Wirtschaftskrise 2019+ und eure Berichte

  • Ich war heute Morgen in Leuna unterwegs und habe nebenbei mal die Ohren auf den Fluren gespitzt.
    Hier brennt die Luft.


    Angeblich ist heute Krisensitzung im Bundeskanzleramt, also ganz oben. Mit den Firmenchefs.
    Ein großer Polyamid Hersteller hat vor 2 Wochen schon Force Majeur ausgerufen. Vermutlich wegen fehlender Grundstoffe.


    Die haben praktisch sich von allen Liefer- und Abnahmebedingungen aufgrund höherer Gewalt befreit. Die Lieferketten sind praktisch unterbrochen.


    Nun fährt der Chef eben heute nach Berlin zum Olaf um die Kartoffeln aus dem Feuer zu holen.


    An Leuna hängt die halbe Republik. Wenn die Fallen, steht die deutsche Wirtschaft still.


    Dabei steht die nächste Eskalationsstufe schon in den Startlöchern. Putin hat im Fall von Preisdeckelungen der EU bzw. Preisdiktaten angekündigt, alle Energielieferungen in die EU sofort einzustellen. Und die EU v.d.L. will diese ja schnellstmöglich durchsetzen. Na Dann!



    [Blockierte Grafik: https://www.kunststoffweb.de/_assets/images/nachrichten/ki/w251039A.jpg]

  • Westeuropa steht vor dem „TOTALEN FINANZKOLAPSE“ – Experten und Analysten schlagen Alarm


    Westeuropa steht vor dem „totalen Zusammenbruch“ durch katastrophale Verknappung und Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Düngemitteln, Energie und Industrie, warnt David Dubyne im heutigen Situation Update-Podcast (siehe unten). Der Silber-Guru David Morgan, der ebenfalls im heutigen Podcast zu hören ist, fügt hinzu, dass europäische Banken aufgrund ihres Engagements auf den Energiemärkten und des Wunsches der westeuropäischen Regierungen, weiterhin Geld zu drucken, um die verheerende Energieknappheit zu bekämpfen, die jetzt unumkehrbar ist, mit der Möglichkeit von Systemzusammenbrüchen (und „bail-ins“) konfrontiert sind.


    Amerikanische Banken sind auch in den europäischen Volkswirtschaften engagiert, was bedeutet, dass ein Zusammenbruch der westeuropäischen Banken, Regierungen und Währungen wie eine Ansteckung auf die Vereinigten Staaten und den Dollar übergreifen wird. Da keine Lösungen in Sicht sind – und die europäischen Politiker nicht einmal bereit sind, eine Umkehr ihrer selbstmörderischen Politik, die zu dieser Krise geführt hat, in Erwägung zu ziehen -, scheint es, als sei Westeuropa zu einem gleichzeitigen Zusammenbruch von Nahrungsmitteln, Energie, Industrie, Landwirtschaft und Währung verdammt.


    Es scheint, als ob Putin doch keinen Krieg mit der NATO führen muss. Die NATO-Länder zerstören sich selbst mit erstaunlicher Geschwindigkeit.


    Der Tod der Königin markiert den Tod der westlichen Zivilisation


    Westeuropa steht vor dem „TOTALEN FINANZKOLAPSE“ – Experten und Analysten schlagen Alarm – uncut-news.ch (uncutnews.ch)

    Lernen, ohne zu denken, ist töricht; denken, ohne zu lernen, ist gefährlich."Konfuzius"


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    Einmal editiert, zuletzt von Goldbecher ()

  • Beim Brauen stellt mein Bier das Co2 selbst her!Nach Abschluß der Hauptgärung kommen nochmal ca. 10% vom Sud dazu für die Flaschengärung.
    Auch früher, als es noch in jedem Dorf eine Brauerei gab, wusste man nichts vom Co2 Zusatz.
    Wenn die Industrieplörre ausstirbt ist das kein Verlust. Habe schon immer auf die kleinen Craft-Brauereien gesetzt.
    Ausserdem gibt es noch Most und Wein.
    N.

    Ich habe unlängst eine Kiste Nattheimer Edelpils geschenkt bekommen. Schmeckt super!

    Motto: Carpe diem et noctem.


    „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ (Albert Einstein)


    „Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.“ (Benjamin Franklin)


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  • Die normale Nattheimer Halbe (heißt bei denen glaube ich Spezial) ist top!


    Ansonsten äh ja, Wirtschaftskrise: Unser Bäcker hier im Dorf hat schon auf Kriegsbrot umgestellt, hofft aber das es keiner merkt :thumbup:
    Die Konsistenz ist quasi über Nacht deutlich anders als vorher. Hat jetzt was von diesem englischen Braunbrot, das man zusammendrücken kann wie einen Schwamm.


    Da wir aber meistens selbst backen, geht das mehr oder weniger an uns vorbei.

    "Ihr denkt es wird irgendwann wieder besser, wenn ihr ihnen gehorcht.
    Aber es wird nie wieder besser werden, weil ihr ihnen gehorcht"


    Netzfund, Verfasser unbekannt.

  • Ich war heute Morgen in Leuna unterwegs und habe nebenbei mal die Ohren auf den Fluren gespitzt.
    Hier brennt die Luft.


    Adblue ist in Wittenberg nur noch für zwei Wochen vorhanden, aber nur weil Kunden seit August weniger Rohstoffe erhalten: U.a. Radici (Vorprodukte für Nylon) statt 2.500 Tonnen Ammoniak monatlich weniger als 600 Tonnen.

  • Das mit dem Gasdeckel wird bewußt gemacht...daamit Orban dann durch die Hintertür gefickt wird.

    wird keinen erfolg haben, ungarn mit orban zieht das durch.

    Dies irae | Money is made in the DELTA between PERCEPTION and REALITY


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  • and so it continues.... game over.

