzlich wieder auf den Arbeitsmarkt drängen und sich darum prügeln, wer für 5 € die Stunde den Rasen mähen darf.

  • Das alles wird sich natürlich radikal ändern, wenn der Sozialstaat kollabiert, was aktuell nur noch eine Zeitfrage ist. Dann werden Millionen von ehemaligen Bürgergeldempfängern und Rentnern plötzlich wieder auf den Arbeitsmarkt drängen und sich darum prügeln, wer für 5 € die Stunde den Rasen mähen darf.

    Das rechne ich auch. Zumindest von denen, die den Raubzug der neu Eingedeutschten und der noch darauf Wartenden überlebt. Denn bei einem Zusammenbruch der Sozialsysteme dürfte es extrem hässlich, also mörderisch zugehen. Martialische Kulturen, kampferprobt, gewöhnt an brutale Gewalt, Waffenkenntnis und starker sozialer Zusammenhalt (Großfamilie, Clan). Allem wird der Michel nichts entgegenzusetzen haben. Es wird ein Gemetzel, zuerst in den großen ehem. deutschen Großstädten.


    Zurück zum Thema: zu Ost-Zeiten habe ich in einem bei uns am Dorf befindlichen Betrieb gearbeitet. In den Sommerferien je 3 Wochen. Gab 3,75 Mark/Stunde und am Ende rund 500 Mark. Das war mein Startkapital, auch wenn ich nur Weizen gekehrt, geschaufelt und W50 gewogen habe. Dazu das Jugendweihegeld und mithilfe des Zufalls in Naumburg/Saale in der Fahrzeug-HO eine nagelneue S51 Enduro für 2.745 Mark bekommen. Stolz wie bolle.

    Dazu im Sommer mit meinem Vater Obst gepflückt. Im Sommer schwarze und rote Johannisbeeren, im Herbst Äpfel, anhängerweise zur Annahme geschafft. War ein schönes Geld.


    Für 10€ heute den Rasen mähen - her damit. Bei der heutigen Technik der Mäher mit Radantrieb keine schwere Arbeit. Was haben wir Wänster da zu DDR-Zeiten härter gebuckelt im PA-Unterricht. Kartoffeln lesen, Rüben verziehen, Unkraut jäten, Kilometerlang! Geschadet hat es unserer Generation nicht.

    Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also hört auf, euch wie ein Andenken zu behandeln. Esst leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Für nichts anderes ist Zeit.
    Anthony Hopkins


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Ich habe ähnlich in der Jugend gearbeitet, jeden Sommer, wann immer es möglich war. Das war das einzige Geld, mein Jugendweihegeld hat sich auf 110 summiert. Ein S51 war unerreichbar, ich habe mir von den Russen ein Radio gekauft und meinem Bruder ein Schweinchen.


    Aber so lächerlich das alles ist, auch das Sammeln von Flaschen und Papier für ein paar Pfennige, es hat uns angespornt, es war sinnvoll. Heute sind dies Möglichkeiten nicht gegeben bzw. wo so etwas ähnliches angeboten wird (wie Werbung austragen) so offen ausbeutend, das es witzlos ist.

  • das Sammeln von Flaschen und Papier für ein paar Pfennige

    Man Lupus, das war es :thumbup: :huh: [smilie_blume] das waren Zeiten. In Berlin, ein großes Wohngebiet mit 11 Geschossern, davor ein Parkplatz. Da stand der grüne Bauwagen, ganz hinten in der Ecke :thumbup: Platz gab es auf dem Parkplatz genug, der Bauwagen hätte auch vorne stehen können. Meine Klasse war mal zweiter beim Altstoffwettbewerb und ich Klassenbester. Ich habe soviel Zeitungen und Gläser geschleppt, ich habe fest damit gerechnet das wir die Besten der Schule wären.


    Bei der BVB habe ich in den Ferien Busse geputzt und in der Kantine Hoppelpoppel gegessen 8o

  • Was zum Geier ist Hoppelpoppel? 🤔

    Wodrauf ich hinauswollte, ich denke, unsere Generation ( ich bin 60+) hat noch arbeiten und deren Wertschätzung kennengelernt.

