Kauft jetzt Wirecard!

  • aus dem Newsletter von finanz-szene ...


    Zu begrüßende, transparente Aktion von Wirecard: Bei diversen unserer Leser (genauer: Bei jenen, die ein Konto bei Wirecards N26-Herausforderer "Boon Planet" haben) flatterte am Samstag Post ins Haus. Einleitender Satz: "Liebe/r boon.PLANET NutzerIn, sicherlich hast du bereits die aktuellen News zu Wirecard aus den Medien erfahren. Wir können absolut verstehen, wenn du nun Fragen zu deinem boon.PLANET Account hast." Was folgt, sind die üblichen Einlagensicherungs-Beschwichtigungen - und was bleibt, ist wie immer bei solche Schreiben die Erkenntnis: Die Kunden, die noch nicht alarmiert waren, sind es jetzt. Das ist der Preis der Transparenz. Übrigens: Wie hieß noch mal die Smartphone-Bank, die anfangs des Jahres urplötzlich mit einer spektakulären Guthaben-Verzins von 0,75% geworben hatte? Exakt erinnern wir uns nicht mehr. Aber es war irgendwas mit "Boom" oder "Boon" oder "Buhn" oder so ...


    :thumbup:

  • Also ich bin mit wirecard ca.25 % im Plus gerade :thumbup:

    Und wie ist die Lage jetzt?


    Oder haste schon wieder mit Gewinn verkauft?

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

  • Ihr glaubt doch diesen Scheiss wohl selber nicht. Nach meiner langen Börsenerfahrung sehe ich das sowas von skeptisch. Wirdecard wurde gehypt und ein Möchtegern Guru, der in so einer Scheisssendung von Löwen mitmacht,soll der neue Experte sein und der Ehrliche unter uns.Ich kann nur kopfschütteln und es zeigt, wie an der Börse wiedermal Beschiss und Betrug herrscht. Es ist nicht weniger und mehr. Das gab es früher und heute, das wird es auch morgen geben.

    ..wundert mich dass Du von Deiner "langen Börsenerfahrung" schreibst ;) Nix für ungut

  • :hae: oder es gibt Steuergeld und alles geht wieder :boese: hoch


    Commerzbank hängt laut dlf gut mit [smilie_happy] drin


    LG Tulius [smilie_blume]

    LG Tulius [smilie_blume]



    :thumbup: schlechter wirds immer [smilie_happy]



    Alle Mitteilungen in diesem Forum sind als reine private Meinungsäußerung zu sehen und keinesfalls als Tatsachenbehauptung. Hier gilt Artikel 5 GG und besonders Absatz 3 (Kunstfreiheit-Satire)

  • Irgendwie kurios, komisch, seltsam oder zum Ablachen witzig ist doch, dass da der Wirecard-Oberbonze(n) oder ein Vorstand oder höherer Manager - so was haben die doch, oder ist das ein "Ein-Mann-Konzern"? - dass da keiner auf die Idee kommt, den Rechner anzuwerfen, sich ins Netz einzuloggen und äh zu checken, ob die Milliarden da sind, ... So kompliziert kann die Struktur des Firmengeflechts doch gar nicht sein, dass man innerhalb mehrerer Jahre es allein nicht schafft oder nicht vermag, zu prüfen, ob man da tatsächlich bei den Philippinos 1,9 Milliarden auf einem Konto hat? Das war ja ein wesentliches Element der Bilanz, ein nicht unerheblicher Aktivposten.
    Angesichts der jahrelangen Vorwürfe wegen bilanzieller Unregelmäßigkeiten von der FT hat man sich jahrelang gewunden und immer wieder tränenreich dementiert ..
    Nach all den Querelen und Dementis ... ein nach höchsten deutschen Standards "streng regulierter" DAX-Konzern mit 5.000 Mitarbeitern, die nix machen außer Zahlen hin- und herschieben bzw. am Bildschirm zu beobachten, wie die Zahlen wachsen ...
    Bitte helft mir, das zu verstehen, liebe Freunde des Börsenhandels! ... Ich möchte ja (an ein Versehen) glauben!

  • Also mich befällt eine tiefe Genugtuung, das ein Unternehmen das auf jeden Fall mit der Förderung der bargeldlosen Zahlung zu tun hat jetzt kaputtgeht.
    Allein aus diesem Grund hätte ich da nie investiert.
    Meine Form des ethischen Investments! :D


    Dass dieses Geschäft jetzt umso mehr von Ami- Firmen dominiert wird ist die andere Seite der Medaille.

  • Irgendwie kurios, komisch, seltsam oder zum Ablachen witzig ist doch, dass da der Wirecard-Oberbonze(n) oder ein Vorstand oder höherer Manager - so was haben die doch, oder ist das ein "Ein-Mann-Konzern"?