    Dies irae | Money is made in the DELTA between PERCEPTION and REALITY


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  • ..
    “Additional oil power plants can be deployed here at short notice in the form of power ships, so-called ‘power barges’,” a spokesperson of the economy and climate ministry said on Tuesday (6 September).
    ..
    https://www.euractiv.com/secti…ectricity-for-the-winter/


    wie sich eine aussenhandelsbilanz einer wirtschaftsnation(export) entwickelt wenn auf teurere energieträger umgestellt wird, kann ab 2011 aus der japanischen handelsbilanz abgelesen werden.


    zu berücksichtigen ist noch, das in diesen jahren sich die preise für die energieträger durchaus auf normalen leveln
    bewegte.





    bg bh

    Dies irae | Money is made in the DELTA between PERCEPTION and REALITY


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  • Dank an bh @ 6410 für die Erhellungen.


    Für die ganz Alten od. die mit wenig Zeit unter uns...
    Kurzversion...Game Over....Ende Gelände....Aus die Maus....Kernschmelze (wer von euch subversiven Elementen hat das noch mal ins Spiel gebraucht?)


    Lang- od. Laberversion...
    Hier mal Screenshot aus Fugi Vid. Wenn man sich dazu noch Grafiken von anderen prod. Gütern anschaut, Autos + so...sieht man oft das wir weit unter Niveaus von vor C sind...oft auf 2017er Level od. davor. Sicher alles ohne Inlfa raus rechnen, wenn wir die auch noch raus rechnen kann man erahnen dass das "Aufschwunggelaber" seit Jahren nur Müllprpaganda war.


    Wir dürften also (vermutlich ohne INfla raus zu rechen) jetzt bereits auf dem 2012er Level angekommen sein. Jeder hier weiss...DE=EU.
    Womit sollen bitte schön in Zukunft die IMporte, vor allem die der Energierohstoffe bezahlt werden? MIt den Lagardezetteln?
    Jeder der hier mitliest und auch bei FMW + Co sich umschaut - weiss dass DE + EU sich derart hohe Energiekosten nicht leisten kann. Lt. FMW waren wir vor Monaten bei ca. 1-2 % Energieanteil beim BIP, wir gehen nun auf 15-20 % zu. Total irre.


    Die EU Komiker die gestern zur, selbstverschuldenten, Energie=Lebenskrise getagt haben, glauben wirklich dass sie noch Wochen od. gar MOnate Zeit hätten. Dr. Blockchain hat sehr gut erklärt dass das aufgrud von Insolvenzrecht NICHT mehr möglich ist. Wenn INsolvenz droht und nicht mehr abzuwenden ist (weil E-preise eh nie mehr sinken, selbst Faktor 3-5 kann sich keiner leisten) musst du halt INsolvenz anmelden. Ansonsten droht Knast.


    Nächste Frage...warum sollten E-rohstoffe billiger wrden. MIt Preisobergrenzen des EU Politbüros? Einfach lachhaft. Hat schon im braunen NationalSOZIALISMUS und roten ddr Soz. nicht funktioniert.
    OK, selbst wenn Krieg fix zu Ende geht und Wsten wieder bei RUS einkaufen will/darf. Wer sagt dass RUS zu alten billigen Preisen liefert? Die wären doch komplett bescheuert. IMO hat RUS mit dem unzuverlässigen Unwertewesten abgeschlosseen. Ausserdem sehen die ja nun wie wir uns selbst das Licht ausschiessen.


    Wenn es nicht so bitter wäre, könnte man einfach nur noch ob der Idiotie und des Zerstörungswahns (und des Beklatshens seitens des 90 % Blockparteienwahlvolkes) nur noch heulen. Vor allem für Leute die die ddr 1.0 und deren Folgen haben kommen und dnan mit ansehen müssen.


    Wie schrieb jemand im DGF...https://dasgelbeforum.net/index.php?id=618602
    Deutschland wird das Gas bald nicht mehr brauchen, wenn das Sanktionsregime so weitergefahren wird. Bis auf gewisse Spezialbetriebe wird die Massenproduktion von hier verschwinden, weil es schlicht zu teuer ist. Weite Teile des Landes werden dem Rust Belt der USA gleichen, in dem dann verbitterte Wutnickel ihr Leben fristen.
    ........
    Sehe ich auch...das Gas wird locker reichen...weil es ausser der HaSS4/Määänschen Haushalte und der Wärmestuben niemand bezahlen kann bzw. braucht.
    Industrie und Handel/Gewerbe sind bis dahin doch sowieso platt.


    Hier mal Interview (hatten wir/ich vllt. schon mal verlinkt) mit langjährigem CEO von ner Kupferbude in HH (Schröder schmiss ihn mal aus dem Kanzleramt)

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    27.08.2022Die Politik führt das Land in den Abgrund. Energie-Experte Dr. Werner Marnette erläutert im Gespräch mit Michael Mross den Fahrplan zum Blackout.
    ....
    DE und damit EU/Europa haben fertig...


    P.S. aja...der neueste Lacher der Prada und Gucci tragenden €-Abdeckerin....
    https://finanzmarktwelt.de/lag…energieversorgern-245362/
    “Was die EZB und die nationalen Zentralbanken des Eurosystems betrifft, so sind wir natürlich bereit, den Banken Liquidität zur Verfügung zu stellen, nicht den Energieversorgungsunternehmen”


    edit 1: aus VisualPolitik Vids (linkslastiger YTKanal)...Japan hat wohl (imo) 25 % Exportanteil (od warens nur 15?)...DE über 40 od sogar 45....do your own math....

    Faktenfrei ist Absurdistan spätestens seit 2011 - dann wurde es bekloppt und nun geisteskrank. Und nein, Klopapier ist nicht erst seit kurzem Mangelware. Denn wie jeder weiss und sieht, wischt sich die ReGIERung spätestens seit 2015 mit dem GG den Arsch ab.
    Grenzen zu - Regale leer - Willkommen in der DDR. [Ruinen schaffen ohne Waffen]

    8 Mal editiert, zuletzt von HansE ()

  • RU schlägt zurück !


    Im Hochtechnologie-Sektor Flugzeugbau beendet RU nicht nur seine Abhängigkeit , sondern exportiert nun auch noch und nimmt europäischen Flugzeugbauern ( Airbus ) die Aufträge weg. Es wird schwieriger werden für Airbus, vor allem beherrscht RU den für Flugzeugbauer so wichtigen Titan-Rohstoffmarkt. Wie schnell die Produktion für die MS-21 hochgefahren werden kann wird sich zeigen, aber die Zukunft für Boeing, Airbus trübt sich weiter ein.


    https://www.aero.de/news-43403…-Flotte-um-MS-21-auf.html
    Die russische Fluggesellschaft Aeroflot und die United Aircraft Corporation haben eine Vereinbarung über die Lieferung von 339 Flugzeugen aus russischer Produktion im Wert von mehr als 1 Billion RUB getroffen.

