Welche europäischen Unternehmen streichen Jobs?
Reuters · 04.03.2024, 15:17 Uhr (aktualisiert: 04.03.2024, 16:04
AUTOMOBIL
* AUTOLIV: Der schwedische Hersteller von Airbags und Sicherheitsgurten will weltweit rund 8000 Arbeitsplätze streichen.
* BOSCH: Der Automobilzulieferer stellt weltweit rund 1200 Stellen bis 2026 im Auto-Software-Geschäft zur Disposition, davon etwa 950 in Deutschland. Auch bei der Antriebssparte an den baden-württembergischen Standorten Stuttgart-Feuerbach und Schwieberdingen sollen bis Ende 2025 bis zu 1500 Jobs wegfallen. In der Steuergeräte-Sparte streicht der Konzern bis zu 500 Stellen an seinen deutschen Standorten in der Verwaltung und Entwicklung, ebenfalls bis Ende 2025. Der Geschäftsbereich BSH Hausgeräte plant den Abbau von etwa 3500 Arbeitsplätzen in der Verwaltung, das entspricht rund sechs Prozent der weltweiten Belegschaft.
* CONTINENTAL: Der Autozulieferer baut seine kriselnde Autosparte um und streicht weltweit Tausende Jobs, vor allem in der Verwaltung. In der Forschung und Entwicklung seien davon im Zuge eines Effizienzprogramms 1750 Arbeitsplätze betroffen. Zudem bezifferte Continental den im Herbst angekündigten Personalabbau, der überwiegend die Verwaltung betrifft, auf 5400 Stellen. Ob damit auch insgesamt 7150 der gut 203.000 Mitarbeitenden das Unternehmen verlassen, hängt von alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten beim Konzern ab. 40 Prozent der wegfallenden Arbeitsplätze sind in Deutschland angesiedelt.
* JOHNSON MATTHEY: Der britische Katalysatorenhersteller baut etwa 600 Stellen im Supportbereich ab.
* MICHELIN: Der französische Reifenhersteller zieht sich aus der Produktion von Lkw-Reifen in Deutschland zurück und streicht bis Ende 2025 mehr als 1500 Stellen.
* POLESTAR: Der schwedische Elektroautobauer baut weltweit etwa 450 Stellen ab. Das sind 15 Prozent der Jobs des von Volvo Cars und dem chinesischen Autobauer Geely gegründeten Unternehmens.
* STELLANTIS: Der italienisch-französische Autokonzern reagiert mit Kurzarbeit auf die schwächelnde Nachfrage für sein Elektromodell Fiat 500 E, wovon 2250 Mitarbeiter im größten Fiat-Werk Mirafiori in Turin betroffen sind. In Frankreich streicht der Konzern 600 Arbeitsplätze mit Zeitverträgen.
* VALMET: Der finnische Auto-Zulieferer verhandelt über die Entlassung von 130 Mitarbeitern.
* VOLKSWAGEN: Der Autobauer richtet seine mit großen Schwierigkeiten gestarteten Softwaretochter Cariad neu aus und hat einen Sanierungsplan vorgelegt, nach dem 2000 Stellen wegfallen sollen. Der Stellenabbau soll 2024 beginnen.
BANKEN UND FINANZEN
* BANCO BPM: Die italienische Bank will 1600 Mitarbeiter entlassen, zugleich aber 800 junge Leute einstellen.
* BARCLAYS: Das Finanzinstitut hat im Rahmen der im vergangenen Jahr angekündigten Sparmaßnahmen 2023 rund 5000 Stellen abgebaut. Einem Insider zufolge plant die Bank ein neues Sparprogramm und wird womöglich Tausende von Arbeitsplätzen abbauen. Insgesamt könnten 1500 bis 2000 Stellen hauptsächlich im internen Dienstleistungsbereich gestrichen werden.
* BNP PARIBAS BANK POLSKA: Die polnische Bank hat sich mit den Gewerkschaften auf Entlassungen von bis zu 800 Mitarbeitern im Zeitraum 2024 bis 2026 geeinigt.
* DEUTSCHE BANK: Deutschlands größtes Geldhaus will nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr den Sparkurs fortsetzen und 3500 Stellen abbauen.
* LLOYDS: Bei der führenden britischen Großbank müssen im Rahmen einer Umstrukturierung rund 1600 Mitarbeiter aus dem Filialnetzwerk ihren Hut nehmen.
* METRO BANK: Das britische Geldhaus hat massive Kostensenkungen und die mögliche Streichung von rund einem Fünftel der Arbeitsplätze angekündigt.
* WORLDLINE: Der französische Zahlungsabwickler peilt den Abbau von acht Prozent seiner weltweiten Jobs an.