    Alexander von Knoop => Finanzvorstand Wirecard seit Anfang 2018, er ist "der Herr der Zahlen in dem mit vier Personen ohnehin sehr dünn besetzten Vorstandsgremium – und der einzige Deutsche neben drei Österreichern"


    Alexander von Knoop – der Aufklärer bei Wirecard (Handelsblatt)


    Denke mal sein Job war es, das Unausweichliche so lange wie irgendmöglich zu vertuschen.


    Ich frage mich, ob da auch Kundengelder im Feuer stehen könnten, also jene die vom Einkaufszeitpunkt bis zur Gutschrift noch ausstehen?

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

  • Ist mir ganz neu, dass Anleger auch für die Gesellschaft haften?



    ...
    Das größte Problem des Gesetzes ist aber: Für Straftaten aus dem Unternehmen haftet die Gesellschaft künftig selbst – und damit seine Aktionäre. Im Fall Wirecard wäre das eine doppelte Strafe: Nach dem Kursverlust müssten die Kleinanleger auch noch ein Bußgeld verkraften. Laut Gesetzentwurf bis zu zehn Prozent des Umsatzes.

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

  • Ist mir ganz neu, dass Anleger auch für die Gesellschaft haften?

    Ich denke, dass dies so gemeint ist: Wenn die Gesellschaft ein Bußgeld zahlen muss, kommt dies ja direkt aus dem liquiden Unternehmensvermögen, mindert also den Unternehmenswert bzw. etwaigen Gewinn und schädigt somit die Anleger zusätzlich zu den bisher angefallenen Kursverlusten.

  • Ich finde, da hat jemand eine ausgezeichnete Zusammenfassung der Wirecard-Geschehnisse hingekriegt :thumbup: :


    "Versuchen wir es doch mal mit einem Märchen... .Es war einmal ein Unternehmen, das war recht erfolgreich als Zahlungsabwickler für Porno- und Glückspielwebseiten. Nach einiger Zeit dachte man sich, wie cool es doch wäre, wenn man an der Börse notiert ist, weil man dann viel einfacher Kapitalerhöhungen durchführen kann, und, sofern man sich einen Pennystock sucht, mit dem man verschmilzt, auch den Aktienkurs recht einfach nach oben manipulieren kann.Nun trug es sich zu, dass sich das Kerngeschäft tatsächlich ganz gut entwickelte und sogar kräftige Gewinne abwarf. Um diese Gewinne nicht versteuern zu müssen, kaufte man einfach überteuert andere Unternehmen ein, zuerst in der direkten Umgebung, später dann im fernen Ausland, wo man die Vorgänge nicht so einfach nachvollziehen kann. Das Geld teilte man sich redlich mit den Verkäufern, die üppige 5% behalten durften.Nun stellte das Unternehmen fest, dass jedes Mal, wenn es eine Erfolgsmeldung veröffentlichte, der Aktienkurs vor Freude in die Höhe schoss. Also überlegte man sich, wie man noch mehr gute Nachrichten produzieren könnte, und die Antwort lag klar auf der Hand: Umsatz und Gewinn lassen die Aktionäre frohlocken.Also etablierte das Unternehmen einfach Drittpartnerunternehmen in exotischen Ländern, weil sie dort eh keine Lizenz haben, und lassen von diesen DPUs Umsätze berichten, die es gar nicht gibt. Als toller Nebeneffekt konnte man nun echte Provisionen an diese DPUs zahlen und so weitere Millionen steuerfrei entnehmen.Eigentlich müsste man ja auch Steuern auf die künstlichen Gewinne zahlen, aber das fand das Unternehmen doof. Also richtet man einfach Konten ein, auf denen Rücklagen gebildet werden für Zahlungsausfälle. Dort könnte man Milliarden ansammeln, natürlich nur auf dem Papier, aber so sieht das ganze ziemlich echt aus. Allerdings bestünde die Gefahr, dass ein findiger Wirtschaftsprüfer oder ein böser Journalist misstrauisch wird und einfach mal direkt bei der Bank nachfragt.Kein Problem, denkt sich das Unternehmen, und setzt einfach einen Treuhänder zwischen sich und die Bank, so als Puffer. Wenn nun die DPUs aus den exotischen Ländern direkt an den Treuhänder „zahlen“, also so tun als ob auf dem Papier, dann wird es für einen Wirtschaftsprüfer, der ja nur die Belege prüft, fast unmöglich, den Braten zu riechen.Dummerweise liegt es im Blut von investigativen Journalisten, genau solchen verwirrenden Stories nachzugehen, und plötzlich gab es hässliche Artikel, die verdammt nah an der Wahrheit waren. Das war recht ärgerlich für das Unternehmen, weil der Aktienkurs gerade richtig durch die Decke gegangen ist und man sogar in die Königsklasse der Aktiengesellschaften befördert worden ist.Obwohl dem Unternehmen bereits klar war, dass das ganze Kartenhaus bald einstürzen würde, wollte man noch so lange wie möglich abkassieren, aber aufgrund der doofen Zeitungsberichte ließ es sich nicht vermeiden, eine Sonderprüfung anzuberaumen. Dummerweise wurde es dem Treuhänder zu heiß, und man musste kurzfristig Ersatz finden. Da konnte man nicht wählerisch sein und nahm einen Anwalt mit zweifelhafter Vorgeschichte, aber im fernen Europa wusste das ja keiner.Der Plan war jetzt ganz einfach: während der Sonderprüfung mauern, verzögern, verwirren so gut es geht, um dann den Wirtschaftsprüfer unter Zeitdruck den Jahresabschluss machen lassen. Die ganzen letzten Jahre hatte das immer geklappt, warum sollte es nicht noch EIN Mal gut gehen, denn dann könnte man das Spiel noch ein ganzes Jahr weiterspielen und eventuell nochmal mehr als eine Milliarde abzocken.Dummerweise war der Wirtschaftsprüfer von dem Sonderbericht so sehr verunsichert, dass er sich diesmal nicht auf den Treuhänder verlassen wollte, sondern direkt bei den Banken nachgefragt hat. Und siehe da, die Banken wussten von nichts. Das einzige, was die Banken bestätigen konnten war, dass die Belege offensichtlich gefälscht sind.Dem Wirtschaftsprüfer blieb nichts anderes übrig als das Testat zu verweigern, und dem Unternehmen blieb nichts anderes übrig, als mit der Wahrheit an die Öffentlichkeit zu gehen. Natürlich nicht mit der ganzen Wahrheit, denn da würde man sich ja direkt schuldig bekennen. Nein, nein, ein bisschen Zeit gewinnen ist gut, also flugs sich selber als Opfer hinstellen, schnell noch Vermögen in Sicherheit bringen, noch ein paar Aktien verkaufen, so lange noch ein paar Unverbesserliche den Schrott abnehmen, und dann wartet ja schon Treuhänder Nummer 1 mit der echten Kohle irgendwo da wo nicht ausgeliefert wird.Und wenn sie nicht erwischt worden wären, würden sie heute noch betrügen, bis an ihr Lebensende. Und das Schlimmste ist, sie wären glücklich dabei, ohne auch nur einen Gedanken and zerstörten Existenzen (Mitarbeiter, Aktionäre) und an den unermesslichen Schaden für die Wirtschaft (finanziell und Reputation) zu verschwenden.Aber keine Angst, das war nur ein Märchen, so etwas passiert im wirklichen Leben nicht! "