    Die Vereinbarung sieht die Lieferung von 210 MS-21, 89 SSJ-NEW und 40 Tu-214 an Aeroflot zwischen 2023 und 2030 vor.

  • Kurzversion...Game Over....Ende Gelände....Aus die Maus....Kernschmelze (wer von euch subversiven Elementen hat das noch mal ins Spiel gebraucht?)

    *meld* die eskalierende Situation an den Lebensmittelmärkten ab Bekanntwerden der Ernte-Erträge Mitte diesen Monats sollten zu einer Preisexplosion wie wir sie auf dem Strommarkt gesehen haben führen (Kontrakt muss um jeden Preis beliefert werden) und damit im Zusammenhang mit deinen Schilderungen dem System den Rest geben.

  • Großbritannien: Vor dem Winter des Aufruhrs?

    ...Der für einen kurzen Moment möglich scheinende Selbstreinigungsprozess der Partei ist damit längst verspielt. Und das in einer Situation, in der die Insel im Herbst in eine Wirtschaftskrise schlittern wird, neben der die deutschen Ängste vor höheren Energiepreisen wie müde Luxusprobleme wirken. Eine Krise, die ganz wesentlich auf das Konto der seit zwölf Jahren regierenden Tory-Partei geht und die Liz Truss sogar noch auf die Spitze treiben dürfte, wenn sie bei ihren jetzigen Ankündigungen bleibt, die vor allem weitere Steuererleichterungen für Besserverdienende versprechen. Viele auf der Insel fragen sich bereits jetzt, ob und wie lange Truss, wenn sie denn am 5. September zur Premierministerin gekürt wird, diesen drohenden „Winter of Discontent“ politisch überhaupt überleben kann. Das einzige, was damit einigermaßen sicher erscheint in diesen letzten Sommerwochen des Jahres 2022, ist die ungute Gewissheit, dass Großbritannien auch weiterhin nicht zur Ruhe kommen wird.



    Es kracht und knirscht, wohin man auch schaut. Fast scheint es so, als habe Johnson die Bühne noch gerade rechtzeitig verlassen, bevor das ganze Theater zusammenbricht...



    ...
    Es droht eine humanitäre Krise
    ...

  • Ich weiß schonmal, wer NICHT will, daß diesen Winter demonstriert wird
    https://twitter.com/_StephanBrock/status/1567575137054064641



    @Beowulf
    >Es kracht und knirscht, wohin man auch schaut. Fast scheint es so, als habe Johnson die Bühne noch gerade rechtzeitig verlassen, bevor das ganze Theater zusammenbricht...
    Nah, denke eher, daß Abe, BoJo, Queen, Schwesinger, usw. alle freigestellt wurden um Platz für Hardliner zu machen. In anderen Ländern dürfen die Politiker noch den Winter durchkämpfen und dann gibt's ca. März Neuwahlen (Scholz --> Merz).
    Habeck hat jetzt noch die Aufgabe, die Grünen aus dem Spiel zu schaffen und die Kernenergie sinnvoll erscheinen zu lassen (ist sie nicht, meiner Meinung nach, aber egal). Dann bestimmt wieder GroKo. Die wird aber auch nicht lange halten.



    Übrigens, mal dem Buschmann GENAU zuhören :D
    In Bayerm, Hessen, NRW wird es mit einiger Wahrscheinlichkeit wieder
    Maskenpflicht, Kontaktverfolgung, 2G/3G-Zugangsbeschränkungen geben.

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    It begins to make more sense if mentally, one stops thinking about Covid and Marburg as names of microbes, and start thinking of them as brand names of weapons systems (like Predator drone, Hellfire missiles or F-22 jet).

    4 Mal editiert, zuletzt von noli.melavo ()

  • Interessante Parallele.


    • Im römischen Reich versuchte man durch Pest, aber auch staatliche Misswirtschaft explodierende Preise zu deckeln, was zu Angebotsverknappung führte
    • Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Stadt- und Landbevölkerung funktionierte nicht mehr. Man lebte quasi in zwei Welten bzw. aneinander vorbei


    "Ihr denkt es wird irgendwann wieder besser, wenn ihr ihnen gehorcht.
    Aber es wird nie wieder besser werden, weil ihr ihnen gehorcht"


    Netzfund, Verfasser unbekannt.

    2 Mal editiert, zuletzt von blackpearl ()

  • Ein System am Lebenserhaltungssystem


    Von Fabio Vighi


    https://thephilosophicalsalon.com/author/fabiovighi/


    Wir sind in einen globalen Zyklus säkularer Inflation eingetreten, der in der Geschichte einzigartig ist. Der zynische Versuch, ein System aufrechtzuerhalten, das auf der ontologischen Annahme permanenter Geldspritzen beruht, führt nun zur kontrollierten Zerstörung der Realwirtschaft und der Welt, die sie unterstützt. Ständig wachsende künstliche Liquidität kann nur Währungen zerstören. Die unmittelbare Folge dieses implosiven Prozesses ist jedoch nicht die Befreiung vom Kapitalismus, sondern eine neue kapitalistische Phase der ideologischen Manipulation und autoritären Gewalt, die jetzt vor uns liegt. Jeder Schritt des globalen wirtschaftlichen Niedergangs wird weiterhin mit Notstandsnarrativen von entsprechender Schwere einhergehen. Deshalb wird jeder Widerstand gegen den sich abzeichnenden neuen Status quo, ob er nun durch den unhaltbaren Anstieg der Lebenshaltungskosten oder die zunehmende Diskriminierung des menschlichen Lebens motiviert ist, einen Kampf darum beinhalten, die Ursache unserer misslichen Lage als systemisch und nicht als exogen zu definieren.