    Was ich momentan beobachte ist neben einer kontinuierlichen Enthirnung der Schüler auf Kretin-niveau eine unglaubliche Bequemlichkeit sich handwerklich nicht mehr zu betätigen. Ich hab früher auch ganze Bibliotheksreihen gelesen, gehämmert, geschraubt, gebastelt, von Vattern schweißen, maurern, renovieren gelernt, mit dem jugendlichen Kosmos Chemiekasten Experimente gestartet, Sport gemacht, mit Kumpels dem Punk persönliche Impulse im örtlichen Musikbunker verpasst, Mädels angebaggert, usw.

    Heutzutage seh ich das kaum noch.

    Ich hab meiner Tochter gesagt, sie kann jeden Typen mitbringen, den sie mag, aber sobald der einmal „ Isch “ sagt, fliegt der raus.

    Woran liegt das, daß die Menschen so teilnahmslos doof und bequem geworden sind? Das ist ein unglaubliches Massenphänomen, eine regelrechte Seuche. Es hängt irgendwie mit dem Hang zur Depression zusammen, den ich beobachten kann. Da ist irgendwas mit den Gehirnen der Folgegenerationen geschehen.

    Die halten sich teilweise ja für elitär, besonders cool, wenn sie ne Glühbirne wechseln können.

    Ich bin von Dumpfsinn umgeben und kann mich dem nicht entziehen.

    Schon beruflich nicht.

  • Nur noch zur Ergänzung: wenn ich mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs bin, sehe ich oft Dosen von EnergeyDrinks und ähnlichem Gelumpe. Achtlos weggeworfen, in der Natur, am Flußufer, auf dem Waldweg usw. Was ich mitnehmen kann, lese ich auf, auch wenn es nur 25 Cent sind. Die Generation nach mir wirft eher weg.


    In unserer Kreisstadt sitzen die Halbstarken abends am Wasser und saufen. Dann bleibt das Pfand und oft auch ganze Kästen voller leerer Bierflaschen zurück. Warum die Mühe machen? Warum den wieder abgeben für 3,xx €? Die Wertschätzung für Werte, für kleine und kleinste Beträge ist den Generationen nach uns völlig abhanden gekommen. Ein Reset wird sehr schmerzhaft, ist aber dringend nötig.

    Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also hört auf, euch wie ein Andenken zu behandeln. Esst leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Für nichts anderes ist Zeit.
    Anthony Hopkins


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Schon beruflich nicht.

    An dieser Stelle ist ein Fragezeichen angebracht.

    ?

    Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken. Marc Aurel (121-180)
    Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Friedrich von Schiller (1759 – 1805)
    Wer eine friedliche Revolution unmöglich macht, macht eine gewaltsame unvermeidbar. John Fitzgerald Kennedy (1917-1963)
    Ich bedaure nicht, was ich getan habe. Ich bedauere, was ich nicht getan habe.
    Ingrid Bergman (1915-1982)

  • Lupus

    Ich bin Krankenpfleger, eigentlich Fachpfleger Anästhesie/Intensiv,

    aber aus Alters- und Gesundheitsgründen im Bereich Psychiatrie tätig.

    Überwiegend hab ich mit psychosomatisch erkrankten Mitbürgern ab 18+ zu tun, mit den unterschiedlichsten Erkrankungen und Biographien.

    Meine Tätigkeit besteht überwiegend aus Zuhören, Reflexion, Kategorisieren, Teambesprechungen mit den Therapeuten und einfach nur da sein, Ansprechpartner für Alle und zu jeder Zeit.

    Da kommt schon mal viel Ungemach rüber, oft auch Dinge, die man nicht hören mag oder die die Vorstellungskraft sprengen.

  • Woran liegt das, daß die Menschen so teilnahmslos doof und bequem geworden sind? Das ist ein unglaubliches Massenphänomen, eine regelrechte Seuche.

    Fragte sich eine Froschfamilie im Kessel auch. Macht plant und denkt in Generationen und Jahrhunderten, Zeitramen eines Lebens umfasst das nicht.

    --
    "Es gibt nur einen Gott und sein Name ist Tod und es gibt nur eines, was wir dem Tod sagen: "Nicht heute".
    Braavos

  • oft auch Dinge, die man nicht hören mag

    Du hast einen wohlausgedachten Namen gewählt. Ich verstehe.

    Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken. Marc Aurel (121-180)
    Die Großen werden aufhören zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen. Friedrich von Schiller (1759 – 1805)
    Wer eine friedliche Revolution unmöglich macht, macht eine gewaltsame unvermeidbar. John Fitzgerald Kennedy (1917-1963)
    Ich bedaure nicht, was ich getan habe. Ich bedauere, was ich nicht getan habe.
    Ingrid Bergman (1915-1982)

  • Woran liegt das, daß die Menschen so teilnahmslos doof und bequem geworden sind? Das ist ein unglaubliches Massenphänomen, eine regelrechte Seuche

    Zum einen liegt es daran, dass es unendlich viele, zu viele Möglichkeiten der Ablenkung gibt.

    Man muss nichts mehr wissen, man muss nur wissen wo es steht oder welches Programm das kann.

    Die Jugend aber auch Ältere merken sich nichts mehr, man kann ja jederzeit nachgoogeln.

    Hab mich selber schon erwischt beim Googeln von etwas und ohne Scheiß 3mTage später wieder vergessen…..früher hatte ich 20 Telefonnummern im Kopf, heute vielleicht 7-8 und davon meine eigene.


    Zweitens liegt es definitiv auch an der Erziehung, auch da hat der Michl so seine Probleme, kommt völlig platt von der Arbeit oder gar Zweitjob und will sich mit dem Nachwuchs nicht mehr abgeben.

    Ja, das ist Arbeit und zum Fußball oder Federball hinterm Haus sollte es mindestens reichen.


    Dann kommt noch dazu, das man heute mit Terminen und Bürokratie selbst im privaten derart überlastet und gegängelt wird, das auch noch die letzten Nerven blank liegen.


    Teilweise kann man das nachvollziehen, aber die meisten wissen gar nicht mehr was Kinder für Arbeit sind……Hauptsache erstmal ein Balg…..der dann schnell nervig und teuer wird.


    Das Kinder in D zumindest für Einheimische langsam zu teuer werden steht wieder auf nem anderen Blatt…..Katastrophe.


    Armes D …. Aber Kriegsgeil, das ist wichtig!

    "Wenn die fehlgeleitete öffentliche Meinung das Verabscheuungswürdige ehrt und das Ehrenhafte verachtet, die Tugend bestraft und das Laster belohnt, das Schädliche ermutigt und das Nützliche entmutigt, der Lüge Beifall klatscht und die Wahrheit unter Gleichgültigkeit oder Beleidigung erstickt, kehrt eine Nation dem Fortschritt den Rücken und kann nur durch die schrecklichen Lehren der Katastrophe wiederhergestellt werden."

    - Frédéric Bastiat

  • Ich hab eher das Gefühl, daß die intrinsische Belohnung nach einem guten Fußballspiel mit Kumpels, nach einem geglückten Mittagsmahl, nach einem gutem Buch oder einer netten Unterhaltung und tausend ähnlichen Beschäftigungen mittlerweile ausgetauscht sind gegen synthetische Beschäftigungen vor der Glotze, dem Rechner, Laptop, Smartphone.

    Statt Fußball zockt man auf der Playstation den WorldCup xy, statt lesen blättert man sich durch Social Media und 'unterhält' sich mit Avataren usw. Mittlerweile kommen mir auf der Strasse immer mehr Leute mit gesenktem Kopf ( auf Handy starrend ) und Ohrhörer in oder auf den Muscheln entgegen. Oft reden die in die Luft mit unsichtbaren Personen in großer Lautstärke, einfach nur bizarr.

    Der Technologieschub Internet und Smartphone hat die Menschen nachhaltig isoliert. Der nächste Schritt wäre die KI kreierte Virtual Reality Brille mit Sounduntermalung.

    Fürchterliche Vorstellung.

    Manchmal freu ich mich regelrecht über mein Alter und daß ich gegen diese Entwicklung eine gesunde Aversion und Resilienz entwickelt habe.

    Das fehlt mir oft bei meiner Umwelt.

    So intelligent und ausgetüftelt die Technologie auch sein mag, so blöd lässt sie die Menschen werden, die sich nicht mehr selbst beschäftigen können und verlernt haben Neugierig zu sein, zu spielen zu denken und zu lernen.

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