    https://www.wallstreet-online.…der-flop#beitrag_64117138

  • @Zweifler0815, danke, so wird es sein, macht Sinn


    @Goldmohr
    Wenn das stimmt, wundert es mich, dass die Gesetze es zulassen, derartige Summen steuerwirksam auf die Seite zu legen. Ich erfahre immer nur, dass die (Gewährleistungs)Rücklagen relativ niedrig gedeckelt werden (ich meine so um die 1 % vom Umsatz), wobei es da, je nach Branche, sicherlich große Unterschiede gibt. Aber round-about 70 % vom Umsatz? Für eine Dienstleistung bei welcher mögliche Ausfallraten ja historisch einfach nachzuvollziehen sind :hae:


    Egal, ein Sargnagel mehr für den Standort Deutschland.

    „Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang."
    Carl J. Burckhardt

  • Frage, lt. obigem Video hat WC selber diese KPMG und Ernst&Young beauftragt...seltsam, wenn die wissen bei Ihnen stimmt was nicht, warum dann dieses?

    Weil JEDES Unternehmen (größerer Verein/Stiftung/usw.) sobald es groß genug ist, um gewissen Berichtspflichten zu unterliegen, einen Wirtschaftsprüfer braucht, der den Jahresabschluss mitzeichnet!


    und es ist durchaus übliche Praxis, dass ein Aufsichtsrat (oder bei nicht-Unternehmen der Beirat/das Kuratorium) verfügt, dass alle X Jahre der Wirtschaftsprüfer zu wechseln ist ... um zu gut geschmierten "Seilschaften" vorzubeugen ...

  • ob man da tatsächlich bei den Philippinos 1,9 Milliarden auf einem Konto hat? Das war ja ein wesentliches Element der Bilanz, ein nicht unerheblicher Aktivposten.

    bei


    wohl der GESAMTE Buchwert der Klitsche!



    ist nur noch die spannende Frage, ob eine schwarze Null übrig bleibt ...


    ... oder eine rote Null?

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