    Das Inflationsgespenst



    In was für einer Welt leben wir? Eine Antwort hat Vorrang vor allen anderen: Unsere globalisierte Welt ist ein schuldenbasiertes System des simulierten Finanzwachstums, das auf der kontinuierlichen Ausweitung der Liquidität beruht, die in Form von Schulden/Krediten "aus dem Nichts" geschaffen wird. Unsere Zivilisation ist süchtig nach Gelddrucken und Vermögensblasen, eine Abhängigkeit, die kaum zu durchbrechen ist. In einer schuldengetränkten Welt wie der unseren ist nichts gefährlicher, als die Ausweitung der falschen Liquidität zu stören; nichts ist bedrohlicher als eine plötzliche "Kreditklemme", ein Ausbluten des frisch gedruckten Geldes. Die Geldströme zu den Aktienmärkten müssen um jeden Preis weiter ansteigen. Wie ich in meinen früheren Beiträgen zu diesem Thema dargelegt habe, war COVID-19 im Wesentlichen ein beispielloser Versuch, die expansive Kapazität der künstlichen Liquidität zu einem kritischen Zeitpunkt in der Geschichte des Casino-Kapitalismus wiederherzustellen. Ende 2019 drohte der Finanzsektor erneut schnell illiquide zu werden, da das Monopoly-Geld versiegte - ein vorhersehbares Ereignis, das bereits die Große Finanzkrise ausgelöst hatte. Im Jahr 2019 stand jedoch viel mehr auf dem Spiel als 2008, denn die Geldsucht des Systems hatte eine Bruchstelle erreicht. Heute, scheinbar nach der Pandemie, bleiben wir die Geiseln eines Ponzi-Schemas, in dem toxische Verbindlichkeiten als Sicherheiten für andere toxische Verbindlichkeiten dienen, was eine endlose Spur von substanzlosen Papieren darstellt. Die Zentralbanken weiten ihre Bilanzen aus, um diese Verbindlichkeiten zu kaufen, nur um zu verhindern, dass sie ihren Papierwert verlieren.



    Die Beendigung der Geldmengenausweitung ist wie die Herbeiführung eines Herzstillstandes. Wenn die Geldmengenkurve sinkt oder gar abflacht, bekommt unsere Welt Krämpfe, Entzugserscheinungen und macht einen kalten Entzug. Letztendlich bricht sie zusammen. Mit einer grotesk überschuldeten Finanzindustrie wie der unseren hängt die gesamte Wirtschaft und das soziale Gefüge am Rande einer Klippe. Die meisten Länder, auch die wohlhabenden, werden bald vor der Wahl stehen: entweder Zahlungsausfall oder Hyperinflation der Währung, die zur Rückzahlung der Schuldscheine benötigt wird. Das bedeutet, dass die Kapitalakkumulation selbst nun am Leben erhalten wird, da ihre Manager in einer Situation gefangen sind, die man nur als "lose-lose" bezeichnen kann. Einerseits wissen sie, dass sie Gründe finden müssen, um mehr Liquidität (Schulden) in die Gegenwart zu holen, indem sie sie "drucken", wie es im Volksmund heißt. Andererseits wissen sie aber auch, dass diese kaum originelle Escamotage nur zu einer galoppierenden Inflation und dann zu einer Hyperinflation führen kann. Was heute als geldpolitische Normalität gilt, war früher für Kriegswirtschaften kennzeichnend, nämlich die direkte Finanzierung über die Geldpresse. Während dies nur dazu führen kann, dass die Realwirtschaft unter Druck gerät und gleichzeitig die größte Vermögensungleichheit aller Zeiten entsteht, sollte uns der Gedanke innehalten lassen, dass sich eine Welt, die als Geisel der Blaseninflation fungiert, unweigerlich "in Luft auflöst" und sowohl ihre soziale Basis als auch die Sprache verliert, um jede Form von Widerstand zu artikulieren. Der Zusammenbruch ist gleichzeitig wirtschaftlich, soziopolitisch und kulturell.



    Im August 2019 veröffentlichte Blackrock (die vielleicht mächtigste Einzelperson auf dem Planeten) ein Weißbuch mit dem unmissverständlichen Titel "Dealing with the Next Downturn: from Unconventional Monetary Policy to Unprecedented Policy Coordination". Darin wird vor zwei eng miteinander verbundenen Risiken gewarnt: erstens, dass die Märkte illiquide werden, während das politische Instrumentarium leer ist (die Zinssätze sind bereits negativ); zweitens, dass eine fortgesetzte monetäre Expansion das Risiko einer Hyperinflation wie in Simbabwe birgt. Mehr als nur einen Hauch von Angst verratend, drängte Blackrock die Zentralbanken (die Federal Reserve), "unkonventionelle" Mittel zu finden, um den kommenden Abschwung zu vermeiden. Konkret drängten sie auf eine "beispiellose Reaktion", die sie als "direktes Vorgehen" bezeichneten: "Direktes Vorgehen bedeutet, dass die Zentralbank Wege findet, um das Zentralbankgeld direkt in die Hände der öffentlichen und privaten Geldgeber zu bringen", und gleichzeitig sicherstellt, dass ein solches monetäres Ungetüm keine potenziell verheerende Inflation auslöst. Wenige Monate später geschah etwas wirklich Unerhörtes: COVID-19, gefolgt von einem scheinbar unaufhaltsamen Strom globaler Notfälle. Wie ich an anderer Stelle (hier und hier) ausführlicher dargelegt habe, ermöglichte es Virus, den "Going-Direct"-Plan - die methadonähnliche Injektion von Billionen an Bargeld per Mausklick - im Sicherheitsmodus auszuführen. Der von Blackrock befürchtete hyperinflationäre Tsunami wurde dank wiederum "beispielloser" Abschottungsmaßnahmen aufgeschoben, die eine Überhitzung der liquiditätsüberfluteten Wirtschaft verhinderten. Es überrascht jedoch nicht, dass das Monster nach dem ersten Jahr der deflationären Covid-Hysterie mit voller Wucht aus dem Schrank kam und uns an Blackrocks existenzielles Dilemma erinnerte: "Wie bekommt man den Inflationsgeist wieder in die Flasche, wenn er einmal freigesetzt wurde?



    Den Schein wahren



    Der Schlüssel zum Verständnis unseres wirtschaftlichen Dilemmas liegt in der Erkenntnis, dass die Inflation - oder genauer gesagt die verhängnisvolle Entwertung des Geldes - inzwischen strukturell ist, da die Simulation des Geldwachstums alle Formen des Kapitals durchdrungen hat. Die unzureichende Finanzliquidität hat seit langem die Warenproduktion und den Konsum kolonisiert und beide zu Geiseln der Kreditindustrie gemacht. Der Finanzsektor reagiert auf die Geschehnisse auf den Anleihemärkten, die durch die geldpolitischen Impfungen der Zentralbanken zunehmend künstlich gestützt werden. Anleihen werden ausgegeben, um Geld zu beschaffen, und zahlen dem Anleihegläubiger regelmäßig feste Zinsen. Anleihen sind jedoch auch handelbar, was bedeutet, dass sie Renditen, die so genannten Anleiherenditen, abwerfen. Wenn in einem kritisch angespannten wirtschaftlichen Umfeld wie dem unseren die Anleiherenditen stark und scheinbar unkontrolliert ansteigen, ist dies in der Regel ein Zeichen dafür, dass die Anleihekurse in einem ähnlich dramatischen Tempo fallen. Dies deutet darauf hin, dass sich die Anleger zurückziehen und infolgedessen der Anleihemarkt in den Keller geht - eine schlechte Nachricht für die mit Schulden gedopten Aktien. Kurz gesagt, die Kosten für die Finanzierung der eigenen Schulden steigen rapide an, und das Insolvenzgespenst taucht auf. Da die Verschuldung nach 2008 durch die Decke ging, wird jede Turbulenz an den Anleihemärkten nun als Schock an den Aktienmärkten registriert. Es ist wie ein Uhrwerk: Wenn die Anleiherenditen schnell steigen, bekommen die Aktien einen Schlag, was normalerweise die Kavallerie der Zentralbank auf den Plan ruft. Die einzige Möglichkeit, eine Verschlechterung der Anleiherenditen zu verhindern, besteht darin, dass die Zentralbanken ihre unbegrenzte Feuerkraft einsetzen und noch mehr Geld drucken, um die ungeliebten Schuldtitel zu kaufen, was zwangsläufig zu einer Inflation führt und der Kaufkraft der Fiat-Währungen einen weiteren tödlichen Schlag versetzt.



    Betrachten wir die Benchmark-Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen: Wenn diese Rendite rapide in die Höhe schnellt, ist das ein Zeichen dafür, dass die Anleger aus den US-Schuldtiteln flüchten, was für die kreditsüchtige "kreative Finanzierung" der Wall Street den Untergang bedeutet. Was passiert also, wenn die Investition in Schulden - das Lebenselixier des modernen Kapitalismus - ihren Reiz verliert? Am 13. Juni 2022 durchbrachen die Renditen italienischer Anleihen die 4 %-Marke und verursachten eine "Fragmentierung" der Kreditkosten in der gesamten EU. In Windeseile eilte die EZB (Europäische Zentralbank) zu Hilfe und verkaufte deutsche und andere nordeuropäische Anleihen, die kurz vor der Fälligkeit standen, um italienische und andere südeuropäische Anleihen zu kaufen - ein Täuschungsmanöver, das die "sparsamen" Nordeuropäer kaum begeisterte. Darüber hinaus führte sie das TPI (Transmission Protection Instrument) ein, das auch als "Anti-Spread-Shield" bekannt ist und gezielte und unbegrenzte Anleihekäufe ermöglicht - de facto werden die Länder, die das TPI benötigen, unter externe (EZB-)Verwaltung gestellt. Der Punkt ist jedoch, dass jede derartige Intervention der Zentralbank weiterhin inflationär ist, was uns zu dem ursprünglichen Problem der irreversiblen Geldentwertung zurückbringt.

    Ich bin früher täglich zur Börse gegangen, weil ich nirgendwo auf der Welt so viele Dummköpfe pro Quadratmeter treffen kann wie dort. (Kostolany)

  • Teil 2


    Obwohl sie die Inflation zunächst leugneten, sie dann als "vorübergehend" bezeichneten und schließlich Putin die Schuld gaben, mussten unsere politischen Führer (die Ausführenden) und ihre Zentral- und Nicht-Zentralbanker (die Durchführenden) kürzlich zugeben, dass "wir ein Inflationsproblem haben". Als Präsident Biden am 10. August 2022 von seinem Podium im Weißen Haus aus verkündete, dass die USA im Juli mit einer Inflation von 0 % gesegnet gewesen seien, und hinzufügte, dass die US-Wirtschaft in der Tat boomt, sollten wir natürlich Lunte riechen: Die eklatante Verzerrung der Realität ist nicht nur ein Wahlkampftrick im Hinblick auf die Zwischenwahlen, sondern scheint auch den Boden für einen "Fed-Pivot" zu bereiten, d. h. einen Stopp der Zinserhöhungen und eine Rückkehr zur quantitativen Lockerung (leichtes Geld). Denn wenn die Zinserhöhungen über das derzeitige kosmetische Niveau hinaus fortgesetzt werden und die Kosten für die Kreditaufnahme erheblich steigen, würden die mit Schulden übersättigten Märkte zusammen mit den Währungen und allem anderen zusammenbrechen. Eine Rückkehr zu QE, legitimiert durch die Behauptung, dass die Inflation (einschließlich der Ölpreise) ihren Höhepunkt erreicht hat, scheint ein glaubwürdiges Szenario für die nahe Zukunft zu sein. Zwar würde QE seine Aufgabe erfüllen, die Märkte liquide zu halten, doch würde es die Uhr bis 2019 zurückdrehen, so dass das System noch "unkonventionellere" Wege zum Umgang mit dem Inflationsmonster benötigt. Zum Beispiel (wieder) Lockdowns.



    Heißer Herbst in Europa?



    Angesichts der anhaltenden Energiekrise, die Europa spätestens in diesem Winter in die Knie zu zwingen droht, erscheinen Sperrungen (oder ähnliche Beschränkungen) als der "praktischste" Weg, um Energieeinsparungen im großen Stil zu erreichen. Soziale Restriktionen würden nicht nur die Inflation zähmen, sondern auch uns gewissenhaften Bürgern helfen, "unseren Beitrag" gegen den Klimawandel zu leisten und die hehre Illusion zu nähren, dass ein Null-Netto-"Green New Deal" - natürlich unterstützt durch ein massives Programm fiskalischer Anreize (d. h. mehr Schulden) - eine neue Ära kapitalistischen Wachstums einleiten wird. Die Einführung einer Abschottungspolitik ist möglicherweise die einzige Möglichkeit für den "grünen Kapitalismus", sich zu behaupten, denn das System muss sowohl die Inflationsspirale als auch die verarmten Massen unter Kontrolle halten. Der springende Punkt dabei ist, dass "nachhaltiges Wachstum" durch grüne Technologie eine fromme Illusion für ein System bleibt, das ein immer höheres Maß an arbeitsintensiver Produktion benötigt, um realen wirtschaftlichen Wert zu schaffen. Jeder Sprung in der postindustriellen technologischen Innovation, der vom Kapital vorangetrieben wird, egal wie grün oder wünschenswert er auch sein mag, wird zu wachsender Arbeitslosigkeit und Armut führen, zusammen mit der Auferlegung weitreichender repressiver Maßnahmen für ganze Bevölkerungen.



    In dieser Hinsicht könnte eine neue Pandemiewelle, die im Herbst dieses Jahres beginnt, die soziale und wirtschaftliche Katastrophe, die sich anbahnt, noch verschlimmern. In den letzten Wochen haben Virologen, Gesundheitsminister, Mainstream-Medien und die WHO begonnen, "Besorgnis" über neue und sich schnell ausbreitende Covid-Varianten in der "europäischen Region" zu äußern, die bereits im September vorherrschend werden sollen. Deutschland, ein Land, das aufgrund seiner Abhängigkeit von russischem Gas stark von Energierationen bedroht ist, hat bereits ein neues Paket von Pandemiebeschränkungen verabschiedet, das am 1. Oktober in Kraft tritt und bis zum 7. April nächsten Jahres gelten wird. Dazu gehören nicht nur obligatorische Gesichtsmasken, sondern gegebenenfalls auch der Nachweis einer Impfung und ein negativer Test. Kurzum, das Gespenst der Corona spukt immer noch in Europa herum und deutet darauf hin, dass die unüberwindbaren Widersprüche des heutigen Kapitalismus weiterhin auf autoritäre Weise und durch Gehorsamkeitszwang angegangen werden.



    Wie das Verschwinden von Greta Thunberg aus den Mainstream-Medien (wo sie jetzt offenbar beschimpft wird) bestätigt, ist dies wahrscheinlich nicht der beste Zeitpunkt, um die kapitalistische Netto-Null-Agenda zu predigen - die einer der Gründe für die Energieknappheit ist, die der Krieg in der Ukraine verschärft (nicht verursacht) hat. Europa bereitet sich vielmehr auf das kommende Szenario der Energieknappheit vor. Deutschland plant öffentliche Aufwärmzonen für diejenigen, die ihre Energierechnungen nicht bezahlen können. In Frankreich (und anderswo) wird die nächtliche Beleuchtung abgeschaltet, während Emmanuel Macron vor dem kommenden "Ende des Überflusses" warnt und dies bequemerweise auf den Krieg in der Ukraine und den Klimawandel schiebt - als ob die Not nicht schon groß wäre. In Großbritannien haben sich Tausende einer "Don't Pay"-Kampagne gegen die steigenden Energiekosten angeschlossen. Und der Vizepräsident der Europäischen Kommission ermutigt die Menschen, Putin zu bekämpfen, indem sie ihre Wäsche nicht waschen.



    Wird es den reichen Technokraten gelingen, das verarmte, kalte und ungewaschene Volk heldenhaft davon zu überzeugen, im Namen des Schuldenmachprogramms, das auch als "grüner (Wasch-)Übergang" bekannt ist, eine Einheitsfront gegen russisches Gas zu bilden? Werden sich die Menschen für die gönnerhaften Vorschläge ihrer Politiker erwärmen, ihre Häuser "wetterfest" zu machen und auf unerschwingliche Elektrofahrzeuge umzusteigen? Oder brauchen unsere Politiker einen neuen "pandemischen Notfall", um uns endgültig zu überzeugen? Wie auch immer das Ergebnis ausfällt, unterm Strich werden viele Europäer und Amerikaner in diesem Winter gezwungen sein, sich zwischen dem Essen auf dem Tisch und dem Bezahlen ihrer Energierechnungen zu entscheiden, egal wie oft Wikipedia die Definition von "Rezession" ändert. Es wird eine Frage von Heizen oder Essen sein - eine absurde Alternative angesichts des uns zur Verfügung stehenden technologischen und produktiven Potenzials. Das Problem ist natürlich nicht die Technologie an sich, sondern ihre Bindung an eine rückläufige und daher besonders virulente Wirtschaftslogik, die auf der massenhaften Ausbeutung von Mehrwert aus menschlicher Arbeit beruht. Die Welt verfügt über mehr als genug menschliche und technologische Kapazitäten, um die Bedürfnisse aller zu befriedigen, aber weil dieses Potenzial der blinden Dynamik des Kapitals unterworfen bleibt, kann es nicht für das Gemeinwohl genutzt werden.



    Erinnern Sie sich an das "Lock-Step"-Szenario in der Broschüre der Rockefeller Foundation aus dem Jahr 2010, in dem sowohl eine tödliche Zoonosepandemie ("die Pandemie, die die Welt seit Jahren erwartet hatte, ist endlich da") als auch die darauf folgende Einführung "hieb- und stichfester Regeln und Beschränkungen, vom obligatorischen Tragen von Gesichtsmasken bis hin zu Körpertemperaturkontrollen an den Eingängen zu Gemeinschaftsräumen wie Bahnhöfen und Supermärkten" so genau vorhergesagt wurden? Wer sagte auch voraus, dass "die rasche Verhängung und Durchsetzung einer obligatorischen Quarantäne für alle Bürger durch die chinesische Regierung sowie die sofortige und nahezu hermetische Abriegelung aller Grenzen Millionen von Menschenleben rettete, die Ausbreitung des Virus viel früher als in anderen Ländern stoppte und eine schnellere Erholung nach der Pandemie ermöglichte"? Und die darüber hinaus prophezeite, dass "nach dem Abklingen der Pandemie diese autoritärere Kontrolle und Überwachung der Bürger und ihrer Aktivitäten bestehen blieb und sich sogar noch verstärkte. Um sich vor der Ausbreitung zunehmend globaler Probleme - von Pandemien und transnationalem Terrorismus bis hin zu Umweltkrisen und wachsender Armut - zu schützen, griffen die Staats- und Regierungschefs in aller Welt fester nach der Macht"? Was in diesem bemerkenswerten Stück kreativen Schreibens des Rockefeller-Think-Tanks dargelegt wird, ist letztlich der Zusammenhang zwischen Abriegelung und Armut: "autoritäre Kontrolle" hilft gegen "globale Probleme" wie "wachsende Armut". Ist diese autoritäre Welt nicht die Welt, in der wir bereits leben? Ist die Fiktion nicht realer als die Realität selbst? Wer glaubt, dass Abriegelungen der Vergangenheit angehören, sollte sich das zweimal überlegen. Die Normalisierung von Unterdrückung und Überwachung, die mit dem 11. September begann und mit COVID-19 fortgesetzt wurde, wird sich nun beschleunigen.


    Zwei Wege, ein Ziel



    In der Zwischenzeit befindet sich der globalisierte Westen in einem verrückten Wettlauf nach unten. Europa geht voran, dank der allzu vorhersehbaren Fehlzündungen der Sanktionen gegen Russland. Europa, das sich von russischem Gas abhängig gemacht hat, hat sich selbst ein schweres Eigentor geschossen - absichtlich? Denn wie konnten die europäischen Staats- und Regierungschefs, die die drakonischen Sanktionen heraufbeschworen und sogar eingefädelt haben (während sie gleichzeitig hofften, weiterhin heimlich russisches Gas kaufen zu können), nicht erkennen, dass diese Sanktionen ein Bumerang sein würden, der Europa auf den Kopf fällt? Es ist entweder ein Fall von extremer Inkompetenz, blinder Unterwerfung unter ein externes (US-)Diktat oder bewusster Selbstverbrennung - vielleicht eine Mischung aus all dem. Das wahrscheinliche Ergebnis ist, dass die Zentralbanken, sobald die Rezession offiziell ausgerufen wird und neue soziale Beschränkungen in Kraft treten, von einer hawkistischen (zinserhöhenden) zu einer dovishen (zinssenkenden) Haltung übergehen werden, d. h. die Fed & Co. werden zu einer Politik des inflationären Ankaufs von Vermögenswerten im großen Stil und des billigen Geldes zurückkehren.

    Ich bin früher täglich zur Börse gegangen, weil ich nirgendwo auf der Welt so viele Dummköpfe pro Quadratmeter treffen kann wie dort. (Kostolany)

  • Teil 3


    Die einzige andere Möglichkeit wäre, die Märkte durch anhaltende und deutliche Zinserhöhungen in den Ruin zu treiben. Dieses Szenario wäre zwar deflationär, aber nur um den Preis einer plötzlichen und verheerenden Depression, die das Kapital sowohl auf den Finanzmärkten als auch vor Ort in Schutt und Asche legt und zu weitreichenden Arbeitsplatzverlusten, Geschäftsschließungen, Unruhen, Plünderungen usw. führt. Wenn die Liquidität versiegt, werden wir in die Deflationsspirale geraten, als ob wir mit Vollgas gegen eine Wand fahren. Alles, was nicht mehr durch Kredite finanziert werden kann, wird zum Stillstand gebracht. Die Banken werden sich weigern, Kredite zu vergeben, und Bankkonten könnten eingefroren werden. Deflationäre Kapitalvernichtung durch den Zusammenbruch von Schulden und Aktienmärkten würde Währungen und Existenzen vernichten. Das Mindeste, was man sagen kann, ist, dass für einen solchen kontrollierten Unfall bereits zuverlässige (autoritäre) Gegenmaßnahmen zur Kontrolle der sozialen Unruhen ergriffen worden sein müssen.



    Für die meisten von uns scheint die Zukunft also die Wahl zwischen einer strukturellen Stagflation (stagnierende Wirtschaft mit hoher Inflation) und einer abrupten deflationären Depression zu bieten - wie die Wahl zwischen dem Verbluten oder einem Herzinfarkt. In beiden Fällen wird sich die Kluft zwischen den Superreichen und dem Rest der Bevölkerung weiter vergrößern, was katastrophale Folgen für die Menschheit haben wird. Es handelt sich nicht mehr um das klassische Pendeln zwischen Boom und Bust oder um einen Finanzzyklus, der in einem "Minsky-Moment" endet, denn wir haben die absolute Grenze der kapitalistischen Expansion erreicht. Es ist wichtig zu betonen, dass wir vor einer systemischen Implosion stehen und nicht vor einer Krise, die von bösen, von Sadismus und Gier motivierten Bankern verursacht wurde. Während letztere die Hauptmerkmale des kapitalistischen Antriebs als solchem sind - da das Kapital nichts anderes als ein perverser Selbstzweck ist -, spiegelt die gegenwärtige Implosion die historische Erschöpfung der wertschöpfenden Substanz des Kapitals wider; die Tatsache, dass der grundlegende Bestandteil des Werts selbst - die Arbeit - unwiderruflich verschwindet, während die automatisierte (technologische) Produktivität zunimmt. Es sollte genügen, festzustellen, dass in einer gesunden kapitalistischen Wirtschaft der Preis der Arbeit steigen würde. Stattdessen wird die Arbeit seit Jahrzehnten abgewertet, was auf dramatische Weise bestätigt, dass jede monetäre Ankurbelung der Wirtschaft ohne Wertsubstanz ist und dazu bestimmt ist, weiteres Elend zu verursachen. Es ist daher unvermeidlich, dass die kapitalistische Reproduktion irgendwann durch die starke Schrumpfung substanzloser Geldmassen ("Blasen") auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht wird. Die fiktive Liquidität, die ohne jede Grundlage in der realen Produktion geschaffen wurde, wird gewaltsam entwertet werden.



    Vom Leugnen zum Opfern



    Was also weiterhin geleugnet wird, ist, dass die Entwertung des Geldmediums das Schlüsselsymptom der Implosion des Kapitalismus als einer globalen warenproduzierenden Arbeitsgesellschaft ist, die durch den Markt vermittelt und durch das blinde Streben nach Profit als Selbstzweck angetrieben wird. Das Schmerzlichste an dieser Verleugnung ist, dass sie seit langem das Herz und die Seele der Linken (die sich immer noch so zu nennen wagt) erobert hat. Die politische Linke ist entweder opportunistisch ignorant oder in der neoliberalen Illusion gefangen, dass eine virtualisierte Form des Finanzkapitalismus möglich ist - vielleicht sogar "mit menschlichem Antlitz". Infolgedessen traut sich kaum jemand in der Linken, die rasante Verschlechterung der sozioökonomischen Bedingungen mit der autoritären Wende des heutigen "Notstandskapitalismus" in Verbindung zu bringen - was sich bereits in der brutal diskriminierenden Behandlung von "Ungeimpften" oder in der zunehmenden Propaganda unserer Mainstream-Medien zeigt. Ist es der Linken noch nicht klar, dass das politische Gesicht des "Zusammenbruchskapitalismus" der Faschismus ist, wenn auch in neuen und raffinierteren (progressiven!) Formen von Gewalt und Unterdrückung artikuliert? Die einzige Möglichkeit, wie unser komatöses System seine Lebensspanne verlängern kann, besteht darin, seine liberale Fassade abzulegen und die ihm innewohnende Fähigkeit zur Barbarei dramatisch zu steigern.



    Aus kapitalistischer Sicht stehen wir vor einer ironischen Abwandlung von Margaret Thatchers berüchtigtem TINA: Es gibt keine Alternative. Was auch immer geschieht, wir werden weiterhin eine drastische Abwertung der Fiat-Währungen und die rasche Auflösung der sozialen Bindungen erleben. Meiner Meinung nach gibt es zwei Hauptstrategien für das Endspiel: 1. Die Manipulation eines kontinuierlichen Stroms angstauslösender globaler Notfälle, deren ultimative Funktion darin besteht, die Schuld für die systemische Implosion auf einen externen Akteur abzuwälzen und gleichzeitig 2. ein neuartiges Sozialkreditsystem (oder Ratingsystem) auf der Grundlage von Massenimmiseration und CBDC (Central Bank Digital Currencies) einzuführen, die jetzt in mehr als 100 Ländern getestet werden.



    Das in der kapitalistischen Dystopie versklavte Subjekt "wird nichts haben und dennoch glücklich sein", sowohl durch Angst als auch vor allem durch die Verinnerlichung eines neuen Wertesystems, das auf Kollektivschuld, Verantwortung, Opferbereitschaft und Gehorsam beruht. Mit anderen Worten: Wir werden nicht nur nichts haben, sondern vor allem dazu gebracht werden, es zu genießen". Die konsumistische Ideologie, die den modernen Kapitalismus antreibt, wird bereits durch die Aufforderung ersetzt, "nichts zu genießen (zu haben)". Ob eine solche Umstellung auf eine strafende Form des Kapitalismus gelingen wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass ein Paradigmenwechsel dieses Kalibers die Unterstützung eines Glaubenssystems braucht, das in der Lage ist, konsumistische Hybris in sklavenähnliche Unterwürfigkeit zu verwandeln. Die Menschheit (insbesondere die Mittelschichten) muss sich für gemeinsame Ziele einsetzen, die es rechtfertigen, dass ihnen das "Geschenk" des grenzenlosen Konsums (und sei es als Fantasieobjekt) vorenthalten wird - Angst allein wird nicht ausreichen. Damit das neofeudale Paradigma Erfolg hat, muss die "Arbeit und Genuss"-Phantasie, die den modernen Verbraucher am Laufen hält, in den Hintergrund treten und durch eine neue Ethik der Aufopferung ersetzt werden. Wie Macron in seiner bereits erwähnten Rede vom "Ende des Überflusses" darlegte, sind wir an einem Punkt angelangt, an dem "unser auf Freiheit basierendes System ... von seinen Bürgern Opfer verlangen kann". Das ist die ideologische List des senilen Kapitalismus: das Reiten auf einer endlosen Welle "globaler Notfälle", die uns dazu bringen könnten, den Verlust elementarer Freiheiten zu akzeptieren, um die Freiheit des Kapitals zu retten.



    Was sich hier ändert, ist die Beziehung des Subjekts zum Nichts: Wenn im Konsumkapitalismus das "Nichts" als "mehr" getarnt wird (da die kapitalistische Logik des Begehrens darauf beruht, nie genug davon zu haben), wird im neofeudalen Kapitalismus das "Mehr" als "Nichts" verkauft, d.h. als eine quasi-religiöse Bindung an den Verzicht. Die Bindung des menschlichen Begehrens an einen neuen Gesellschaftsvertrag, der darauf beruht, uns vor globalen Katastrophen zu schützen, wird für die Fähigkeit des Systems, sich selbst zu reproduzieren, entscheidend sein. Notfälle sind das neue kapitalistische "Geschenk", und sie geben immer weiter. Das Potenzial dieses modernen Leviathans könnte durch einen neuen Geist der kollektiven Aufopferung freigesetzt werden. Deshalb ist der heutige Kapitalismus so erpicht darauf, die Rhetorik der Linken zu kapern: Er "weiß", dass die ausgebeuteten Massen nur im Namen "fortschrittlicher Ideale" neue Formen der Beherrschung akzeptieren können, die als notwendige Opfer getarnt sind. Wenn das der Fall ist, werden vermeintlich "fortschrittliche" und "humanitäre" Narrative in höhere Formen des Konservatismus und der Tyrannei umgesetzt.



    Heute tritt diese Logik bei der emotionalen Erpressung im Zusammenhang mit dem Klimawandel deutlich zutage: Fortschrittliche Menschen sollen drastische Änderungen ihres Lebensstils (zum Schlechteren) auf sich nehmen, indem sie sich mitschuldig machen, Mutter Erde Schaden zugefügt zu haben, während der Planet weiterhin dem (re)produktiven, markierten Klimawandel ausgesetzt ist.

    Ich bin früher täglich zur Börse gegangen, weil ich nirgendwo auf der Welt so viele Dummköpfe pro Quadratmeter treffen kann wie dort. (Kostolany)

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